Rechtsstreit über Kündigung - Herthas Ex-Manager Bobic weist Weitergabe geheimer Unterlagen zurück

Mo 27.05.24 | 15:38 Uhr
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Ex-Hertha-Manager Fredi Bobic. (Bild: IMAGO / Chai v.d. Laage)
Bild: IMAGO / Chai v.d. Laage

Hertha BSC und Fredi Bobic streiten vor Gericht über die Kündigung des Ex-Geschäftsführers. Dabei geht es um die Weitergabe geheimer Informationen. Ein prominenter Zeuge stützt jetzt die Aussage von Bobic.

Im Rechtsstreit mit Hertha BSC haben Kläger Fredi Bobic und Zeuge Axel Hellmann Vorwürfe der Weitergabe vertraulicher Informationen zurückgewiesen. "Ich habe nie irgendetwas an einen Außenstehenden übergeben", sagte der 52 Jahre alte Bobic am Montag am Landgericht Berlin. Der Fußball-Zweitligist und sein Ex-Geschäftsführer streiten über dessen Kündigung aus dem Jahr 2023.

Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und im betreffenden Zeitraum Anfang 2023 auch Interimsgeschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), äußerte sich ähnlich wie Bobic. "Mit Herrn Bobic hatte ich überhaupt keinen Kontakt zu dieser Zeit", sagte der 52-Jährige.

Bernsteins eidesstattliche Versicherung

Dies steht entgegen einer eidesstattlichen Versicherung des damaligen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein aus dem September, wie vor dem Gericht bekannt wurde. Bernstein war im Januar 2024 überraschend gestorben.

Es ging um ein sogenanntes Term Sheet, ein Eckdatenpapier, über die Zusammenarbeit zwischen dem damaligen Bundesligisten und Investor 777 Partners. Hellmann habe ihm in einem Gespräch bestätigt, dass er dieses von Bobic erhalten habe, heißt es in Bernsteins Versicherung. Hellmann wies dies am Montag zurück.

Das Gericht zog sich im Anschluss an die mündliche Verhandlung zu Beratungen zurück. Ein Urteil wird am Dienstag erwartet.

Fristlose Kündigung als Knackpunkt

Die Klage von Bobic gegen seine ordentliche Kündigung wies das Gericht im Februar in einem Teilurteil zurück. Knackpunkt bleibt aber die fristlose Kündigung. Wird sie für nicht rechtmäßig erklärt, steht Bobic eine vertraglich festgelegte Abfindung vom Klub zu.

Die Vorsitzende Richterin Astrid Zilm betonte am Ende der Verhandlung, dass es sich um eine Verdachtskündigung handele. Für deren Rechtmäßigkeit müsse nicht notwendigerweise die Weitergabe vertraulicher Informationen final bewiesen werden.

Sendung: rbb24|Inforadio, 27.05.2024, 13:15 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Landgericht lässt Klage zu - ein Erfolg für Bobic!
    Sieht nach einer neuerlichen Klatsche für die vom windigen Investor 777 finanzierten Hertha BSC aus.
    Ob dafür noch Geld für die Abfindung in der klammen Kasse ist?
    Oder versucht es der Verein mit weiteren Winkelzügen vor Gericht, dass Urteil in die Länge zu hiehen?
    Leider kann man "Herthaner des Jahres" nicht mehr zu der eidesstattlichen Falschaussage befragen.

  2. 5.

    Hier kann man eigentlich nur erschüttert sein bei solch einem Vorgehen von Hertha. Eidesstattliche Versicherung auf hören sagen. Wollte Hertha in die Insolvenz treiben nur um sich von der Kurve feiern zu lassen. Alle Anschuldigungen wiederlegt per Eidesstatt. Oh Hertha es wird ja immer schlimmer. Was sagt eigentlich der Vorstand und die GF dazu..

  3. 4.

    War es wirklich das Landgericht und nicht das Landesarbeitsgericht? Für Arbeitsverhältnisse (und deren Beendigungen) haben wir m.W. eine eigene Gerichtsbarkeit.

  4. 3.

    Wovon ?

  5. 2.

    Was dieser Bobic für einen Flurschaden in Raffkemanier bei Hertha BSC angerichtet hat, dafür müsste man ihn zivilrechtlich noch ranbekommen. Die (berechtigte) Kündigung wäre da noch das mildeste Mittel.

  6. 1.

    Glaube ich persönlich nix von..

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