Nach Festnahme im April -
Ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher aus Syrien soll sich bald vor dem Berliner Kammergericht verantworten müssen. Die Bundesanwaltschaft hat dort Anklage gegen den seit April in Untersuchungshaft sitzenden Mann erhoben, wie die Karlsruher Behörde am Mittwoch mitteilte. Das Gericht muss die Anklage noch zulassen.
Die Ermittler werfen dem Mann vor, in seiner Zeit als IS-Mitglied mehrfach Angehörige des Al-Schaitat-Stammes misshandelt zu haben. Den Angaben zufolge war die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ab Sommer 2014 mit großer Härte gegen diesen Stamm vorgegangen, vor allem die Männer seien massenhaft getötet oder willkürlich inhaftiert worden.
Auch 13-jähriger Junge laut Anklage unter den Folteropfern
Die Bundesanwaltschaft spricht von 700 bis 1.000 Todesopfern. Der Beschuldigte soll damals drei Gefangene geschlagen und gequält haben. Einer davon sei ein 13 Jahre alter Junge gewesen.
Die Bundesanwaltschaft stuft die Taten als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein. Der Mann, dessen Alter nicht mitgeteilt wurde, war im April in Berlin festgenommen worden.
