Fehlendes Klinikpersonal - Brandenburg verlegt weitere Corona-Patienten nach Berlin

Di 22.12.20 | 18:54 Uhr
  38
Ein Rettungswagen vom Deutschen Roten Kreuz fährt am Gebäude des Klinikums Niederlausitz vorbei. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: rbb|24 | 22.12.2020 | Material: Brandenburg aktuell | Bild: dpa/Patrick Pleul

51 Covid-19-Patienten aus Brandenburg hat Berlin bereits aufgenommen. Jetzt sollen weitere bis zu 50 hinzukommen, wie Ministerpräsident Woidke im rbb ankündigte. Zwar gibt es in Brandenburg noch freie Krankenhausbetten, aber das Personal fehlt.

Brandenburg wird am Mittwoch etwa 50 weitere Corona-Patienten nach Berlin verlegen. Das kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstagabend im rbb an. Berlin hatte bereits in der vergangenen Woche 51 Patienten von Brandenburg übernommen.

Ein Sprecher des Potsdamer Gesundheitsministeriums sprach von 40 Patienten, die von Brandenburg nach Berlin verlegt werden. Weitere 17 Patienten aus der Lausitz würden innerhalb von Brandenburg in andere Krankenhäuser gebracht.

Personal für Intensivbetreuung fehlt

Woidke sagte in der Sendung "Brandenburg aktuell", die Situation in Brandenburg sei angespannt. "Die freien Intensivbetten sagen nichts darüber aus, wie diese Intensivbetten betreut werden können." Dort fehlten 35 Prozent Personal.

Zum geplanten Impfstart nach Weihnachten bestätigte Woidke, dass Brandenburg bis Ende des Jahres 39.000 Impfdosen verfügbar haben werde - "das ist heute die Ansage". Mit dem Impfstart werden die Krankheit aber für die Masse der Menschen nicht ungefährlicher. "Und auch für die Geimpften heißt es, weiterhin die Regeln einzuhalten, denn immun ist man erst nach vier Wochen und einer zweiten Impfung."

Auch Reha-Kliniken nehmen leichte Fälle auf

"Diese Verlegung von Patientinnen und Patienten aus Krankenhäusern aus Südbrandenburg in andere Bundesländer verdeutlicht den Ernst der Lage", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Sie dankte ihren Amtskolleginnen in Berlin und Sachsen-Anhalt für ihre
schnelle Hilfe. "Gleichzeitig arbeiten wir daran, alle Kapazitäten im Land Brandenburg hochzufahren und voll auszuschöpfen", betonte Nonnemacher. So seien aktuell 14 Rehakliniken mit 344 Betten zur Entlastung der Akut-Kliniken bestimmt. Diese dürfen nach Angaben des Ministeriums auch leichte Fälle von Covid-19-Patienten aufnehmen.


Sendung: Brandenburg aktuell, 22.12.2020, 19.30 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

38 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 38.

    Irgendwie scheine ich die Information überlesen zu haben, das Berlin, Brandenburg und auch die anderen Bundesländer sowie die Bundesregierung etwas gegen den Personalmangel unternehmen... außer Applaus & Klatschen 2.0

  2. 37.

    Jetzt nicht jammern - MACHEN
    *Wir sind im Krieg

  3. 36.

    Nachdem das mit der Vorsicht jetzt verstanden wurde, sollte man im nächsten Schritt auch den Verstand einbeziehen.

  4. 35.

    Wenn in einem Flächenland die Inzidenzien höher sind als in einem Stadtstaat, dann ist Sarkasmus evt. geschmacklos, aber keinesfalls "überheblich". COVID-Patienten von B nach BRB? Ach ne, geht ja nicht!

    Also: COVID-Patienten von BRB nach B!
    WEIL: wir Berlina schaffen ditt, sonst wär'n wir ja keene Berlina!
    n.b.: aus dem "Jetzt" betrachtet war die Ablehnung der Vereinigung B-BRB durch die Brandenburger ein "Segen".

    Danke für jedwede Nicht-Rücksichtnahme! Feiert schön!
    Ich werde nicht mehr um Rücksicht bitten, da das eher als "Schwäche" ausgelegt wird; dafür wird meine Vorsicht geschärft.

  5. 34.

    „ Aber vermutlich hört der Senat nicht auf Wortmeldungen aus Hellersdorf. Würde ich aber ehrlich gesagt auch nicht.“
    Stimmt-sofern Sie Hellersdorf als AfD-Hochburg meinen.

  6. 33.

    Wer heute sein Amt nicht erfüllt wird zur Verantwortung gezogen. Das Brandenburg Parlament hat bereits einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss gebildet.
    Ihre "Großberliner" Überheblichkeit im letzten Absatz können sie sich sparen. Versuchen sie doch erst mal die Berliner Probleme zu lösen bevor sie sich anmaßen hier "Ratschläge" zu erteilen. Aber vermutlich hört der Senat nicht auf Wortmeldungen aus Hellersdorf. Würde ich aber ehrlich gesagt auch nicht.

  7. 32.

    Wo kommen Sie denn her? In Berlin, wo die Brandenburger jetzt hinverlegt werden, hat doch genau die gleiche Vernachlässigung & Missachtung des Pflegepersonals stattgefunden! Die Zustände waren bereits Jahre vor Corona vollkommen unverständlich! Dass wichtigste Menschen so dermaßen unter jeder Gürtellinie existieren (und aber unbedingt arbeiten) mussten!

  8. 31.

    1. Wenn sie ihr Wissen nicht nur aus dem ehemaligen Zentralorgan der SED-Bezirksleitung beziehen würden und hier in diesem Forum nicht nur zu Besuch sind, wenn sie einen dienstlichen Auftrag dazu haben, wüssten sie, dass wir unsere Vorschläge seit Monaten der Landesregierung unterbreiten - abgewiesen von einer unbeschreiblichen Arroganz und Überheblichkeit, leider auch von Woidke - dass wir deshalb schon die Landtagsfraktionen eingeschaltet haben und jetzt den parlamentarischen Untersuchungsausschuss 7/1.
    2. Ja ich würde dieses Amt sofort übernehmen, obwohl bereits im Ruhestand. Hier kommt es auf analytische Fähigkeiten, Führungskompetenz und Leitungserfahrng an. Das sind Eigenschaften, über die die meisten ehemalige Leitungskader verfügen. Dafür haben Andere aber offensichtlich das richtige Parteibuch.

  9. 30.

    Wenn man sich darüber echauffiert, wenn der Opposition "Nörgeln" unterstellt wird, man der Ministerin dagegen "Wutreden" attestiert, scheint man "etwas aus der Balance" zu sein.

    Ich denke, ihn dazu zu animieren, es besser machen zu wollen, ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Was erwartet man von solchen, die anderen bei Schwierigkeiten "den schnellen Rücktritt" nahelegen? Sicherlich keine "Kontinuität bei Problemen".

    Die Vorteile eines Flächenlandes gegenüber einer Metropole während einer Pandemie wurden offenbar nicht genutzt. Nun ist "das Kind in den Brunnen gefallen" und man wird es nicht "trockenen Armes" retten können. Wir schaffen auch das, WEIL wir Berliner sind! ;-)

  10. 29.

    In BRB mangelt es an Personal? Tja warum nur? MAn kann nur hoffen, dass BRB aus diesem Desaster endlich mal lernt, Pfelgeberufe fördert und dafür wirbt.

  11. 28.

    Auch einer der 50 Millionen Nationaltrainer. Von weiten alles beobachten und besser wissen ( Vor allem hinterher) ist einfach. Versuchen Sie es doch besser zu machen.

  12. 26.

    @7: diese Frage ist doch beantwortet und nicht nur für Brandenburg Süd. Je mehr blau Wähler, desto mehr Ablehnen von Eindämmungsmassnahmen ergo.....
    @8: jemand in Cottbus hält alles in Berlin für marode - und?
    @ mehrere: Die einen regen sich seit Jahren über Menschen aus Syrien oder Afrika in ihrem Brandenburg oder Sachsen auf. Nun sind manche der Aufgeregten schwer erkrankt und werden in Berlin versorgt. Da regen sich ein paar Berliner auf.
    So ist Kleingeist.
    Gut , dass es im "maroden" Berlin noch genug Menschen- auch bei Politikern - gibt, die vernünftig, solidarisch und realistisch sind. Damit kann man die, die es nicht sind, ertragen. Wo nur noch Hass und Agression ohne Verstand ist, kann keiner den anderen aushalten.

  13. 25.

    Immer diese Angst, dass man selbst, als eh besser dastehende Gruppe, irgendwas verliert! Und was heißt denn bei Ihnen "Uns"??
    Uns Berlinern? Uns Deutschen? Uns Europäern?
    Brandenburger können sich jetzt schonmal anstellen in der Reihe der Afrika-Flüchtlinge!?!
    Ihr Beitrag ist, bei allem Wohlwollen, eine totale Schande!

  14. 24.

    Was ist denn das für eine seltsame Denke???
    Ist doch egal, woher die Menschen kommen! Wir leben auf dieser Welt alle zusammen! Wer in Not ist, dem gehört geholfen zu werden! Jetzt ist es anscheinend schon Brandenburg, mit "illegalen Corona-Flüchtlingen" haha!!! So dreht sich der Spieß um!

  15. 23.

    "Und auch für die Geimpften heißt es, weiterhin die Regeln einzuhalten, denn immun ist man erst nach vier Wochen und einer zweiten Impfung." ... Es wird wohl noch einige Infektionen geben, bis sich herumgesprochen hat, daß man die Immunität erst nach der zweiten Impfung erreicht.

    In meinem Laden "um die Ecke" merkt man mehr "Weihnachtsjagdfieber" als "Corona-Rücksicht"; am Flaschenhals "Eingang/Ausgang" wird sich gern mal "getroffen"; wenn 80% die Masken richtig tragen, ist man schon fast zufrieden; Zugangsbeschränkungen hab ich bei den großen Einkaufstempeln noch gar nicht erlebt, von daher meide ich sie komplett.

    Ich wünsche allen viel Glück, weil das mit der Vernunft ja auch eher "Glückssache" ist.

  16. 22.

    Alter Falter - das hat hier fast "Knallzeugqualität" - da kommen ja Bilder hoch.
    Ein paar wollen die Krankenhäuser mit der Krücke zwischen den Zähnen und panischem Bilck vor den Invasoren verteidigen. Einer anderer schlappt in Flecktarn, seinem Kampfdackel, bewaffnet mit Bleistift und Zettel durchs Dorf und übt zählen.
    Leute, Angst war noch nie ein guter Ratgeber. Schockstarre oder Überreaktionen sind die Folge. Ein gesunder Respekt vor der Situation, die Betonung bitte auf "Gesund" legen, fehlt offensichtlich einigen hier.

    Wieder ein echter Popcornthread.

  17. 21.

    39000 Impfdosen und in drei Wochen soll wieder geimpft werden.
    Gibt es dann in vier Wochen wieder 39000 Impfdosen oder sind die 39000 Impfdosen einmalig und werden geteilt?

  18. 20.

    Ich arbeite in einem Berliner Krankenhaus, wenn die Patienten und Angehörigen mal mitbekommen, das Regeln für ALLE zählen und nicht diskutieren, ja bei den anderen sehe ich es ein, aber bei meiner ..... ist es ja anders, würde die Pflege viel Zwit gewinnen

  19. 19.

    Ich verstehe dann gar nicht, warum unsere Gesundheitssenatorin, die Charité und Vivantes jammern, es scheint doch für Berlin gut zu laufen. Ich hasse die Lügen der Politiker.

Das könnte Sie auch interessieren