Stresstest für die Systeme - Bundesweiter Warntag findet am Donnerstag statt

Di 12.09.23 | 15:19 Uhr
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Symbolbild: Eine rote Sirene. (Quelle: dpa/Rolf Vennenbernd)
Bild: dpa/Rolf Vennenbernd

Handygebimmel und Sirenengeheul: Beim dritten deutschen Warntag am Donnerstag wird erneut geprobt, wie die Bevölkerung im Fall von Katastrophen gewarnt wird. Bei den ersten beiden Warntagen war noch nicht alles rund gelaufen.

Der nächste bundesweite Warntag findet am Donnerstag, 14. September statt. Deutschlandweit wird die Bevölkerung dann testweise um 11 Uhr über verschiedene Kanäle gewarnt, wie das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Anfang September in Berlin mitteilten.

"Es wird laut"

"Wir setzen auf den sogenannten Warnmittel-Mix", sagte Innenstaatssekretärin Juliane Seifert. Dazu zählten der Handy-Warnkanal Cell Broadcast, Warn-Apps wie Nina, Warnungen in Radio und Fernsehen, Sirenen, Informationstafeln in Städten sowie Warnungen auf den Bahnsteigen und in Zügen.

"Es wird laut", kündigte BBK-Präsident Ralph Tiesler an. Der Warntag sei ein Stresstest für die Systeme.

Da der Rundfunk Berlin-Brandenburg verpflichtet ist, Gefahrendurchsagen zu melden, wird das voraussichtlich auch am Donnerstag geschehen. So kann es im Fernsehen, Radio oder Internet heißen, dass der rbb soeben eine Probewarnung zum Warntag erhalten hat. Das bedeutet dann aber nicht, dass Gefahr für die Bevölkerung besteht.

Pannen bei vergangenen Warntagen

Beim jüngsten Warntag im vergangenen Dezember hatten neun von zehn Menschen in Deutschland auf dem einem oder anderen Weg eine Warnung erhalten. In diesem Rahmen wurde auch erstmals das Warnsystem Cell Broadcast in allen 294 Landkreisen und 107 kreisfreien Städten in Deutschland getestet.

Bei manchen Nutzern kamen die Meldungen allerdings erst verspätet, etwa gegen 11:15 Uhr, andere wurde gar nicht gewarnt. Zudem waren in Berlin so gut wie keine Sirenen zu hören. Die geplanten 400 neuen Sirenen waren größtenteils noch nicht aufgebaut, und sind es bis jetzt noch nicht: Mitte August waren es 60. Die Warnmeldungen wurden aber auf den digitalen Anzeigetafeln im Stadtgebiet angezeigt.

Auch in Brandenburg waren Sirenen nicht flächendeckend zu hören. In einigen Landesteilen hatten die Behörden bereits zuvor angekündigt, dass Anlagen stumm bleiben, weil Sirenen noch aufgebaut und technisch modernisiert werden müssten. "Der Warntag hat weitaus besser funktioniert als noch vor zwei Jahren", sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU).

Beim ersten Warntag 2020 hatte es einige Pannen gegeben. So gingen die Testwarnungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) teils um bis zu 30 Minuten verzögert ein. Die Gefahrenmeldung der Warn-Apps "Nina" und "Katwarn" kam auch in Berlin und Brandenburg erst mit einer guten halben Stunde Verspätung nach dem offiziellen Start um 11 Uhr an.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.09.2023, 13 Uhr

23 Kommentare

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  1. 23.

    "Aber welche Schutzräume sollen wir nochmal aufsuchen, wenn es eines Tages kein Probealarm mehr ist und es ernst wird?" Das erfragen Sie bitte bei Ihrem zuständigen Blockwart. ;-)

  2. 22.

    Wie kommen Sie denn darauf, daß jeder ein Smartphone hätte?
    Ich nutze zwar PC und Tablet, habe aber bereits vor Jahren entschieden, mir kein Handy zuzzlegen. Ich möchte nicht ständig erreichbar sein.

  3. 21.

    Es ist schön wenn es klappt das wir alle gewarnt werden. Aber welche Schutzräume sollen wir nochmal aufsuchen, wenn es eines Tages kein Probealarm mehr ist und es ernst wird? Soweit ich weis hat Berlin keinen einzigen funktionsfähigen Schutzraum. Also Tüte über den Kopf und auf den Boden legen?

  4. 20.

    Eigentlich völlig normal. Proben/Tests sind immer gut. Wie überall. Verstehe die Aufregung einiger Kommentatoren nicht. Ist doch auch in anderen Lebensbereichen üblich, etwas zu testen.

  5. 19.

    Ehrlich - ohne Luft hätten sie von den Sirenen auch nix - und wenn man mit Liebe die Kurbel schwingt, funktionieren die auch mit Luft und Liebe.

  6. 17.

    Naja, du bist aber nicht "alle"... Bei mir kommt bei NINA und KATWARN nie etwas an, weil die Apps bei Nichtbenutzung nach einigen Tagen gekillt werden, egal welche Einstellungen man da macht. Von daher sind Sirenen / Lautsprecherdurchsagen schon wichtig.

  7. 16.

    „Ungewissheit ist für viele ein Problem.“
    Scheint erst ein Problem geworden zu sein, seit es Nina usw. gibt
    Aber OK wer es braucht.

  8. 15.

    Und mir sind solche Tage eigentlich vollkommen egal.......

  9. 14.

    Es gab bislang nur einen Warntag. Und da hat das Handy bei mir pünktlich geklingelt

  10. 12.

    Bei mir hat es bisher immer funktioniert, über Broadcast, KATWARN und NINA.
    Wegen mir bräuchte es keine Sirenen denn es hat wohl heutzutage jeder ein Smartphone.

  11. 11.

    Jetzt bin ich etwas verwirrt wegen Deiner Warntage.
    Also bei uns gab es bisher nur einen Warntag und an dem funktionierte, zumindest bei uns, alles.

  12. 10.

    Hier in der Bucht von Volos hatten wir von Montag bis Donnerstag sechs Cell Broadcast-Meldungen. Es hat wunderbar funktioniert, warum nicht in Deutschland? 55 Stunden Regen an Bord einer Segelyacht in einer kleinen Bucht werden wir nicht vergessen. Wir waren sicher vor den Fluten. An Land strömten große Bäche mit ins Meer, obwohl das Inselchen weniger 100 m hoch ist.

  13. 9.

    Da kann ich ja beruhigt sein. Hat an den anderen Warntagen auch keine Meldung gegeben.

  14. 8.

    Sicher, aber es kann auch regional begrenzte Stromausfälle und Netzstörungen geben, ganz ohne einen Katastrophenfall.
    Wenn dann keine Sirene heult, gibt's auch keinen Grund zur Panik.
    Man kann nicht vorhersehen, wie Menschen reagieren, wenn sie nicht wissen, was los ist und wie sie sich dann verhalten werden. Ungewissheit ist für viele ein Problem.

  15. 7.

    Und die Sirenen funktionieren natürlich mit Luft und Liebe? Klar. Oder womöglich solange, wie der Notstrom hält? Hmmmmmm.

  16. 6.

    Meinen sie nicht, dass bei einer so großen Katastrophe bei dem weder Handy noch Strom funktioniert, dass man das auch ohne Sirenen mitbekommt ?

  17. 5.

    "Wenn weiterhin die digitalen Warnungen verbessert werden, braucht man ev. keine Sirenen mehr. " Wenn ein solch große Katastrophe ist, daß es einer landesweiten Warnung bedarf, funktioniert wahrscheinlich auch kein Mobilfunk oder INet mehr oder nur so lange, wie der Notstrom noch reicht, dann werden Sie froh sein über Sirenen.

  18. 4.

    Antwort auf "Wer" vom Freitag, 01.09.2023 | 18:19 Uhr
    Um das herauszufinden, muss man testen. "Funktioniert wieder nicht..."??? 'Beim jüngsten Warntag im vergangenen Dezember hatten neun von zehn Menschen in Deutschland auf dem einem oder anderen Weg eine Warnung erhalten.' Da ist geringfügig mehr als "nicht"

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