Gegen Aufsichtsratsvorsitzenden Brüggemann - Abwahlantrag bei Hertha BSC sorgt für Unruhe

Fr 04.11.22 | 16:18 Uhr
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Hertha-Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Brüggemann (Quelle: IMAGO/Matthias Koch)
Bild: IMAGO/Matthias Koch

Hertha BSC kommt auch unter dem neuen Präsidenten Kay Bernstein nicht zur Ruhe. Vor der Mitgliederversammlung sorgt ein Abwahlantrag gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Brüggemann für Ärger.

Auch unter dem neuen Präsidenten Kay Bernstein kommt Hertha BSC nicht zur Ruhe. Rund eine Woche vor der Mitgliederversammlung am 13. November sorgt ein Abwahlantrag gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Brüggemann für Ärger.

In dem Antrag, der rbb|24 vorliegt, begründet ein Hertha-Mitglied die Forderung unter anderem damit, dass Brüggemann als langjähriges Vereinsmitglied eine Mitschuld an der "verfehlten Vereinspolitik" der vergangenen Jahre trage.

Dreiviertelmehrheit für Abwahl nötig

Weiter habe Brüggemann vor der letzten Mitgliederversammlung, bei der Kay Bernstein zum neuen Hertha-Präsidenten gewählt wurde, auch intern Einfluss auf die Wahl genommen. Brüggemann hatte Frank Steffel als Gegenkandidaten öffentlich vorgeschlagen und unterstützt, was zu Missstimmung geführt hatte.

Es sei außerdem zu befürchten - so schreibt das Mitglied -, "dass Herr Brüggemann [...] bei den nächsten anstehenden Wahlen oder bei vereinsinternen Entscheidungen Einfluss gegen das derzeitige Präsidium nehmen wird." Für eine Abwahl müssten mindestens drei Viertel der anwesenden Mitglieder dem Antrag zustimmen.

Rücktrittsgedanken bei Brüggemann

Brüggemann selbst reagierte im Gespräch mit rbb|24 niedergeschlagen auf die Vorwürfe und den Antrag. "Ich bin traurig und irgendwo auch müde und man ist es irgendwo auch leid, denn wer arbeitet, macht auch Fehler. Ich habe sicherlich auch Fehler gemacht, mich aber dabei immer loyal und intensiv für die Interessen des Vereins eingesetzt", sagte er am Freitag.

Ich bin keiner, der wegläuft, wenn man mir etwas vorwirft. Am Ende geht es um den Verein.

Klaus Brüggemann, Aufsichtsratsvorsitzender

Er hätte sich den Vorwürfen lieber kritisch gestellt. "Ich finde, dieser Antrag ist ein falsches Instrument, weil man so wieder Unruhe in den Verein bringt." Der Aufsichtsratsvorsitzende von Hertha habe auch mit dem Gedanken gespielt, zurückzutreten, "aber ich bin keiner, der wegläuft, wenn man mir etwas vorwirft. Am Ende geht es um den Verein."

Die Zusammenarbeit mit dem Präsidium und dem Präsidenten funktioniere, beteuert Brüggemann. "Wir sind nicht immer einer Meinung, aber das kritische Hinterfragen gehört zu unseren Aufgaben."

Sendung: rbb UM6, 04.11.2022, 18 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Lohnt sich wirklich mal. Babelsberg spielt heute Regionalliga. Bei Brüggemann 3.Liga. Sein Problem, er hatte sich mit Teilen der Fan Szene angelegt die mögen natürlich keinen Wiederspruch und haben ihn aus dem Verein gemotzt. Kommt mir irgendwie bekannt vor.

  2. 4.

    Es lohnt sich, mal in Babelsberg nachzufragen, warum die 03-Gremien den damaligen GEschäftsführer Brüggemann vom Hof gejagt haben.

  3. 3.

    Bimsstein sollte zurücktreten.

  4. 2.

    Das ist genau das Bild was Bernstein bei seiner organisierten Wahl abgibt. Er will ohne kritisches hinterfragen seine Vorstellungen durchsetzen. Was wirft er Brüggemann vor, das er Wahlen für alle ermöglichen möchte also auch online? Das er Schuld an der Hertha Misere sein soll, Blödsinn, denn er ist ein halbes Jahr vor Bernstein von den Mitgliedern wiedergewählt worden. Bernstein will das Präsidium ausschalten mit einer Satzungsänderung. Hoffentlich kommen beide Anträge nicht durch.

  5. 1.

    Kaum hat Herr Bernstein halbwegs Ruhe in den Laden gebracht, da geht das Theater wieder los. Anscheinend fühlen sich manche ohne Krach nicht wohl. Der Verein kann einem nur noch leid tun.

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