Zwangsräumungen in Berlin - Kreuzberger Rentner muss nach 40 Jahren seine Wohnung verlassen

Mo 11.12.23 | 08:03 Uhr | Von Anja Herr und Helena Daehler
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Reinhard S. (Quelle: rbb / Anja Herr)
Video: rbb24 | 11.12.23 | Material: rbb24 | Bild: rbb / Anja Herr

Die Zahl der Zwangsräumungen in Berlin steigt. Ein Bündnis gegen Zwangsräumung spricht von vielen Rauswürfen wegen Eigenbedarf. Nach mehr als 40 Jahren muss ein Kreuzberger Rentner seine Wohnung verlassen und findet keine neue. Von Anja Herr und Helena Daehler

Dutzende Polizeibeamte sind gekommen, um sicherzustellen, dass Reinhard S. ohne Widerstand seine Wohnung verlässt. Auf der Straße wird gegen seine Räumung protestiert und am Nachbarhaus hängt sogar ein Banner auf dem "Zwangsräumung tötet" steht.

Reinhard muss raus, weil seine Vermieterin Eigenbedarf angemeldet hatte. Sechs Jahre lang wurde er vom Bündnis "Zwangsräumung Verhindern" beraten. Gemeinsam hatten das Bündnis und Reinhard versucht, die Räumung zu verhindern - vergebens.

Nun sitzt er mit der Gerichtsvollzieherin im dritten Stock in seiner Wohnung. "Die Gerichtsvollzieherin sagte, sie tut das nicht so gerne. Ich empfand das als sehr freundlich, dass sie mir das gesagt hat." Im Oktober, am Freitag dem 13., wurde aus der Angst vor der Zwangsräumung eine Tatsache.

Die Wochen vor der Räumung waren anstrengend, sagt Reinhard: "Ich hatte unglaublichen Stress. Eine Wohnung zu verlieren, das bedeutet auch: die ganze Habe zu verlieren." Weil er nicht wusste, wohin mit seinen Sachen beschließt er, seine Bücher, CDs, Blumen, Instrumente und Möbel gar nicht erst mitzunehmen: "Ich habe mir gedacht, ich stelle alles auf die Straße und das ist gut gelaufen. Die Sachen wurden gerne mitgenommen und da haben sich viele Kreuzberger drüber gefreut." Es wirkt etwas skurril, aber man glaubt ihm, dass er das ernst meint.

Zahl der Zwangsräumungen steigt in Berlin

In Berlin ist die Zahl der Zwangsräumungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen: von 1.668 im Jahr 2021 auf 1.931 in 2022. Im ersten Halbjahr 2023 sind es bereits 1.150 Räumungen, wie die Senatsverwaltung für Justiz auf Anfrage mitteilte. Die meisten Zwangsräumungen gab es demnach in den Gerichtsbezirken Lichtenberg (247), Wedding (163) und Kreuzberg (161). In Brandenburg wurden im vergangenen Jahr 1.085 Wohnungen geräumt, die Anzahl ist geringer als in den Jahren zuvor, liegt gemessen an der Einwohnerzahl bundesweit jedoch am höchsten.

Erst im Oktober dieses Jahres hatte Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) ein Pilotprojekt verworfen, das die Zahl der Zwangsräumungen verringern sollte. Badenbergs Vorgängerin Lena Kreck (Linke) hatte das Projekt angeschoben. Es sah vor, dass Räumungsklagen den Bewohnern persönlich übergeben werden müssen, damit diese sich zusätzlich beraten lassen können. Das sei aber "nicht zielführend" und widerspreche der Zivilprozessordnung, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Justiz dem rbb. Zwangsräumungen seien beschleunigt durchzuführen, um Mietausfälle für die Vermieter gering zu halten.

Übergangsweise in die Habersaathstraße

Das Bündnis "Zwangsräumung verhindern" berät Betroffene und war auch in Reinhards Fall aktiv, der laut René Jakubowski vom Bündnis exemplarisch für viele in Berlin steht. "Im Moment sind es fast nur noch Menschen, die sich aufgrund von Eigenbedarfskündigungen bei uns melden. Das ist schon das größte Problem auf dem Wohnungsmarkt."

Was sich laut Jakubowski nicht geändert hat: Es trifft häufig die Menschen in unserer Gesellschaft, die finanziell am schwächsten aufgestellt sind. "Betroffen sind immer Rentner:innen, Leute die prekär arbeiten, Geringverdienende, Erwerbslose, dann haben wir natürlich noch die Alleinerziehenden, das sind so die Kreise, die es immer trifft."

Reinhard S. hat erfolglos versucht, eine neue Wohnung zu finden. "Es ist frustrierend, wenn da 50 – 60 Leute sind, die alle diese Wohnung haben wollen. Vor allem wenn man die Ellenbogen nicht hat, um sich da durchzusetzen." Die Wohnungslosenhilfe hatte ihm nach der Räumung eine Unterkunft angeboten, ein Mehrbettzimmer, in dem auch andere Wohnungslose untergebracht sind. "Da habe ich gesagt, da verzichte ich drauf. Weil, das ist so nicht richtig. Das ist nicht der richtige Umgang mit dem Alter."

Übergangsweise kommt Reinhard in der Habersaathstraße unter. Dort kann er in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung bleiben. Mit den wenigen Sachen, die ihm geblieben sind. Ein paar Bücher, eine Matratze, eine Lampe und einem Akku für Strom. Denn der wurde vom Hausbesitzer schon abgestellt.

Der Eigentümer will den Wohnblock abreißen lassen und plant einen Neubau mit doppelt so viel Wohnfläche.

Sendung: rbb24, 11.12.2023, 13:00 Uhr

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Beitrag von Anja Herr und Helena Daehler

106 Kommentare

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  1. 106.

    Eigentum verpflichtet. Grundgesetz.

  2. 105.

    Kann er ja, wenn Aussicht auf Erfolg besteht ist die Klage sogar zielführend.

    Ich erkenne aber aus dem Artikel nicht wirklich einen vorgeschobenen Kündigungsgrund.

    Das ist erstmal nur linke Interpretation.

  3. 104.

    Dann besteht ein Schadenersatzanspruch, ganz einfach.

    Ist zwar keine gleichartige Wohnung, aber immer immer hin wohl die Mietdifferenz von alter zur neuen Wohnung.

  4. 103.

    Vielleicht vorher informieren um was für eine Wohnung es sich handelt!
    Niemand wird gezwungen in eine privat vermietete Wohnung zu ziehen!!!

  5. 102.

    Da sollte der ehemalige Mieter gerichtlich gegen vorgehen, denn der Eigenbedarf war offensichtlich nur vorgeschoben.

  6. 101.

    Ganz einfach, wenn man zur Miete wohnt hat man kein Eigentum, sondern ist Mieter. Warum kann dann der Eigentümer einen Mieter nicht rechtmäßig die Wohnung kündigen wenn Eigenbedarf besteht. Ich verstehe einige hier nicht. Warum muss hier zwangsgeräumt werden? Der Mieter hat doch keinen Anspruch auf die Wohnung, diese gehört ihm doch nicht. Wenn das Schule macht, dass man als Mieter erstmal die Wohnung "besetzt" und darauf wartet zwangsgeräumt zu werden, dann wird es bald noch mehr leerstehenden Wohnraum geben weil nicht mehr vermietet wird, denn welcher Vermieter tut sich das dann noch an bzw. vermietet nur noch befristet für 1-2 Jahre und das ganz legal.

  7. 100.

    "Erst im Oktober dieses Jahres hatte Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) ein Pilotprojekt verworfen, das die Zahl der Zwangsräumungen verringern sollte."

    Was versemmelt dieser unfähigste und korrupteste Senat aller Zeiten eigentlich nicht? Selbstverständlich immer zum Nachteil der Bevölkerung und nicht etwa großzügiger Schmiergeldzahler.

  8. 99.

    „Letztlich hat er aber auch mit seinen Lebensentscheidungen zu der Situation beigetragen. In dem genannten Zeitraum von 40 Jahren gab es nach Zeiten, da wurden Wohnungen in Berlin für wenige 1000 Mark verkauft. Er hat sich offenbar trotzdem dafür entschieden, 40 Jahre Miete zu zahlen.“

    Objektiv vollkommen richtig.

    Au bei geringem Einkommen waren Immobilien immer erschwinglich, gerade in „toten“ Gegenden wie Kreuzberg oder Prenzlauer Berg.

  9. 98.

    Leider gab es schon Fälle wo jemandem wegen angebl. „Eigenbedarf“ gekündigt wurde, die Wohnung aber kurz darauf zu erhöhter Miete als zu vermieten wieder im Angebot war. Oder, anderer Fall, zugetragen vor Jahren, da wurde einem Mieter gekündigt wegen dem „Eigenbedarf“, nur damit der Privatvermieter für sage und schreibe 2 Wochenenden im Jahr einen Schlafplatz hat wenn er seine Tochter besucht. Im Rest des Jahres ist niemand in der Wohnung. Soviel dazu.

  10. 97.

    Ach Gottchen, mir kommen die Tränen.
    Die Milliardengewinne der Immobilienkonzerne sind dann garantiert aus den Einnahmen von Grundstückvermietungen auf dem Mond entstanden.
    Wegen Mondpreise und so.

  11. 96.

    Ja, und viele andere haben verzichtet und gekauft.

    Nach dem Krieg waren viele gleicher als gleich.

    Und doch bildeten nicht wenige Eigentum.

    Berlin war übrigens zeitweise spottbillig.

    Da hätte man auch mit niedrigem Einkommen kaufen können.

    Mit Sozialleistungen Eigentum bilden ist schwer, das stimmt.

  12. 95.

    Genau, es kann nur Gewinner geben!!
    Ironie off.
    Schon mal darüber nachgedacht, dass ihre These schon wegen eines kleinen Mengenproblems nicht stimmen kann?! Und da müssen wir noch nichteinmal ein kapitalistisches Axiom herleiten; warum es bei Gewinnern immer auch Verlierer geben muss.

  13. 94.

    Daran kann man das asoziale in dieser verlogenen Politik heutigen Tages erkennen. Wer ist der Chef in diesem Land? Die Politik die sich nicht rührt die außer lippenbekenntnisse nichts in die Reihe bekommt, bei jeder Kleinigkeit entschuldigend die Arme hebt und sagt tut uns leid. Oder ist es der Bürger, auch der Rentner ist ein Bürger. Und eigentlich müsste es heißen Leben steht über Profit. Aber hier unter dieser Politik heißt es Profit steht über alles. Eigentlich müsste man den Namen und Anschrift des Besitzers öffentlich machen damit jeder weiß mit wem man es hier zu tun hat. Sowas gehört sich nicht das ist unmenschlich

  14. 93.

    Die benannte Personengruppe wird selten wegen Eigenbedarf gekündigt, es sei denn - die Wohnung ist in guter Lage.

    Welcher Eigentümer kündigt wegen Eigenbedarf im sozialen Wohnungsbau?

  15. 92.

    Warum sollen von Eigenbedarfskündigungen gerade immer diese Bürger betroffen sein? "
    Denken wir mal scharf nach-evtl. weil man nach einer Instandsetzung der Wohnung diese mit einem exorbitanten Zuschlag an gutbetuchte Menschen vermieten möchte um damit seinen Profit zu erhöhen?
    Kann man sich gar nicht vorstellen: Vermieter die an Profitmaximierung interessiert sind.

  16. 91.

    Schlimm für den Herrn, der seine Wohnung verliert.
    Letztlich hat er aber auch mit seinen Lebensentscheidungen zu der Situation beigetragen. In dem genannten Zeitraum von 40 Jahren gab es nach Zeiten, da wurden Wohnungen in Berlin für wenige 1000 Mark verkauft. Er hat sich offenbar trotzdem dafür entschieden, 40 Jahre Miete zu zahlen. Man kann nicht die Vorteile von Eigentum für sich geltend machen (gesicherter Wohnraum), ohne auch die Risiken, die sich durch Eigentum ergeben, tragen zu wollen (Kreditabzahlung, Instandhaltung etc.).
    Außerdem finde ich es falsch, dass hier in vielen Kommentaren Vermutungen aufgestellt werden und auf der Basis Menschen (Vermieter) komplett verurteilt werden. Die Eigenbedarfskündigung findet nicht immer nur aus Gewinninteressen statt, sondern auch, weil andere Menschen auch ein Problem haben, eine Wohnung für sich zu finden.

  17. 90.

    Der Vermieter wird seine Gründe haben und möchte sein Eigentum selbst nutzen. Das ist nicht verwerflich. Ein Mietverhältnis darf keiner Enteignung gleichkommen

  18. 89.

    @ Helmut Krüger :
    Ja, das ist eine ganz perfide Gesetzeslücke !
    Der Wohnungseigentümer hat das staatlich verbriefte Recht seinem Mieter aufgrund von "Eigenbedarf" die Kündigung auszusprechen.
    Weigert dieser sich darf er ihn raus prozessieren.
    Ist der Mieter irgendwann tatsächlich per "Staatsbeschluss" ausgezogen ist der Eigentümer aber NICHT verpflichtet seinen Eigenbedarf auch umzusetzen.
    Weder er noch nahe Angehörige müssen die Wohnung anschließend neu selbst beziehen.

  19. 88.

    Aber genauso ist es. Die 6 Jahre hätte der Mieter für die Wohnungssuche verwenden sollen und sich nicht von einem obskuren Bündnis für Marketingzwecke missbrauchen lassen sollen.

    Hoffentlich macht die Vermieterin alle Kosten und ggf Schadenersatz gegen Mieter und Bündnis geltend

    Ich vermiete auch nur noch befristet

  20. 87.

    Der Vermieter enteignet den Mieter nicht. An der Räumung wegen Eigenbedarf ist nichts auszusetzen.

    So ist das nun mal. Traurig für den Mieter, juristisch aber möglich uns sauber.

    Übrigens ist nicht nur Eigenbedarf ein Grund zur Kündigung. Auch wiederholt zu spät gezahlte Miete berechtigt zur fristlosen Kündigung. Es gibt auch noch die Verwertungskündigung, die immer häufiger angewandt wird.

  21. 86.

    Der Herr hatte sechs Jahre Zeit eine neue Wohnung zu finden und die Vermieterin hätte ihm bestimmt auch bei der Suche geholfen, guter Willen vorausgesetzt. Diese Wohnung ist junmal nicht sein Eigentum.

  22. 85.

    Umgekehrt haben die Kommentatoren aber auch überhaupt keine Ahnung, was die Beweggründe des Vermieters sind. Vielleicht befindet er sich ebenfalls in einer Notlage und benötigt sein Eigentum. Und wenn ein Verein einen Rentner sechs Jahre lang begleitet und berät, frage ich mich schon, warum er nicht darauf vorbereitet worden ist, dass seine Klage auch negativ für ihn ausgehen kann. Warum man nicht verhindert, dass er sein komplettes Eigentum verschenkt und ihm nicht Möglichkeiten aufzeigt, wo er seine Sachen Zwischenlagern kann und ihm gegebenenfalls unterstützt an einem anderen Ort Fuß zu fassen. Mir kommt es eher so vor, als würde man ihn für seine Zwecke ausnutzen, um weiter Stimmung gegen Vermieter zu machen.

  23. 84.

    Nirgendwo steht das. Wo steht das der Eigentümer dort einziehen will. Andere Kommentatoren haben vollkommen recht. Der Artikel ist schlecht geschrieben.

  24. 83.

    Sicherlich hätte der Betroffene in der Vergangenheit die Wohnung kaufen können. Ich gehe davon aus, er war vor Rente berufstätig.

  25. 82.

    Eine Wohnung ist keine Ware im herkömmlichen Sinne, sondern eine unverzichtbare Lebensgrundlage. Von daher trägt der Vermieter den Mietern gegenüber auch ein gewisses Maß an Verantwortung! Wie an anderer Stelle bereits erwähnt wurde:"EIGENTUM VERPFLICHTET!"
    Da kann ich nicht einfach so mit Wohnungen rumjonglieren, als würde ich Autos oder Computer verkaufen.
    Trotzdem stellen sich für mich einige Fragen:
    Was ging dem voraus, und wann hat er die Kündigung erhalten? Wieviel Zeit blieb ihm von da an noch bis zum Auszugstermin? Hat ihm der Vermieter im Zuge dessen wenigstens gleichwertige Alternativen angeboten? Und warum konnte diesem Mann letztendlich nicht geholfen werden? Dazu fehlen leider noch einige Hintergrundinformationen..

  26. 81.

    Wissen Sie ob der Herr nicht wohlhabend ist, geerbt oder gespart hat?
    Ist das Mietverhältnis mit diesem Mieter über Jahre stark belastet? Gibt auch Mieter, die mehr als schwierig sind. Ich nehme nur Ihre Argumente auf und bemühe mich objektiv. Es gibt auch schlimmste Mieter in hohem Alter, soll das Alter immer ein Freifahrtschein sein?

  27. 80.

    Die Frage ist doch, warum man 6 Jahre Kündigungsdauer nicht genutzt hat, um für den Mann eine neue Wohnung zu finden, wenn er es nicht allein kann. Er wurde schließlich beraten, aber offenbar falsch. Das Haus soll abgerissen werden, da kann man nicht wohnen bleiben! Ohne jahrelange Anfechtung der Kündigung wäre vielleicht schon längst ein neues Haus im Bau, welches wieder etwas Druck vom Mietmarkt nehmen könnte.

  28. 79.

    Für Eigenbedarf gibt es strenge Vorgaben. Und wenn die Angaben in der Kündigung falsch sind, kann man rechtlich dagegen vorgehen. Und ich sehe nichts verwerfliches, wenn man sein Eigentum selbst nutzen möchte. Ein Mietvertrag ist nunmal kein Kaufvertrag. Und ein Vermieter kann auch mal in Not geraten. Wie gut, dass er sich mit Eigentum abgesichert hat.

  29. 78.

    Eigentum erwerben? Versuchen Sie das doch bitte einmal, wenn Sie allein erziehend sind oder Ihr Einkommen eher im unteren Drittel der arbeitenden Gesellschaft ist. Oder Sie sind allein stehend und kein erfolgreicher Rechtsanwalt, Politiker o.ä. Das ist kein Sozialneid, sondern leider eine Tatsache. Ich hatte als Akademikerin ein Gespräch mit meiner Bank zu diesem Thema vor einigen Jahren. Die fanden meine Anfrage anscheinend urkomisch, bedankten sich für die Anfrage und erteilten mir auf Grund meines Gehaltes ein glattes Nein! Also, willkommen in der realen Welt.

  30. 77.

    "Erst im Oktober dieses Jahres hatte Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) ein Pilotprojekt verworfen, das die Zahl der Zwangsräumungen verringern sollte. Badenbergs Vorgängerin Lena Kreck (Linke) hatte das Projekt angeschoben. Es sah vor, dass Räumungsklagen den Bewohnern persönlich übergeben werden müssen, damit diese sich zusätzlich beraten lassen können. Das sei aber "nicht zielführend" und widerspreche der Zivilprozessordnung, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Justiz dem rbb. Zwangsräumungen seien beschleunigt durchzuführen, um Mietausfälle für die Vermieter gering zu halten"

    Das ist unsoziale CDU-Politk in Reinform. Es geht immer nur darum, die eigene Klientel zu unterstützen, in diesem Fall den Vermietern den Rücken zu stärken. Für Menschen, die nicht so viel Geld haben, wird nichts getan. Im Gegenteil, man versucht sie, aus einer akzeptablen Wohnung zu drängen - mit Unterstützung der Politik.

  31. 75.

    Nicht jeder verdient so viel, dass er sich eine Eigentumswohnung in Berlin kaufen kann.
    Das sollte eigentlich auch Ihnen klar sein.

    Es gibt zu wenige Wohnungen und zu viele Interessenten.
    Ergebnis einer verfehlten und unsozialen Politik!

  32. 74.

    Ja,der Herr hatte wahrlich Zeit, sich um eine andere Wohnung zu kümmern. Jetzt mal ohne Ironie: Der Herr lebt seit 40 Jahren in seiner Wohnung. Er hat also auch dort sein soziales Umfeld. Weggehen bedeutet möglicher weise auch Vereinsamung. Bitter für denjenigen, der sein ganzes Leben lang gearbeitet hat und nun als "ersetzbar" oder gar als störend betrachtet wird. Die jüngeren Leute mögen mit Chats etc. glücklich sein, ich bin Jahrgang 1970 und brauche mein soziales Umfeld, d.h. Familie, Nachbarn etc. um so mehr.Und was heißt hier, er hätte mehrer Jahre Zeit gehabt, wenn gerade kleinere Wohnungen inzwischen deutlich über 700 Euro liegen.Diese Miete muss ja erst mal bezahlt werden. Und ich kann mir vorstellen, wie der Rentenbescheid wahrscheinlich aussieht. Und glaubt es: vielleicht möchte der Mann noch etwas essen.Nur weil es hier einigen Herrschaften anscheinend prächtig geht(Glückwunsch, gönne ich Euch auch),leben andere nicht auf der Sonnenseite des Lebens, sondern durchschnittlich

  33. 71.

    „Eigentum verpflichtet. „

    Wozu genau nochmal?

    Unumgänglich Ihnen ein Hoteldasein zu ermöglichen? Frage nur so.

  34. 70.

    Nun ja, ganz so einfach ist es dann doch nicht.
    Auch vor 40 Jahren benötigte man ein gewisses Einkommen(für Rate & Zinsen und Lebensunterhalt)inkl.Eigenanteil in Höhe von ca.20%. Und auch vor 40 Jahren gab es viele Menschen, welche das nicht stemmen konnten. Gründe gab & gibts dafür zu hauf.

  35. 69.

    „müsste man in Konsequenz den Mehrfachbesitz von WE und Häusern bei Personen“

    Also 1 Eigentümer pro vermieteter Wohnung? Großes Kino.

  36. 68.

    Mir tut das Schicksal dieses Herren wahnsinnig leid. Und es gibt ohne Frage viele davon. Für den Artikel vermisse ich allerdings auch mal ein Wort dazu, wie lange es tatsächlich dauert, bis Polizei und Gerichtsvollzieher zur Zwangsräumung anrücken. Das gehört zur Fairness dazu. Von längeren Kündigungsfristen bei Eigenbedarf über Klageverfahren bis zur Zwangsvollstreckung. Sowas geht ohne Vollstreckungstitel nicht. Hinzu kommt die massive Überlastung der Gerichte und gerade auch Gerichtsvollzieher, bis sie überhaupt an den Punkt kommen, diese Räumung so durchzuführen. Was ich damit sagen will - sowas geht nicht von heute auf morgen. Natürlich ist die Wohnungssuche schwer, gerade für Rentner und Geringverdiener oder Alleinerziehende. Aber zur Information in einem solchen Artikel gehört schon auch, wieviel Zeit dafür ins Land gegangen ist, bis es soweit kam. Insofern finde ich genauso schlimm, dass er in all der Zeit offenbar keinerlei Hilfe fand.

  37. 67.

    Ich kann dem Herrn nur raten sich mit der Sozialen Wohnhilfe in Kreuzberg in Verbindung zu setzen. Härtefall.

    Außerdem gibt es in Berlin die Verordnung das die Wohnung bei Eigenbedarf Kündigung erst nach 10 Jahren geräumt werden muss.

    Insgesamt ist das aber eine Schande

  38. 66.

    die 6 jahre liegen aber nicht an der nachvollziehbaren gegenwähr sondern an dem mehr als sinnvollen gesetzt das solch eine frist setzt. und von eigenbedarf zu sprechen, wenn das haus abgerissen werdne soll um ein haus mit mehr wohnungen zum vermieten/verkaufen zu bauen ist ja wohl auch lächerlich. da ist nix eigenbedarf, das ist einfach nur immobilienspekulation

    echter eigenbedarf wäre wenn man selbst (meinetwegen auch kinder) in die wohnung ziehen will.
    da gilt dann neben bei auch ne andere frist. hier bei der 6 jahres first geht es um eine umwandlung ein eigentum


    gruß was nen otto

  39. 65.

    wirklich? so pauschal gesagt? Unabhängig von Beruf und Einkommen? (und jetzt bloß nicht damit kommen man könne ja nen anderen Beruf und so ... das macht dann ein ganz anderes tehma der aroganz auf) ich glaub's ja eher nicht, auch nicht vor 40 Jahren bei niedriegeren Preisen (aber auch einkommen). Und rechnen wir mal grob: 40Jare 500€ kalt (was ja viel wäre zumindest vor 40 jahren, heute nicht mehr) sind 240000 ohne kreditzinsen (wobei man erstmal einen kredit bekommen muss, siehe punkt oben) ohne nötige instandhaltungskosten, erwerbssteuer, grundsteur etc. pp ... sollte jedem klar sein dass das pauschal einfach unsinn ist

    Ich wünschte mir die Leute würden erst mal nachdenken bevor sie so einen pauschalen Unfug in die Welt posaunen

    So eine schwachsinnsaussage ist meiner Meinung nach einfach nur arogant

    gruß
    was nen otto

  40. 64.

    „Reinhard muss raus, weil seine Vermieterin Eigenbedarf angemeldet hatte.“

    und

    „Der Eigentümer will den Wohnblock abreißen lassen und plant einen Neubau mit doppelt so viel Wohnfläche.“

    Ok, ist das jetzt eine neue juristische Auslegung von Eigenbedarf oder bringe ich da etwas durcheinander??

  41. 63.

    Was als unnötiger und was als nötiger Aufwand/ "Kosten" gilt, das wird zum Glück nicht von Miethaien bestimmt.

  42. 62.

    Richtig so genau auffen Punkt er steht mit nichts da was hat er getan das man leute so zur Obdachlosigkeit zwingt

  43. 61.

    Zum einen hat ihn Niemand gezwungen sein Eigentum zu verschenken. Er hätte es auch erstmal Zwischenlagern können. Und zum zweiten, woher wollen sie wissen, dass der Vermieter sich nicht auch in einer Notlage befindet. Bevor man nicht alle Seiten gehört hat, sollte man kein Urteil fällen. Außerdem hatte der Mieter sechs Jahre Zeit eine neue Bleibe zu finden. Die muss ja nicht unbedingt in Berlin sein. Eine andere Stadt ist immer noch besser als Obdachlosigkeit. Und dass man Rentnern grundsätzlich nicht zumuten kann umzuziehen ist auch Quatsch. Meine Nachbarin ist gerade mit über 80 umgezogen, weil ihr die Wohnung zu groß geworden war und fühlt sich in der neuen Wohnung pudelwohl.

  44. 60.

    Es gibt zu wenige Wohnungen! Das ist doch das Hauptproblem!
    Die Politik, die dahin geführt hat, muss korrigiert werden!

  45. 59.

    Unter 2.000 Zwangsräumungen bei Ende 2022 2.014.562 Wohnungen in der Hauptstadt, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilte. Das sind 0,0993% ! Das ist doch ein guter Wert für eine Millionenstadt wie Berlin.

  46. 57.

    Was ich nicht verstehe: Warum muss ich denn als Rentner unbedingt in Berlin wohnen bleiben? So schön ist es dann hier doch auch nicht. Gerade in den ländlicheren Regionen gibt es genug freien verfügbaren bezahlbaren Wohnraum oder auch Griechenland ist bei Rentnern sehr beliebt geworden in den letzten Jahren. Also warum nicht dahin ziehen, wo es günstiger ist?

  47. 55.

    Das Risiko geht man als Mieter einer Wohnung nun einmal ein. Der Eigentümer der Wohnung hat ein Recht auf die eigene Nutzung, die dieser gegen laufende Zahlung jemand anderem zur temporären Nutzung überlassen hat. Es ist eine Miet-Wohnung und kein Eigentum, somit können Mietverträge dann auch gekündigt werden. Man muss sich dann um eine andere Wohnung kümmern, allein wenn man auf Immobilienportalen schaut, stehen über 250 Wohnungen bis 400 EUR pro Monat aktuell zur Verfügung. Also ist es nur der falschen Begrifflichkeit auch diverser Bündnisse geschuldet, dass sich hier nicht rechtzeitig um Ersatzwohnraum gekümmert wurde, sondern stattdessen die Zeit anderweitig verplempert wurde.

  48. 54.

    Auch nicht ganz korrekt. Sie können die Woh ung möbliert auf Zeit anbieten oder bei dem einschlägrn Portal mit R beginnend. Da gibt es eine Rendite davon träumt der Aktienmarkt.

  49. 53.

    wir sind wirklich arm dran, wenn man hier so liest, wie viel menschen es ok finden, dass es einige wenige gibt, die sich eigentum zulegen können und dann sind da ein Großteil für die wird es für immer ein ferner Traum bleiben.

  50. 52.

    Das Grundgesetz ist kein direkt und unmittelbar wirkendes Gesetz; es betrifft quasi die Meta-Ebene, an die sich die konkret formulierten Gesetze zu halten haben. ;-

  51. 51.

    Was mich bei den vielen Kommentaren auf dieser Plattform immer wieder fassungslos macht, ist die Chuzpe, mit der über Lebensbedingungen und Lebensumstände wildfremder Menschen geurteilt wird. Was für den Einzelnen machbar und umsetzbar ist, ist doch nur individuell zu beurteilen. Und speziell auf den hier geschilderten Fall: wie kann es in einem Land wie Deutschlsnd möglich sein ein 80jähriges Leben komplett in die Tonne zu treten und einen alten Mann in die Obdachlosigkeit zu schicken?

  52. 50.

    "Eigentum ist geschützt."

    Eigentum ist geschützt vor willkürlicher staatlicher Wegnahme und zugleich ob Eigentum einer Verpflichtung. Das eine ist nicht denkbar ohne das andere.

    Wer seine voluminöse HiFi-Anlage nach 22 Uhr im Mietshaus auf Maximallautstärke dreht, bekommt Besuch von der Polizei, wer mit 80 km/h am Kindergarten vorbeibraust, dem geht die Nutzung seines Eigentums bei Feststellung erst einmal verloren, nur wer sein Eigentum zu spekulativen finanziellen Zwecken benutzt, dass Mietverhältnisse dabei gefährdet werden, scheint bislang ungeschoren davon zu kommen, soweit eine Gummiformulierung wie "Eigenbedarf" angeführt wird. Das sollte schon konkreter gefasst werden.

  53. 48.

    Wie bitte..?
    Sie regen sich über eine "Ordnungswidrigkeit" auf, aber nicht darüber, worum es in diesem Artikel tatsächlich geht- dass nämlich immer mehr sozial Schwache aus ihren Wohnungen geklagt werden..??
    Geht's noch ..???!!!

  54. 47.

    Tut mir leid, gerade bei Rentnern. Eigenbedarf ist hier nicht genannt. Beste Vorsorge ist Eigentumsbildung. Anstatt 40 Jahre Miete zahlen, hätte man auch Eigentum kaufen können. Übrigens, in Berlinfernen Gegenden gibt es ausreichend bezahlbaren Wohnraum. In D braucht keiner auf der Straße leben. Das sind alles Themen, die in die Beratung und Hilfe Betroffener einfließen sollte.

  55. 46.

    Genau, weil man es sich leisten kann, eine Wohnung zu besitzen, darf man andere Menschen enteignen (sein Eigentum kann der Geräumte nicht mit ins Obdachlosenheim oder auf die Straße nehmen), dafür sorgen dass des Geräumten Gesundheit Schaden nimmt und sein Leben verkürzt wird. Mir ist vollkommen unklar, wie jemand der als Eigentümer in eine Wohnung zieht, wo er den Mieter räumen ließ, auch nur noch eine Nacht ruhig schlafen kann.

  56. 45.

    Zutreffend: Gesamt-Berlin incl. Wälder und Seen hat eine Bevölkerungsdichte von nicht gerade geringen 4.000 Einw. / qkm, Berlin innerhalb des Innenstadtrings über 10.000 Einw./qkm.

    Mir scheint, das Reden über weitere Verdichtung - so, als wenn das nichts wäre - ist recht leichtfertig. Woanders wird der Weltuntergang beschworen, wenn ein Ort von 500 Einw./qkm auf 800 Einw./qkm verdichtet werden soll, nur weil die Zugezogenen anders aussehen und anders sprechen, hier scheint eine Dichte noch weiter über 10.000 Einw./qkm kein Problem zu sein.

  57. 44.

    "Reinhard muss raus, weil seine Vermieterin Eigenbedarf angemeldet hatte. Sechs Jahre lang wurde er vom Bündnis "Zwangsräumung Verhindern" beraten. Gemeinsam hatten das Bündnis und Reinhard versucht, die Räumung zu verhindern - vergebens."
    Mindestens sechs Jahre hat es demnach von der Kündigung bis zur Räumung dedauert. Sechs Jahre, in denen unnötig Kosten verursacht wurden, anstatt sich um eine neue Bleibe zu kümmern. Sechs Jahre, in denen die Vermieterin ihren Eigenbedarf nicht in Besitz nehmen konnte. Hoffentlich wundert sich niemand, wenn diese Vermieterin keine weiteren Wohnungen mehr unbefristet vermietet.

  58. 43.

    Jemand landet ohne etwas Falsches getan zuhaben auf der Strasse und Sie beklagen sich hier über die Probleme der Besitzenden und reden wirres Zeug. Am Thema vorbei und so verdammt respektlos. Es untergräbt einfach die Würde so vieler Betroffener. Stattdessen sind natürlich die da oben Schuld, ist klar. Menschen wie Fr. Lompscher welche es ihrerseits immerhin versuchten, gegen soziale Ungleichheiten und Strukturen anzukämpfen. Juuti macht Sinn. Nicht.

  59. 42.

    Ja, die gab es, und zwar wegen Wohnungsnot in der DDR. Aber dann finden Schenkungen innerhalb der Familie statt, es gibt immer Schlupflöcher. Heute ist die DDR tot und jeder kann soviele Häuser haben, wie er sich leisten kann. Eigentum ist geschützt.

  60. 40.

    "Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes sollte die Bundesregierung ein Gesetz erlassen, das Räumungen "direkt auf die Straße" nicht zulässig sind."

    So ein Gesetz gibt es bereits! Grundgesetz Arikel 2 Absatz 2 Satz 1. Dort ist festgelegt:
    "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit." 

  61. 39.

    Hausrat auf die Straße zu stellen mit dem Hinweis "zu verschenken" ist eine Ordnungswidrigkeit!!!

  62. 38.

    Was wirklich ungerecht ist, ist dass Rentner, die viele Jahre in unserem Land gearbeitet haben, im Alter Denjenigen gleichgestellt sind, die noch nie hier gearbeitet haben.
    Eigenbedarfskündigungen wird es immer geben. Schon deshalb, weil ja auch Normalverdiener keine Wohnung finden. Oder Studenten 700€ für ein WG-Zimmer bezahlen. Wenn dann Jemand in der Familie eine Wohnung besitzt ..
    Es sollten von der Stadt Wohnungen nur für Rentner reserviert werden.

  63. 37.

    Wenn es sich wirklich um eine vorgeschobene Eigenbedarfskündigung handelt, dann ist das sehr traurig, aber nachvollziehbar. Der Mitspiegel in Berlin ist so weit von den Marktpreisen entfernt, daß es für Vermieter leider angesichts der steigenden Instandhosten und Zinsen kein vernünftiges Auskommen mehr gibt. Entweder Luxusmodernisierung oder Eigenbedarf sind die beiden Varianten, wie man überlebt. Oder schlichtweg Verkauf, dann macht das der neue Eigentümer.

  64. 36.

    Eine solche Kündigung wird normalerweise rechtzeitig erteilt, genug Zeit um sich eine neue Wohnung zu suchen. Wenn bis zur Zwangsräumung gewartet wird, ist es natürlch schwierig, aber eindeutig Schuld des Mieters. Oder Schuld der Leute, die dem Mieter etwas eingeredet hatten, weil die dachten, Plakate aufhängen ist klüger als neue Wohnungssuche. Wer noch höheren Mieterschutz fordert, sorgt für noch mehr Wohnungsknappheit.

  65. 35.

    die ganze Stadt verkommt zum Investitionsobjekt. Hier stehen in meinem Umfeld in Kreuzberg zahlreiche Wohnungen leer, weil das rentabler sei. Es werden Wohnungen in möblierte Appartments umgewandelt, wo dann der monatliche Mietpreis um das fünffache höher liegt als die vorherige Miete. Und das auch alles in einem sogenannten "Millieuschutzgebiet". Wer schützt hier eigentlich in dieser Stadt vor was und wem? Und gleichzeitig werden die Altmieter oder die Mieter, die nur befristete Verträge erhalten haben, ohne mit der Wimper zu zucken, aus ihren Mietwohnungen auf die Strasse gesetzt. Hier geht es nicht mehr um menschenwürdiges Leben. Es geht um Gewinnmaximierung für Investoren, die zudem noch zumeist im Ausland hocken. Und die Politik unterstützt das Ganze. Wirksamer Mieterschutz fehlt bzw. wird nicht kontrolliert und nicht umgesetzt.

  66. 34.

    Unsinn! Sie meinen, das d. immer wieder gerne wiederholte Bauen Bauen Bauen eine Lösung wäre? Dann vergessen Sie, das Berlin ein Stadtstaat ist. Sie können hier nicht soviel Wohnungen bauen, wie benötigt werden. Zuzugsstop und Wohnungssneubau stoppen (keine Betonklötze mehr in die überhitzten Großstädte). Schauen Sie sich an,wieviel Menschen jährlich nach Berlin kommen. Und die wollen Sie alle mit Wohnungen versorgen?

  67. 33.

    Sein gewohntes Umfeld verlasse zu müssen ist schlimm, besonders für Ältere Menschen. Ich will das Problem auch gar nicht klein reden. Aber was ich nicht verstehe, bevor ich all meine Habseligkeiten verschenke und in die Obdachlosigkeit gehe, ziehe ich doch lieber erstmal in eine andere Stadt. Beruflich ist er ja nun nicht mehr gebunden. Anschließend kann er ja immer noch nach einer Wohnung in seinen alten Umfeld Ausschau halte und gegebenenfalls wieder zurück ziehen.

    Und diese grundsätzliche Annahme, dass Eigenbedarf grundsätzlich Fake ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Natürlich gibt es Situation in denen auch Vermieter in Not geraten können. Zum Beispiel bei Trennungen, die man nicht vorhersehen konnte.

    Und natürlich kann man gegen unrechtmäßige Eigenbadarfskündigungen vorgehe. Es ist nicht so schwierig herauszufinden, ob die bei der Eigenbedarfsrkündigung angegebene Person wirklich in die Wohnung gezogen ist. Wenn nicht nimmt man sich einen Anwalt und klagt.

  68. 32.

    So mancher Eigentümer sollte sich schämen.

    Ich habe früher mal (in West-Berlin) gelernt: Eigentum verpflichtet. Darum kümmert sich heute noch kaum jemand. Vor allem im Zusammenhang mit Immobilieneigentum scheint das effiziente Einsetzen dessen im Fokus zu stehen. Hier fehlt mir eine ausgewogene Rechtsprechung.

    Ich bezweifle das ein demokratischer und sozialer Bundesstaat bei der Ausarbeitung dieser Grundsätze eine solche Auslegung im Auge hatte.

  69. 31.

    „ müsste man in Konsequenz den Mehrfachbesitz von WE und Häusern bei Personen verbieten. Es gibt genug Beispiele, dass trotzdem gebaut würde etc.“
    Diesen Mehrfachbesitz würde dann aber nicht Gesellschaften treffen ? Hm dann würde es einfach nur mehr GmbH‘s geben !
    Schließt man einfach alles „private“ aus, also auch Gesellschaften… dann verfehlt man einfach nur das Ziel an Neubauten (wie die letzten Jahre) … also weiterhin Mangel den man dann durch Zuteilungen „behebt“… hat bisher nicht so gut funktioniert.
    „Es gibt genug Beispiele, dass trotzdem gebaut würde etc.“
    Welche Beispiele sind denn das ?

  70. 30.

    „Betroffen sind immer Rentner:innen, Leute die prekär arbeiten, Geringverdienende, Erwerbslose, dann haben wir natürlich noch die Alleinerziehenden,“

    Warum sollen von Eigenbedarfskündigungen gerade immer diese Bürger betroffen sein? Erschließt sich mir nicht ganz.

    Kündigung mangels Zahlung klingt plausibler, möchte doch der Eigentümer regelmäßig nicht selbst im sozialen Wohnungsbau wohnen.

    Oder leben die o. a. Personen überwiegend in Szenebezirken oder Grunewald?

    @ lieber RBB
    Wurde der im Artikel behandelte Mieter wegen Eigenbedarf oder mangels Zahlung zwangsgeräumt?

  71. 29.

    „Ein Bündnis gegen Zwangsräumung spricht von vielen Rauswürfen wegen Eigenbedarf.“

    Nein, das steht da nicht.

    Lesen Sie am besten nochmal.

    Oder interpretieren Sie dort etwas hinein?

  72. 28.

    Rentner werden wir alle mal und dann können Menschen, die dann noch zur Miete wohnen, nur hoffen, dass Ihnen so etwas nicht passiert. Wie traurig ist so etwas eigentlich?

  73. 27.

    So ganz klar kommt das aber nicht heraus, ob es in diesem Fall auch aufgrund von Eigenbedarf ist. Da bezieht sich der Artikel eher allgemein drauf, dass das ein sehr häufiger Grund ist. Die Hintergründe dieses Beispielfalls werden nicht benannt. Oder können Sie eine entsprechende Textstelle zitieren?

  74. 26.

    Irgendwie ist es doch so, dass Rentner einfach mal keine Lobby haben. Es ist traurig aber wahr. Ich kann und möchte solche Vermieter einfach nicht mehr verstehen und irgendwie müsste man langjährige Mieter besser vor so etwas schützen. Eigenbedarf hin oder her, falls es denn überhaupt stimmt. Wieso wird an dieser Stelle gesetzlich nicht nachgeregelt?

  75. 25.

    Bei Eigenbedarf ist es egal ob man regelmäßig und pünktlich zahlt !! Man muß trotzdem aus der Wohnung wenn der Anspruch auf Eigenbedarf gerechtfertigt ist. Es ist sehr unverständlich ( dies ist jetzt höflich ausgedrückt ) einem Rentner nach 30/40 Jahren den Mietvertrag trotz regelmäßiger / pünktlicher Zahlung zu kündigen. Gerade hier in Berlin gibt es keine bezahlbare Wohnungen.

  76. 24.

    Eigentlich würde ich sagen, dass Gier ein möglicher Bestandteil von Bosheit ist.
    Nicht nur im Wein liegt die Wahrheit und Gelegenheit macht nicht nur Diebe.
    Aber um ein Gericht belügen zu können, muss man auch vor einem Gericht stehen.
    Und wer sich als Mieter diesbezüglich nicht mit einer Rechtsschutzversicherung oder der Mitgliedschaft in einem Mieterverein wappnet, geht ein hohes Risiko ein.
    Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man eines der letztgenannten Dinge für gewöhnlich ebenso braucht, wie eine Kranken- und eine Privathaftpflichtversicherung.
    Und ich bin sogar der Meinung, dass solche Dinge (ebenso wie beispielsweise auch die Themen Steuern und Rente) in den Schulunterricht gehören.

  77. 23.

    Die Situation des Wohnungsmangels hab ich schon einmal erlebt - in den 70er und 80er Jahren in Ostberlin. Als das große Wohnungsbauprogramm Erfolg zeigte, kam die Wende und in der Folge wurden mit staatlicher Unterstützung hunderte Wohnungen abgerissen.
    Wohnungen, die heute gebaut oder frei werden, werden hauptsächlich an Leute mit entsprechender Bonität vermietet oder an die, für die das Amt zahlt (denn das Amt zahlt immer pünktlich). Eine seit über 30 Jahren verfehlte Wohnungspolitik muss nun überwiegend von denen ausgebadet werden, die Jahrzehnte hier gearbeitet, Steuern, Miete usw. gezahlt haben. Das ist eines der größten Armutszeugnisse, die ein Staat haben kann - leider.

  78. 22.

    Eigenbedarf!!!! Der Vermieter will die Wohnung wahrscheinlich teuer vermieten. Bei mir im Haus wurden zwei Wohnungen wegen Eigenbedarf gekündigt und jetzt nimmt der Vermieter 800 € pro Zimmer. WG oder Aufnahme von Flüchtlingen ist rentabler als normaler Mieter.

  79. 21.

    Es ist geradezu frappierend und auch beschämend, dass die Mietwohnung genauso als beliebig verwendbares Eigentum angesehen wird wie alle anderen Sachen, die per Eigentumsrecht verwendbar sind.

    Wenn der Grundgesetz-Artikel, dass Eigentum verpflichtet, nicht nur zur Worthülle verkommen soll, dann muss unabdingbar die Wirkung auf andere mit hineinkommen. Beim Kfz-Verkehr ist das per Geschwindigkeitsbegrenzung - in den Städten ab 1957 - so; bis dato konnte Jede/r so schnell fahren, wie es das Fahrzeug hergab. Die Eigenbedarfsregelung mit der Wirkung, dass Menschen auf der Straße sitzen, unterläuft im analogen Sinne auch dies.


  80. 20.

    Wenn es gerecht in diesem Land, also auch in der Hauptstadt zugeht, dann mietet man auch für obdachlose Landsleute ein Hotel, in dem sie menschenwürdig leben können. Auch wenn es mancher Obdachloser ablehnt, in einer festen Unterkunft zu wohnen, sollte es in der Mehrzahl der Menschen, wie bei diesem bedauernswerten Herren, wohl eher dankbar aufgenommen werden. Vermutlich auch von Frauen, Mädchen und älteren Menschen, die besonders gefährdet sind.

  81. 19.

    Wir haben eben keinen guten Mieterschutz in Deutschland. Sonst würde ja sowas nicht passieren, wie dem armen Rentner. Da kann man nur sagen schämt euch alle, die damit zu tun haben!

  82. 18.

    Die Gier macht Menschen böse. Wird denn eigentlich mal überprüft, ob wirklich Eigenbedarf vorliegt. Oder sind mal wieder Gerichte belogen worden?

  83. 17.

    Die Zahl der verfügbaren Wohnungen am Wohnungsmarkt ist nun mal aus offensichtlich Gründen, die politisch erwünscht sind, sehr gering. Solange sich die Politik nicht um die Bekämpfung der Ursachen kümmert, sind solche Geschichten eben nur die Symptome.

  84. 16.

    Das zu lesen erfüllt mich mit großer Wut. Das ist kein Zustand mehr der das Leben in dieser Stadt lebenswert macht. Eine Wohnung sollte ein sicherer Hafen sein um den man keine Angst haben sollte wenn man seine Miete zahlt. Dass man einfach bevorzugt eine bestimmte Gruppe an Menschen vor sie Tür setzt ist würdelos. Rentner und Alleinerziehende, da dreht es mir den Magen um. Und die Politik? Sie schaut einfach zu, seit Jahren. Bravo!

  85. 15.

    Über Mieterschutz reden, aber offenbar nicht mal wissen wie eine Eigenbedarfskündigung funktioniert.

  86. 14.

    Um bez. Mietproblemen nicht gänzlich schutzlos dazustehen (und auch mit Blick auf die politische Lage), bin ich vor nicht allzu langer Zeit in den Berliner Mieterverein eingetreten.
    Bislang habe ich dessen Dienste nicht in Anspruch nehmen müssen, fühle mich so aber etwas wohler.
    Zwei Dinge geben mir bez. dieses Berichtes aber zu denken:
    1. Dass er doch sehr aus der Sicht des betroffenen Mieters gehalten ist, was wenig objektiv wirkt.
    2. Dass ich das Problem mit den CDs auch habe; ich werde meine Sammlung nicht los.
    (Flohmärkte sind nichts für mich und wer kauft schon hunderte CDs ganz unterschiedlicher Genres und Zustände?)

  87. 13.

    Das geschilderte Problem ist emotional schwer verständlich, aber unserer gierigen Gesellschaft geschuldet.
    Es ist das Ergebnis von Immobilien als Handelsware zur Gewinnsteigerung.
    Wenn man gesellschaftlich umdenken, wohnen als Grundbedürfniss zu einem unstrittigen Recht machen würde, müsste man in Konsequenz den Mehrfachbesitz von WE und Häusern bei Personen verbieten. Es gibt genug Beispiele, dass trotzdem gebaut würde etc.

  88. 12.

    Wer trägt die Verantwortung dafür? Die Politik und die nicht wenigen satten und „besitzenden“ die eine Wohnung bewohnen. Politik hier insbesondere die Linke die unter Frau Lompscher so wenig wie möglich hat bauen lassen. Immer wieder haben sich Nachbarn meist mit Unterstützung der Roten und Grünen gegen den Wohnungsbau protestiert und teils verhindert! Wenn ich als Wohnungseigentümer für mich selbst oder meine Kinder etc. keine Wohnung finde, dann habe ich das Recht über mein Eigentum zu verfüge

  89. 11.

    Diese Vorgehensweise sagt viel über unsere verrohte Gesellschaft aus.
    Ab einer Mietzeit von mindestens 20 Jahren müssten Vermieter verpflichtet werden, älteren Menschen eine bezahlbare Ersatzwohnung zu suchen oder eine Abpfindung zu zahlen. Schließlich haben sie von den Mietzahlungrn profitiert.

  90. 10.

    Schon mal etwas von Eigenbedarf gehört?
    In den meisten Fällen nur Fake, um Mieter mit alten Verträgen aus Wohnungen mit niedriger Miete raus zu bekommen, damit diese dann teuer weitervermietet werden kann.
    Die meisten Altmieter haben nicht die finanziellen Mittel, um Schadenersatz aus einer nicht gerechtfertigten Eigenbedarfskündigung einzuklagen oder sich in der heutigen Zeit, eine vergleichbare Wohnung zu leisten.

  91. 8.

    Ihre Frage wird im Artikel beantwortet. Es handelt sich um Eigenbedarf und nicht um Mietschulden

  92. 7.

    Bei Eigenbedarfskündigung gibt es faktisch keinen Mieterschutz, egal ob Sie pünktlich gezahlt haben.

  93. 6.

    Man sollte sohne Mieter die langwierig in der Wohnung Wohnen und ein bestimmtes Alter haben viel mehr Schutz geben gegen eine Wohnungsräumung.

  94. 5.

    Wir haben einen guten Mieterschutz in Deutschland. Die einzige Pflicht des Mieters: Pünktlich und regelmäßig Miete zahlen.

  95. 4.

    Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes sollte die Bundesregierung ein Gesetz erlassen, das Räumungen "direkt auf die Straße" nicht zulässig sind. Zumal "Eigenbedarf" kaum prüfbar ist und man dann irgendwann wieder teuerer weitervermieten kann.

    Für Wohnungseigentümer*innen sicher auch nicht so leicht, sind doch viele selbst nicht reich und brauchen die Wohnung für sich. Allerdings bedeutet Obdachlosikeit auf der Straße für viele Betroffene Krankheit oder sogar Tod durch erfrieren.

  96. 3.

    Wenn es sich um eine tatsächlichen Eigenbedarf und nicht vorgeschobenen handelt, dann ist es zwar nicht besser aber rechtlich okay. Das Problem sind die fingierten Eigenbedarfe. Leider haben auch diese für den Eigentümer keine Konsequenzen. Da muss dringend nach justiert werden

  97. 2.

    Wenn wir wirklich ein "reiches Land"wären,dürfte es solche schrecklichen Zwangsräumungen gar nicht geben. Es ist entwürdigend für die Betroffenen, zumal deren Zahl steigt. Aber das passt zum nächsten Artikel"... weniger Wohnungen als geplant gebaut..., Armes Deutschland - Armes Berlin

  98. 1.

    Warum wurde er geräumt? Hat er die Miete nicht gezahlt?

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