Hallensport unter Corona - Vereine turnen unter erschwerten Bedingungen

Di 09.06.20 | 19:07 Uhr | Von Larissa Mass
Turnhallen öffnen unter Corona-Bedingungen: Rehasport in Petershagen-Eggersdorf
Audio: Antenne Brandenburg | 09.06.2020 | Autorin: Larissa Mass | Bild: rbb/Larissa Mass

Der Run auf die Vergabe für die Hallenzeiten hat begonnen, denn Freizeitsportler dürfen wieder gemeinsam schwitzen - allerdings kontaktfrei und unter strengen Bedingungen. In Märkisch-Oderland werden 20 Prozent der Hallen wieder für Schul- und Vereinssport genutzt.

Dehnen, strecken und lachen. Das ist in Petershagen-Eggersdorf nun auch endlich wieder zusammen möglich. Die Seniorenturner dürfen die Halle dort nach wochenlangem Verzicht wieder für ihren Rehasport nutzen. In letzter Zeit mussten Marlene Rauten und ihre Kameradinnen für ihre Übungen zu Hause zu den eigenen Sportmatten greifen. Die 68-Jährige habe vor allem die Gemeinschaft vermisst und meint: "Ich brauche das, da ich vor ein paar Jahren einen Herzinfarkt hatte und aktiv bleiben muss."

Sport mit Abstrichen

Doch auch beim Hallensport gelten nach wie vor bestimmte Regeln: Da Umkleidekabinen nicht genutzt werden dürfen, müssen die Teilnehmer bereits in Turnkleidung erscheinen. Außerdem dürfen nicht mehr als zwölf Personen gleichzeitig drinnen trainieren und der Mindestabstand ist einzuhalten. Auch in den Hallen selbst gibt es für die Verantwortlichen einiges zu beachten. So muss die Anlage zwischen den SPorteinheiten jedes Mal gelüftet und gereinigt werden.

Damit entfällt laut Ronny Giese, dem Übungstrainer der Rehasport-Truppe, in Petershagen-Eggersdorf ein Drittel der üblichen Nutzungszeit des Raumes. Ihm zufolge schränken die Maßnahmen auch das Turnen ein. Zum Beispiel können er und seine Schüler nicht auf alle Sportgeräte zurückgreifen, da durch die ständige Desinfektion nur ein Teil zur Verfügung stehe.

Hallen werden zweckentfremdet

In der Kleinstadt Seelow bleibt die Halle der Grundschule derweil für sportliche Aktivitäten weiterhin geschlossen. Dort stehen Stühle statt Reck und Barren, weil der Platz für den regulären Unterricht unter Corona-Bedingungen gebraucht werde. "Wir nutzen den Ort neben dem Unterricht für Versammlungen und Konferenzen. Aufgrund der Tatsache, dass wir sie so bestuhlen, können wir dort den Abstand gewährleisten", begründet Schulleiter Karsten Handrick den Verzicht. Sportunterricht am Vormittag und Vereinssport am Nachmittag sei aus logistischen Gründen deshalb nicht möglich. Derzeit findet der Schulsport vor allem draußen im Freien statt.

Sporthallen für regulären Schulunterricht zweckentfremdetSporthalle wird in Seelow für regulären Schulunterricht genutzt

Weitere Lockerungen bis September

Aktuell werde nur in jeder fünften Halle in Märkisch Oderland tatsächlich wieder geturnt. Der Kreissportbund MOL bespricht mit den Schulen und Turnhallen derzeit genaue Nutzungskonzepte, damit es mit dem regulären Schulunterricht ab September wieder überall losgehen kann, sagt der Leiter der Abteilung für Breitensport, Benny Zahn.

Er hoffe besonders für die Indoor-Sportarten und Wettkampfbetriebe auf weitere Schritte nach den Sommerferien, da sonst auch Folgen für die kommende Saison zu befürchten sind. Bis dahin sollen nach und nach weitere Turnhallen unter Einhaltung der strengen Hygiene-Regeln wieder geöffnet werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.06.2020, 18:42 Uhr

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