Neuköllner Sonnenallee - Zwei Polizisten und ein Kind durch Pyrotechnik verletzt

So 05.11.23 | 15:52 Uhr
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Polizei und Krankenwagen sind in der Sonnenallee in Berlin-Neukölln im Einsatz. (Quelle: rbb)
Audio: Radioeins | 04.11.2023 | Nachrichten | Bild: rbb

Zwei Polizisten und ein Kind sind am Samstag in Berlin-Neukölln durch Pyrotechnik verletzt worden. Laut Polizei hatte ein Unbekannter an der Kreuzung Sonnenallee Ecke Reuterstraße eine sogenannte Kugelbombe neben einem Funkwagen gezündet, der dort gerade im Einsatz war.

Nach Polizeiangaben vom Sonntag erlitt ein fünfjähriges Mädchen Verbrennungen am Hals, die zwei Polizisten Knalltraumata. Alle drei wurden in Krankenhäuser gebracht. Ein tatverdächtiger Jugendlicher flüchtete.

"Kugelbomben" nicht frei im Handel erhältlich

Die Polizei, die wegen des Demo-Geschehens am Samstag in Berlin ohnehin verstärkt mobilisiert war, rückte sofort mit mehreren Dutzend Beamten in voller Ausrüstung an. Gegen wen sich der Angriff richtete, ermittelt nun der Staatsschutz. Bisherigen Erkenntnissen zufolge stand der Vorfall nicht im Zusammenhang mit einer pro-palästinensischen Demonstration in Berlin-Mitte.

Die Kugelbombe sei unmittelbar vor zwei Polizisten explodiert, hieß es. Die Beamten seien wegen eines Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz herbeigerufen worden. Eine Versammlung gab es nach Angaben der Polizei nicht. Das fünfjährige Mädchen, das verletzt wurde, hielt sich demnach mit seinen Eltern in einer Gruppe von ungefähr zehn Menschen vor einem Restaurant auf. Der dreijährige Bruder des Mädchens sei von einem Gegenstand getroffen, aber nicht verletzt worden.

Im Laufe der Ermittlungen habe sich auch ein 50 Jahre alter Mann gemeldet, der nach dem Vorfall über Ohrenschmerzen klagte. Eine medizinische Behandlung habe er abgelehnt.

Sogenannte Kugelbomben sind nicht im Handel frei erhältlich, für sie braucht es eine Spezialberechtigung, ohne die der Besitz illegal ist.

Weitere Explosion in Neukölln

Die Polizei ermittelt zudem zu einer weiteren Explosinon in Neukölln. Die Polizei geht von der Explosion eines "pyrotechnischen Gegenstands" aus, wie eine Sprecherin auf dpa-Anfrage sagte. Nähere Angaben zu der zweiten Explosion machte die Polizei zunächst nicht. Ob es in diesem Fall einen Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt gebe, sei noch Bestandteil der Ermittlungen.

Am Samstagnachmittag hatten in Berlin mehr als 8.500 Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration in Berlin-Mitte teilgenommen. Die Polizei bereitete sich darauf vor, dass nach dem Ende der Demonstration Teilnehmer auch in Neukölln protestieren würden, und war deshalb verstärkt im Umfeld der Sonnenallee präsent. Es blieb am Abend und in der Nacht jedoch weitgehend ruhig.

Sendung: rbb24, 04.11.2023, 21:45 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    "Böllerwurf" ist eine erschreckende Verharmlosung, rbb.

  2. 2.

    Tut sie ja auch nicht. Das Abbrennen von Feuerwerk ist bis auf wenige Stunden am Jahreswechsel verboten.
    Erwarten Sie, dass "die da oben" in jedem Hausflur stehen und für Ordnung sorgen?

    Das Problem ist der Mangel an Respekt, das weitgehende Fehlen von Erziehung und Ignoranz und Egoismus in der Bevölkerung - unabhängig von der individuellen Herkunft!!!

  3. 1.

    Eine bodenlose Frechheit. Warum lässt unsere Regierung soetwas bloß zu?

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