Fraktionen von CDU und SPD einig - Koalition will Wasserpreise und Mieten in Berlin stabil halten

Do 21.09.23 | 10:32 Uhr
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Eine Frau lässt Leitungswasser in ein Glas laufen. (Quelle: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 21.09.2023 | Nachrichten | Bild: Mathieu Herduin/dpa

Angesichts der hohen Inflation will die Berliner Regierung starken Preissteigerungen bei der Wasserversorgung und den Mieten einen Riegel vorschieben. Den Plänen nach dürfen landeseigene Wohnungsgesellschaften die Mieten nur moderat erhöhen.

Die Fraktionen von CDU und SPD wollen die Bürgerinnen und Bürger vor starken Preissteigerungen im Bereich der Daseinsvorsage bewahren. Die SPD-Fraktion will dazu einen Antrag ins Parlament einbringen, wonach Erhöhungen der Wasserpreise in den kommenden Jahren ausgeschlossen sein sollen. Zusätzlich sollen die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften nur niedrige Mieterhöhungen vornehmen dürfen.

"Der Senat wird aufgefordert, bei der Preisgestaltung Berlins in der Verwaltung und den Landesbeteiligungen (z.B. Gebühren, Kosten, Mieten) auf Erhöhungen zu verzichten oder unabweisbare Erhöhungen so moderat wie möglich zu gestalten", heißt es wörtlich in dem Antragsentwurf, der dem rbb vorliegt. Die "Berliner Morgenpost" hat ebenfalls über das Vorhaben berichtet. Danach sind sich die beiden Koalitionspartner CDU und SPD in der Sache einig.

Mieten sollen nur um maximal 2,5 Prozent steigen

"Wo wir selbst Verantwortung haben, müssen wir darauf achten, dass wir selbst nicht Inflationstreiber sind", sagte SPD-Fraktionschef Raed Saleh zur Begründung. Die SPD verfolge damit ihre Politik der "bezahlbare Stadt" weiter. Deutlichen Mieterhöhungen ab kommendem Jahr, erteilte Saleh eine Absage. Steigerungen von 5 Prozent bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften werde es "definitiv" nicht geben. Dem Vernehmen nach sollen den Unternehmen lediglich Anpassung von um die 2,5 Prozent erlaubt sein.

Bei den Wassertarifen standen zuletzt Erhöhungen von bis zu 14 Prozent im Raum. An dieser Stelle tritt die schwarz-rote Koalition ebenfalls auf die Bremse. Für die nächsten beiden Jahre wird es keine Preiserhöhungen geben, bestätigte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner dem rbb. Er betonte aber, dass der Investitionsbedarf bei den Wasserbetrieben groß sei. Das müsse aber nicht zu höheren Preisen für Verbraucherinnen und Verbraucher führen, betonte Stettner. Die Antwort könne auch ein "weiterer Gewinnverzicht des Landes sein".

Berliner SPD-Fraktion appelliert an Bund

Neben diesen Maßnahmen auf Landesebene erhöht die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus auch den Druck auf den eigenen Senat und auf die Ampel-Koalition im Bund. In dem Antragsentwurf wird der Senat aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, ausufernde Konzerngewinne einzudämmen.

Insbesondere die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und Energie seien massiv gestiegen, was aber nur zu einem gewissen Teil auf höhere Herstellungskosten der Unternehmen zurückzuführen sein. Vielmehr handele es sich im "ungerechtfertigte Profitmitnahmen", so die SPD-Fraktion. Diese müsse der Bund mittels des Preisrechts unterbinden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.09.2023, 11:00 Uhr

85 Kommentare

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  1. 85.

    "persönliche Umstände als angebliche Vorteilsnahme auslegen"
    Wie möchten Sie es nennen, wenn Sie auf Kosten anderer Steuerzahler billig wohnen wollen? Mehrheitlich der gleichen Steuerzahler, die sich nicht zu fein für einen auch etwas längeren Arbeitsweg sind, wenn wohnen in der City zu teuer für sie ist; die gleichen Steuerzahler, die verstanden haben, dass im Zentrum einer Stadt nicht für alle Platz sein kann. In 3h ist man übrigens schon an der Ostsee, nicht erst hinter der ehemaligen Berliner Mauer - einfach mal sich trauen und ausprobieren und dann vielleicht noch einmal eigene Sicht und Anspruchshaltung überdenken.

  2. 84.

    Jetzt sind sie ja noch weiter weg vom Thema. Es geht um die Notwendigkeit die Miete zu erhöhen, die eindeutig NICHT besteht, da die Städtischen die Firma sind, die Eigentümer sind, die Preise selber festlegen, usw., usw.. Es gibt keinen Grund zum Jammern.

    Bei dem was sie da schreiben, möchte ich mal von ihnen erfahren, wie sie einen Mieter verklickern wollen, das er mehr Miete zahlen soll, damit man z.B. irgendwo eine neue Parkbank hinstellen kann, oder irgendein Projekt verwirklichen kann.

  3. 83.

    Das ist der Punkt. Ich weiß nicht wo die Überchüsse bisher hingehen in welchem Anteil. Wenn es haupsächlich in die Gehälter der Leitungsebene geht, ist das sicher verschmerzbar. Wenn es zu einem großen Teil in den Etat der Stadt als Einnahme einfließt, müßte es irgendwie gegenfinaziert werden.

  4. 82.

    Vielen Dank für Ihren Kommentar!
    Ein wenig Spaß zum Wochenende ist immer toll!

  5. 81.

    PS:

    Zum Punkt das eventuell Haushaltseinnahmen fehlen, wissen sie bestimmt selber, das es immer zwei Rechnungen gibt und man jede Sache unterschiedlich darstellen kann. Da kann man leicht aus Gewinne Verlust machen um Gelder zu fordern. Oder aus Verluste Gewinne machen um besser dazustehen.

  6. 80.

    Das ist ja wohl ein ganz anderes Thema. Ihnen scheinen wohl die Argumente auszugehen, da sie das jetzt ansprechen. Aber das ist ja der springende Punkt. Die Städtichen sind Firma, Eigentümer, Festleger der Preise, usw., usw.. Es gibt also keinen Grund zum Jammern. Man senkt einfach bei einem anderen Punkt was und schon ist wieder alles ausgeglichen.

    Ist genauso wie mit dem Bericht im Fernsehen über die Finanzen und Steuereinnahmen, das diese angeblich gesunken wären, obwohl man die höchsten Einnahmen seit Beginn der Rechnungen hatte. Da frage ich mich als Privatperson, wer sich da wieder die Taschen gefüllt hat.

  7. 79.

    Wohin fließt denn übriger Gewinn bei städtischen Unternehmen in Berlin? Ist das beim Fiskus im Senat abzugeben? Würden dann evtl. Haushaltseinnahmen der Stadt fehlen?

  8. 78.

    Ich finde ihre Aussage widerspricht sich. Ja es stimmt, das man Gewinne für Rücklagen macht, wie z.B. Inflationserhöhung. Also wo wird dann auf die Gewinnmarge verzichtet, wenn doch Rücklagen dafür da sein sollten.

    Andersrum kann man sehr leicht darauf verzichten immer die gleich hohen Gewinne zu haben, was doch der Grund ist, weswegen man im allgemeinen Mieterhöhungen macht. Oder anders gesagt, es gibt keinen notwendigen Grund zu Mieterhöhungen. Außer man will sich das fünfte oder sechste Haus finanzieren. Oder sonst was.

  9. 77.

    Wer daran schuld ist, spielt eigentlich keine Rolle. Aber wenn sie das ansprechen, wer denn nun. Die Vorgänger die das eingeleitet haben das es dazu gekommen ist, oder die Neuen die aus den vorgefundenen damit weiter machen?

    Man könnte auch fragen, wer eigentlich daran schuld ist, das die Energiekosten jetzt so hoch sind. Der Krieg ist jedenfalls nicht daran schuld, da dies nur der Auslöser ist. Schuld daran sind wohl eher die Regierungen die die Preise hochgetrieben haben und sich überboten haben. Denn bei den Ländern die da nicht mitgemacht haben, sind weiterhin die Preise stabil geblieben. Genauso verwunderlich ist, das Privatpersonen die direkte Verträge mit den eigentlichen Versorgern haben, Rückzahlungen kriegen. Aber die landeseigenen von einer drei- bis vierfachen Erhöhung reden, obwohl diese denselben Versorger haben.

  10. 76.

    Sie bleiben unsachlich ohne echte Gegenargumente. Selbstverständlich hatte die gestiegene Wohnungsnot ihre Ursache in der Wiedervereinigung. Wenn 10.000nde Menschen nach dem Westen ziehen müssen um einen Job zu bekommen.

    Die Wiedervereinigung und deren Folgen sind und bleiben einmalig auf der Welt.

    Sie bleiben beleidigend wenn sie mir persönliche Umstände als angebliche Vorteilsnahme auslegen.

    Sie werden lachen, es gibt Menschen wie mich die noch Empathie empfinden, geht ihnen völlig ab, wie ich merke. Wie bereits mehrmals angemerkt, sie haben keine Gegenargumente, nicht ein einziges, weshalb sie persönlich werden müssen.

    Erbärmlich. Das ist keine Diskusionskultur. Jedenfalls nicht meine.

  11. 75.

    Genügend Gewinne meint genügend Überschüsse nach notwendigen Rücklagen. Sollte aus dem Kontext der Diskussion auch hervorgehen.

    "Wo würde denn der Gewinn fehlen?"
    Das ist meine Frage.

  12. 74.

    "Wiedervereinigung"
    Wohnungsüberschuss kann verschiedene Ursachen haben, wie bereits gestern erwähnt.

    "sogar beleidigend"
    Eher entlarvend.

    "persönlichen Vorteil"
    Wenn nicht, was treibt Sie an? Persönlicher Nachteil wohl kaum. Desinteresse wohl auch nicht. Was haben Sie von der Enteignung, wenn Sie nicht nur trollen wollen?

    "diskussionfähig"
    Sachliche Gegenargumente als dummes Zeug benennen gehört nicht dazu.

  13. 73.

    "Detroit, Spanien, China" Verstehe, in Detroit, Spanien, China gab es eine Wiedervereinigung, jetzt wird es absurd.

    Weil sie keine Argumente haben verlassen sie die Diskussionsebene und werden deswegen sogar beleidigend.

    Jetzt behaupten sie sogar ich wäre nur deshalb für die BI DW enteignen weil ich davon einen persönlichen Vortteil hätte, woher kennt man die Masche nur?

    Eigentlich dachte ich sie wären diskussionfähig, jetzt sind sie nicht einmal mehr das, selbstverständlich suche ich mir meine Wohnung wo ich mein soziales Umfeld habe und nicht 3 Stunden bis zur Arbeit brauche. Da geht noch der Nachbarbezirk aber nicht von einem zum anderen Ende.

    Im Westteil war Wohnungsmangel und ich ziehe nicht nach Kaulsdorf wenn ich meine Arbeitsstelle in Spandau und unser gemeinsames Kind in Charlottenburg zur Schule geht, sie schwafeln dummes Zeug!

  14. 72.

    "genügend Gewinne erwirtschaften um auf der allgemeinen Inflation entsprechende Mieterhöhungen verzichten zu können." Find ich eine wirtschaftlich zweifelhafte Aussage. Gewinn macht man für Rücklagen, Reinvestitionen und Aussschüttungen. Wenn jetzt auf Gewinnmarge verzichtet würde, müßte bei den Punkten dann weniger gemacht werden. Was passiert denn bisher anteilig mit dem Gewinn? Wo würde denn der Gewinn fehlen?

  15. 71.

    "Der Grund für den Exodus dürfte weltweit einmalig sein"
    Gab und gibt weltweit Leerstand... Detroit, Spanien, China würden mir da spontan einfallen.

    Aber wenn man sich genau den Ort aussucht, wo kein Platz ist, findet man sicherlich auch auf der ganzen Welt Beispiele für Wohnungsmangel. Nur dauerhaft auf Kosten anderer wohnen wollen, also billig Miete unterhalb des Erhaltungsaufwandes zahlen und auf Zuschüsse mit fremden Geld hoffen, funktioniert wohl auch weltweit nicht. Vermutlich in Deutschland noch mit am besten, Sozialstaat halt, sollte man aber auch nicht zu sehr ausnutzen bzw. sogar als normal ansehen... das wäre dann nämlich das Gegenteil... asozial.

  16. 70.

    Die Energiekosten, Grundsteuer, Versicherungen, Handwerker usw haben alle Preissteigerungen auch wegen der Inflation. Aber man erwartet das sich das nicht auf Mieten auswirkt - wie dumm ist man wenn man das glaubt. Die Opposition führt ein absurdes Beispiel an weil man sich mal wieder mit Schwachsinn profilieren will. Allerdings sitzen die Schuldigen der Entwicklung in der Ampelregierung. Aber Logik und Wirtschaft beherrschen weder Grüne noch Linke

  17. 69.

    Sie lügen! Bezahlbarer Wohnraum im Westen war knapp und begehrt. Es ging ja nicht nur mir so.

    Nicht zu vergessen die windigen Methoden mit Maklergebühren und Abstandszahlungen. Das konnte man sich nur erlauben weil man die Knappheit ausnutzen konnte.

    Erzählen können sie viel.

  18. 68.

    Entweder lügen sie oder wir reden hier über zwei verschiedene Arten von Wohnungen. Ich meine keine Villa zur Miete, sondern bezahlbaren Wohnraum. Und der war rar. Schon immer.

  19. 67.

    Na, weil sie den Grund ja auch nutzen im Rahmen der Miete müssen sie auf die auf den Grund und Boden entfallende Steuer zahlen. Ist vollkommen logisch.

  20. 66.

    Also ich musste zu der Zeit schon Kompromisse machen und habe dann den Versuch WG gründen in Neukölln gewagt. Blauäugig irgendetwas mit Staffelmiete unterschrieben und irgendwie wieder rausgekommen.
    Das beste war noch ISDN und Berlikomm Flatrate über die Hochschule.
    War dann sehr froh die letzten 3 Semester in Köpenick zu wohnen. Billiger, wesentlich bessere Lebensqualität.
    Allein in Westberlin hätte ich trotz Bafög und gut bezahlten Ferienjobs und Werkstudentenvertrag nix gefunden, in Köpenick ging das gut.
    Ist natürlich kaum repräsentativ aber zumindest bin ich von der Stadt für alle Zeiten geheilt.
    Das tue ich mir nicht nochmal an.

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