Nachfolge des Neun-Euro-Tickets - Verkehrssenatorin Jarasch schlägt Berlin-Brandenburg-Ticket für 29 Euro vor

Bund und Länder diskutieren nach dem Ende des Neun-Euro-Tickets über neue Angebote für den ÖPNV. Was ein Monatsticket in Zukunft kosten soll, ist noch unklar. Nun hat die Berliner Verkehrssenatorin Bettina Jarasch im rbb eine Idee formuliert.
Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hat in der Diskussion um die Nachfolge des Neun-Euro-Tickets ein Angebot mit verschiedenen Preisstufen vorgeschlagen. "Ein 69-Euro-Angebot alleine bringt vielen Menschen in Berlin wenig bei unserem Tarifsystem", sagte Jarasch am Montag dem rbb.
Sie befürworte ein gestuftes Angebot, in dem ein Monatsticket im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg 29 Euro kosten würde und ein bundesweites Ticket für 69 Euro erhältlich wäre. Eine solche Kombination würde der Entlastung und der Verkehrswende dienen. "Das ist eine Riesenchance - wir müssen sie nutzen", sagte Jarasch.
Fahrgastverband fordert Abstufung innerhalb Berlins
Das neue Angebot der Ampel-Koalition ist nach Einschätzung der Verkehrssenatorin für Berlin und Brandenburg eine Basis, um über die Finanzierung eines regionalen Überbrückungstickets ab Oktober zu sprechen. Bei der Senatssitzung am Dienstag sind dazu noch keine Beschlüsse zu erwarten.
Jens Wieseke, Sprecher des Berliner Fahrgastverbandes, forderte eine Abstufung der Tarife auch innerhalb Berlins. "Mein persönlicher Wunsch wäre ein Flatrate-Ticket für die sozial Schwächeren um die 30 Euro im Monat. Und für die, die nicht so hart gebeutelt sind, um die 50 Euro im Monat", sagte Wieseke dem rbb.
Die Ampel-Koalition im Bund hat sich im Rahmen des dritten Entlastungspakets auf einen Nachfolger für das pauschale Neun-Euro-Ticket geeinigt, das bis Ende August drei Monate lang zu haben war. Der Bund will dafür jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, wenn die Länder das Gleiche drauflegen. Die Koalition strebt für das bundesweit gültige Nahverkehrsticket einen Preis von 49 bis 69 Euro im Monat an.
Sendung: rbb24 Abendschau, 05.09.2022, 19:30 Uhr