Mitte, Schöneberg und Neukölln - Hier ist das Böllern in der Silvesternacht in Berlin verboten

Fr 22.12.23 | 14:56 Uhr
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Ein Polizeifahrzeug steht am 31.12.2021 an einer Absperrung am Alexanderplatz in Berlin Mitte. (Quelle: Picture Alliance/Paul Zinken)
Video: rbb24 | 22.12.2023 | Nachrichten | Bild: Picture Alliance/Paul Zinken

Eine gute Woche vor dem Jahreswechsel hat die Berliner Polizei Details zu den drei geplanten Böllerverbotszonen bekannt gegeben. Am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez und rund um die Sonnenallee darf in der Silvesternacht nicht geknallt werden.

Die Berliner Polizei wird zum bevorstehenden Jahreswechsel erneut drei sogenannte Böllerverbotszonen einrichten. Am Alexanderplatz, im Steinmetzkiez und im Bereich Sonnenallee darf an Silvester und Neujahr keine Pyrotechnik gezündet werden, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Betroffen ist der gesamte Alexanderplatz in Mitte zwischen Karl-Liebknecht-Straße, Alexanderstraße, Otto-Braunstraße und S- und U-Bahnhof Alexanderplatz.

Böllerverbotszone auf dem Alexanderplatz zum Jahreswechsel 2023/24 (Quelle: OpenStreetMap/Polizei Berlin)
| Bild: OpenStreetMap/Polizei Berlin

Im Schöneberger Steinmetzkiez darf im Bereich Potsdamer Straße, Pallas-/Goebenstaße, Alvenslebenstraße und Steinmetzstraße keine Pyrotechnik gezündet werden. In der Pallasstraße, waren beim vergangenen Jahreswechsel tagelang Böller geworfen worden - auch auf Menschen. Teils beschossen sich Gruppen gegenseitig.

Böllerverbotszone im Steinmetzkiez zum Jahreswechsel 2023/24 (Quelle: OpenStreetMap/Polizei Berlin)
| Bild: OpenStreetMap/Polizei Berlin

Vom Pyrotechnikverbot sind auch die Neuköllner Sonnenallee sowie die angrenzenden Teile der Friedelstraße, der Reuterstraße und der Pannierstraße betroffen.

Böllerverbotszone an der Sonnenallee zum Jahreswechsel 2023/24 (Quelle: OpenStreetMap/Polizei Berlin)
| Bild: OpenStreetMap/Polizei Berlin

Das Böllerverbot gilt in diesen Zonen vom 31. Dezember 2023, 18 Uhr bis zum 1. Januar, 6 Uhr, hieß es von der Polizei weiter. Außerhalb dieser Zeiten ist Privatleuten das Zünden von Feuerwerkskörpern in Deutschland generell verboten.

Angriffe auf Einsatzkräfte

Am vergangenen Jahreswechsel waren in Berlin Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr angegriffen worden. Schwere Krawalle gab es rund um die Sonnenallee in Neukölln, in der High-Deck-Siedlung sowie in Gropiusstadt. Mit Böllern beworfen wurden die Einsatzkräfte auch in Schöneberg, Gesundbrunnen und Spandau, ebenso wie in anderen deutschen Großstädten.

In den vergangenen Jahren gab es drei Böllerverbotszonen in der Hauptstadt: ebenso wie jetzt am Alexanderplatz und in Schöneberg nahe der Pallasstraße - sowie in einigen Straßen in Alt-Moabit.

2.800 Polizeikräfte zusätzlich im Einsatz

Nach den Planungen der Senatsinnenverwaltung sollen beim bevorstehenden Jahreswechsel mehr als 2.800 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich zu den üblichen Besatzungen der Streifenwagen unterwegs sein. Auch mehr Staatsanwälte sollen in der Silvesternacht im Dienst sein.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte am Donnerstag die Sorge, "dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen".

Sendung: rbb24, 22.12.2023, 21:45 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    Man sollte das private Böllern überall verbieten.

  2. 60.

    Es stärkt ihre Argumentation nicht, wenn sie die Aussage des Bundes einfach ignorieren.
    Es wird nicht geprüft ob die Erhöhung der Strafen eine Auswirkung hat aber sie behaupten dies einfach trotzdem.
    Belegen sie doch mal ihre Aussage das nur eine Verschärfung der Strafen eine Auswirkung auf die Anzahl der Straftaten hat.
    Und bedenken sie es geht nur um härtere Strafen nicht um die Verdoppelung der Polizei oder sowas... denn das Personal wächst nicht auf den Bäumen... sie müssen also mit den vorhandenen Polizisten wie bisher das umsetzen.

  3. 59.

    Ich kann mich aber nicht daran erinnern das damals Böller und Raketen gegen Rettungskräfte, Polizisten, Feuerwehr und weitere Personen als ,,Waffen '' benutzt wurden.

  4. 58.

    Ja, an diese Zeiten kann ich mich auch noch erinnern. Es gab damals aber kein Feuerwerksverbot, und die große Mehrheit der Bevölkerung hatte viel Freude daran, das neue Jahr mit einem selbstgezündeten Feuerwerk zu begrüßen. Niemand hat sich damals darüber aufgeregt.

  5. 57.

    Als ich vor 50 Jahren noch Jung war ist man um 24 Uhr auf dir Strasse raus gegangen und hat mit der Nachbarschaft das neue Jahr begrüßt. Auch mit Feuerwerk, aber im kleinen Maß und friedlich. Schade das diese Zeiten vorbei sind, es wird von Jahr zu Jahr eher immer schlimmer.
    Heute ist das ganz anders, heute muss man schon fast Angst um sein Leben haben, weil teilweise Kriegsähnliche Zustände herrschen.

  6. 56.

    Sie haben echt weltfremde Ansichten.
    Also bevor man Strafen erhöht um Straftaten zu minimieren lässt man dies lieber mal sein und lässt die Randalierer, Straftäter einfach mal machen.
    Bringt ja nichts, härter gegen Straftäter und Randalierer vorzugehen.

  7. 55.

    Was waren das für Zeiten in denen man früher einfach zum Jahresende Silvester gefeiert hat und nicht ganze Stadteile zum Kriegsgebiet mutieren. So etwas gab es früher einfach nicht.

  8. 54.

    Natürlich kann man Straftaten mit entsprechenden Mitteln reduzieren. Man müsste nur mal ordentlich durchgreifen, aber das ist in Berlin nicht gewollt. Man will das Problem nicht beim Namen nennen.

  9. 53.

    Was sind Sie denn bitte für ein Hobbypsychologe? Dann lieber gar nichts verbieten oder keine höheren Strafen oder Strafen überhaupt erstmal umsetzen? Also lieber gar nichts machen weil sowieso Straftaten begangen werden? Das glaube ich nie und nimmer, dass dies tatsächlich der Realität entspricht. Also Sie wollen die Pyro-Terroristen lieber gewähren lassen? Unfassbar diese Verharmlosungen und wirklich seltsamen Aussagen hier…

  10. 52.

    "Weil er davon ausgeht nicht erwischt zu werden"
    Ok, Gegenargument: Fußball WM 2022 in Katar!
    Es gab keine Pyros, keine Hools, keine Gewalt in und außerhalb der Stadien!
    Warum?
    Und nun vergleichen sie dies mit den Ereignissen der letzten Wochen und Monaten in Deutschland!
    Ein Land ohne Straftaten wird es nie geben, es sei denn es gibt dort KEINE Menschen, aber eine Einschränkung an Taten ist schon möglich!
    Schöne Feiertage

  11. 51.

    Tja höhere Strafen das Allheilmittel.
    „ Die Bundesregierung überprüft neu eingeführte Strafverschärfungen regelmäßig nicht daraufhin, ob sie präventiv wirken und messbar von Straftaten abhalten. Das geht aus einer Antwort aus dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) hervor“
    Also gehen sie nur davon aus … das wird schon wirken.
    Es gibt diverse Untersuchungen (natürlich nicht durch den Bund) die sich damit beschäftigt haben.
    und ganz entscheidend ist auch … wie hoch ist das Risiko erwischt zu werden… und da wir keinen Polizei/Überwachungsstaat haben würden auch höhere Strafen nicht helfen.
    Die Gefängnisse sind voll… warum wohl ? Weil alle Angst vor hohen Strafen haben ?
    Wie gesagt beschäftigen sie sich mal ansatzweise mit dem Thema dann erledigen sich ihre Forderungen von selbst durch die Realität.

  12. 50.

    OK, man lernt dazu… sind die Strafen nur hoch genug dann erledigen sich die Probleme.
    Als Vergleich…der normale Bürger bricht in keine Bank ein… egal wie hoch die Strafe ist… der Verbrecher macht es trotzdem egal wie hoch die Strafe ist.
    Und warum macht er das ? Weil er davon ausgeht nicht erwischt zu werden…. Schauen sie sich mal die diversen Untersuchungen in Sachen Strafen an… es wird sie verwundern… würde man ihrer Logik weiter folgen dürfte es in Ländern mit Todesstrafe nahezu keine Morde mehr geben… auch dazu gibt es Statistiken das dem eben nicht so ist, sondern das die höhe der Strafe nahezu keine Effekte auch die Anzahl der Morde hat.

  13. 49.

    Antwort auf "Nachdenklicher" vom Samstag, 23.12.2023 | 15:57 Uhr
    "Ein Feuerwerksverbot zu Sylvester verhindert weder Kriege noch wird es die fortschreitende Umweltzerstörung auch nur geringfügig verlangsamen." Ja, stimmt, aber darum geht's hier gar nicht! Sondern um Randale, Zerstörung und Körperverletzung, sinnlose Angriffe auf andere Menschen! "Ignoranz" nenne ich das Klein- und Schönreden dieser Gewalttaten!

  14. 48.

    Wenn man schon den Verkauf nicht unterbinden will oder kann, sollte man sich nur auf wenige Verkaufsstellen und Verkaufstage einigen. Hilfreich wäre auch den Schwarzpulveranteil im Feuerwerk drastisch zu reduzieren,dann macht es eben nur pff anstatt kawumm.

  15. 47.

    Es ist schon erschreckend, mit welcher Intoleranz und Engstirnigkeit hier argumentiert wird und was für fern liegende Argumente bemüht werden. Ein Feuerwerksverbot zu Sylvester verhindert weder Kriege noch wird es die fortschreitende Umweltzerstörung auch nur geringfügig verlangsamen. Lediglich selbsternannte „Gutmenschen“ können sich etwas besser fühlen, haben sie doch wieder etwas, wenngleich völlig nutzloses, erreicht.

  16. 46.

    Habe gerade die ersten Angebote für Feuerwerkskörper gesehen. Krank ist milde ausgedrückt, Hersteller, Verkäufer und Käufer. Uns dann sagt "einer" in Berlin: Die Menschen feuern "nur" ein bis zwei Raketen ab.

  17. 45.

    Ja, bei entsprechender Erhöhung der Strafen , könnte es schon was bringen.sagen wir mal, 15000 Euro, bei Wiederholung 30000 Euro oder Gefängnisstrafe , wer es nicht bezahlt.

  18. 44.

    Deutschland das Wort ‚Verboten‘ ist euch sehr bekannt.

    Privat Feuerwerke Verkauf muss endlich verboten werden!

    Es gibt kein Grund hier zu diskutieren.

    Wach auf !

  19. 43.

    Auch ein Kai Wegner kann diese Stadt nicht mehr retten;-).

  20. 42.

    Antwort auf "Michael" vom Freitag, 22.12.2023 | 18:56 Uhr
    "Ich würde den Verkauf von Feuerwerkskörper an Privatpersonen verbieten...." Sinnlos, so lange es in Polen und im Internet. ganzjährig verkauft wird

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