EMB, Spree-Gas und EWE - Gaspreis: Drei Energieversorger kündigen Preissenkungen in Brandenburg an

Fr 03.02.23 | 16:38 Uhr
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Symbolbild: Ein Gas-Herd in Betrieb. (Quelle: imago images/Tuchong)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.02.2023 | Roland Schleif | Bild: imago images/Tuchong

Seit einiger Zeit sinken wieder die Gaspreise auf dem Großhandelsmarkt. In Brandenburg werden im Frühjahr wohl tausende Gaskunden davon profitieren: Mehrere Gasversorger wollen ihre Preise um bis zu 20 Prozent senken.

  • Die Versorger Energie Mark Brandenburg (EMB) und Spree-Gas wollen ihre Preise für die Grundversorgung ab Mai 2023 um etwa 20 Prozent senken
  • EWE hat angekündigt, die Preise für die Grundversorgung zum 1. April um 15 Prozent zu senken
  • Grund dafür sind laut der Versorger die seit Ende 2022 sinkenden Einkaufspreise

In Brandenburg soll Gas für viele Endkunden günstiger werden: Drei Energieversorger haben Preissenkungen angekündigt. Energie Mark Brandenburg (EMB) teilte mit, ab Mai rund 20 Prozent weniger für die Grundversorgung berechnen zu wollen. EMB beliefert über 90.000 Haushalte und Betriebe sowie Stadtwerke im westlichen Brandenburg mit Erdgas.

Auch das in Südbrandenburg tätige Unternehmen Spree-Gas will seine Preise in der selben Größenordnung absenken. Beide Versorger sind Tochterunternehmen der Berliner Gasag, die ebenfalls eine Preissenkung ab Mai versprach. Laut einem EMB-Sprecher sind rund 26.000 Kunden von der Preissenkung betroffen.

Lage auf dem Markt entspannt sich - auch dank voller Gasspeicher

Ein EMB-Sprecher sagte Antenne Brandenburg vom rbb am Freitagmorgen, man habe die seit Ende vergangenen Jahres sinkenden Einkaufspreise ausnutzen können. Allerdings seien die Preise noch immer um das Vierfache über dem Vorkrisenniveau.

Der Markt bewege sich derzeit, unter anderem, weil Deutschland andere Lieferländer erschlossen habe. Günstig wirkten sich auch das Einsparverhalten der Privathaushalte und der Industrie sowie der milde Winter auf den Gaspreis aus. Auf absehbare Zeit sei deshalb "der große Druck raus". Die Speicher in Deutschland seien gut gefüllt.

Ab März gelten zudem Energiepreisbremsen, die Entlastung bringen sollen. Zuletzt stiegen die Tarife der Energieversorger, unter anderem seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Begründet wurde das vielfach mit hohen Beschaffungspreisen.

EWE sinkt Gaspreis bereits ab April

Auch der Energieversorger EWE hat am Freitag auf seiner Jahrespressekonferenz angekündigt, die Preise für Gas zum 1. April zu senken. In der Grundversorgung soll Gas demnach um 15 Prozent günstiger werden. Grund sei die Entspannung bei den Preisen auf den Großhandelsmärkten, sagte Stefan Dohler, Geschäftsführer beim EWE Vertrieb. "Wir haben jetzt eine Situation, dass wir aufgrund der deutlichen Rückgänge auch Mengen günstiger beschaffen“, so Dohler.

Die Situation könne sich aber schnell wieder ändern, sollte es beispielsweise bei der LNG-Produktion größere Störungen geben oder wenn in Asien die Märkte wieder anziehen, sagte Dohler weiter.

EWE hat seinen Sitz im niedersächsischen Oldenburg und versorgt in Brandenburg laut eigenen Angaben rund 120.000 Kunden mit Erdgas. Die EWE-Gasspeicher, wie etwa in Rüdersdorf, sind laut Unternehmensangaben aktuell zu 85 Prozent gefüllt – das ist etwas mehr als der bundesweite Gasspeicherstand, der laut der Bundesnetzagentur bei 78 Prozent liegt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.02.2023, 5:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Danke Matthias für diesen super Kommentar. Genau so ist es! Mein Gasversorger verlangt 39,3 Ct. Wenn hier um 20% gesenkt wird, habe ich zunächst garnichts davon (80/20). Aber immerhin spart der Staat beim Zuschuss. Auch gut!

  2. 13.

    Bei mir war es (beim Strom) so …. Aber ich hatte mit Vattenfall telefoniert … Und siehe da, sie haben mir den gleichen Tarif (easyStrom12), aber mit den jetzt „günstigeren“ kWh-Preisen eingeräumt … Ja, ja, nochmal mit neu beginnenden 12 Monaten Mindestvertragslaufzeit … Aber, immerhin … Papa Staat muss nun nicht mehr (wie vorher noch) ca. 10 Cent pro kWh für mich an Vattenfall ausgleichen ... Denn nun zahle ich ganz knapp unter 40 Cent pro kWh ... Ja, ja immer noch Wucherei.

  3. 12.

    Eigentlich müsste der Staat eingreifen. Viele Kunden dürften noch in den letzten Wochen des alten Jahres neue, teure Verträge abgeschlossen haben. Die Verträge werden jetzt bis 2024 durch den Staat, uns, finanziert und da der Gaspreis wieder niedrig ist, können die Unternehmen also mit guten Gewinnen rechnen.

  4. 11.

    Es gibt jetzt schon Angebote von 11,5 Cent, also unter dem Preisdeckel, mit einer monatlichen Vertragsbindung also recht Flexibel. Der gleiche Anbieter nimmt auch 11,4 Cent für einen Jahresvertrag.
    Wer nicht unbedingt beim Grundversorger sein muss, der sollte sich über die gängigen Portale einen neuen, bedeutend günstigeren, Anbieter suchen. Der Unterschied liegt bei ca. 10 Cent je kWh, das kann schon 2-3.000 Euro im Jahr ausmachen.

  5. 10.

    Richtige Helden: Wenn die Heizperiode vorbei ist, werden die Preise gesenkt.
    Hoffentlich wollen die nicht noch für ihre Uneigennützigkeit gelobt werden. Früher gehörte das Risiko des Händlers zum Beruf. Aber an Energie wollen ja so viele mitverdienen... bzw. "zur Sparsamkeit anhalten".

  6. 9.

    Wenn neues Gas billiger ist, nützt das dem Besitzer des Gases im Speicher wenig. Dann muss er es loswerden um selbst Platz zu haben für neues billigeres Gas und natürlich um überhaupt Einnahmen zu generieren. Derzeit „exportiert“. Deutschland Gas. Wieviel davon ausländischen Unternehmen gehört hat?
    Winterschlussverkauf am Gasmarkt.

  7. 8.

    "Die Speicher in Deutschland seien gut gefüllt." Ist das nicht zu einem großen Teil teuer eingekauftes Gas?

  8. 7.

    Strompreise gesenkt??, oder sind die Vorauszahlungen ausreichend um jetzt Rabatte zu verteilen ??

  9. 6.

    Ich gebe dem Herrn Dumke völlig recht .Die großen Gasversorger machen sich die Taschen voll und die Kunden schauen in die Röhre.
    Besonders bei den Bestandskunden wird abgezockt aber Neukunden werden umworben mit Rabatten .
    Das ist nicht okay.

  10. 5.

    Die Verteilung 80/20 ist keine Falle, sondern eine klar kommunizierte Aufteilung bei der Strompreisbremse.

  11. 4.

    Es gibt in Brandenburg nicht nur 3 Energieversorger, Stadtwerke und Wärmeerzzeuger, welche Erdgas nutzen. Auch gibt es noch weitere Erdgasnetzbetreiber. Wie verhalten sich diese auf Dauer? Der Erdgaspreis ist ja "nur" seit mindestens 2 Monaten auf unter dem Niveau, welcher vor dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine galt, gefallen! Aber der "deutsche Michel" darf und wird, obwohl er es sich nicht mehr leisten kann, alles weiter teuer bezahlen...

  12. 3.

    Die Preise sind schon lange wieder auf Vorkrisenniveau. EMB nutzt die Unwissenheit fast aller Kunden schamlos aus. Gas kostet heute 59,10 €/MWh also bei weitem nicht 4x so viel wie vor der Krise- eine glatte Lüge ist das.

  13. 2.

    Nun muss man auch mal anerkennen, dass die GASAG nicht gleich die Preise erhöht hatte, als die Weltmarktpreise in die Höhe schossen.
    Jetzt kostet die kWh 20 ct.
    Ab Mai vielleicht 16 ct.
    Im Grundversorgertarif sind viele wohl nur, um auf bessere Laufzeitverträge zu warten. Es gibt jetzt gar keinen Grund zu wechseln, solange der Deckel bei 12 ct liegt und keiner günstiger anbietet.
    Ich werde da jetzt wohl 12 Monate bleiben, um nicht die 80/20%-Falle zu tappen, denn 20% kann ich bestimmt einsparen. Fällt der Preis inzwischen unter 12ct, dann sollte man überlegen, ob sich ein Wechsel trotz der Falle lohnt.

  14. 1.

    Egal … Nachfrage (nach jeder Energie) weiter und dauerhaft senken, senken und senken … Jetzt nicht nachlassen … Wir sind offensichtlich schon ziemlich erfolgreich ... Die Energielieferanten sehen nur ihre völlig absurden Gewinne schwinden und wollen uns hier wohl wieder anfixen … Und auch dieser Winter ist noch lange, lange nicht vorbei.

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