Schulen in Brandenburg - Entscheidung über Förderunterricht nach den Ferien

Do 18.06.20 | 17:16 Uhr
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Mit weiten Abstand sitzen Schüler in der Aula des Städtischen Gymnasiums I, Karl-Liebknecht-Gymnasium. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Wie sollen die Lernrückstände der Brandenburger Schüler wieder aufgeholt werden? Über diese Frage hat der Landtag am Donnerstag debattiert. Bildungsministerin Ernst will erst einmal den genauen Wissensstand ermitteln - nach den Sommerferien.

Die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) will sich noch nicht festlegen, wie Lernrückstände an den Schulen wegen der Corona-Pandemie aufgearbeitet werden können. Zuerst müsse der aktuelle Wissensstand der Schülerinnen und Schüler ermittelt werden, sagte Ernst in einer Aktuellen Stunde im Potsdamer Landtag am Donnerstag. Das soll zum Ende der Sommerferien und bis zum geplanten Start des Regelbetriebs passieren.

Unterricht am Wochenende oder in den Ferien?

Dazu sollen die Lehrer dokumentieren, welche Inhalte bisher vermittelt wurden. Danach soll das Wissen der Schüler abgefragt werden. Erst danach könne ein Konzept für die notwendige individuelle Förderung der Schüler erstellt werden, so Ernst.

Dann soll auch entschieden werden, ob der Förderunterricht auch an Samstagen oder in den Herbstferien stattfinden soll. Ernst hatte bereits in der Bildungsdebatte am Mittwoch zu erkennen gegeben, dass sie ein Unterrichtsangebot am Wochenende wegen der Beeinträchtigung für das Familienleben grundsätzlich kritisch sieht. Grüne und Linke machten am Donnerstag deutlich, dass sie zusätzlichen Unterricht an Wochenenden oder in den Ferien klar ablehnen.

Die AfD dagegen nannte Förderunterricht an Samstagen unbedingt notwendig, um den versäumten Stoff nachzuholen. Die AfD-Fraktion hatte die Aktuelle Stunde unter dem Titel "Brandenburg vor dem Bildungsnotstand?" beantragt.

Ab 10. August fällt der Mindestabstand weg

Alle Brandenburger Schülerinnen und Schüler sollen nach den Sommerferien ab 10. August wieder in die Schule gehen können. Der allgemeine Mindestabstand fällt dann weg, nur Lehrer und Beschäftigte müssen diesen unter sich noch wahren. Dafür müssen Hygieneregeln wie das Händewaschen eingehalten werden. Bisher war ein Besuch der Kitas und Schulen tageweise möglich. Die Kitas können bereits seit Montag wieder für alle Kinder öffnen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.06.2020, 08:30 Uhr

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Es ist eine nette Idee, "unnötigen Kram wegzulassen", jedoch : wäre der Kram unnötig, wäre dieser nicht im Lehrplan. Die freiwerdenden Stunden für die Hauptfächer zu nutzen fordert natürlich auch die Fachkompetenz der Lehrer(innen), deren "Kram" ja nun entfällt. Die Wiklichkeit ist nicht so lapidar, die studierte Fachkompetenz der Fächerkombinationen sieht selten Musik - Deutsch, Kunst - Englisch, LER - Mathe u.s.w vor.
    Also steltt sich die Frage : Schon mal unterrichtet ? Schon mal der Schule über die Schulter geschaut ?
    Aber man soll ja nicht nur meckern, ein Ansatz wäre zum Beispiel : längerfristige Projektarbeiten, die klassische Hauptfächer, die Neigungsdifferenzierung (kann auch mit "Kram" sein) und bewertbare Anteile nach Grund- und Erweiterungskursen beinhalten. Eine Aufgabenform, die sowohl den Präsenzuntericht als auch die Arbeit zu Hause berücksichtigt. Bewertet wird von einem Lehrer(innen)-Kollegium. Ist doch ein Ansatz einer Idee oder ?

  2. 4.

    Es ist ein Irrglauben wenn die Ministerin verkündet, dass mit Samstagsunterricht und Unterricht in den Ferien das versäumte Wissen nachgeholt werden kann. Die Lehrer werden bei normalen Unterricht ihre volle Stundenzahl haben. Wer wird den zusätzlichen Unterricht durchführen? Die Ministerin sollte eingestehen, dass das Wissen in Teilen nicht mehr aufzuholen ist und dementsprechend die Prüfungsinhalte verändern. Ob sie sich das eingestehen kann?
    https://www.openpetition.de/petition/online/kaum-chancen-auf-ein-gutes-abitur-2021-jetzt-handeln-damit-der-jahrgang-2021-eine-chance-hat

  3. 3.

    Erstmal unnötigen Kram weglassen, LER und Musik und Kunst. Freiwerdende Stunden für Hauptfächer nutzen. Fertig.

  4. 2.

    Seltsam ist die Forderung nach Samstagsuntericht. Hier in der Uckermark fahren ja unter der Woche schon die letzten Busse um 16 Uhr, wochenends nie. Der versäumte Stoff wird auch an Samstagen nicht komplett nachgeholt. Ist den Lehrern die Zusatzbelastung (und ja, sie haben in der Krise mehr gearbeitet als sonst! Ich sehe es!)anzulasten? Vereinsaktivitäten samstags fielen dann für die Kids auch flach.... Und: zuerst bitte Minimalsicherung betreiben. Wie kann es sein, dass der Landkreis Uckermark nicht mal Desinfektionsmittel für alle Schulen leisten und beschaffen kann? Damit fängts an.

  5. 1.

    Da alle Kinder aus dem Urlaub kommen wird es sicher eine riesen Coronaparty geben. Wie schnell Covid19 um sich greift sehen wir aktuell im Schlachthof in NRW. Angesichts solcher Hotspots ist es unfassbar das Politiker über einen normalen Betrieb an Schulen und Kitas nachdenken! Ohne Abstand oder Masken ist es unverantwortlich, unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen!!

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