Pilotprojekt der Deutschen Bahn - Gelaserte Scheiben sollen Mobilfunk in Regionalzügen verbessern

So 03.09.23 | 11:13 Uhr
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Symbolbild:Ein Mann benutzt sein Handy im Zug.(Quelle:dpa-tmn/C.Klose)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.09.2023 | Nachrichten | Bild: dpa-tmn/C.Klose)

In Zügen auf dem Land ist der Mobilfunkempfang oft besonders schlecht. Schuld daran sind auch die Scheiben, die zur Wärme-Isolierung mit einer Metallschicht überzogen sind. Nun testet die Bahn auch in der Region, ob ein Laser dies verbessern kann.

Mit Hilfe von bearbeiteten Scheiben will die Deutsche Bahn den Mobilfunkempfang in Regionalzügen verbessern.

In Berlin/Brandenburg und Bayern sind nach Angaben des Konzerns erstmals Züge im Einsatz, bei denen Scheiben nachträglich mit einem Laser mobilfunkdurchlässig gemacht wurden. Laut Bahn soll dieses Verfahren den Mobilfunkempfang im Zug um das 100-fache verbessern.

Besseres Netz und Nachhaltigkeit

Bei den beiden Zügen für die Südostbayernbahn und die Region Berlin/Brandenburg (Netz Elbe-Spree) handelt es sich laut DB um ein Pilotprojekt, für das weitere Verkehrsverbünde und Aufgabenträger als Partner gesucht werden. "Unsere Fachleute haben intensiv daran gearbeitet, dass das Scheiben-Lasern auch im anspruchsvollen Einsatz bei der Eisenbahn funktioniert", hieß es von der DB in einer Mitteilung.

Neben dem besseren Mobilfunkempfang leiste die Technologie auch einen Beitrag zum Ressourcenschutz: "Wir brauchen keine einzige neue Zugscheibe. Einmal gelasert, lassen die Scheiben Mobilfunksignale aller Anbieter und aller aktuellen und künftigen Mobilfunkstandards nahezu ungehindert in den Zug" hieß es weiter.

Wärmeschutz vs. Mobilfunkempfang

Zum Schutz vor Wärme sind die Scheiben von Zügen mit einer hauchdünnen Metallschicht versehen. Diese Metallschicht ist für Mobilfunkwellen nur schwer zu durchdringen. Um sie durchlässiger zu machen, wurde nun mit einem Laser eine feine Netzstruktur in die Metallschicht eingearbeitet.

Durch das filigrane Muster sollen Mobilfunksignale viel besser ins Zuginnere gelangen als bisher. Den Wärmeschutz verändern die millimeterfeinen Linien nur minimal, mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen.

Weitere Regionalzüge mit den gelaserten Scheiben sind laut Bahn in Bayern im Einsatz. Neue Fernverkehrszüge, zum Beispiel der ICE 3neo oder der ICE L, seien für einen besseren Handy-Empfang bereits ab Werk mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.09.2023, 12 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Ich erinnere nur ein dem Vorfall wo der Lockführer der NEB mehrere Kilometer laufen musste um Hilfe zu organisieren. Da sein Zug auf offener Strecke liegen blieb und genau in jenem Abschnitt keine Mobilfunkversorgung seit 30 Jahren vorhanden war. Da hört der Spaß auf!

  2. 31.

    Wieso sollte man über WLAN nicht telefonieren können? Diese Option bieten diverse Provider bereits seit Jahren. Da Telefonie heute genau so über das Internet funktioniert, ist das gar kein Problem mehr. Zudem ist WLAN in Zügen nur eine separate Zurverfügungstellung des Mobilfunks und das sogar providerunabhängig für die Nutzer. Der Austausch der Daten mit dem WWW muss aber mangels Datenkabeln nun mal über den Mobilfunk erfolgen. WLAN und Mobilfunk sind verschiedene Technologien, hier hat niemand was anderes behauptet, aber im Zug spielen die nun mal zusammen. Für den Fahrgast ist es komfortabler, das WLAN des Zuges zu nutzen, statt des eigenen Mobilfunknetzes, zumal für den WLAN-Empfang die Funkstärke reduziert werden kann, womit auch der Akku länger durchhält und die Strahlenbelastung sinkt.

  3. 30.

    >"Gelaserte Scheiben sollen Mobilfunk in Regionalzügen verbessern"
    Wozu braucht man überhaupt noch Fenster in Zügen, in denen alle auf ihre Smartphones schauen?

  4. 29.

    Wo kein Mobilfunkempfang ist helfen auch keine gelaserten Scheiben. Brandenburg ist doch ein riesiges Funkloch, da fährt man sowohl mit der Bahn, als auch mit dem Auto 10 Minuten und mehr ohne jeglichen Empfang, in allen Netzen.

  5. 28.

    Aber wenn wir ehrlich sind, ist es eine Minderheit, die wirklich arbeitet. Wichtiger ist doch, ob irgendjemand was gepostet oder geliked hat...

  6. 27.

    Immer nett zu lesen das einzelne erwarten das die Menschheit gefälligst auf deren Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen hat.
    Wie wäre es mal mit Eigeninitiative…. setzen sie sich einen Kopfhörer auf dann haben sie Ruhe von allen störenden Geräuschen… und je nach Lust und Laune legen sie Musik oder ein Hörbuch drauf.

  7. 26.

    Hat die DEUTSCHE BAHN keine anderen Sorgen als den Mobilfunkempfang zu verbessern ???

    Es nervt einfach SEHR, dass viele Fahrgäste OHNE RÜCKSICHT auf ihre Mitmenschen lautstarke Gespräche führen.

    1.
    Die Bahn sollte besser dafür sorgen, dass genügend Züge auf die Strecke kommen.

    2.
    Außerdem sollte man in Regionalzügen die Möglichkeit haben eine Platzreservierung vornehmen zu können.

    1. und 2. durchzuführen wäre ein Schritt in die

    RICHTIGE RICHTUNG

  8. 25.

    Ehrlich.. meinetwegen könnten sie in den Zügen sogar einen Störsender laufen lassen. Was sich manche da an Nerverei erlauben geht gar nicht. Oft, wenn ich da so sitze und mir Pseudodramen oder die sinnlosen Sack Reis in China Geschichten anhören muss überlege ich mir, ob man sich nicht irgendwo so einen Sender besorgen kann, damit man endlich seine Ruhe hat.
    Sonst noch liebe Mitmenschen.. Döner ist nur so lange lecker, wie man ihn selber ißt. Das gild auch für selbst gekochtes. Böhhhh mir is schon wieder schlecht...

  9. 24.

    Es gibt auch Leute, die im Zug während längeren Fahrten arbeiten, per Notebook oder Tablet. Zeit sinnvoll nutzen, besonders dann, wenn man beruflich unterwegs ist oder mobil arbeiten muss. Das geht aber ohne Funknetz nunmal schlecht.

    Da hat man endlich modernste Arbeitsmittel, aber die deutsche Digitalinfrastruktur kommt nicht hinterher. So wird das nix. Wir leben doch nicht mehr in den 90er Jahren, wo gerade das WWW erfunden worden war und erlauchte Leute sich mit keulengroßen Funktelefonen analog unterhalten haben. Aber gut, wir können auch wieder die Wählscheibentelefone einführen. Mit Vollgas im Rückwärtsgang, während sich die Welt um uns herum weiter dreht.

  10. 23.

    "wenn das jedesmal die Stunde auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause ist, also ca. 600 im Jahr in denen man produktiv sein könnte. Oder Termine abgleichen muss, oder, oder. " Sie haben ein Zeitmanagementproblem oder sind smartphonesüchtig. Oder rechnen Sie das wirklich als Arbeitszeit ab?

  11. 22.

    Also die Technik im ICE sieht so aus das je zwei SIM Karten pro Provider aktiv sind. Die Hotspots in den Waagen sind über Glasfaser verbunden. An der Technik liegt es nicht weshalb es im ICE nicht funktioniert. Problem sind die Provider wenn plötzlich 600 Kunden an der Zelle vorbei rauschen. Nicht einmal die Übernahme von Gesprächen funktioniert, für 49€ im Monat. Deutschland eine Lachnummer da die Zellen wie schon erwähnt weit weg von den Bahnstrecken sind. Da sie den Zugfunk stören, aber nun sollten die Geräte ausgetauscht werden. Bald, vielleicht… Auf einigen Autobahnen hat sich die Situation tatsächlich verbessert.

  12. 21.

    Aber Bäume beobachten kann sehr entspannend sein - nicht verkehrt in unserer hektischen Zeit ;-)

  13. 20.

    Also ehrlich: Pünktliche und nicht überfüllte Züge wären mir lieber.
    Aber gut - Versuch macht kluch. Und ohne ständig online zu sein - das geht ja garnicht ;-)

  14. 19.

    "Oh Mann, was macht man bloß, wenn man eine Stunde (oder sogar zwei???) ohne sein Wischtelefon auskommen muss?"

    Tja, ist halt doof, wenn das jedesmal die Stunde auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause ist, also ca. 600 im Jahr in denen man produktiv sein könnte. Oder Termine abgleichen muss, oder, oder.

    Nicht jeder braucht die Bahn um einmal im Jahr zur Oma zu fahren.

    Es gibt schon auch noch wichtigeres und schöneres als Lärmschutzwände oder Bäume zu beobachten.

  15. 18.

    "Über WLAN kann man zum Beispiel nicht telefonieren."

    Warum soll man über WLAN nicht telefonieren können - mit WiFi Calling geht das, und wenn Sie ein einigermaßen aktuelles Gerät besitzen, können Sie sehr gut über WLAN telefonieren.
    Vorausgesetzt, Sie haben einen Vertrag, der das zulässt...

  16. 17.

    WLAN und Mobilfunk sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe. Über WLAN kann man zum Beispiel nicht telefonieren. Und Datenverkehr über WLAN belastet das mobile Datenvolumen nicht.

  17. 16.

    Hoffentlich klappt das, die Scheiben nachträglich für diese Frequenzen durchlässig zu machen. Als Nebeneffekt kommen dann nämlich auch GPS-Signale besser durch, damit man mal weiß wo man ist. Aus dem Fenster gucken geht ja immer schlechter, nachdem immer mehr Mauern hochgezogen werden.

    Aber hoffentlich wird nicht so eine Netzstruktur in die Scheiben gelasert wie beim ODEG-RE1. Dieses unregelmäßige Muster finde ich ziemlich anstregend für die Augen, wenn man es bei (un)günstigem Lichteinfall sieht. Dann lieber so wie bei manchen KISS, die auf dem RE17 eingesetzt sind. Dieses „Millimeterpapier“ mit seiner regelmäßigen Struktur ist meiner Meinung nach deutlich angenehmer.

  18. 15.

    Oh Mann, was macht man bloß, wenn man eine Stunde (oder sogar zwei???) ohne sein Wischtelefon auskommen muss? Zum Glück hat die Bahn eine Idee...

  19. 14.

    Der Zug stellt doch aber auch nur die Mobilfunksignale umgewandelt als WLAN zur Verfügung. Also hängen die sehr wohl zusammen. Selbst auf den Mobilfunk zuzugreifen, spart somit nur den Umweg über das WLAN. Wenn die Zugantenne keinen ausreichenden Empfang hat, wird es bei den Mobilfunknutzern im Inneren des Zuges meist nicht besser aussehen. Kleine Unterschiede ergeben sich höchstens mal durch die verschiedenen Provider, deren Netze nicht überall gleich stark sind. Meistens ist aber das Telekom Netz am stärksten, was in der Regel auch von den Bahngesellschaften genutzt wird. Außerdem kann das WLAN zum Flaschenhals werden, wenn zu wenige Router vorhanden sind. Aber auch der Funk ast selbst kann nur eine Maximalanzahl an Nutzern gleichzeitig versorgen. Deshalb ist nicht selten der Empfang in Großstädten schlechter, als auf dem Land, trotz näherer Masten.

  20. 13.

    Für Nicht-Empfang müssen Sie gar nicht so weit raus fahren. Die Strecken vom Flughafen BER bis Grünauer Kreuz / Altglienicke bzw. vom Flughafen westwärts entlang der Stadtgrenze bis hoch nach Berlin-Südkreuz sind große Funkzellenlöcher!

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