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Video: rbb24 Abendschau | 08.10.2023 | Phil Beng | Studiogast: Ahmad Mansour | Quelle: dpa

Nach Großangriff der Hamas

Etwa 2.000 Menschen demonstrieren in Berlin Solidarität mit Israel

Hunderte Menschen sind tot, verletzt oder verschleppt: Das brutale Vorgehen der islamistischen Hamas hat in Berlin eine Reihe von Solidaritätsbekundungen ausgelöst. Am Sonntagnachmittag kamen rund 2.000 Menschen zum Brandenburger Tor.

Angesichts der massiven Angriffe der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel hat es eine Solidaritätsdemonstration am Brandenburger Tor gegeben. Nach Angaben der Polizei nahmen am Sonntagnachmittag etwa 2.000 Menschen teil.

Dazu aufgerufen hatte die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) sowie die Jüdische Studierendenunion der jüdische Verein Werteinitiative. In Köln, Düsseldorf, Halle und weiteren deutschen Städten waren ebenfalls Kundgebungen geplant.

Neben anderen Berliner Politikerinnen und Politikern, dem israelischen Botschafter und der US-Botschafterin sprach der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Die terroristischen Angriffe der radikalislamischen Hamas auf Israel seien durch nichts zu rechtfertigen, sagte Wegner. Die Stadt werde alles tun, um jüdisches Leben und Institutionen zu schützen.

Die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) nannte das Vorgehen der Hamas Terrorismus: "Hier geschehen Verbrechen. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Wer feiert, wird zum Komplizen", sagte Pau. Die Demonstration verlief laut Polizei friedlich.

Nach Hamas-Angriff auf Israel

Polizei ermittelt wegen pro-palästinensischer Feiern in Neukölln

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel mit vielen Toten und Verletzten sollen mehrere Personen in Berlin-Neukölln gefeiert haben. Inzwischen liegt eine Anzeige wegen "Billigung von Straftaten" vor - die Polizei ermittelt.

Blau-weiße Flaggen über Berlin

Vertreter von Muslimen in Deutschland verurteilten die Angriffe der islamistischen Hamas und warnten vor Auswirkungen auf Deutschland. "Angesichts des Konflikts im
Nahen Osten dürfen jüdische und muslimische Gotteshäuser und Einrichtungen in Deutschland nicht zur Projektionsfläche dieser gewalttätigen Auseinandersetzung werden", forderte der Koordinationsrat der Muslime, die Dachorganisation der größten islamischen Organisationen in Deutschland, am Sonntag. "Gewalt und Hass hat keinen Platz auf deutschem Boden."

Am Berliner Reichstagsgebäude wurde am Sonntag die israelische Flagge gehisst, um Solidarität mit dem angegriffenen Staat auszudrücken, so ein Sprecher des Parlaments. Auch am Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, und dem Kanzleramt wehte ab den Mittagsstunden die blau-weiße Flagge Israels. Auf dem Berliner Abgeordnetenhaus wurde sie am Nachmittag ebenfalls gehisst.

Wegner hatte bereits am Samstag veranlasst, dass das Brandenburger Tor blau-weiß angestrahlt wird. Unterhalb der Quadriga des berühmten Denkmals war eine Projektion der israelischen Flagge mit Davidstern zu sehen. Wegner, der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und andere Spitzenpolitiker hat am Samstag ihre Solidarität und ihr Mitgefühl mit Israel ausgedrückt.

Eskalation in Nahost

Regierungschefs von Berlin und Brandenburg verurteilen Angriff auf Israel

Nach den Angriffen auf Israel haben Kai Wegner und Dietmar Woidke ihre Solidarität zu Israel bekundet. Am Sonntagnachmittag soll es eine pro-israelische Kundgebung am Brandenburger Tor geben. Die Polizei verstärkt den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen.

Menschen in Israel getötet, verletzt und entführt

Bewaffnete Hamas-Kämpfer waren am Samstagmorgen aus dem blockierten Gazastreifen in nahe gelegene israelische Städte eingedrungen, unterdessen wurden Tausende Raketen auf israelische Ortschaften abgeschossen [tagesschau.de].

Hunderte Israelis haben ihr Leben verloren. Allein auf dem Gelände eines Musikfestivals in der Nähe von Gaza wurden mehr als 260 Leichen entdeckt. Die Zahl der Verletzten wurde zuletzt auf 2.000 geschätzt.

In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die zeigen, wie bewaffnete Hamas-Kämpfer Zivilisten entführten. Die Bundesregierung geht davon aus, dass auch deutsche Staatsangehörige unter den Verschleppten sind. Von Reisen nach Israel und die Palästinensergebiete wird dringend abgeraten.

Bei Gegenangriffen Israels wurden mindestens 413 Menschen im Gazastreifen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mitteilte.

Nach Hamas-Angriff auf Israel

Berliner Jugendliche warten nach Flucht aus Aschkelon auf Rückflug

Pankower Jugendliche auf Gruppenreise in der Nähe von Gaza

Eine Jugendgruppe aus dem Bezirk Pankow, die sich während des Beginns der Angriffe in der Stadt Aschkelon aufhielt und damit nur wenige Kilometer von der Grenze zu Gaza entfernt, befindet sich mittlerweile in Tel Aviv. Wann die Jugendlichen zurückkehren können, war am Sonntagabend unklar. Ein Rückflug zum BER war am Nachmittag gestrichen worden.

Berlin verstärkt Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen

Die Berliner Polizei hat den Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen verstärkt, wie eine eine Sprecherin dem rbb bestätigte. Die Berliner Innensenatorin Spranger (SPD) teilte auf X, ehemals Twitter, mit: "Sämtliche Einsatzkräfte" seien "für die Lage sensibilisiert und die Streifentätigkeiten stadtweit intensiviert".

Die Brandenburger Polizei teilte mit, sie sehe derzeit keinen Anlass die Sicherheitsvorkehrungen an jüdischen Einrichtungen zu erhöhen. Eine Polizeisprecherin erklärte auf Anfrage von Antenne Brandenburg vom rbb am Sonntagmorgen, die Einsatzkräfte seien sensibilisiert worden. Sie wurden zudem gebeten mit Vertretern der jüdischen Gemeinden Kontakt aufzunehmen. Im akuten Fall könnten Objekte auch rund um die Uhr geschützt werden.

Die Polizei in Cottbus kündigte an, verstärkt ein Auge auf die Synagoge in der Stadt sowie auf das Umfeld des Gebäudes zu haben. Das sagte ein Polizeisprecher auf rbb-Nachfrage am Sonntag. Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Die jüdische Gemeinde Cottbus hat nach eigenen Angaben aktuell rund 430 Mitglieder.

Nach Aktionen in Berlin-Neukölln

Bundeskanzler Scholz verurteilt anti-israelische Freudenfeiern

Ermittlungen nach Freudenfeiern in Berlin

Nach pro-palästinensischen Aktionen am Samstag in Neukölln hat die Polizei am Sonntag Ermittlungen gegen mehrere Männer aufgenommen. Es besteht der Verdacht der "Billigung von Straftaten". Am Abend fanden sich nach Angaben der Polizei 50 Menschen ein, um gemeinsam den Krieg zu feiern. Sie skandierten Parolen und warfen einen Stein auf einen Polizeiwagen.

Das Netzwerk Samidoun feierte den Angriff auf Israel, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee im Stadtteil Neukölln verteilte. Zu Fotos von der Aktion schrieb die Organisation auf der Internetplattform X: "Es lebe der Widerstand des palästinensischen Volkes."

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Sendung: rbb24 Inforadio, 08.10.2023, 12 Uhr

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