Drogensüchtige an öffentlichen Orten - "Der Konsum von harten Drogen ist sichtbarer geworden"

Di 03.01.23 | 08:22 Uhr | Von Simon Wenzel
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Archivbild: Menschen warten am U-Bahnhof Leinestraße U8 auf die U-Bahn. Auf der Bank sitzen Menschen, die harte Drogen konsumieren. (Quelle: privat)
Bild: privat

In Berliner U-Bahnhöfen werden immer häufiger Drogensüchtige beim Konsum gesehen. Woran das liegt und wie sich die Szene in den letzten Jahren verändert hat, beschreiben Streetworker einer Berliner Suchthilfe-Stelle. Von Simon Wenzel

  • Drogenkonsum in Berlin findet immer öfter im öffentlichen Raum statt
  • Besonders gestiegen ist der Konsum von Crack in den letzten Jahren
  • Suchthilfe-Experten fordern mehr Rückzugsräume

Es ist Montagmittag, überall auf dem U-Bahnhof Leinestraße stehen vereinzelte Gruppen von Menschen herum und warten auf die nächste Bahn. Auch auf den glatten, dunklen Holzbänken sind viele Plätze belegt. Allerdings nicht mit Fahrgästen. Die Menschen, die sich hier aufhalten, sind weggedreht vom Bahnsteig und wirken nervös beschäftigt. Auf einer Bank sitzt ein Mann leicht nach vorne gebeugt, ihm gegenüber eine Frau, halb eingehüllt in eine Decke. Zwischen den beiden liegen Tütchen mit Pulver, gerollte Joints und eine Alufolie, die in der Mitte schon angekokelt aussieht. Sie sind gerade dabei, ihren Drogenkonsum vorzubereiten.

Um solche Szenen mitten am Tag zu beobachten, muss man in Berlin nicht lange suchen. Das Aufeinandertreffen zweier Parallelwelten findet jetzt im Winter vor allem in den U-Bahnhöfen statt, besonders in Neukölln und Kreuzberg auf den Linien der U8 und U7 beobachten immer häufiger Fahrgäste solche Bilder.

Das Neuköllner Team des Berliner Fixpunkts steht mit einem halb geöffneten Rucksack an einer Straße. Bild: rbb/Simon Wenzel
Malte Dau (rechts) und sein Neuköllner Streetworker Team. Aus dem Rucksack verteilen sie saubere Konsumutensilien und Info-Flyer.Bild: rbb/Simon Wenzel

Streetworker beobachten gestiegenen Crack-Konsum

"Der Konsum von harten Drogen ist auf jeden Fall sichtbarer geworden", sagt Malte Dau von der Suchthilfe-Organisation "Fixpunkt". Dau ist schon seit 20 Jahren als Streetworker in Berlin tätig. Er leitet das kleine Neuköllner Team von Fixpunkt. Unter der Woche sind sie meist täglich im Einsatz in ihrem Bezirk, gehen bekannte Ecken ab und auf Konsumierende zu. Immer dabei haben sie einen Rucksack mit sauberen Utensilien zum Konsum - Spritzennadeln zum Beispiel oder Folien und Löffel zum Kochen und Inhalieren von Drogen.

Der Bezirk Neukölln teilt auf Anfrage mit, man sei "seit Jahren tätig, um den in den letzten Jahren gestiegenen Konsum im öffentlichen Raum mit all seinen negativen Folgen und Begleiterscheinungen zu verringern". Das Streetworker-Team von Malte Dau gehört zur Strategie des Bezirks, denn die Verwaltung arbeitet bereits seit 2017 mit Fixpunkt zusammen. Vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg heißt es auf Anfrage, es sei bekannt, dass auch U-Bahnhöfe als Konsumorte genutzt würden, auch aufgrund von Anwohner-Beschwerden. An sich wäre das aber kein neues Phänomen. Friedrichshain-Kreuzberg setzt im Umgang mit öffentlichem Konsum nach eigenen Angaben auf Netzwerkrunden, Monitoring der Konsumrückstände und Bürgerdialoge.

Die Streetworker von Fixpunkt merken nicht nur, dass der Konsum im öffentlichen Raum häufiger wird. Sie können auch erkennen, was derzeit besonders häufig auf Berlins Straßen und U-Bahnhöfen konsumiert wird - anhand der benötigten Utensilien, die die Konsumenten von ihnen nehmen. "Der typische Heroin-Konsument, wie wir ihn vielleicht noch aus den 80er Jahren kennen, den gibt es nicht mehr", sagt Malte Dau. Heutzutage nehmen Süchtige meist mehrere Drogen parallel – polytoxes Verhalten heißt das. Ein Stoff ist dabei besonders oft vertreten: Crack. "In den letzten zwei, drei Jahren nehmen wir wahr, dass der Konsum von Crack steigt", sagt Dau.

Alles muss "schnell, schnell, schnell" gehen bei Crack-Abhängigen

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg bestätigt auf Anfrage, dass der Konsum von Crack in Berlin und im Bezirk angestiegen sei. In diesem Jahr sei in den Konsumräumen in Friedrichshain-Kreuzberg bereits mehr Crack als Heroin und Kokain konsumiert worden, teilt das Bezirksamt mit. In Neukölln ist weiterhin Heroin die meist konsumierte Droge, mit größerem Abstand (63% des gesamten Konsums in den Konsumräumen), gefolgt von Crack. Hier sei in diesem Jahr zwar ein Anstieg von Crack-Konsum im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten, die Zahlen würden damit aber wieder auf dem gleichen Niveau liegen, wie schon 2020 und 2019. Als Ursache für den kurzzeitig niedrigeren Konsum von Crack wird vermutet, dass der Konsumraum 2021 nicht so stark frequentiert wurde wie in diesen und den Vorjahren.

Crack ist eine Form von Kokain, gemischt und aufgebacken mit Natron wird es rauchbar. So wirkt das Aufputschmittel innerhalb von Sekunden. Crack ist eine der am stärksten süchtig machenden Drogen, es führt schnell zu einer starken psychischen Abhängigkeit. "Crack-Konsum macht etwas anderes mit den Menschen", erklärt Dau. Der Rausch soll kurz und heftig sein, Süchtige wollen oder müssen ihn deshalb öfter am Tag wiederholen. "Die Gier nach dem Crack wird immer größer, die Halbwertzeit des Gefühls, was man davon kriegt, ist extrem gering und dann ist es nur ein Konsumieren, Geldmachen, Konsumieren, Geldmachen …", sagt Malte Dau. Alles müsse "schnell, schnell, schnell" gehen. Das merken er und seine Kollegen auch in ihrer Arbeit als Streetworker.

Niemand konsumiert gerne im U-Bahnhof vor vielen Leuten

Damit, dass der Konsum im öffentlichen Raum steigt, hat Crack aber wohl nicht vordergründig zu tun. Das liege eher an einem stadtweiten Problem, sagen die Streetworker: "Es ist immer schwerer, Rückzugsräume zu finden", sagt ein Kollege von Malte Dau, Marco Hampel. Das habe in erster Linie mit fehlendem Wohnraum zu tun, erklärt er: "Es gibt zu wenige Notübernachtungen und zu wenige betreute Angebote. Es sind immer mehr Menschen in prekären Verhältnissen unterwegs."

Niemand konsumiere gerne im U-Bahnhof vor vielen Menschen seine Drogen, sagen die Streetworker. Ohne Freiräume bliebe aber oft kein anderer Ausweg. "Am Anfang wirst du sicher noch Scham haben, aber irgendwann ist es dir wahrscheinlich auch egal, ob dich einer beim Konsumieren sieht", sagt Malte Dau.

Er ist auch Vermittler, wenn es zu Zusammenstößen der beiden Parallelwelten kommt. Sogenannte Raumkonfliktmeldungen bekommen Malte Dau und sein Team vom Bezirk oder direkt von besorgten Bürgern, wenn Personen in Parks, U-Bahnhöfen oder in Hauseingängen Drogen konsumieren. "Wir gehen dann hin und reden mit den Leuten, gehen an die jeweiligen Stellen und schauen uns die Begebenheiten vor Ort an", sagt Dau. Marco Hampel nennt diesen Teil ihres Jobs "Öffentlichkeitsarbeit". Sie sprechen mit Anwohnern und Geschäftstreibenden. "Wir werben ein bisschen für Verständnis, aber versuchen gleichzeitig die Ängste der Menschen ernst zu nehmen", sagt er. Es gibt auch eine Broschüre [externer Link, PDF: fixpunkt.org] mit Informationen und Verhaltensratschlägen für Anwohner. Zur Aufgabe von Fixpunkt gehört es auch, gebrauchte Konsumutensilien an öffentlichen Orten, wie dreckige Spritzen, zu entsorgen.

Vertreiben bringt nichts - zumindest langfristig

Einfach vertreiben kann man die Drogenabhängigen ohnehin nicht. Theoretisch könnte man das natürlich schon, es ergäbe aber wenig Sinn, meinen die Streetworker. Denn davon würden sie ja nicht aufhören zu konsumieren: Werden sie an einem Ort vertrieben, wechseln sie an einen anderen. Vor etwa zehn Jahren sei das schon mal versucht worden, sagt Malte Dau. Als am Kottbusser Tor rigoros gegen Drogenabhängige vorgegangen wurde, zogen sie zum Hermannplatz um. "Da waren dann auf einmal 30, 40 oder sogar 50 Leute mittem am Tag auf dem großen Platz. Dann hat der Bezirk den Wochenmarkt zu einem täglichen Markt gemacht, um eine soziale Kontrolle herzustellen und dann sind sie wieder zurück zum Kottbusser Tor gegangen", erzählt er und sagt: "Du musst an dem Ort, an dem sich sich die Leute aufhalten, ein Angebot entwickeln."

Auch die BVG reagiert deshalb in der Regel nicht konfrontativ auf den Konsum in den eigenen Bahnhöfen. Das Problem sei zwar bekannt, und einige U-Bahnhöfe entlang der U7 und U8 stünden bei den Streifen des Unternehmens "besonders im Blick", teilt die BVG auf Anfrage mit. Allerdings gingen die Sicherheitsmitarbeiter dabei "mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl" vor. "Gerade in der Kälteperiode sind wir auch gehalten, Menschen, die arm sind oder am Rande der Gesellschaft stehen, nicht ohne konkreten Anlass in die Kälte zu schicken", schreibt das Unternehmen.

Drogenkonsum kennt keine Geschäftszeiten

Repressive Strafen und harte Durchgriffsszenarien scheinen nach den Berliner Erfahrungen keine nachhaltige Lösung zu sein. In der Drogenpolitik in Deutschland und Europa hat deshalb ein Umdenken stattgefunden. Akzeptierende Drogenhilfe heißt das Stichwort - so heißt das, was der Fixpunkt praktiziert. Die Menschen mit ihrer Sucht akzeptieren und ihnen erstmal bedingungslos helfen, wo es geht. Infektionskrankheiten vermeiden, Kriminalität und Obdachlosigkeit bekämpfen und irgendwann Perspektiven aus der Sucht aufzeigen, aber nur wenn jemand es auch selbst will. "Wir agieren begleitend, um darüber hinaus Perspektiven entwickeln zu können, wie sich die Lebenssituation verbessern kann. Das kann ja auch ein geregelterer und achtsamerer Konsum sein", sagt Marco Hampel.

Die Streetworker fordern vor allem eines: mehr Schutzräume für Drogenkonsumierende. Wenn sie mit ihrem Rucksack auf Tour durch den Bezirk gehen, dann haben sie neben sauberen Konsumutensilien auch Flyer dabei. Darauf sind Adressen für Konsumräume und Drogenberatungsstellen zu finden. Fünf Drogenkonsumräume gibt es derzeit in Berlin - zwei am Kotti, einen in der Karl-Marx-Straße, im Wedding und in Moabit. Dazu drei mobile Stationen, die derzeit die U-Bahnhöfe Leinestraße, Eisenacher Straße und Wilmersdorfer Straße anfahren.

Alleine in die Neuköllner Konsumstelle des Fixpunkts in der Karl-Marx-Straße kommen teilweise um die 300 Besucher am Tag, viele, um ihre Drogen zu nehmen. Das sind Spritzen, Pfeifen oder Lines, die nicht auf einer U-Bahn-Bank gestochen, geraucht und gezogen werden. Dieses Angebot gibt es aber nur tagsüber. Um 20.30 Uhr schließt die letzte Einrichtung. Zu früh, denn Drogenkonsum kennt keine Geschäftszeiten. Immerhin: Der Bezirk Neukölln teilt auf Anfrage mit, für das kommende Jahr sei eine finanzielle Aufstockung und Ausweitung der Straßensozialarbeit aus Bezirksmitteln vorgesehen.

Beitrag von Simon Wenzel

105 Kommentare

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  1. 105.

    "Ich nenne das Missbrauch der Notrufsäule." Die SOS-Säulen sind dazu da, wo soll da ein Missbrauch sein? Die Säule stellen nur eine Direktverbindung zur BVG her.

  2. 104.

    Der Fixpunkt e.V. erzielte laut Geschäftsbericht 2017 Einnahmen in Höhe von knapp. 1,5 Mio € von der Öffentlichen Hand. Die Miete für die Fixerstube am Kotti in fünfstelliger Höhe trägt laut RBB-Bericht der Bezirk wie "der Staat" auch für weitere Kosten aufkommt.
    https://www.rbb24.de/panorama/thema/2019/berlin-auf-droge/beitraege/kottbusser-tor-neuer-drogenkonsumraum-monika-herrmann.html

  3. 103.

    Sie verschweigen, dass die Zahl der Drogentoten in Hamburg stark gesunken ist und dann in den *letzten Jahren* woe von mit geschrieben relativ konstant geblieben ist. Gefällt Ihnen Statista nicht?

    Andere Quellen wie z.B. der Spiegel schreiben zu 1978 allgemein von Drogentoten, nicht nur Heroin im Speziellen.

  4. 102.

    Ist ein rauchender Fahrgast ein Notfall für Sie ??? Ich nenne das Missbrauch der Notrufsäule.

  5. 101.

    Für alle Interessierten möchte ich noch eine Auswahl an Informationen und Überblicken nennen:

    Das BKA verfasst jährlich einen Bericht "Bundes­lage­bild Rausch­gift­kri­mi­na­li­tät" mit vielen Daten rund um die Problematik. Natürlich fehlen hierbei wichtige Zahlen aus dem Gesundheitswesen & von Hilfsorganisationen.

    Der BR24 legt mit vielen Zahlen und Vergleichen beispielhaft nahe, dass die Drogenpolitik in Bayern (und der BRD) gescheitert wäre:
    https://www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-bayern-hat-mehr-drogentote-als-die-niederlande,Sqp00Da

    Im Deutschlandfunk gibt es einen Artikel, der die Drogenpolitik Deutschlands infrage stellt:
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/drogenpolitik-in-deutschland-zeit-fuer-einen-100.html

  6. 100.

    Meinen Sie vielleicht den damals noch vorhandenen Arbeiterkiez Neukölln? Mit all seinen verfallenen Ecken? Ja, das hatte durchaus seinen Charme, das muß ich gestehen. Aber sauber war’s damals auch nicht auf den U-Bahnhöfen und Trinkgelage fanden auch schon damals dort in aller Öffentlichkeit statt.

  7. 99.

    Statista ist ein "Anbieter für Markt- und Konsumentendaten". Meistens wollen die eine Anmeldung oder gleich Geld dafür sehen, sogar für das bloße Anzeigen der Primärquellen. Daher auch meine Frage.
    Jdenfalls konnte ich dort lediglich eine Statistik der Zahl der Drogentoten in deutschen Großstädten von 1997-2021 finden. Hamburg bleibt da nicht konstant, wie behauptet.
    Welche genau meinen Sie?

    Was jemand weiter unten über Hamburg schrieb, ist qualitativer Natur und bestenfalls anekdotisch wahr, aber jedenfalls kein Beleg für irgendetwas - schon gleich gar nicht für Köln und München. Ich bat um Belege Ihrer Aussagen von #73. Wo sind die Zahlen?

    Die 84 Tode vom RBB24 sind Herointote in Westberlin 1977. Nicht Drogentote, nicht Berlin, nicht 1978, und auch nicht die 78, die Sie für ganz Berlin angegeben haben.
    Woher stammt Ihre ursprünglichen Zahl aus #73?

    Ihr Herumgedruckse und Ihre Argumentationsweise wird mir zu müßig und entzieht sich meiner Logik.

  8. 98.

    Vor lauter gespielter Empörung haben sie überhaupt nicht verstanden, was ich an der Aussage des Kommentators kritisierte. Bitte nochmal lesen ;-)

  9. 97.

    Wie kann es sein, das so etwas in der Öffentlichkeit geschieht? Zwischen Kindern, werden Joint geraucht, Spritzen erhitzt. Untragbar. Es ist jetzt schon wie eine erlaubte Einrichtung/ Begegnungsstätte geworden. Und die Kameras in den Bahnhöfen, Vorhallen schauen zu. Stört keinen. Manchmal kommt Polizei, aber sobald sie weg ist, wieder das gleiche Bild. Was ist bloß aus dem schönen Neukölln geworden.

  10. 96.

    wie kommen die drogen nach berlin
    wer verkauft es
    da musst jemand auge zu machen


    wenn der staat nichts macht und an polizei sparrt passiert sowas

    also aufpassen was man wahlt ihn berlin

  11. 95.

    So sauber wie z.B. in San Francisco Kalifornien wird unser U-Bahn Netz niemals werden. Und ohne einen Zugführer der den Zug fährt schon gar nicht. Davon sind wir noch Meilenweit entfernt.

  12. 94.

    Vor allem kann man Leute nicht für voll nehmen, die unter Verfolgungswahn leider und einen pathologischen Hass auf Grüne entwickelt haben und deshalb nicht Herr seiner kognitiven Fähigkeiten ist.

  13. 93.

    "Fakt ist doch, dass aus Gründen des Geldsparens auf Kosten der Sicherheit der Fahrgäste das früher ständig anwesende Personal auf den Stationen wegrationalisiert wurde."

    Das war lange vor RRG. "Viele Fahrgäste trauern den früheren Zugabfertigern hinterher, die nach der Wende bis 1998 Zug um Zug abgeschafft wurden. Ihr „Zurückbleiben, bitte“ war nicht nur das Signal zur Abfahrt einer U-Bahn, sondern auch ein Stück BVG-Autorität vor Ort."

    "Das festzustellen ist wohl kaum Hetze." Doch, ihre absichtlichen Verdrehungen und Lügen sind Hetze. Siehe oben.

  14. 92.

    Richtig ist, das es damals in Westberlin Ende der 70er Jahre viele Drogentote gegeben hatte. Dann erschienen Auszüge aus dem Buch von Christiane F. im Stern. Anfang der 80 Jahre wollte der Berliner Senat ein Zeichen setzen und finanzierte den Film: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo mit. Als der Film herauskam sollte er damit vor allem Jugendliche warnen vor Heroin. Dieser Schuss ging leider nach hinten los. Das einzige was durch den Film entstand, waren Präventionsmaßnahmen Maßnahmen durch einige Ärzte die ihre Räumlichkeiten als Anlaufstelle für Fixer zur Verfügung stellten. Eine davon existiert immernoch in der Bergmannstraße/Kreuzberg.

  15. 91.

    Ich muss es auch immer wieder feststellen, wie schlimm es doch geworden ist. Bahnhof Neukölln in der Vorhalle fing es an, das sich große Gruppen in den Ecken der U Bahn hinsetzen und sich Alufolien mit Feuer bereiten. Jetzt machen sie es sogar direkt auf dem U-Bahnhof. Rauchen ist dort für einige auch schon normal geworden. Nicht schön, wenn man Kinder hat. Und es sieht sehr sehr dreckig, keimig aus, in den Ecken. Armes Reinigungspersonal.

  16. 90.

    Weiter unter schrieb jemand, dass Hamburg wieder Verwahrlosung. Due Zahl der Drogentoten werden z.B. von Statista zusammengetragen.

    In West-Berlin waren es laut RBB sogar 84 Drogentote.
    https://www.rbb-online.de/berlin-schicksalsjahre/schicksalsjahre-1970-79/das-jahr-1977.html
    Wg. #26 fragen Sie am besten dessen Verfassen, der Christiane F. in die Diskussion eingebracht hat.

  17. 89.

    Und überhaupt. Die Kommentare von Lorenzo sind mit Abstand das Dümmste was ich hier zum Thema lesen kann.

  18. 88.

    Natürlich dürfen Sie fragen, was mit "Ihren" Steuergeldern so passiert. Sie dürfen sogar mit Ihrem nächsten Kreuzchen grobe Präferenzen setzen. Meines Wissens nach werden die Therapien in der Regel von den Krankenkassen gezahlt, denn Sucht ist anerkannte Krankheit.

    "Ein Drogensüchtiger hat nicht das Recht, überall und jeden Tag Drogen zu konsumieren". Nein, bestenfalls im moralischen/ethischen Sinne, aber jedenfalls nicht im juristischen.

    Die Kriminalisierung der Abhängigen nach den Vorstellungen einiger hier (Auffinden, Vertreiben, Überwachen, Verwaltungsakte wegen Ordnungswidrigkeiten oder Strafen, Ausnüchtern) kostet auch so einiges.

    Zu Ihrem letzten Teil: Ich denke Sie haben eine merkwürdige Auffassung davon, wie Sucht meistens entsteht. Viele sind schon vor Suchtbeginn arbeitslos. Es ist nicht eine Entscheidung à la: Und heute werde ich drogenabhängig. Fast keiner möchte in dieser Situation sein. Das Problem ist die Verzweifelung, die Scham und die Einsicht.

  19. 87.

    Jein.

    Die ersten Fragen kann niemand ernsthaft beantworten. Aber bei einer Antwortfindung sollte man auch legalisierte Drogen wie Alkohol & Tabak ins Auge fassen.

    Die Hilfsorganisationen stellen doch die Räumlichkeiten. Ob die jetzt nur durch Steuergelder finanziert werden, wage ich mal zu bezweifeln.

    Wie wollen Sie das sinnvoll ahnden? Es kostet sehr viel Geld das rigoros zu kontrollieren. Wie sieht die Strafe aus? Die Betroffenen haben doch nichts außer Hemd & Hose. Ausnüchterungszellen und Dergleichen sind nicht darauf ausgelegt bzw. zu wenig und wieder sehr teuer. Dagegen sind die Räumlichkeiten der Hilfsorganisationen doch sicherlich ein Fliegenschiss.

  20. 86.

    Das interessiert mich sehr. Könnten Sie bitte eine genauere Referenz angeben? Eine DOI oder Titel, Autor und Jahr?
    Vielen Dank!

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