26. Bundesliga-Spieltag - Auswärtsschwache Hertha zu Gast bei heimstarken Freiburgern

Do 30.03.23 | 14:05 Uhr
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Herthas Spieler während eines Trainings. Quelle: imago images/Metodi Popow
Bild: imago images/Metodi Popow

Nach der Länderspielpause geht es für Hertha BSC am Samstag mit einem Auswärtsspiel beim SC Freiburg weiter. Gerne würden die Berliner nach dem Debakel in Hoffenheim im Abstiegskampf punkten, doch die Ausgangslage ist schwierig.

Das Thema der Woche

Hertha hatte – wie alle anderen Bundesligisten auch – etwas Zeit zum Durchschnaufen. Die Länderspielpause ermöglichte es Sandro Schwarz und seinem Team, in Ruhe mit den Spielern, die nicht zu ihren Landesauswahlen reisen mussten, zu arbeiten. Die Blau-Weißen nutzten die Zeit außerdem für ein Benefizspiel beim Berliner AK. Die Einnahmen der Partie am vergangenen Freitag sollen den Erbebenopfern in der Türkei zugutekommen. Genauer: Der größte Teil der Erlöse des Spiels fließt in die Errichtung eines Container-Dorfes in der Erdbebenregion Türkoglu/Kahramanmaras. Der Rest geht nach Angaben des deutsch-türkischen Klubs BAK an die Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany und das Technische Hilfswerk.

Der Gegner

Der SC Freiburg empfängt Hertha in starker Form: Die Breisgauer sind seit sechs Spielen ohne Niederlage (3 Siege und 3 Remis). Mit einem weiteren Spiel ohne Pleite würde das Team von Trainer Christian Streich seinen bisherigen Saisonrekord einstellen. Dass der SC nach 25 Spieltagen bislang nur fünf Mal verloren hat, ist hingegen bereits ein neuer Vereinsrekord. Folgerichtig stehen die Freiburger nach wie vor als Vierter auf einem Champions-League-Platz und können sich berechtigte Hoffnung auf das internationale Geschäft in der kommenden Spielzeit machen. "Freiburg wirkt sehr stabil", sagte Schwarz auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Sie sind in der Arbeit gegen den Ball sehr aggressiv, haben darüber hinaus aber auch gute fußballerische Fähigkeiten und eine starke individuelle Qualität", erklärte der Trainer weiter.

Besonders gefährlich wird Freiburg nach Standards: Bereits 16 Tore konnte die Streich-Elf nach ruhenden Bällen erzielen. Das ist der Top-Wert in der diesjährigen Bundesliga-Saison. Zeitgleich weiß Freiburg, wie man Freistöße und Ecken in der Defensive verteidigt. Nach Standards des Gegners musste der SC nur sieben Gegentore hinnehmen (5 per Strafstoß). Zum Vergleich: Hertha kassierte 16 Tore nach ruhendem Ball (5 per Elfmeter.).

Auch die Heimstärke bei zeitgleicher eigener Auswärtsschwäche könnte für Hertha gefährlich werden. Der SC ist zu Hause seit elf Bundesliga-Spielen ungeschlagen (8 Siege, 3 Remis), während Hertha seit neun Partien in der Fremde ohne Sieg ist und davon die letzten acht Gastspiele gar verlor.

Personal

Die Mannschaft von Hertha BSC bildet einen Kreis (imago images/Kirchner-Media)
imago images/Kirchner-Media

Bei Hertha fehlen:

Jean-Paul Boetius (Schulterverletzung)

Chidera Ejuke (Knieverletzung)

Kelian Nsona (Knieverletzung)

Stevan Jovetic (Wadenverletzung)

Marco Richter (Gelbsperre)

Zum Angeben

Hertha war mal Freiburgs Angstgegner, doch diese Zeiten sind vorbei. In den 18 Duellen seit dem Amtsantritt von Christian Streich gab es acht Siege, sieben Remis und nur drei Niederlagen. In den vorherigen 15 Spielen gegen die Berliner war die SC-Bilanz noch deutlich negativ: Zwei Siege, fünf Remis und acht Niederlagen. Mit einem Erfolg würde Freiburg die Gesamtbilanz nun erstmals ausgleichen.

Die Aufstellung

Neben den verletzten Jean-Paul Boetius, Chidera Ejuke und Kelian Nsona muss Schwarz in Freiburg auch auf Marco Richter verzichten. Der 25-jährige Außenspieler fehlt gelbgesperrt. Für ihn dürfte Jonjoe Kenny auf der rechten Seite beginnen. In der Innenverteidigung sind die zuletzt verletzten Marc Oliver Kempf und Marton Dardai wohl wieder eine Option. Ob im Sturm wieder Florian Niederlechner beginnen wird, der nach wie vor ohne Tor für Hertha ist, oder doch Wilfried Kanga den Vorzug bekommt, wird sich am Samstag zeigen.

So könnte Hertha beginnen: Christensen - Uremovic, Kempf, Dardai - Kenny, Tousart, Cigerci, Serdar, Plattenhardt - Ngankam, Kanga

Die Prognose

Hertha steht – mal wieder – vor einer großen Aufgabe. Wieder geht man, insbesondere wegen der akuten Auswärtsschwäche, als Außenseiter in eine Bundesliga-Partie. Der SC Freiburg empfängt die Berliner mit breiter Brust und dürfte versuchen, von Beginn an die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und Druck auf Hertha auszuüben. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Blau-Weißen ihre Hintermannschaft im Vergleich zum desolaten Gastspiel bei der TSG Hoffenheim stärken und Freiburg Paroli bieten können.

"Wir müssen konsequent verteidigen", sagte Trainer Schwarz. "Das wird wichtig sein. Wir müssen darüber hinaus aber auch mutig in den eigenen Ballbesitzphasen und in den Umschaltmomenten agieren."

Der rbb|24-Tipp: Hertha verliert in Freiburg mit 0:2.

Sendung: rbb24, 30.03.23, 18 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Platz 14 und 16 ist ja auch ein riesen Erfolg
    Beide male bis zum Schluss gegen den Abstieg gespielt
    Erfolg hat der Verein schon seit ewigkeiten nicht mehr vorzuweisen, Platz 10 oder 11 ist auch kein Erfolg
    Gelernt hat der Verein und die Mannschaft rein garnichts

  2. 9.

    P.S. Hat Stevan Jovetic eigentlich Insgesamt mehr als 3 Spiele bereits für die Hertha absolviert? Der Kingsley Coman der Hertha, zur Hertha passt er allemal, er ist allerdings anders als King ausgestattet mit der berühmten Hertha DNA: der Liebe zum Versagen, der Liebe zur Niederlage.

  3. 8.

    Nach dem Auswärtsspiel in Freiburg (auswärts sind traditionell alle Mannschaften Angstgegner für den BSC) und nach dem anschließenden Heimspiel gegen den (zu temporeichen) wahren Angstgegner RB wird man nach den jeweiligen 1:4 Niederlagen für den BSC (wenn die Hertha gute Tage erwischt versteht sich) wie nach jedem Spiel sagen: "Wir haben super gespielt, wir haben klasse gespielt! Vorn fehlte uns ein bißchen das Glück und das Spiel lief nicht ganz in unsere Richtung. Das Ergebnis entspreche nicht der guten Mannschaftsleistung." Allein schon das Wort Mannschaft ist ein Hohn.

  4. 7.

    Die Platzierungen von Hertha in den letzten 5 Jahren waren 10., 11., 10., 14., 16.
    Womit haben sie sich da den Abstieg verdient? Heißt das, dass die Mannschaften dahinter jeweils unverdient abgestiegen sind? Verstehe ich nicht, die Aussage. Wenn sie dieses Jahr absteigen, weil sie zu den letzten Dreien gehören, dann ist das wohl auch richtig so, aber verdienen tut sich das keiner.
    Und nur, weil ein Verein schlecht wirtschaftet, muss ein sportlicher Abstieg auch nicht verdient sein. Wenn ihnen die Lizenz entzogen wird, wäre das vielleicht mal ein richtiges Zeichen, auch für andere Vereine.

    Ich glaube, Glück braucht der SC Freiburg nicht gegen Hertha. Dafür sind sie zu stark.

  5. 6.

    Doch, ich wünsche dem SC Freiburg viel Glück und gönne ihnen den Erfolg
    Ich war in dieser Saison 6 mal bei SC Heimspielen im Stadion und habe dem SC die Daumen gedrückt
    Hertha BSC hat seit Jahren den Abstieg redlich verdient durch Mißwirtschaft und erfolglosigkeit im Sportlichen Sinn

  6. 4.

    @Nils: Was Sie machen, ist nicht, dem SCF viel Glück zu wünschen, sondern Spieltag für Spieltag der Hertha viel Unglück zu wünschen - das ist ein Unterschied.

    Als SC-Fan wünsche ich tatsächlich den Freiburgern viel Glück, würde mich unabhängig vom Spiel im Breisgau aber freuen, wenn die Hertha noch den Klassenerhalt schafft.

  7. 2.

    Mein Tipp: 0:4
    Damit sind sie dann noch gut bedient ! Schwarz wird sagen,war gar nicht so schlecht aber das nächste Spiel müssen wir gewinnen!Der Torwart Christensen wir gaben auch viel Pech gehabt !Herr Bernstein sagt ! Der Trainer bleibt,er macht gute Arbeit und das die ganze Woche ! Wir müssen nur die Heimspiele gewinnen!!Alles eine einfache Rechnung!Willkommen in der 2 ten Liga !! Ha,Ho,HE
    Alles soooo traurig ...

  8. 1.

    Ole, Freiburg
    Wünsche dem SC viel Glück

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