In diesem Jahr in Berlin - Klima-Proteste verursachen Schäden von mehr als 200.000 Euro

Mo 20.11.23 | 11:59 Uhr
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Orangene Farbe auf dem Brandenburger Tor (Bild: imago images/Marten Ronneburg)
Audio: rbb24 Inforadio | 20.11.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: imago images/Marten Ronneburg

Die orange Farbe auf dem Brandenburger Tor ist sicher der prominenteste Schaden, den die "Letzte Generation" in Berlin verursacht hat. Unter dem Strich macht er gut die Hälfte aller bislang in diesem Jahr entstandenen Kosten aus.

Mit ihren Protest- und Blockadeaktionen haben Klimaschützer in diesem Jahr in Berlin bereits Schäden von insgesamt mehr als 200.000 Euro angerichtet. Diese vorläufige Summe ergibt sich aus einer Antwort des Senats auf eine AfD-Anfrage mit einer Auflistung durch die Bezirke.

Das Land Berlin und die Bezirke versuchen nun, das Geld für die Reparaturen von Straßen und Reinigung von Denkmälern von den Klimaschützern wieder zu bekommen. Der Senat teilte aber mit: "Bisher wurden keine Kosten, die zur Behebung von Schäden und Verschmutzungen im öffentlichen Raum entstanden sind, von den Verursachenden erstattet."

Bezirke summieren Schäden auf 86.000 Euro

Demnach gaben Pankow (26.100 Euro), Mitte (20.400 Euro), Charlottenburg-Wilmersdorf (bis zu 20.000 Euro) und Treptow-Köpenick (bis zu 16.500 Euro) die höchsten Schadenssummen an. Dazu kamen Friedrichshain-Kreuzberg (knapp 3.000 Euro) und Neukölln (300 Euro). Die anderen Bezirke hatten keine Schäden oder machten keine Angaben. Die Kosten für Reparaturen an den Autobahnen nach Blockade- und Anklebeaktionen sind in den Zahlen offenbar nicht enthalten, weil dafür der Bund und nicht das Land Berlin zuständig ist.

Zu den insgesamt rund 86.000 Euro an Schadenssummen, die die Bezirke auflisteten, kommen nach aktuellem Stand noch mindestens 115.000 Euro für die Reinigung des Brandenburger Tores von angesprühter oranger Farbe. Hier fordert der Senat das Geld zurück und will dafür auch vor Gericht ziehen.

Bis Ende September 2.500 Strafverfahren

Die Bezirke Mitte und Pankow hätten bereits eine Erstattung der Kosten bei den Tätern verlangt, teilte der Senat mit. In Charlottenburg-Wilmersdorf und Treptow-Köpenick stehe das noch aus. Friedrichshain-Kreuzberg machte dazu keine Angaben. Voraussetzung dafür sei, "dass die Personen, die einen solchen Schaden verursacht haben, auch konkret ermittelt werden konnten und die Daten der betreffenden Personen dem zuständigen Bezirksamt zur Verfügung gestellt werden".

In Berlin laufen bereits zahlreiche Strafverfahren gegen Mitglieder der "Letzten Generation" - meist wegen Nötigung sowie Widerstand gegen Polizisten, aber auch wegen Sachbeschädigung. Bis Ende September hatte die Staatsanwaltschaft Berlin rund 2.500 Verfahren gegen Mitglieder der "Letzten Generation" eingeleitet, bei der Gruppe "Extinction Rebellion" waren es mehr als 400. Beim zuständigen Amtsgericht Tiergarten gab es laut Richterbund bislang mehr als 150 Urteile.

In der Regel enden die Verfahren mit Geldstrafen. Eine Klima-Aktivistin wurde in Berlin aber auch schon zu einer Haftstrafe verurteilt: Eine 41-Jährige erhielt wegen versuchter Nötigung sowie Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte acht Monate Haft auf Bewährung. Sie hatte im Oktober 2022 an mehreren Straßenblockaden teilgenommen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 20.11.2023, 19:30 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    Solchen Leuten wollen Sie doch hoffentlich nicht wirklich die Restaurierung dieses Baudenkmals anvertrauen. Diesen Leuten sollte die Annäherung an das Brandenburger Tor auf Lebenszeit untersagt werden! Die durch sie verursachten Kosten sollten sie natürlich erstatten müssen, aus dem eigenen Einkommen, falls sie irgendwann mal arbeiten. Eine Versicherung wird bei diesem Vorsatz wohl nicht zahlen.

  2. 49.

    Steffen, ich möchte noch anmerken der Winter 1978/79 der war nämlich auch durch ungünstiger Wetterlage so Schneereich wie 78/79 nie wieder.

  3. 48.

    Im Ahrtal hat das Hochwasser mit dem Klima rein gar nichts zu tun. Dort herrschte eine seltene, aber nicht ungewöhnliche Wetterlage, die zu Starkregen führt. Eine gleichartige Wetterlage führte auch zum "Jahrhunderthochwasser" an der Elbe und im Erzgebirge. Dass es so viele Todesopfer gab, lag nicht am Klimawandel sondern einerseits der Ignoranz der Verantwortlichen vor den frühzeitigen Warnungen der Meteorologen und andererseits an der Bebauung von Flächen am Fluss, die dafür ungeeignet waren. Diese Flächen wurden bereits Anfang des letzten Jahrhunderts von ähnlich schweren Überschwemmungen verwüstet. In den Hochwasserplänen hat man das einfach ignoriert. Aber es ist natürlich einfacher, alles aufs Klima zu schieben.

  4. 47.

    Warum lässt man das Brandenburger Tor nicht von denen Reinigen, die es beschmiert haben? Eine bessere
    Lehre gibt es m. M. n. nicht.

  5. 46.

    Das kann hinten und vorne nicht stimmen.Was wird denn hier kleingeredet?Die Reinigung des brandenburger Tores, Weltzeituhr, Straßenschäden, Flugstörungen usw. soll nur 200000 € kosten? Dann verstehe ich nicht, warum einzeklne Löcher auf den Straßen wegen Geldmangel nicht beseitigt werden kann. Bei solch geringen Summen?

  6. 45.

    Die Gelder für den Hochwasserschutz des Aartals wurden auf dem Nürburgring verbaut, nur mal so zu Ihrer Information, wenn Sie schon Prioritäten setzen möchten.

  7. 44.

    Es gibt Wege das Geld einzufordern, oder durch Sozialstunden abarbeiten zu lassen!
    Warum so zögerlich???
    Es sind Verbrechen, was nun schon mehrere Gerichte geurteilt haben! Und Zerstörungen/Beschädigungen stehen nicht im Einklang des Streikrechtes!
    Für mich ist das größte Verbrechen der ,, LG " das Sie auf den Klima-/Umweltschutz pfeift, die Bevölkerung mit Ihrer Dummheit nötigt und ganz besonders das Grundwerte nicht exestent sind, Gelder für Warnwesten, Kleber, Farbe, Reinigungsarbeiten, Knastcoach, etc. vergeudet werden ( statt wie vom Staat etwas für das Klima zu tuen! )!!!
    Mit ,, LG " ist halt kein Klima zu machen!

  8. 43.

    Würden Sie Sachbeschädigung auch ok finden, wenn es nicht Volkseigentum, sondern Ihr persönliches Eigentum beträfe?

  9. 42.

    Sind denn in den Kosten auch die Polizeieinsätze, Justiz-und Gerichtskosten usw. enthalten? Die Summe erscheint mir doch sehr gering. Allein schon der Verwaltungsaufwand müsste doch vom Gefühl her Millionen verursacht haben.

  10. 41.

    Allein das vom Klimawandel verursachte Unwetter im Ahrtal hat Schäden von 40 Milliarden Euro verursacht. Vierzig Milliarden für ein einziges Extremwetter Ereignis !
    Und hier wird über ein paar Dosen Farbe von den Wärmeren vor der Klimakatastrophe rumgeheult - absurd!

  11. 40.

    Damit wäre der Euro - Schaden für Berlin beziffert, aber der ideelle, der ist mit einer Zahl nicht zu erfassen, aber, es ist eindeutig ein viel höherer Schaden.

  12. 39.

    Der ideelle Schaden an der Gesellschaft ist weit höher als eine Schädigung der Materials.
    Die Richter mögen dies bitte multiplizierend berücksichtigen.

  13. 38.

    Die Summe ist nicht lächerlich und klein schon gar nicht!
    Die Steuergelder sind zu verschonen! Es stehen ja die Täter /-innen fest. Somit sollte der Schaden von den Tätern/Täterinnen beglichen werden. In vollem Umfang! Das sagt mir mein Rechtsgefühl!

  14. 37.

    Ich finde 200000 Euro nicht lächerlich klein, egal, wer sie aufbringen muss. Meinen (Steuer-) Beitrag daran sähe ich jedenfalls lieber woanders. Übernehmen sie doch einfach diese lächerliche Summe, und allen ist geholfen.

  15. 36.

    Folgen Sie der Diskussion statt wieder von vorne anzufangen. Das ist auch so ein Problem warum es nicht schnell genug vorwärts geht.

  16. 35.

    Die täglichen Schäden von Autofahrern bei Unfällen zahlt die Haftpflicht des Verursachers. Denn dazu ist die Haftpflicht da. Aber pssst, diese Info haben sie nicht von mir.

  17. 34.

    Hierfür kommen die Versicherungen auf und nicht der Steuerzahler

  18. 33.

    Die ganzen Gelder auf jedem Cent zurück verlangen ohne wenn und aber.
    Ich sehe nicht ein daß der Steuerzahler für diese Kosten aufkommen soll.

  19. 32.

    War da nicht am Wochenende ein Bericht das ein Superböller eine Schaufensterscheibe an einem Laden gecrasht hat . Schaden 100000 € - da sind doch 200000 € Gesamtschaden lächerlich gering.

    Und die täglichen Schäden von Autofahrern bei Unfällen sind sicher auch mehr als 200000 € - zahlt vermutlich auch der Steuerzahler.

  20. 31.

    Vor der Industrialisierung war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre über viele tausend Jahre fast konstant, obwohl es Vulkanausbrüche gab. Die Vulkane tragen somit nicht zur Erhöhung bei und somit muss dafür auch niemand zahlen.

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