Prozessbeginn in Berlin - Mann soll Zwölfjährigen verschleppt und vergewaltigt haben

Di 21.05.24 | 13:37 Uhr
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Symbolbild:Das Gesetzbuch "Strafrecht" steht auf einem Tisch in einem Verhandlungssaal im Kriminalgericht Moabit.(Quelle:dpa/M.Skolimowska)
Audio: rbb 88.8 | 21.05.2024 | Oda Tischewski | Bild: dpa/M.Skolimowska

Wegen der Vergewaltigung eines Zwölfjährigen muss sich ein Mann vor dem Landgericht Berlin verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-Jährigen vor, das Kind im November 2023 auf einem Weihnachtsmarkt in Spandau angesprochen und es anschließend in seine Wohnung verschleppt zu haben. Bis dahin sei ihm das Opfer unbekannt gewesen, hieß es in der Anklage, die am Dienstag verlesen wurde.

Der Angeklagte soll den Jungen mit einem spitzen Gegenstand bedroht - wahrscheinlich mit einem Messer oder einer Schere - und so dazu gezwungen haben, ihn in seine Wohnung zu begleiten.

Dort habe er den Gegenstand erneut in den Rücken des Jungen gedrückt und Sex verlangt. Als der Schüler fliehen wollte, habe der Angeklagte die Wohnungstür abgeschlossen. Das Kind habe sich in einer "aussichtslosen Lage" gesehen, so die Staatsanwältin. Nachdem er den Jungen zu sexuellen Handlungen gezwungen hatte, haber er ihn wieder zum Weihnachtsmarkt zurückgebracht. Dort sei dem Kind die Flucht gelungen, hieß es weiter.

Seit sechs Monaten in U-Haft

Der Angeklagte räumte vor Gericht ein, Sex mit dem Opfer gehabt zu haben. Der Junge habe dies aber bereitwillig zugelassen, weil er ihm 20 Euro in Aussicht gestellt habe, sagte der Beschuldigte. Beide seien auf dem Weihnachtsmarkt ins Gespräch gekommen und hätten festgestellt, dass sie Landsleute aus Afghanistan seien.

Er sei davon ausgegangen, dass der Junge bereits 14 oder 15 Jahre alt gewesen sei, sagte der Angeklagte. Dieser sei freiwillig mit zu ihm nach Hause gekommen, weil er das Geld habe bekommen wollen, gab er weiter an.

Die Staatsanwaltschaft legt dem seit sechs Monaten inhaftierten Mann schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung zur Last. Die Verhandlung wird am 23. Mai fortgesetzt.

Sendung: rbb 88.8, 21.05.2024, 17:30 Uhr

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