Wahlkampf 2021 -
Berlins Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch wirft CDU und SPD einen unseriösen Überbietungswettbewerb beim Thema U-Bahnbau vor. "Zu dem Wettbewerb, den sich SPD und CDU gerade liefern, indem sie ständig immer neue U-Bahnstrecken wild ins Spiel werfen, kann ich nur sagen: Wir können gerne über alles reden, aber es muss verkehrlich sinnvoll sein", sagte Jarasch der Nachrichtenagentur DPA. "Das Unseriöse an diesem Überbietungswettbewerb von SPD und CDU ist, dass die so tun, als würden diese U-Bahnen alle gar nichts kosten."
Finanzierung unklar
Ein entscheidender Gesichtspunkt sei die Finanzierung: "Der Bund würde unter bestimmten Voraussetzungen bei U-Bahnstrecken mitfinanzieren. Aber die SPD tut gerne so, als würde der Bund alles allein bezahlen. Das wird kaum der Fall sein", sagte Jarasch. "Der Bund zahlt ausdrücklich nur, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt. Mit anderen Worten, man muss nachweisen, dass das Fahrgastaufkommen tatsächlich den Aufwand lohnt." Deswegen müsse der nächste Schritt sein, die entsprechenden Kosten-Nutzen-Analysen in Auftrag zu geben. "Wenn das nicht vorliegt, zahlt der Bund gar nichts."
CDU und SPD legen Ausbaupläne vor
Die CDU hatte Anfang Dezember eine Anbindung des Märkischen Viertels über die U8 gefordert. Zudem solle die U9 von Rathaus Steglitz nach Lankwitz, sowie die U1 von der Warschauer Straße zum Ostkreuz und die U7 von Rudow zum Flughafen BER verlängert werden. Schon länger ist die Verlängerung der U3 von Krumme Lanke zum Mexikoplatz im Gespräch.
Auch aus der SPD kam der Vorschlag, mehrere U-Bahnstrecken zu verlängern, etwa die U3 und die U8 sowie die U7 von Rathaus Spandau bis Heerstraße Nord und die U2 von Pankow bis Pankow-Kirche.
Sendung: Inforadio, 02.02.2021, 12:00 Uhr