Bundesliga-Rückkehr von Turbine Potsdam - "Wir haben die erste Liga klargemacht und da wollen wir jetzt auch bleiben"

So 26.05.24 | 16:47 Uhr
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Die Spielerinnen von Turbine Potsdam freuen sich über ein Tor. Quelle: dpa/Kirchner-Media
Audio: rbb24 Inforadio | 27.05.2024 | Lars Becker | Bild: dpa/Kirchner-Media

Großer Jubel bei Turbine Potsdam: Die Brandenburger Fußballerinnen sind nur ein Jahr nach dem Abstieg zurück in der Bundesliga. Den direkten Wiederaufstieg und die Meisterschaft feierte das Team in Ingolstadt ausgelassen.

Konfettiregen, Sektduschen und Freudentränen: Durch einen Sieg beim FC Ingolstadt hat sich Turbine Potsdam die Meisterschaft in der zweiten Liga und den direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga gesichert. Nur ein Jahr nach dem tränenreichen Abstieg aus dem Oberhaus sind die Brandenburgerinnen zurück.

Dementsprechend ausgelassen verlief die Meisterparty nach dem Abpfiff am Sonntagnachmittag auf dem Rasen in Ingolstadt.

Prominente Glückwünsche ließen ebenfalls nicht lange auf sich warten.

Aufstieg zum Abschied von Bianca Schmidt

Bianca Schmidt, für die das Spiel in Bayern das letzte ihrer Karriere war, rang nach dem Abpfiff mit den Worten. "Es ist einfach geil. Wir freuen uns wahnsinnig. Es war wie die gesamte Saison: spannend bis zum Schluss", sagte die langjährige Nationalspielerin und Champions-League-Siegerin. "In der ersten Halbzeit lief es einfach nicht für uns, auch wenn wir unsere Chancen hatten. Die machen einen rein und dann musst du erstmal zurückkommen - und wir sind zurückgekommen", sagte die 34-Jährige glücklich. "Jetzt haben wir die erste Liga klargemacht und da wollen wir auch bleiben."

Für sie persönlich sei der Sieg und der Aufstieg ein toller Karriereabschluss, sagte Schmidt, als das rbb-Interview plötzlich von der jubelnden Teamkameradin Jennifer Cramer unterbrochen wird. "Wir feiern jetzt", sagte Schmidt und verabschiedete sich in Richtung der Jubeltraube.

Schwalm: "Einer der schönsten Momente"

Für Doppeltorschützin Viktoria Schwalm sei es einer der schönsten Tage in ihrem Leben gewesen. Mit zwei Distanztreffern - einer davon mit Potenzial fürs Tor des Monats - hatte Schwalm die Partie zu Gunsten der Brandenburgerinnen gedreht. "Wenn ich an meine vielen Jahre mit Turbine denke, ist das hier einer der schönsten Momente", sagte die 26-Jährige. "Wir haben es uns so verdient. Auch heute sind wir nach einem Rückstand zurückgekommen und haben in der zweiten Halbzeit nochmal alles umgedreht", so Schwalm.

Viele hätten es Turbine nicht zugetraut, nur ein Jahr nach dem Abstieg wieder in die Bundesliga zurückzukehren. "Das hier ist der Beweis, dass wir es doch können", sagte Schwalm, kurz bevor eine Sektdusche auf sie niederregnete.

Baerbock gratuliert

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock gehörte zu einer der ersten Gratulantinnen nach dem Aufstieg. "Heute freue ich mich unglaublich, dass sich das Daumendrücken und Mitfiebern mit unseren Turbine-Spielerinnen gelohnt hat und die Frauen nach einem engen Kampf am Ende umgehend wieder in die erste Bundesliga aufgestiegen sind", zitiert die Deutsche Presse-Agentur die Außenministerin und Bundestagsabgeordnete der brandenburgischen Grünen. "Es zeigt, dass sich Hartnäckigkeit und harte Arbeit auszahlen. Herzliche Glückwünsche an das Potsdamer Team."

Sendung: rbb24 Radio Fritz, 26.05.24, 16:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Warum sollen sich die Aufsteigerinnen dafür hergeben? Wenn, dann muss Berlin die Erweiterung der Liga selbst einfordern. Und warum soll der Verband anders reagieren als bei den Herren z.B. in der ewigen Debatte um deren Viertligameister und daraus ausgewählten Aufsteiger?

  2. 6.

    Für den Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV), der mit Turbine Potsdam und dem FC Carl Zeiss Jena beide Aufsteiger stellt, wird es nun eine Pflichtübung sein müssen, die Erweiterung der Gppgle Pixel frauen-Bundesliga von 12 auf 14 Vereinen einzufordern. 

    Immerhin haben mit dem 1. FC Union Berlin und dem FC Viktoria 1889 zwei weitere Mannschaften die Vision und das Ziel, in die Google Pixel Frauen-Bundesliga aufzusteigen. 

    "Die Google Pixel Frauen-Bundesliga kann sich auf unsere Aufsteigerinnen freuen. Es ist beeindruckend, wie sich beide Mannschaften in den entscheidenden Momenten mit Leidenschaft und absolutem Willen durchgesetzt und damit den Aufstieg gesichert haben", sagte DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch am Sonntagabend. 

  3. 5.

    Finanziell lohnt sich die Rückkehr in die Bundesliga für den eigenständigen Frauen-Verein Turbine Potsdam. Nach Angaben des DFB generiert die Frauen-Bundesliga von der laufenden Saison bis 2026/27 Lizenzeinnahmen von insgesamt 20,7 Millionen Euro, das sind 5,175 Millionen Euro pro Saison.

    Fakt ist, dass 90 Prozent davon an die Vereine ausgeschüttet werden, hatte der Verband nach einem neuen TV-Vertrag im Dezember 2022 mitgeteilt.

    Fakt ist, dass jeder Bundesligist mit 388.000 Euro davon profitiert. Für Turbine eine beachtliche Summe.

    Fakt ist, dass der Trainerstab mit mehreren Mitarbeitern schon jetzt Erstliga-Niveau hat, um den Turbine-Kader schon jetzt effektiv zu führen und in Zukunft weiterentwickeln zu können.

    Fakt ist, dass mit Turbine Potsdam neben der SGS Essen ein weiterer eigenständiger reiner Frauenverein in der 1. Google Pixel Frauen-Bundesliga sichtbar geworden ist. Die SGS Essen belegte in der Abschlusstabelle den 4. Platz vor der TSG Hoffenheim.

  4. 4.

    Nun, Frau Baerbock äußerte einen versteckten Wunsch und verquickte ihn mit Glückwünschen - geschickt gemacht.
    In dem Sinne: Glückwunsch Turbine!

  5. 3.

    Da man nun wieder unter den ersten 12 Teams ist, steigen hoffentlich die Chancen auf einen vernünftigen Hauptsponsor, der nichts mit Wetten zu tun hat. Wobei diverse andere Vereine ja auch noch suchen, Energie, Hertha, Union, Babelsberg.

  6. 2.

    Die Liebe zu Turbine ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man sie teilt. Die sportliche Dynamik war in der Rückrunde entscheidend, nicht die öffentlichen Spekulationen einiger Ewiggestriger.

    Die effiziente Organisation und ehrenamtliche Führung des 1. FFC Turbine Potsdam 71 e. V. hat einer jungen Mannschaft einen starken und voll handlungsfähigen Rahmen für den direkten Wiederaufstieg gegeben.

    Das Herzschlagfinale wurde von über 200 mitgereisten Fans vor Ort gefeiert. Am Spielfeldrand fieberte Ex-Turbine Sophie Weidauer mit ihrem langjährigen Verein mit. Die Gratulation von Annalena Baerbock ist ein Gamechanger zum richtigen Zeitpunkt für die Weiterentwicklung der Marke Turbine.

  7. 1.

    Hätte nicht gedacht Fr.Baerbock mal in einer Sache zuzustimmen, aber hier kann man tatsächlich nur Glückwünsche aussprechen. Gut gemacht, Turbine Potsdam!

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