Frankfurt (Oder) -
Die Initiative "Frankfurt bleibt bunt" hat am Samstag mit anschließender Kundgebung auf dem Frankfurter Marktplatz demonstriert. Unter dem Motto "Stabil bleiben – gemeinsam für Demokratie!" wollten die Organisatoren nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit setzen.
Die Polizei Brandenburg sprach nach ersten Erkenntnissen von einer ruhigen Lage. "Es gab keine großen Ausschreitungen", sagte ein Sprecher am Samstag.
Im Vorhinein sagte Demo-Mitveranstalter Oliver Kossack dem rbb, Rechtextremismus sei auch in Jugendszenen wieder stärker verbreitet und rassistische Parolen würden häufiger öffentlich gerufen. "Deswegen war es uns ein Anliegen, die Demo vor den Wahlen zu machen, um Menschen dazu aufzurufen, sich für Demokratie einzusetzen und auch ihr Kreuz bei einer demokratischen Partei zu setzen."
Podiumsdiskussionen, Infostände und Konzerte
Der Demozug startete am Frankfurter Bahnhof und sollte am Markplatz enden. Dort begann im Anschluss eine Kundgebung mit Podiumsdiskussionen, Infoständen und Konzerten verschiedener Brandenburger Bands und Musiker.
Dort sollte gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) über Rechtsextremismus auf kommunaler Ebene diskutiert werden, erklärte Kossack im Vorfeld: "Die Frage ist, was kann eben auch Kommunalpolitik, Verwaltung und Zivilgesellschaft tun und wie muss man sich vielleicht auch zusammenschließen, um Demokratie wieder nach vorne zu bringen und Menschen dazu zu motivieren, sich demokratisch selbst einzubringen."
Unterstützung bekam die Frankfurter Initiative unter anderem vom Aktionsbündnis Brandenburg. Die Organisation tourt seit 2013 mit ihrer Kampagne "Schöner leben ohne Nazis" jährlich durch die Mark, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Das Interesse sei in Gemeinden und Kommunen dieses Jahr besonders groß, sagte Maica Vierkand, Leiterin der Geschäftsstelle, dem rbb: "Wir kriegen unglaublich viele Anfragen, alle freuen sich wenn "Schöner leben ohne Nazis" bei ihnen im Ort vorbeikommt. Nichtsdestotrotz merken wir natürlich in den Gesprächen, die wir an den Ständen haben, dass der Ton rauer wird. Die Anfeindungen nehmen zu, aber uns zeigt das vor allem, wie wichtig das ist, die Menschen vor Ort nicht alleine zu lassen".
Viadrina unterstützt Kundgebung
Auch die Europa-Universität Viadrina unterstützte die Kundgebung am Samstag. Viadrina-Präsident Eduard Mühle hat alle Hochschulmitglieder zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen. Die Uni-Vizepräsidentin Janine Nuyken soll auf der Kundgebung sprechen, hieß es in einer Mitteilung der Hochschulleitung.
"Einem Klima von Hass und Gewalt in der Universität und der Doppelstadt gilt es rechtzeitig, entschieden und gemeinsam entgegenzutreten", so Nuyken. Auch Studierende der Viadrina werden laut Nuyken in Frankfurt (Oder) rassistisch beleidigt und angegriffen sowie durch rassistische Schmierereien auf dem Campus bedrängt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.09.2024, 16:40 Uhr
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