Meinung | Präsidentschaftswahl in der Türkei - Warum die Hälfte der Berliner Türken Erdogan gewählt hat

Mo 29.05.23 | 13:45 Uhr | Von Cem Dalaman
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Der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht nach seinem Wahlsieg. (Quelle: dpa/E. Sansar)
dpa/E. Sansar
Video: rbb24 Abendschau | 29.05.2023 | P. Höppner | Im Gespräch: Dr. Z. Yanasmayan | Bild: dpa/E. Sansar

Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Metropolen hatte der alte und neue türkische Präsident Erdogan in Berlin die Nase vorn. Sein Fan-Lager in der deutschen Hauptstadt ist groß. Ein Erklärungsversuch von Cem Dalaman.

Es waren Wahlen in der Türkei, und seit nun 21 Jahren ist es am Ende wie immer: Recep Tayyip Erdogan ist der Sieger. Erdoğan hat gewonnen, weil seine Anhänger, auch in Berlin, Angst vor Veränderungen haben. Und weil er ihnen erfolgreich eingehämmert hat, dass er wie ein Vater für sie sorgt.

Der Staat, das bin ich. "Ich habe für euch Autobahnen, Brücken, Moscheen, Flughäfen und Krankenhäuser gebaut", erzählte er immer wieder während der Wahlphase. Dreispurige Autobahnen, moderne Krankenhäuser, Strom und Internet in den Dörfern, das mag in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sein; Erdogan verkauft es als Zeichen seiner islamisch begründeten Fürsorge. Und das gelingt ihm auch bei seinen Anhängern in unserer Stadt, die dann im Sommerurlaub nur die positiven Ergebnisse seiner Politik wahrnehmen und nicht die wirtschaftlich-politischen Einschränkungen.

Viele fühlen sich von der deutschen Politik nicht abgeholt

Immer wieder werde ich gefragt, wie es sein kann, dass Berliner Türkeistämmige - trotz der massiven Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit und der enormen Wirtschaftskrise - mehrheitlich Erdogan wählen. Ein Grund sind ihre konservativen Einstellungen. Dagegen ist als politische Haltung nichts einzuwenden.

Ein weiterer Grund: Die Opposition ist nicht stark genug und nicht gut genug organisiert. In Berlin verfügen die Erdogan-Fans hingegen über eine starke Infrastruktur über ihre Moscheen und Vereine. Und viele türkeistämmige Berliner, die Erdoğan wählen, fühlen sich von der deutschen Politik nicht abgeholt, gerade, wenn sie wie viele Berliner Türkeistämmige rassistische Erfahrungen gemacht haben. Erdogan ist auch für sie der starke Mann, ihr Beschützer. Ein Bild, das verfängt. Ob es uns gefällt oder nicht.

Positiver Nebeneffekt: Akademische Zuwanderung

Doch es gibt eine zweite Ebene dieser Wahl. Die türkische Wirtschaft wird weiter auf Talfahrt sein, gerade weil Erdogan wieder gesiegt hat. Und das zusammen mit den politisch bedingten Einschränkungen wird dazu führen, dass junge gut ausgebildete Menschen aus der Türkei nach Berlin kommen. In den letzten Jahren gab es schon einen Vorgeschmack auf eine neue Qualität der Türkeistämmigen in unserer Stadt. Sie werden von den hiesigen Türkeistämmigen als "die mit den weißen Kragen" bezeichnet – als Anspielung auf ihre gesellschaftliche Herkunft.

Viele Ärzte, Akademikerinnen, Künstler und IT-Fachleute aus Istanbul und anderen Städten sehen hier ihre Zukunft. Unsere Stadt kann von dieser Zuwanderung nur profitieren. Das gilt auch für die türkeistämmigen Berliner, die anders denken als die, die Erdogan gewählt haben.

Cen Dalaman ist Redakteur bei der rbb24 Abendschau

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.05.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Cem Dalaman

64 Kommentare

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  1. 64.

    Wer hier lebt und Erdogan wählt, hat den Schuss noch nicht gehört!

  2. 63.

    Ich bin auch gegen Nazis und Neonazis. Aber was hat das mit einer - berechtigten - Kritik am Wahlverhalten von hier schon lange lebenden türkischen Staatsbürgern zu tun, die dem Despoten Erdogan ihre Stimme gegeben haben? Und das, obwohl sie oft ihr ganzes Leben vor allem in Deutschland und dessen Demokratie verbracht haben. Ich finde das erschütternd, ehrlich gesagt.

  3. 62.

    Was Sie sagen, ist das eine, warum Sie es sagen, etwas anderes. Manche erkennen Alltagsrassismus nicht mal……

  4. 61.

    Gerade wurde des Anschlags in Solingen gedacht, und dieser Anschlag war nur die Spitze desen was diese Neonazis hierzulande auf ihrem Konto haben.
    Da muss ich sagen, dass die türkischstämmige Bevölkerung mit ihrer Trauer und Kritik gegenüber Deutschland im Vergleich sehr leise und zurückhaltend ist.
    Vieleicht lernt man von ihnen, anstatt sie vergraulen zu wollen.!

  5. 60.

    Natürlich ist es erlaubt, aber es ist von der deutschen Seite unklug mit den Wählern so hart umzugehen, zumal wenn man die türkische Mentalität bedenkt..

  6. 59.

    Wenn Herr Dündan und Herr Özdemir das Alles kritisieren ist es in Ordnung - wenn mit gleichem Wortlaut es nichttürkische Menschen machen, ist es nicht erlaubt?
    Ich erlaube mir festzustellen, dass alle die, die Herrn Erdogan hierzulande vor Jahren seiner Antiassimilierungsrede zugejubelt haben, es sich überlegen sollten, wo sie leben und dies auch wollen, ist es mir nicht gestattet? Was war nochmal das hohe Gut in einer Demokratie???

  7. 58.

    Warum? Es betrifft uns als Gesellschaft doch insgesamt, wenn ein türkischer Präsident von in Deutschland lebenden Türken gewählt wird, der gewaltsam gegen Kurden vorgeht, der die Opposition mit diktatorischen Mitteln bekämpft, der eine schwulenfeindliche Agenda vertritt, der Frauen am liebsten eine Rolle zuschreiben möchte, die in Westeuropa seit Ende der 50er Jahre überwunden ist, der gegen Deutschland hetzt, etc.
    Die Wähler - leider besonders auch in Deutschland
    - befürworten offenbar diese Politik.
    Ich halte das für ein Problem, zumal viele bereits seit Jahrzehnten in Deutschland leben, dann aber eine klar reaktionäre Politikrichtung bei der Wahl bevorzugen. Darüber kann man doch nicht einfach so hinwegsehen, oder?

  8. 57.

    Vielleicht sollte man mal die Ditib aus Deutschland rausschmeissen, endlich hierzulande für alle Moscheen Imame ausbilden und niemandem das Gefühl geben, nicht dazuzugehören oder nicht willkommen zu sein. Dann lässt sich auch kein Deutschtürke mehr von schicken, neugebauten Brunnen in irgendwelchen türkischen Kuhdörfern blenden und hört vielleicht auch damit auf, sich von Erdogan instrumentalisieren zu lassen. Ist doch einmalig, was hier abläuft.

  9. 56.

    Die Türkei hat mit Erdogan die weitere Steigerung der ohnehin schon astronomischen Inflation gewählt https://www.google.de/search?q=inflation+t%C3%BCrkei+2023&ei=WOB1ZLnBCJCxkwWF8IHIDw&oq=inflation+T%C3%BCrkei&gs_lcp=Cgxnd3Mtd2l6LXNlcnAQARgAMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABBHENYEELADMgoIABCKBRCwAxBDMgoIABCKBRCwAxBDSgQIQRgAUABYAGCMFWgBcAF4AIABAIgBAJIBAJgBAMABAcgBCg&sclient=gws-wiz-serp

  10. 55.

    Aber, das thematisieren und analysieren dieser Wahl, sollte man dem türürkischstämmigen Teil der Bevölkerung überlassen, insbesondere denen, die die Opposition gewählt haben!

  11. 54.

    "Wer hier leben will, der sollte sich auch mit unserem Land identifizieren und nicht nur die Staatsbürgerschaft haben wollen, damit man Vergünstigungen hat."
    Wer hier leben will, geht i.d.R. auch arbeiten, beteiligt sich somit am Sozialsystem, an der Wirtschaftsleistung etc. Dafür ist es legitim "Vergünstigungen" zu beanspruchen. Seine Herkunft, seine Abstammung muss niemand umkrempeln.
    " Wenn man seine alte Staatsbürgerschaft behält, bedeutet das keine gespaltene Loyalität, wie es viele deutsche Konservative behaupten. Es zeigt nur, wer man wirklich ist."
    https://www.dw.com/de/doppelte-staatsb%C3%BCrgerschaft-in-deutschland-wird-erleichtert/a-64012344

  12. 53.

    2. Versuch:
    Volle Zustimmung!
    Ich würde noch weitergehen:
    Der "einfache Mensch" möchtemoderne Krankenhäuser, Strom und "Internet in den Dörfern, das mag in Deutschland eine Selbstverständlichkeit"(?!), Arbeit, Wohnung und etwas zum Essen auf dem Tisch.
    Demokratie + Freiheit - Geld regiert die Welt.

    Wir sprechen von "menschenfeindlich", müssen uns aber nur einmal die Obdachlosen-Camps in allen Bezirken anzuschauen oder auch die Überfüllung bei Tafeln und der Arche für Kinder.

    Noch meine Überlegungen:
    Möchten die Türken evtl. auch nicht die "Ansagen" der EU, sind durch ihre Religion queere Menschen gegenüber anders eingestellt (wie lange hat Dt. gebraucht) und sehen am Beispiel anderer Länder (z.B. Tunesien) das "anders" nicht unbedingt "toll" für sie ist?
    Möchte Mensch an sich Veränderungen, wenn nicht klar ist, wie diese vonstatten gehen sollen, wer bezahlt, wer bleibt auf der Strecke, kommt Stillstand oder der große "Schlag" (6 Parteien unter Kilicdaroglu einig?) ...

  13. 52.

    Ja, analysieren sollte man das durchaus. Aber ohne die fremdenfeindliche Vorbehalte, die in vielen Kommentaren sichtbar sind.

  14. 51.

    Erdogan prahlt herum, was er gebaut hat. Aber sein Schloss erwähnt er nicht. Und was ist mit den Erdbeben Opfer. Da hört man auch nichts.

  15. 50.

    Natürlich darf man sich über das Wahlverhalten anderer wundern, es analysieren und sogar kritisieren. Aber man darf keinem empfehlen, das Land zu verlassen, nur weil er nicht die eigenen Meinungen teilt.

  16. 48.

    Wer bestreitet das?
    Es muß festgehalten werden: Es gibt viele türkische Staatsbürger, die in Deutschland in einer westlichen Demokratie leben, deren Vorteile genießen, und die mehrheitlich dennoch einem Autokraten zur Macht verholfen haben. Das sollte zu denken geben, finde ich.
    Was sagt das zum Beispiel über deren Demokratieverständnis aus? Wie stehen diese Wähler zu Minderheiten, zu Frauenrechten etc.? Unterstützen diese Menschen auch den schwulenfeindlichen Kurs ihres Präsidenten? Offenbar, sonst hätten sie ihn nicht gewählt.
    Das gehört thematisiert.

  17. 46.

    Die Erdogan-Wähler haben immerhin in vollem Bewußtsein für ihr Tun einen autokratischen Politiker gewählt.
    Warum sollte das in Deutschland nicht kritisiert werden dürfen? Das darf es sehr wohl. Wir leben in einer Demokratie, nur so als Erinnerung...

  18. 45.

    Es wird in allen Kommentaren hier vor allem nicht gesehen, dass im Ausland lebende türkischstämmige und wahlberechtigte Bürger ihre Familien und Angehörige in Ihrem Heimatland haben. Die stupide Aussage zu treffen, dass diese Menschen ignorant in einem Land an der Wahl sich beteiligen, in welchem sie nicht leben, ohne sich über die Auswirkungen und Bedeutung darüber bewusst zu sein, ist totaler Quatsch. Aber: Ihr Deutschen glaubt Ihr müsst zu Allem Euer Senf abgeben. Aber die Syrer ... Hauptsache die bleiben in der Türkei und wir haben die Demokratie gerettet. Tratscht mal weiter!

  19. 44.

    Wenn sie ihren Präsidenten sooo sehr lieben.....warum sind sie dann hier in Deutschland ? Es gibt in der Türkei ganz sicher viel zu tun und aufzubauen.

  20. 43.

    Unfassbar, die leben hier unsere Demokratie aus und fallen ihre eigenen Landsleute in der Türkei in den Rücken.
    Ihr solltet euch was schämen.

  21. 41.

    Ein sehr guter Kommentar!
    Ich finde es schon diskriminierend, wenn von "die Türken" geschrieben oder geredet wird. Fast die Hälfte der Türken, die hier gewählt haben, haben Erdogan nicht gewählt!
    Und wenn Menschen, die nie eine andere Staatsbürgerschaft als die deutsche hatten, noch immer als Türken bezeichnet werden, weil sie türkischer Abstammung sind, wundert es mich nicht, dass sich Menschen nichtdeutscher Abstammung nicht mit Deutschland identifizieren können!

  22. 40.

    Richtig!
    Ich frage mich wirklich, wie man sich hier noch wohl fühlen kann, wenn man für ein Autokratisches System (und sicher bald auch ein Diktatorisches System, denn Erdogan wird seine Macht weiter untermauern. So wie es Putin auch tut.) stimmt. Da muss doch die Demokratie unseres Landes unerträglich sein. Warum also leben diese Menschen noch hier????

  23. 39.

    Drum bin ich auch dafür, dass jeder nur eine Staatsbürgerschaft haben sollte. Entweder man will hier leben und arbeiten, dann kann er gerne die deutsche Angehörigkeit bekommen aber sollte seine alte Staatsbürgerschaft abgeben! Dann haben wir gar nicht erst ein kuddelmuddel.
    Wer hier leben will, der sollte sich auch mit unserem Land identifizieren und nicht nur die Staatsbürgerschaft haben wollen, damit man Vergünstigungen hat.

  24. 38.

    Macht nicht unser Bundesminister Özdemir (Grüne) gerade das auch so in Bezug auf das Wahlverhalten von Türken in Deutschland bei der Wahl in der Türkei?
    Özdemir wütend über Wahlverhalten von Türken in Deutschland: "Darüber wird zu reden sein"

  25. 37.

    Danke für den Kommentar. Auch ich bin verwundert, wie viele „Experten“ für Staatsbürgerschaftsrecht/Staatsangehörigkeitsrecht hier plötzlich in Erscheinung treten. Dass man Leuten gern empfiehlt, das Land zu verlassen, wenn sie sich nicht den eigenen Wünschen gemäß verhalten, ist leider so alt wie dumm. Merken diese Kommentatoren eigentlich nicht, dass sie mit der autokratischen Art, mit der sie anderen ihre eigenen Denkweise aufdrängen, Herrn Erdogan ziemlich ähnlich sind?

  26. 33.

    Zum Beispiel bei jemandem mit deutscher Staatsbürgerschaft nicht eine weitere /zweite zulassen? Andersrum muss man die Frage stellen, warum die deutsche Demokratie gerne in Kauf genommen wird, man hier lebt mit allen Annehmlichkeiten im Vergleich zum Heimatland, aber auf unsere Verfassung/Grundwerte pfeift ?!Kann ich auf die deutsche Verfassung UND auf z.B. ein autokratischer System mich berufen? Meiner Meinung nach entweder oder.

  27. 32.

    Ich glaube das viele Türken mit doppelter Staatsbürgerschaft in Deutschland geboren sind, und damit Deutsche Staatsbürger. Die Familie ist eingwandert und hat die Türkische Staatsbürgerschaft. Die Kinder wachsen in Deutschland (mit der Kultur und den Werten der "Alten ") auf und werden diese Kultur auch verinnerlichen. Und sie werden keine Probleme mit der Türkischen Staatsbürgerschaft bekommen. Ich kann das irgendwie verstehen, frage mich aber dennoch, warum das manche User ein Problem ist.

  28. 31.

    Ist doch gut. Solange der noch Protagonist ist, brauchen wir uns wenigstens keine Sorgen machen, dass das Land in die EU kommt.

  29. 30.

    Es ist schon merkwürdig, dass Leute eine Präsidenten wählen, mit dem sie eigentlich nichts zu tun haben wollen, sonst würden sie auch in dem Land leben und nicht woanders. Es sind ja nicht Wähler, die nur mal zeitweise außer Landes sind, sondern grundsätzlich außerhalb leben.
    Bei allem Respekt vor anderen Kulturen, dafür sind wir auch offen. Aber es kann nicht sein, dass ein Land sich (allen) Zuwanderern anpassen muss. Das geschieht gerade in solchen Ländern auch nicht

  30. 29.

    Sehe ich auch so. "Nach Ansicht der Deutschen haben die Türken den Falschen gewählt." Und wer berechtigt die Deutschen zu beurteilen, wer richtig und wer falsch ist? Vielleicht hilft etwas nachsehen, wer genau sich eigentlich von den politischen Akteuren über die "falsche" Wahl aufregt.

  31. 28.

    Was hat der Türkische Präsident mal in Köln vor 8000 Türken gesagt, lasst euch nicht Einbürgern und macht nicht 3 Kinder, sondern 5 und mehr Kinder. Wenn ich das sehe, was auf unseren Straßen passiert, dann bin ich schon sehr verwundert. Wenn die Deutsche Regierung nicht aufpasst, dann ist es so wie Sarrazin im Buch geschrieben hat, "Deutschland schafft sich ab" der Mann hat recht. Aber es möchte niemand hören!!
    Liebe Türken warum seit ihr noch hier?, wenn ihr hier diskriminiert werdet.

  32. 26.

    oder sogar hier geboren wurden… Aber ich denke, wenn die Opposition gewonnen hätte, würde diese Diskussion hier nicht stattfinden. Nach Ansicht der Deutschen haben die Türken den Falschen gewählt. Nur deswegen gibt es hier diese Rufe.

  33. 24.

    Schlimm hier. Wer wahlberechtigt ist, bestimmt immer noch das jeweilige Land. Ebenso, wer die Staatsangehörigkeit bekommt. Jeder Staat verfährt nach seinen Regeln. Wenn es Deutschland nicht passt, dann darf es eben die eigene Staatsangehörigkeit nicht vergeben, wenn bereits eine andere besteht. Die Türkei hat damit nichts zu tun. Und wenn jemand wählen darf, dann darf er auch bestimmen, was er wählt. Das hat niemand zu kritisieren

  34. 23.

    Ich hab da gar keine andere Meinung, als Sie. Das war allerdings auch nicht schwer herauszufinden. Ich weiß gar nicht, was Sie mir neues sagen wollen. Es ist doch wohl klar, dass Menschen, die in 2 Ländern wählen und Einfluss auf die Politik nehmen können, eindeutig und ungerechterweise privilegiert sind und dass diese Bevorzugung abgeschafft werden muss, in dem nur noch da gewählt werden darf, wo man auch lebt.

  35. 22.

    Dann wären es „nur“ Türken und nicht auch Deutsche. Ändert genau was?

  36. 21.

    "Es ist aus meiner Sicht schlimm, das es in der Parteienlandschaft einige, wenn auch nicht unbedingt komplett, gibt, die die Mehrstaatlichkeit begrüßen."

    Warum? Mir fehlt die Begründung. Warum dürfen einige eine doppelte Staatsbürgerschaft haben und andere nicht?

    "Ursprung, Herkunft, Tradition und (!!!) "Heimat" ist gerne An- und Vorgegeben. "

    Was? Welche "Ursprung, Herkunft, Tradition und (!!!) "Heimat" haben denn ein Teil meiner Familie die aus Ostpreußen stammen?

  37. 20.

    Wir sitzen mitunter auf einem "sehr hohen Ross" ...
    Hätte sich hier jemand über die doppelte Staatsbürgerschaft "aufgeregt", wenn der "Richtige" gewählt worden wäre?
    Ich bezweifele dies.
    Die Wahl in der Türkei gefällt nicht und schon kommen Sprüche wie ,Warum nicht zurück in die Türkei, wenn dort alles so toll und demokratisch zugeht', es wird von Diskrimierung und Ungerechtigkeit geschrieben usw.

  38. 18.

    „Die doppelte Staatsbürgerschaft gehört abgeschafft.“ +
    MitleserBrandenburgMontag, 29.05.2023 | 17:14 Uhr +
    KevinHellersdorfMontag, 29.05.2023 | 16:40 Uhr („ungerecht und diskriminierend“) = GENAU!!!
    Weicht mein Kommentar (04.) von dieser Auffassung ab?
    Es ist aus meiner Sicht schlimm, das es in der Parteienlandschaft einige, wenn auch nicht unbedingt komplett, gibt, die die Mehrstaatlichkeit begrüßen.

    Ursprung, Herkunft, Tradition und (!!!) "Heimat" ist gerne An- und Vorgegeben.
    "Das ist jetzt meine Heimat" - dann nimm auch Diese Identität an und beeinflusse kein anderes Land/Staat in Politik und System!!!

  39. 17.

    Da stellt sich doch nur die Frage warum diese Leute die in Europa leben nicht in die Türkei zurückkehren. Wenn dort alles so toll und demokratisch zugeht und die Leute dort blendend leben.

  40. 16.

    Und warum leben sie nicht in der Türkei???

  41. 15.

    Warum nicht? Klar, sollte das auch für "Deutsche" gelten, die Aussage war ja auch "Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft".

  42. 14.

    " Mensch sollte sich entscheiden müssen - am besten bereits beim Thema Staatsbürgerschaft, mindestens aber bei der politischen Partizipation!" Im Prinzip Zustimmung. Manche Staaten entlassen aber sehr schwierig bis gar nicht aus ihrer Staatsbürgerschaft. Was dann?

  43. 13.

    Sehr gut beschrieben. Die Wähler hier leben weiterhin im sogenannten Paradies. Daran kann man mal wieder sehen, wie egoistisch Menschen sind.

  44. 12.

    Aha, diskriminierend ist es, "nur" an einer Wahl teilnehmen zu dürfen... Fühlt sich da jemand benachteiligt?
    Ich finde es eher unvorteilhaft, dass etliche "Doppelstaatsbürger" in mehr als einem Land wahlberechtigt sind. Mensch sollte sich entscheiden müssen - am besten bereits beim Thema Staatsbürgerschaft, mindestens aber bei der politischen Partizipation!

  45. 11.

    So etwas ist wohl nur in Deutschland möglich. Ein Wahlergebnis - wohlgemerkt in der Türkei - wird hier in Deutschland mit Autokorsos und Kundgebungen gefeiert. Gefeiert von türkischen Staatsangehörigen die es allerdings vorziehen, nicht in der Türkei zu leben.

  46. 10.

    Gilt dies dann auch für Deutsche, die z.B. 1-2 Jahre im Ausland leben?

  47. 9.

    Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft sollten grundsätzlich nur in dem Land wählen dürfen, wo sie ihren Lebensmittelpunkt haben. Anderenfalls ist es ungerecht und diskriminierend für alle, die nur eine Staatsbürgerschaft haben und nur in einem Land Einfluss auf die Politik nehmen können.

  48. 8.

    Ich habe mir die Wahlergebnisse innerhalb der EU angeschaut, und eigentlich hat der Erdogan überall haushoch gewonnen, beispielsweise in Österreich, Frankreich und Belgien hat er noch wesentlich mehr Stimmen eingesammelt als in Deutschland.
    Ich vermute, dass hier eher die Haltung zu der EU zum Ausdruck gekommen ist..

  49. 7.

    Provokante Analyse, aber pointiert. Bin gespannt, ob es so kommt.

  50. 6.

    Mal wieder etwas provokant:

    Müsste Deutschland eigentlich nicht zufrieden sein?

    1. "... Viele Ärzte, Akademikerinnen, Künstler und IT-Fachleute aus Istanbul und anderen Städten sehen hier ihre Zukunft. Unsere Stadt kann von dieser Zuwanderung nur profitieren. ..."

    2. Hätte Kilicdaroglu gewonnen, wäre dann nicht ein "Problem" mit den syrischen Flüchtlingen auf uns zugekommen?

  51. 5.

    DIe doppelte Staatsbürgerschaft gehört abgeschafft.

    Sie ist undemokratisch, weil sie den Inhabern, die in zwei Staaten wählen dürfen, mehr politische Rechte verleiht als anderen.

    Sie ist integrationsfeindlich, weil sie durch das fehlende eindeutige Bekenntnis zum neuen Heimatland auf Dauer eine Parallelgeselschaft bis in die x-te Migrantengeneration fördert.

  52. 4.

    "Positiver Nebeneffekt: Akademische Zuwanderung" = irgendwie zynisch.
    Also kann/sollte Deutschland auch auf (für Deutschland/der EU/der Westen)unpopuläre Wahlergebnisse setzen bzw. hoffen?
    Auch empfinde ich die Mehrstaatlichkeit als was völlig Falsches.
    Die Möglichkeit an zwei und mehr Wahlen Teilhabe zu haben ist nicht tragbar.
    Wer in Deutschland Wahlrecht hat, sollte nich auch noch in einem anderen Land via Wahlrecht auf die dortige Politik Einfluß nehmen dürfen (und umgekehrt).
    Für mich noch nie nachvollziehbar.

  53. 3.

    Interessant ist doch, das man in einer EU-Mitgliedschaft keine Mehrwert mehr sieht und man davon Abstand nimmt. Eine Bevormundung und Drangsalation aus Brüssel ist eher schädlich. Alles läuft in Richtung Arabische Liga mit mehr Kommunikation Richtung Russland statt westliche Vorherrschaft.

  54. 2.

    Erstmal Danke für den Beitrag.
    "Die türkische Wirtschaft wird weiter auf Talfahrt sein, gerade weil Erdogan wieder gesiegt hat." Warum ist so sicher zu erwarten? Warum sollte es unter der sehr zerstritten wirkenden Opposition anders sein?

  55. 1.

    Wenn ich im Paradies wohne, kann ich gut so wählen. Die Folgen muss ich ja nicht ausbaden!

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