Volleyball | DVV-Pokal - BR Volleys durch Sieg über Düren zum sechsten Mal Pokalsieger

So 26.02.23 | 16:01 Uhr | Von Fabian Friedmann
Die BR Volleys feiern ihren Pokalsieg. (Bild: IMAGO / Sports Press Photo)
Video: rbb UM6 | 26.02.2023 | Uri Zahavi | Bild: IMAGO / Sports Press Photo

Die BR Volleys haben zum sechsten Mal den DVV-Pokal gewonnen. Nach verlorenem ersten Satz reichte den Volleys eine Leistungssteigerung für den erwarteten Triumph über die SWD powervolleys Düren.

Die BR Volleys sind zum sechsten Mal Deutscher Volleyball-Pokalsieger. In Mannheim schlug das Team von Trainer Cedric Enard die SWD powervolleys Düren mit 3:1-Sätzen (22:25, 25:17, 25:15, 25:18). Nur im ersten Durchgang hatte der Favorit Probleme gegen unbeschwert aufspielende Dürener, die durch die verdiente Niederlage weiterhin auf ihren ersten Pokalerfolg warten müssen. Zum Spieler des Spiels wurde der überragende Volleys-Zuspieler Johannes Tille gewählt.

Volleys fahrig und fehlerhaft, Niroomand unzufrieden

Vor 9.000 Zuschauern in Mannheim kam der Spitzenreiter der Volleyball-Bundesliga zunächst besser in die Partie. Im Mittelblock waren Anton Brehme und Nehemiah Mote sofort in der Partie und brachten die Volleys schnell mit 6:2 in Front. Düren war früh gezwungen, eine erste Auszeit zu nehmen. Doch die powervolleys zeigten sich sofort verbessert und zogen bis auf 11:9 davon, ehe Cedric Enard seinerseits die erste Auszeit für Berlin nehmen musste, denn seine Mannschaft agierte mittlerweile zu fahrig und zu fehlerhaft.

Der Schlendrian blieb aber im Spiel der Volleys, während Düren allen voran in Person von Zuspieler Tomas Kocian weiterhin eine starke Leistung zeigte. Ein Aufschlag-Winner von Eric Burggräf brachte Düren gar mit 21:18 in Führung. Berlin kämpfte sich noch einmal zurück. Cody Kessel nutzte das Momentum seiner Hereinnahme und die Volleys verkürzten bis auf 21:22. Düren blieb gelassen, nutzte eine Challenge, um sich nochmals zu sammeln und hatte beim 24:21 drei Satzbälle. Bezeichnend: Der zehnte Aufschlagfehler des Satzes durch Volleys-Kapitän Ruben Schott führte zum 0:1-Satzrückstand aus Sicht der Berliner.

Entsprechend kritisch bewertete Volleys-Manager Kaweh Niroomand die Leistung seiner Mannschaft in der Satzpause: "Düren spielt überragend, spielt locker. Bei uns funktioniert der Aufschlag überhaupt nicht. Ich hoffe, dass wir das noch auf die Reihe kriegen."

Volleys schalten hoch, Tille überragend

Und Niroomands Forderung setzten die Volleys zu Beginn des zweiten Satzes sofort um. Zwei lange Ralleys gingen an die Volleys, wobei Diagonalangreifer Marek Sotola seine Klasse zeigte und die Berliner per Blitzstart mit 4:0 in Führung brachte. Wieder nahm Düren früh im Satz die Auszeit, aber diesmal folgte kein Bruch im Spiel der Volleys. Außenangreifer Timothée Carle besorgte mit einem starken Diagonalball das 9:5, wobei sich Düren in dieser Phase jedoch nicht abschütteln ließ. Beim 10:8 nahm Enard die Auszeit, um seine Mannen erneut einzuschwören. Der polnische Außenangreifer Marcin Ernastowicz hielt Düren aber weiter im Spiel, doch die Volleys ließen sich nicht beirren und bauten durch verbessertes Aufschlag- und gutes Blockspiel den Vorsprung auf 17:12 aus. Cody Kessel verwandelte schließlich den ersten Satzball zum 25:17.

Der dritte Satz verlief dann zu Beginn ähnlich wie der zweite aufgehört hatte. Die Volleys spielten ihre Stärken vor allem in Person des überragenden Zuspielers Johannes Tille aus und gingen durch einen starken Block von Nehemiah Mote mit 8:5 in Führung. Auch der angeschlagene Kapitän Ruben Schott fand so langsam in die Partie. Auf der anderen Seite konnte Düren auch seine zweiten Chancen im Angriff nicht mehr nutzen, kam zwar noch einmal auf 13:12 heran, weil die Volleys sich abermals zu viele Fehler erlaubten, aber die Aufschläge der Berliner kamen nun besser und auch eine Unterbrechung durch eine mutmaßliche Verletzung von Libero Satoshi Tsuiki konnte die Volleys nicht mehr aufhalten. Tsuiki machte weiter und die BR Volleys entschieden den Satz im weiteren Verlauf klar mit 25:15 für sich.

Berlins spielerische Klasse setzt sich durch

Die Berliner hatten das Momentum nun komplett auf ihrer Seite, während die Herausforderer aus Düren auch den Beginn des vierten Satzes verschliefen und erneut früh zwei Breaks hinnehmen mussten. Ein weiterer Block von Mote brachte die Volleys mit 8:4 in Führung und nur die kühnsten Optimisten in der Mannheimer SAP Arena gaben dem Außenseiter aus Düren jetzt noch eine Chance auf den Pokalsieg. Doch die powervolleys steckten wieder nicht auf, kamen Mitte des Satzes sogar bis auf einen Punkt heran, hatten aber in der Summe nichts gegen die Kaltschnäuzigkeit und die spielerische Klasse der Berliner entgegenzusetzen.

Durch das 25:18 im vierten Satz feierten die Berliner kurze Zeit später nach 1994, 1996, 2000, 2016 und 2020 den verdienten sechsten Pokalsieg ihrer Vereinsgeschichte. "Am Anfang waren wir etwas nervös, aber wir haben uns gut zurückgekämpft. Wir haben im dritten und vierten Satz dann endlich die Lösungen gefunden. Dieser Erfolg ist ein extrem wichtiger Titel für den Verein", sagte ein sichtlich erleichterter Mittelblocker Anton Brehme.

"Es war nicht ganz klar, ob ich spielen konnte. Deshalb großen Dank an die Physios", so Kapitän Ruben Schott. "Es war heute super schwer gegen Düren. Ab dem zweiten Satz haben wir uns ein bisschen mehr auf uns fokussiert, dann kam die Lockerheit zurück, der Spaß, aber wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden wird. Ich hoffe, dass wir gleich noch mit unseren Fans feiern können."

Sendung: rbbUM6, 26.02.2023, 18:15 Uhr

Beitrag von Fabian Friedmann

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