Schutz gegen das Coronavirus - Brandenburg will Kinder verstärkt zum Impfen animieren

Mi 18.08.21 | 13:01 Uhr
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Ein Schüler wartet auf eine Impfung gegen Covid-19. Quelle: dpa/Frank Hoermann/SVEN SIMONZ
Bild: dpa/Frank Hoermann/SVEN SIMONZ

Die Stiko hat ihre Empfehlung geändert: Auch Kinder und Jugendliche sollen sich nun impfen lassen. Das Land Brandenburg sieht sich auf eine erhöhte Nachfrage vorbereitet - und will auch verstärkt für das Impfen von Kindern werben.

Das Land Brandenburg will verstärkt für die Impfung für Kinder werben. Zuvor hatte sich die Ständige Impfkommission (Stiko) dafür ausgesprochen hat, auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das hat der rbb vom zuständigen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz erfahren.

"Aktuell ist über die Schulen bzw. Schulträger ein gemeinsamer Brief der Ministerinnen Nonnemacher und Ernst geplant an Eltern, Kinder und Jugendliche ab Klasse 6 mit Erläuterungen zur Stiko-Empfehlung und Ermunterung zum Impfen", heißt es vom Ministerium.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Grüne) habe sich zudem bereits seit Juli für Familienimpftage in den Impfzentren des Landes eingesetzt und für das Impfen von Kindern geworben.

Ärzte, Impfzentren und mobile Teams

Bereits im Mai sei ein Konzept erarbeitet worden, nach dem Kinder und Jugendliche geimpft werden könnten. Mit der Empfehlung der Stiko werde dies nun wirksam. Grundsätzlich bleibt das Impfen die Aufgabe der Kommunen.

So seien nun alle niedergelassenen Ärzte aufgefordert, die Impfung für Kinder und Jugendliche anzubieten. Genügend Impfstoff sei vorhanden. Zudem gebe es Überlegungen, in den Impfzentren spezielle Zeitfenster für Schulklassen einzurichten. "Wir bitten die Jugendlichen und ihre Eltern ausdrücklich, die bestehenden Impfzentren intensiv zu nutzen. Ärztliche Aufklärung und zentrale erprobte Abläufe bieten sich an, um schnell und wirksam geimpft zu werden", so das Ministerium in seiner Antwort an den rbb. Wo es sich anbietet, sollen auch mobile Impfteams in die Schulen gehen, heißt es weiter.

Eltern müssen sich für Impfungen in den Impfzentren allerdings gezielt erkundigen. So gab es beispielsweise am Dienstag in Cottbus erneut einen Sonderimpftag, an dem kein Termin nötig war.

Kinder nicht am stärksten von Neuinfektionen betroffen

Trotz des Schulstarts sind Kinder in Brandenburg allerdings nicht besonders stark von Neuinfektionen mit dem Coronavirus betroffen [kkm.brandenburg.de]. Das geht aus den aktuellen Infektionszahlen des Landes hervor.

So ist derzeit vor allem die Altersgruppe zwischen 35 und 59 für einen Großteil der Neuinfektionen verantwortlich. An zweiter Stelle liegen über 15-Jährige, an dritter Stelle 60- bis 79-Jährige, dahinter die über 80-Jährigen.

Erst dann kommt in der Statistik die Altersgruppe der fünf- bis 14-Jährigen, um die es in der aktuellen Debatte um Schulen als Infektionsherde hauptsächlich geht.

Landkreise auf Kinderimpfung vorbereitet

Eine Abfrage des rbb bei den südbrandenburger Landkreisen hat derweil ergeben, dass die Kreise bereits auf die Impfung von Kindern vorbereitet sind. So plant der Landkreis Elbe-Elster derzeit gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten ein spezielles Impfangebot für volljährige Berufsschüler. Das soll in den nächsten zwei Wochen umgesetzt und gegebenenfalls ausgeweitet werden.

Auch Oberspreewald-Lausitz will mobil impfen, vorzugsweise mit dem kreiseigenen Impfbus. Auch hier sollen Berufsschüler, später auch Gymnasiasten, geimpft werden. Geplant ist der Start Ende August.

Sollte die Nachfrage nach Impfungen deutlich steigen, will die Stadt Cottbus spontan mit Sonderaktionen reagieren. Weil derzeit weniger Impfungen verabreicht werden, sei die Nachfrage gut durch die niedergelassenen Ärzte in der Stadt befriedigt.

Der Kreis Spree-Neiße setzt ebenfalls auf die niedergelassenen Kinder- und Hausärzte. Laut Landkreis seien Impfangebote mit hohem Menschenaufkommen allerdings ungeeignet, da die Beratung der jüngeren Impflinge mehr Zeit benötige.

Alle Landkreise melden, dass genügend Impfstoff vorhanden sei, um auch Kinder und Jugendliche ab 12 impfen zu können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.08.2021, 14:30 Uhr

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