Bund und Länder einig - 49-Euro-Ticket soll zum 1. Mai kommen

Fr 27.01.23 | 17:29 Uhr
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Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn fährt aus dem Hauptbahnhof aus. (Quelle: dpa/Daniel Bockwoldt)
Audio: Fritz | 27.01.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Daniel Bockwoldt

Lange wurde über den Starttermin verhandelt, nun ist klar: Das 49-Euro-Monatsticket im Nahverkehr soll zum 1. Mai gelten. Darauf haben sich Bund und Länder verständigt. Ab Anfang April soll es erhältlich sein - auch als Jobticket.

Bund und Länder haben sich auf einen Start des bundesweit gültigen 49-Euro-Monatstickets im Nahverkehr zum 1. Mai geeinigt. Das kündigte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Oliver Krischer (Grüne) am Freitag nach einer Arbeitsgruppen-Sitzung mit dem Bund an. "Also das, was viele sich wünschen, wird ab 1. Mai Realität", betonte er.

Die Einigung steht aber noch unter dem Vorbehalt, dass die EU-Kommission dem 49-Euro-Ticket zustimmt. Das Vorhaben betrifft beihilferechtliche Fragen, die die Kommission derzeit überprüft.

Verkaufsstart am 3. April - auch als Jobticket möglich

Verkaufsstart des bundesweiten Tickets für Busse und Bahnen im Regionalverkehr soll demnach der 3. April werden, sagte Krischer. Es seien in diesen Fragen nicht nur Fortschritte erzielt, "sondern über die wirklich wichtigen Punkte eine endgültige Verständigung erreicht" worden.

Der Vereinbarung zufolge soll die Fahrkarte auch als sogenanntes Jobticket angeboten werden, bei denen Arbeitgeber für ihre Mitarbeitenden einen Teil der Kosten übernehmen. Betrage der Arbeitgeberzuschuss mindestens 25 Prozent, werde auf den Ausgabepreis ein "Übergangsabschlag" von fünf Prozent gewährt, erklärte das NRW-Verkehrsministerium.

Krischer sagte nach der Sitzung der Verkehrsministerkonferenz, die Einigung auf bundesweit einheitliche Bedingungen für das Jobticket freue ihn besonders. "Das wird das Deutschlandticket nochmal günstiger machen und attraktiver gestalten." Noch vor einem Jahr sei die Einführung eines bundesweiten 49-Euro-Tickets "völlig unvorstellbar" gewesen, sagte Krischer. Das "Deutschlandticket" ermögliche "klimafreundliche und nachhaltige Mobilität zu einem günstigen und bezahlbaren Preis."

9 Euro, 29 Euro - 49 Euro

Im Juni, Juli und August vergangenen Jahres hatten Bund und Länder für neun Euro monatlich Fahrten in Bus und Bahn ermöglicht. Es wurde 50 Millionen mal verkauft. Nach Ablauf dieser Aktion war eine Verlängerung beschlossen worden. Es sollte eigentlich zum 1. Januar 2023 kommen. Doch Bund und Länder stritten noch über die Finanzierung.

Auch wollte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ein rein digitales Ticket, während einige Länder auch solche in Papierform anbieten wollten. Hierüber konnte jedoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur keine Einigung erzielt werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatte zuletzt zumindest übergangsweise die Möglichkeit für Verkehrsverbünde gefordert, auch ein Papierticket ausstellen zu können. Nicht alle Verbünde verfügen demnach über die Möglichkeit, ein digitales Ticket anbieten zu können.

Berlin hatte in der Zwischenzeit ein 29-Euro-Ticket ins Leben gerufen. Es wurde bis zur Einführung des bundesweit gültigen 49-Euro-Tickets verlängert - maximal bis zum 30. April 2023.

Sendung: Fritz, 27.01.2023, 17 Uhr

105 Kommentare

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  1. 105.

    Besonders, wenn es keine Radwege gibt und das öffentliche Verkehrsnetz nicht ausgebaut ist. Es wohnen ja nicht alle in Berlin oder Berliner Randgebiet.

  2. 104.

    Dann wird wahrscheinlich wieder nur der öffentliche Dienst den Zuschuss übernehmen, da bezahlt es nämlich der Steuerzahler.

  3. 103.

    Hallo „Björn“,
    da meine restlichen Familienmitglieder quer in Sachsen-Anhalt verstreut leben, ich gebürtig aus der Magdeburger Börde komme, würde dieses Ticket mir schon etwas zugute kommen. Außerdem brauche ich auch mal etwas Abstand. Um, z.B.: von Berlin nach Oschersleben/Bode mal zu fahren, würde es schon 81€ hin und zurück kosten. Nur muß ich von dort auch noch mit dem Bus weiter, was natürlich auch extra kostet. Es wird nicht nur mich, sondern auch andere aus der Branche betreffen. Nichts desto trotz wünsche ich Ihnen und ihrer Familie einen schönen Sonntag und lassen sie sich trotz grauem Himmels nicht die Laune verderben.

  4. 102.

    Hallo „sabi“,
    ich möchte gerne einen Kommentar auf den von Ihnen abgegebenen Kommentar geben. Leider scheinen Sie vergessen zu haben das es während der 9€ Phase gerade Sommer- und gleichzeitig Urlaubs- (Ferien-) Zeit war. Deshalb waren dementsprechend viel mehr unterwegs.
    MfG

  5. 101.

    ja das war vorauszusehen! Die Züge waren brechend voll mit Freizeit Menschen und Leute die wie gewohnt mit dem ÖPNV nur zur Arbeit wollen kamen oft nicht mit, hatten die Schnauze voll und stiegen wieder aufs Auto um. Effekt: mehr Autos auf den Straßen , nur war das die Idee hinter dem 9€ Ticket?

  6. 100.

    Ich finde solch "SOLL"-Mitteilungen immer wieder toll.
    Was Großstädter sich davon versprechen ist klar, aber Kleinstädter und Dörfis sollten n Entschädigungsausgleich bekommen wegen Nichtmöglicher Anwendungsmöglichkeiten (ohne Pferd, Kutsche Fahrrad, Auto) im Vorfeld beanspruchen zu müssen.
    Und warum mischt sich die EU dabei schon wieder ein?
    Na klar, ein genehmigter Insektenzusatz in Lebensmitteln ist dem gleichzusetzen.

  7. 99.

    Darf ich nachfragen, wozu Sie diese deutschlandweit gültige Einheitsfahrkarte nutzen wollen? Vielleicht wären dafür andere Modelle mit solidarischer Querfinanzierung aus normalpreisigen Fahrkarten da zielführender.

  8. 98.

    Ich möchte hier auch ganz gerne etwas dazu sagen. Es gibt genügend Menschen wie Aufstocker oder auch Menschen die in einer sozialen Einrichtung arbeiten. Zu den letztgenannten gehöre ich. Und da das Geld mit Ach und Krach reicht, wäre der Preis i.H.v. 49€ im Monat zu viel. Da wäre die Höchstgrenze bei 29€ erreicht. Warum wird uns das Deutschlandticket nicht in dieser Höhe angeboten? Außerdem warum muß es denn unbedingt ein Abo sein?

  9. 97.

    Fahrten aus Jux, Tollerei und Erlebnisfahrten?
    Ja, natürlich oder fahren Sie nur dienstlich an die See oder in die Berge?
    War es nicht vorauszusehen, dass viele Menschen bei einem Preis von 9 Euro viele Ausflüge machen, die sonst das 10fache kosten?

  10. 95.

    Zu DDR-Zeiten wurde auch immer mal gemunkelt über eine Verlängerung der S-Bahn über Erkner hinaus in Richtung Fürstenwalde/Spree.

  11. 94.

    Eine rotgrüne Enteignung von Menschen die das nicht oder kaum nutzen oder nicht nutzen können, weil z.B. auf dem Land lebend. Diebstahl durch die Hintertür.
    Hier werden auch unnötige Fahrten gefördert, Fahrten aus Jux und Dollerei. Wie wir sie vom 9€ Ticket kennen. An die Ostsee, in die Berge, Rund - und Erlebnissfahrten. Noch mehr Menschen, noch mehr Züge. Die Kapazitäten gibt es gar nicht siehe Stadtbahn RE1 etc. Wie das gut fürs Klima ist erschließt sich nicht. Noch eine dieser grünen populistischen Nebelkerzen.

  12. 93.

    Habe ja in Brandenburg gewohnt und versprochen wurde S Bahn bis Velten bis heute ist nichts geschehen Politiker versprechen vor der Wahl und nach der Wahl wissen Sie nichts mehr davon ob Stolpe,Platzeck oder Woidke alle SPD und haben nichts gemacht man könnte Schwebebahnen bauen rings um Berlin angeschlossen an S -U Bahn die ins Umland fahren.

  13. 92.

    In diesem Land werden die Bedrohungen und Gewaltanwendungen gegen Menschen die gesetzlich korrekte Tätigkeiten vornehmen immer schlimmer. Immobilienbesitzer werden bedroht und angegriffen. Deren Eigentum wird beschädigt. Autofahrer werden blockiert und genötigt. Von deren Eigentum wird die Luft des Autoreifens herausgelassen. Verkehrsschilder werden abmontiert. Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist eine eigene Entscheidung. Und auch die Nutzung eines großen schweren Automobils, eines Motorbootes oder eines Privatflugzeuges ist völlig legal. Auch ist es Menschen völlig freigestellt beliebig viele Flugreisen oder Kreuzfahrten zu machen. Selbstermächtige Weltretter erklären Gesetze und die parlamentarische Demokratie teilweise für ungenügend. Es ist überfällig dass dagegen vorgegangen wird. So darf es nicht weitergehen.

  14. 91.

    Das Problem könnte werden, daß dieses Deutschlandbillett als DAS Heilmittel gepriesen wird. Da ist doch die Enttäuschung schon vorprogrammiert. Ich verstehe auch weiterhin nicht so richtig, wozu es ein Einheitsbillet für Deutschland geben muß für beliebige Fahrtentfernungen. Gibt es dafür wirklich es so breites Bedürfnis oder redet man sich das gerade nur schön von politischer Seite?

  15. 90.

    Es scheint offensichtlich bei den vermeintlichen Ökos aus dem Innenstadtbereich keine. Öglichkeit zu geben das diese auch andere Sichtweisen aktzeptieren.

  16. 89.
    Antwort auf [Jan] vom 28.01.2023 um 15:53

    Als gebürtiger Berliner nimmt sieht man die massive schlechte Veränderung. Natürlich kann das ein Zugezogene nicht beurteilen.

  17. 88.
    Antwort auf [Stefan] vom 28.01.2023 um 15:49

    Grundsätzlich richtig nur gilt es in einer Demokratie diejenigen die z.B. von so einem Deutschlandticket nix haben, weil es nix gibt nicht abgehängt oder benachteiligt werden.
    In BRB oder MV und vielen anderen Ecken unseres Landes ist die Mehrheit in Bezug auf optimales Verkehrsmittel gar nicht so einfach zu definieren wie in Berlin.
    Individuelle Mobilität wird ja nicht nur in den Städten teurer auch auf dem Lande und da gilt es Angebote zu schaffen oder Ausgleich.
    Die Steuern für das Deutschlandticket zahlen auch die, die nix davon haben obwohl sie es vielleicht gerne hätten.
    Umsiedlung ist keine Lösung wie man am Wohnungsmangel gerade in den Städten sieht.
    Mir persönlich ist das Thema Wurscht, weil ich kaum berufliche Mobilität benötige und für meine Freizeit natürlich allein aufkomme egal ob öffentlich oder privat.

  18. 86.

    So etwas kann nur jemand schreiben der entweder keinen Führerschein hat oder sich kein Auto leisten kann.
    Dieses ständige Bashing gegen Autos und das sich die Kosten dafür radikal erhöhen sollen, hat wirklich einen langen Bart.

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