Finanzmittel eingeplant - Berliner 29-Euro-Ticket geht in die Verlängerung

Di 01.11.22 | 15:43 Uhr
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Eine S-Bahn fährt am Morgen am Bahnhof Berlin-Grünau ein. In Berlin startet ab Oktober 2022 das neue 29-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) (Quelle: dpa/Soeder)
Video: rbb24 Abendschau | 01.11.2022 | D. Knieling | Bild: dpa/Soeder

Das bundesweite Neun-Euro-Ticket soll eigentlich einen Nachfolger bekommen - doch Bund und Länder streiten über die Kosten. Der Berliner Senat hat angekündigt, dass daher die lokale Übergangsvariante für 29 Euro noch einmal verlängert wird.

Die Menschen in Berlin können den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) länger mit einem 29-Euro-Ticket nutzen als bislang geplant. "Das 29-Euro-Ticket wird verlängert bis Ende März", kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verständigte sich Rot-Grün-Rot in der Sitzung zunächst darauf, die nötigen Finanzmittel in einem Nachtragshaushalt bereitzustellen.

Den vom Land finanzierten preiswerten Fahrschein für monatlich 29 Euro gibt es seit Oktober als Nachfolgelösung für das Neun-Euro-Ticket. Bislang war vorgesehen, das 29-Euro-Ticket nur bis einschließlich Dezember anzubieten - in der Hoffnung, dass es dann wieder eine bundesweite Lösung gibt.

Da der Senat nach den Worten Giffeys aber inzwischen nicht mehr davon ausgeht, dass die angedachte bundesweit einheitliche Tariflösung für den ÖPNV am 1. Januar 2023 kommt, wird das 29-Euro-Ticket für zunächst drei Monate verlängert. Das 29-Euro-Ticket ist seit Oktober im Abonnement nur für den Tarifbereich AB erhältlich, der das Stadtgebiet Berlins umfasst.

Außerdem wird es ab Januar in Berlin ebenfalls bis mindestens Ende März ein Sozialticket für monatlich neun Euro geben. Der Kreis der Berechtigten soll zudem deutlich ausgeweitet werden. Laut Senat dürften etwa 650.000 Menschen Anspruch auf ein solches Ticket für monatlich neun Euro haben.

Nachtragshaushalt über 2,6 Milliarden

Der Senat hat am Dienstag den Entwurf für einen Nachtragshaushalt im Umfang von 2,6 Milliarden Euro beschlossen. Damit sollen noch weitere Maßnahmen zur Entlastung der Berlinerinnen und Berliner vor dem Hintergrund der Energiekrise finanziert werden. Rund 500 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, verbilligte Tickets im Nahverkehr anzubieten. Zudem sollen Privathaushalte und landeseigene Unternehmen Zuschüsse bei den Energiekosten bekommen. Eingeplant hat der Senat auch 39 Millionen Euro für die wahrscheinliche Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl im nächsten Jahr.

Über den Nachtragshaushalt muss nun das Abgeordnetenhaus beraten. Die Abstimmung darüber ist für den 14. November geplant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.11.2022, 15:05 Uhr

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53 Kommentare

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  1. 53.

    Das wird sicher alles bekanntgegeben, wenn etwas beschlossen wurde.

  2. 52.

    "Kann mir da jemand mal bitte helfen ?" Das wird sicher alles bekanntgegeben, wenn etwas beschlossen wurde.

  3. 51.

    Was mich interessiert und ich noch nirgends gelesen habe: Was passiert wenn dann irgendwann das bundesweite (49 Euro?) Ticket kommt oder eben garnix passiert? Läuft es automatisch weiter, wird automatisch umgestellt, gibt es ein Fallback auf das klassische Ticket, muss ich kündigen und neu abschließen oder wird mir das angeboten etc etc
    Bei Abschluss eines Abos sollte dies eigentlich vorher geklärt sein….

  4. 50.

    Hallo an alle! Ich finde das mit dem 29 und 9 Eurotickt eine
    gute Idee. ich bin Hartz IV Empfänger aus gesundheitlichen Gründen und möchte einfach mal nachfragen wie das mit dem 9 Eurotickt dann gehen soll ?
    Ich meine wegen dem Berlinpass... Und muss ich das Tickt
    dann auch als Abo für das Jahr über die Bewilligung von
    Job Center machen ? Kann mir da jemand mal bitte helfen ?
    Wünsche Euch einen schönen Tag ;)

  5. 49.

    "BRB legt den Fokus auf die Mehrleistungen die ab Dezember angeboten werden"
    Bei dem was ich bisher über den neuen Fahrplan gelesen habe, scheint es mir eher Einschränkungen zu geben. Mansche Bahnhöfe werden gar nicht mehr oder seltener angefahren. Da waren wieder mal ganz Clevere am Planen.

  6. 48.

    Die Kinder sind doch der Politik schon seit Jahrzehnten völlig schnurz egal. Sind doch keine Wähler. Und in die Zukunft gucken Politiker doch nie. Die leben nur für ihre Diäten und ihr Ego.

  7. 47.

    "Warum überweist man nicht direkt das Geld an die Industrie"
    Weil das unpopulär wäre. Geschenke an Steuerzahler kommen beim Wähler besser an. Und ich denke, die Industrie kriegt unter der Hand auch ihre Zuwendungen.
    Das Schlimme ist nur, dass die Kapazitäten für die zusätzlichen Nutzer der Verkehrsmittel nicht vorhanden sind. Es wird immer unangenehmer und nerviger mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein.

  8. 46.

    Gut für die Menschen die sich noch recht gut zu Fuß oder Rad bewegen können. Diese sind schon froh wenn sie die Öffentlichen vor der Tür haben.

  9. 45.

    Ich hab mir mal die Mühe gemacht-erst der 22. Beitrag war kein Mecker-Beitrag.

  10. 44.

    "LEIDER gibt es eine Menge Leute die auf diese Tour der RGR-KOALITION reinfallen und nicht berücksichtigen, dass es alles Steuergelder sind die eingesetzt werden." Die meisten haben schon jahre- und jahrzehntelang Steuern bezahlt und wenig dafür bekommen, so what? Außerdem ist es keine reine Berliner und "RGR"-Sache.... der Bund plant das 49-€-Ticket...
    Ich traue meinen Mitmenschen etwas mehr Verstand zu, als dass sie sich durch solche Kinkerlitzchen bei der Wahl beeinflussen lassen.

  11. 43.

    Nein, man braucht kein Smartphone, um in den Genuss des 29€ Tickets zu gelangen. Ich habe kein Smartphone wohl aber das 29€ Ticket. Und freue mich riesig, dass es verlängert wird.

  12. 42.

    Was interessieren uns Berliner das brandenburger Geheul, dass die Pendler nicht berücksichtigt werden. Das ist Sache der brandenburger Regierung und nicht der Berliner. Ihr wolltet die Fusion nicht. Dumm gelaufen. Macht Druck auf eure Regierung.

  13. 41.

    "...eine super Nachricht, weil es die Leute finanziell entlastet..."
    Die Leute denken, dass es sie entlastet - aber wir alle bezahlen das.

  14. 40.

    Damit pumpt also Berlin weiter Steuergeld über den Umweg der Fahrpreissenkung an die Konzerne, welche für die eigentlichen Preiserhöhungen zeichnen. Warum überweist man nicht direkt das Geld an die Industrie und senkt damit die Energiepreise, denn zu starke Fhrpreissteigerungen/zu hohe Fahrpreise sind doch nicht die Ursache der Preissteigerungen?

  15. 39.

    Sowas finden sie eher im Nordosten von Berlin, nicht in Zehlendorf. Und sich dann sind es Transitfälle, die nicht extra bezahlt werden müssen, solange dort nicht ein- oder ausgestiegen wird.

    In Zehlendorf gibt es allerdings auch Transitfälle, aber umgekehrt:

    Die in Zehlendorf gelegenen Stationen Stahnsdorfer Brücke und Steinstücken, beide im Tarifbereich Berlin B gelegen, werden von der Potsdamer Stadtbuslinie 694 bedient zwischen den in den Tarifbereichen Potsdam B und Berlin C liegenden Haltestellen Rote-Kreuz-Straße und Am Gehölz. Auch dies steht in der Liste der Transitfälle in VBB-Tarif.

  16. 38.

    Linienführungen von B nach B durch sind in der Anlage des VBB-Tarifs aufgeführt - als Transitfälle. C-Tarif zahlt da nur, wer in C ein- oder aussteigt.

  17. 37.

    Hallo „Hansen“,
    genauso ist es. Es gibt, ich glaube in Zehlendorf, eine Buslinie wo genau dieses Problem besteht.
    Mit freundl. Grüßen

  18. 36.

    Auf kurzen Strecken sollte gelaufen bzw. Rad gefahren werden und nicht Döner oder Bier im ÖPNV gegessen und getrunken werden, oder der ÖPNV als Schlafraum benutzt werden.

  19. 35.

    Frage: Gibt es wieder ein Sonderkündigungsrecht des 29 € Ticket zum 31.03.23 oder kommt nun eine Abofalle?

  20. 34.

    Wow, muss immer alles schlecht geredet werden? Erst Kommentar #22 war ein positiver Kommentar. Traurig…
    Und auch wenn nicht alles perfekt ist, vieles fehlt und besser gemacht werden könnte…
    Das ist eine super Nachricht, weil es die Leute finanziell entlastet und ein Anreiz setzt den ÖPNV zu nutzen, gerade auf kurzen Strecken!

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