Fünf Tage für Infizierte - Brandenburg behält Corona-Isolation vorerst bei

Mi 11.01.23 | 15:26 Uhr
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Symbolbild: Zwei positive Corona-Selbsttests liegen auf einem Nachttisch neben einem Bett (Quelle: dpa/Viola Lopes)
Audio: Fritz | 11.01.2023 | Timo Mascheski | Bild: dpa/Viola Lopes

Wer mit dem Coronavirus infiziert ist, muss in Brandenburg auch künftig fünf Tage lang in Isolation bleiben. Die rot-schwarz-grüne Landesregierung hält - anders als einige andere Länder - an der Isolationspflicht fest. "Wir halten uns da im Moment an die Bundesempfehlung, die die fünftägige Absonderung empfiehlt, und werden das auch weiterhin so halten", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags.

In vier Bundesländern Isolationspflicht aufgehoben

Die verpflichtende Isolation für Corona-Infizierte war im Mai vergangenen Jahres auf fünf Tage verkürzt worden, sofern jemand keine Symptome hat. Für Kontaktpersonen gilt keine Quarantänepflicht. Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein hatten die Isolationspflicht für Corona-Infizierte im November aufgehoben.

Brandenburgs Nachbarbundesland Berlin will die Auflagen für Infizierte zum 16. Januar lockern.

Grünes Licht für Wegfall der Maskenpflicht im Nahverkehr

Die Maskenpflicht mit FFP2-Masken in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs läuft zum 2. Februar in Berlin und Brandenburg aus. Der Brandenburger Gesundheitsausschuss gab am Mittwoch mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen für diese Entscheidung des Kabinetts vom Dienstag grünes Licht. Die Maskenpflicht für Besucher in geschlossenen Räumen von Obdachlosen- und Geflüchtetenunterkünften gilt dagegen noch bis zum 7. März.

Die Gesundheitsministerin zeigte sich besorgt angesichts der Covid-19-Todesfälle in Brandenburg. "Wir haben einen deutlichen Anstieg bei den Todesfällen", sagte Nonnemacher. In Brandenburg habe es innerhalb einer Woche eine Zunahme von 40 Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Zuletzt kamen 16 Tote innerhalb eines Tages hinzu, vor einem Monat waren es täglich unter zehn Todesfällen.

Sendung: Fritz, 11.01.2023, 15:30 Uhr

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8 Kommentare

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  1. 8.

    Naja, wenn wir mal ehrlich sind, hat das Verhalten der Bürger in den letzten Jahren jetzt allseits nicht unbedingt dazu beigetragen, eine besondere Rücksichtnahme oder Weitsicht unterstellen zu können. Ich habe jedenfalls oft den Eindruck, es sind alle irgendwie nur noch irre - allerdings die Politiker eingeschlossen.

  2. 7.

    Langsam ist es nur noch peinlich. Wir sind doch wohl in einer endemischen Situation und Frau N. hält fest an Maßnahmen, die keine Grundlage mehr haben. Nochmal….peinlich.

  3. 6.

    He Frau Nonnemacher, wo bleibt denn das von Ihnen so viel beschworene gemeinsame Vorgehen ? Berlin locker zum 16. Januar die Coronamaßnahmen! Brandenburg nicht??? Gilt wohl nur wenn man die Brandenburger richtig Nerven und triezen kann!?

  4. 5.

    Schon irgendwie traurig, wie wenig einem die Politik als Bürger zutraut. Entweder bleibt man, wenn man krank ist sowieso zuhause oder testet sich sowieso nicht mehr offiziell. Zumal es eh immer weniger Teststellen gibt. Folglich braucht es auch kein Gesetz, welches seit Monaten nicht mehr kontrolliert wird. Mittlerweile wirkt das eher wie „die Bürger sind zu doof, für sich selbst zu entscheiden, was gut ist, also lassen wir es lieber auf dem Papier noch weiter gesetzlich geregelt“

  5. 4.

    Hm mit Maske und Isolationspflicht steigen die Todeszahlen.
    Was macht Frau Nonnenmacher wenn nun ohne Maske im ÖPNV die Zahlen sinken ?
    Es ist völliger Blödsinn steigende oder sinkende Zahlen an den paar Maßnahmen festzumachen und eben auch das daran festhalten.
    Aber solange Politik weiter losgelöst von der Wissenschaft agiert wird Sichuan diese unprofessionellen Begründungen auch nichts ändern.

  6. 3.

    Dann fordere ich die Gesundheitsämter den Teil des IFSG ihrerseits zu erfüllen! Insbesondere jene die man ausnahmslos in Isolation schickt zu betreuen und zu versorgen! Nicht einmal Dinge des täglichen Bedarfs dürfen mit FFP2 Maske erledigt werden. Dies stellt eine Ungleichbehandlung jener Bürger in Brandenburg dar und auf die Zahlen welche sich diese Entscheidung stützt sind nicht aussagefähig. Man hat keinen Überblick mehr über die Infektionslage, da man ausschließlich positive PCR Test zählt und diese gibt es fast nur noch bei Hausärzten. Wenn Gesundheitsämter infizierte nicht einmal mehr kontaktieren und Städte und Gemeinden die Verantwortung per Allgemeinverfügung auf die Bürger abbügeln wie will man dann wissen wo sich die Menschen infizieren? Oder wie die Infektionen verlaufen? Auch Hausärzte fragen ihre Patienten nicht wie die Infektion verlaufen ist und Gesundheitsämter schon gar nicht.

  7. 2.

    Besonders viele Todesfälle waren in Brbg. im Winter 202/21 zu beklagen, weil die Landesregierung keinen Plan hatte bzw. einen aus der Zeit als wir noch in Baumhäusern lebten, um den vulnerablen Gruppen eine Impfung zu ermöglichen. Gleiche Problematik Winter 2021/22 als die Landesregierung vergaß die Risikogruppen mit einer 2. Spritze zu versorgen. Das Postengeschiebe nach der Bundestagswahl war wichtiger. Jetzt so " vorsorglich " zu tun hat welchen Grund?

  8. 1.

    Frau Nonnemacher braucht nicht besorgt sein. Dass diese Statistik "mit oder an Corona gestorben" immer noch nicht differenziert wird, ist peinlich. Die Isolationspflicht schafft jedenfalls mehr Schäden als Nutzen. Ganzen Krankenhäusern wird so enormer bürokratischer und personeller Aufwand aufgebürdet. Es gibt gute Gründe, die Isolationspflicht zu beenden. Das tun die anderen Bundesländer nicht aus Langeweile, sondern um das Gesundheitssystem zu entlasten!

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