3:1-Sieg - BR Volleys gewinnen Prestige-Duell gegen Friedrichshafen

So 16.10.22 | 18:44 Uhr
Marek Sotola und Ruben Schott von den BR Volleys jubeln (Quelle: IMAGO/Fotostand)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.10.2022 | Nikolaus Hillmann | Bild: IMAGO/Fotostand

Die BR Volleys haben den VfB Friedrichshafen mit 3:1 besiegt. Damit gewannen die Berliner das erste Heimspiel der Saison - und das gegen den ewigen Rivalen. Es war das erste "klimabewusste" Spiel in der Max-Schmeling-Halle.

Die BR Volleys haben nach dem 3:0-Erfolg in Haching auch das zweite Spiel der laufenden Saison gewonnen. Sie setzten sich mit 3:1 (24:26, 30:28, 25:16, 25:22) gegen Friedrichshafen durch. Im ersten "klimabewussten" Heimspiel der Saison mussten die 5.238 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle auf Klatschpappen verzichten und konnten ihren Becherpfand spenden.

Volleys noch ohne Rhytmus

Die BR Volleys hatten Anlaufschwierigkeiten und lagen früh zurück. Dann arbeiteten sie sich jedoch langsam ins Spiel. Der neue Kapitän des Teams, Angel Trinidad, schmetterte den Ball in die gegnerische Hälfte zum zwischenzeitlichen 5:5-Ausgleich. Friedrichshafen konnte aber immer wieder in Führung gehen. Dagegen fand Berlin zu Beginn des ersten Satzes keine klare Antwort.

Die erste Führung für die Volleys gab es beim 10:9. In der Folge konnte Berlin das Spiel an sich reißen und lag konstant mit zwei Punkten vorne. Beide Teams hatten in dieser Phase immer wieder mal Abstimmungsprobleme. Der Rhythmus fehlte noch erkennbar in diesem zweiten Saisonspiel. Und so entwickelte sich ein enger und spannender erster Satz.

Es stand immer wieder Unentschieden, bis sich Friedrichshafen kurz vor Ende des Spielabschnitts die Führung schnappte. Die "Häfler" spielten nun direkter, schneller und koordinierter. Der erste Satzball des Spiels gehörte den Gästen. Berlin wechselte daraufhin drei Mal. Der Finne Antti Ronkainen kam rein. Sein erster Aufschlag streifte das Netz, traf dann einen Friedrichshafener Spieler und kullerte ins Aus: 24:24, Ausgleich. Es folgte ein weiterer guter Aufschlag des Finnen, aber Friedrichshafen blockte den Schmetterversuch von Berlin und ging mit 25:24 in Führung. Die gaben sie nicht mehr ab und gewannen den Satz mit 26:24.

Friedrichshafener Comeback wird nicht belohnt

Der zweite Satz begann denkbar schlecht für Berlin. Den ersten Schmetterball schlugen sie direkt ins Aus. Anschließend stand es immer wieder Unentschieden, ehe die Volleys eine Zwei-Punkte-Führung etablieren konnten. Sie fanden zunehmend ihr Spiel. Das war zwar nicht immer sauber und rhythmisch, aber dafür effizient.

Das erste Ass des Spiels erzielte Marek Sotola zum zwischenzeitlichen 12:8 für die Volleys. Dann plätscherte die Partie so vor sich hin. Berlin musste nicht viel machen, weil Friedrichshafen passiv spielte. Es war keine ansehnliche Phase des Spiels. Und so blieb es bei der Vier-Punkte-Führung beim zwischenzeitlichen 16:12 für die Volleys.

Berlin spielte noch auf Sparflamme, als Friedrichshafen längst wieder Vollgas gab. Zu diesem Zeitpunkt des Spiels hätten die Volleys die Unterstützung der Halle gebraucht. Aber ohne die Klatschpappen blieb es überraschend still in der Max-Schmeling-Halle. Und so schaffte Friedrichshafen das Comeback, führte plötzlich mit 23:22. Beim nächsten Ballwechsel nutzte Friedrichshafen die erste Gelegenheit zum Punktgewinn. Wieder Satzball für Friedrichshafen. Berlin kämpfte sich aber nochmal zurück und glich zum 24:24 aus. Jetzt waren die Volleys wieder wach und erkämpfte sich den 30:28-Satzerfolg.

Ohne Mühe zum Satzgewinn

Und sie nahmen den Drive aus dem zweiten mit in den dritten Durchgang und führten nach einem Ass von Sotola mit 6:2. Es gab viele kleinere individuelle Fehler - vor allem auf Seiten der "Häfler". Der Friedrichshafener Coach zitierte deshalb sein Team zu sich. "Ihr müsst besser im Angriff spielen. Es kann nicht sein, dass wir keine Punkte erzielen können", sagte der Coach sichtlich angefressen zu seiner Mannschaft. Die Ansprache fruchtete offenbar nicht, denn die Hausherren konnten ihre Führung sogar auf 17:9 ausbauen.

Der Berliner Aufschlag war eine wichtige Komponente in diesem Satz und machte zunehmend den Unterschied aus. Im letzten Spiel war das noch ihr Schwachpunkt. Berlin kontrollierte diesen Satz und gewann am Ende deutlich mit 25:16. Damit ging Berlin mit 2:1 in Führung.

Brehme macht den Strich drunter

Friedrichshafen fand besser in diesen vierten Satz und erkämpfte sich eine schnelle 5:2-Führung. Aber diese hielt nicht lange. Berlin glich zum 5:5 aus. Kapitän Trinidad rief sein Team kurz auf dem Feld zusammen. Sie sollten ruhiger spielen. Das kam gut an und die Berliner wurden geduldiger. Das zahlte sich aus und die Volleys übernahmen die knappe 8:7-Führung.

Wieder waren die Aufschläge für die Gäste kaum zu parieren, sodass sich Berlin eine Vier-Punkte-Führung erspielte. Das Publikum - seiner Klatschpappen beraubt - feierte jetzt jeden Punktgewinn mit lautstarkem Jubel. Friedrichshafen kam zwar noch einmal heran und glich aus. Es sah so aus, als könnte es nochmal spannend werden. Wurde es aber nicht. Berlin spielte den Satz souverän zu Ende und gewann mit 25:22. Anton Brehme verwandelte den Matchball - die Volleys gewannen mit 3:1 nach Sätzen.

Das erste Heimspiel der Saison war das erste "klimabewusste" Spiel in der Max-Schmeling-Halle. Es gab nicht nur keine Klatschpappen für die Fans, um Müll zu sparen. Das Berliner Team wollte seinen Co2-Fußabdruck verringern. Und so gab es im Zuge des "klimabewussten" Spieltags etwa auch die Möglichkeit, seinen Becherpfand zu spenden. Der Erlös kommt dem Pflanzen von Berliner Bäumen zugute.

Sechs Neuzugänge vor der Saison

Die BR Volleys waren mit einem grunderneuerten Team in die neue Saison gestartet. Die Leistungsträger Benjamin Patch, Santiago Danani und Sergej Grankin verließen den Klub. Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand musste eine neue Mannschaft zusammenstellen. Eine große Herausforderung: "Es ist noch nicht aller Tage Abend, aber ich glaube, es ist gut gelaufen", sagte Niroomand nach dem Spiel im Interview mit dem rbb.

"Wir wollten unbedingt den Block verstärken", so der Geschäftsführer. Das sei in der letzten Saison eine Schwäche gewesen. "Wir haben jetzt mit Marek Sotola einen überragend großen Blockspieler vorne auf der zwei", so Niroomand.

In der vergangenen Saison habe man mit Grankin einen "absoluten Häuptling" gehabt. Der sei nun weg. "Jetzt müssen die anderen ran. Wir sind auf dem Weg, eine mannschaftliche Geschlossenheit zu finden." Kaweh Niroomand forderte aber auch einzelne auf, aus dem Kollektiv herauszustechen. Denn: "Große Spiele brauchen große Spieler."

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.10.2022, 19:30 Uhr

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