Autofahrer missachten Fahrradstraße - Bezirk will Autos mit Pollern aus Stargarder Straße fernhalten

Mi 03.05.23 | 17:03 Uhr
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Hinweis auf die Fahrradstraße Stargarder Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg. (Quelle: dpa/Carsten Koall)
Bild: dpa/Carsten Koall

Eigentlich sollen nur Anwohner mit dem Auto durch die Stargarder Straße fahren. Aber tausende Autofahrer von außerhalb rollen trotzdem durch. Deswegen will der Bezirk jetzt Poller aufstellen.

Die Stargarder Straße in Pankow ist seit Anfang 2022 eine Fahrradstraße. Das heißt, nur noch Anwohner oder Menschen mit einem wichtigen Termin, wie etwa Handwerker, dürfen mit dem Auto in die Straße fahren. Das klappt aber nicht sehr gut.

Zwar sind dort inzwischen mehr Fahrräder unterwegs, aber vor allem im westlichen Teil der Stargarder Straße zwischen Schönhauser und Pappelallee hatten im Oktober vergangenen Jahres 72 Prozent der durchfahrenden Autos dort nach der Fahrradstraßenregel eigentlich nichts zu suchen. Im östlichen Teil zur Prenzlauer Allee waren es 30 Prozent. Das geht aus einer Verkehrsanalyse hervor, die das Bezirksamt Pankow beauftragt hat.

Poller sollen Stargarder Straße in zwei Abschnitte teilen

Nun will der Bezirk reagieren - und zwar mit Pollern. Die sollen zwischen Greifenhagener Straße und Pappelallee aufgestellt werden und so die Stargarder Straße in zwei Abschnitte teilen. Dadurch, dass die Straße dann nicht mehr ohne Umweg durchfahren werden kann, soll ihre Nutzung für Autofahrer von außerhalb schlicht unpraktisch werden.

Der Mobilitätsausschuss des Bezirks diskutierte auch andere Lösungen, etwa mit Einbahnstraßen. Aber die Poller eignen sich laut Verkehrsanalyse am besten, weil durch sie "die Verkehrsverlagerungen in umliegende Straßen und das Wohngebiet" am geringsten seien. Das teilte der Bezirk dem rbb mit. Er will nun die Poller-Lösung im Detail planen. Wann das Ganze fertig sein könnte, könne man derzeit noch nicht sagen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 04.05.2023, 17:00 Uhr

84 Kommentare

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  1. 84.

    Weil es etwas untergeht hier und ich es nicht oft genug erwähnen kann: immernoch 72 % der Autofahrenden halten sich nicht an die StVO in der Stargarder Straße. Entweder aus Unkenntnis der StVO oder weil selbige ihnen egal ist. Gegen ersteres kann man was tun, gegen zweiteres….. auch ;)
    Eine Anerkennung der Fakten seitens der autofanboylobby wäre mal ein Anfang (gilt nicht für Fanta 4, er ist hier als merchant of doubt unterwegs und erkennt nur seine eigenen Worten als Wahrheit an).

  2. 83.

    … wo Sie ja bereits zum x-tun Male hier heute beweisen, dass sie die menschgewordene fundierte Wahrheitsverkündung sind ;) Bussi

  3. 82.

    Demokratie und freie Meinungsäußerung bereiten Ihnen offensichtlich wirklich Bauchschmerzen ;)
    Wo sind sie denn, die stichhaltigen und substanziellen Belege, dass die Verringerung innerstädtischer Ladengeschäfte im kausalen Wirkzusammenhang mit der Berliner Verkehrspolitik stehen? Nennen Sie mir eine belastbare Studie. Ich warte.
    Globalisierung, Internethandel und horrende Mieten sind natürlich gar kein Faktor. Nein, nein…
    Ps: immernoch 72 % Autofahrer die sich nicht an StVO halten vor Ort.

  4. 81.

    Bei so vielen Leuten, die plötzlich alle Anwohner der Stargarder sein wollen, müsste die Stargarder mindestens 10 mal so lang sein...

  5. 80.

    "Haltlos, ohne Substanz und Belege. " Nein, dafür gibt es wissenschaftliche Untersuchungen. Es ist sogar bewiesen, dass weniger Autoverkehr die Innenstädte wiederbelebt.

    https://www.adfc.de/artikel/weltweit-veraendern-staedte-ihre-mobilitaet

    https://www.derstandard.de/story/2000141322821/innsbrucker-studie-zeigt-dass-radfahren-auch-gut-fuers-geschaeft-sein

  6. 79.

    Und was genau machen die Autofahrer die sich in der Stargarder nicht an die StVO halten?

    Sie behindern und gefährden massiv andere Verkehrsteilnehmer. Also genau die Verhaltensweise, von der ich geschrieben hatte.

  7. 78.

    Genau, gebt die Strasse den Anwohnern zurück. Schluss mit dem fehlgeschlagenen Experiment einer nicht funktionierenden Fahrradstrasse. Wir wollen selbst entscheiden, wie wir die Strassen in unserem Kiez nutzen. Schluss mit der fremden Bevormundung!

  8. 77.

    Haltlos, ohne Substanz und Belege. Einfach nur eine Einzelmeinung die Sie hier vertreten. Hören Sie auf, den Anwohnern und Gewerbetreibenden ihre Ansichten überzubügeln. Es hat Sie niemand nach der Meinung aus Pankow gefragt.

  9. 76.

    Da haben Sie eine Kristallkugel. Vielleicht sollten Sie ihre Talente besser bei Astro.TV einsetzen statt hier unfundiert vorzutragen. Da passen ihre Aussagen eindeutig besser hin.

  10. 75.

    Stimmt. Aber das wollen die Zugereisten nicht einsehen. Für uns Ur-Berliner war das von Anfang an klar. Schade eigentlich.

  11. 74.

    Absolute Nullnummer diese Aktion der Fahrradstrasse - alle Anwohner halten davon nichts und fahren weiter schon bis vor die eigene Haustür. Warum tun jetzt alle so verwundert, wenn so eine wichtige Querverbindung vorsätzlich stillgelegt wird. Das hätte ich vorhersagen können, vielleicht wäre das ausgegebene Geld besser auf mein Konto geflossen.

  12. 73.

    Es geht um Autofahrende, die sich nicht an die geltende Regeln in der Stargarder halten. Es ist keine Rede von dem durch Sie ins Spiel gebrachten Verhaltensweisen.

  13. 72.

    "Kann man Fahrradfahrer eigentlich auch dazu nötigen die vorhandenen Radwege zu nutzen anstatt immer mehr zu fordern,aber ständig gegen die Straßenverkehrsordnung zu verstoßen."

    Hier geht es aber um die Verkehrsverstöße von Autofahrer, die andere massiv behindern und gefährden. Autofahrer die schon die Einhaltung der StVO als Zumutung empfinden.

  14. 71.

    einfach mal nachdenken: wieviel % der Radler halten bei "Rot" an und wieviel % der bösen Autofahrer? Viel zu schnell im verkehrsberuhigten Bereich, ja, das machen A- und F-Fahrer/innen gleichermaßen. Aber die überholenden A-Fahrer hauen einen dabei nicht noch aufs Dach und spucken einen auch nicht an. Im VbB mit dem Auto korrekt unterwegs? Immer schön Fenster und Dach schließen!

  15. 70.

    Haha - der war gut.... neidisch.... auf wen oder was? Nö. Ich muss zu niemandem und keinem Style zugehörig sein - ich bin völlig frei von Zwängen, muss nichts und niemandem hinterherrennen und lebe mein Leben wie ich´s will. Und das ganz unketzerisch. Aber ich habe anscheinend einen wunden Punkt getroffen - Danke für´s Feedback. Ich reiche mal ein virtuelles Taschentuch rüber.

  16. 69.

    Nicht nur bei Ihnen auch im Artikel vermisse ich die anderen Verkehrsteilnehmer und die Quelle.

  17. 68.

    Sollten Sie mich gemeint haben, so kann ich Ihnen versichern, dass Die Ladeninhaber:innen meine volle Empathie haben - ich weiß aber, dass deren Leid andere Ursachen hat als weniger Autos. Auf nichts anderes hob meine Aussage ab.
    Einen schönen Tag Ihnen noch.

  18. 67.

    Wohn ich ja schon, deswegen kann ich nach belieben mit dem Auto fahren.

  19. 66.

    Ich befürchte, dass Sie es nicht schaffen, mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und die Sorgen und Ängste der Geschäfte, Gastronomen und Anwohner vor Ort Ernst zu nehmen. Sie sollten es mal mit Empathie probieren.

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