Nach drei Jahren Bauzeit - Jagdschloss-Rohbau in Fürstenwalde fertiggestellt

Do 29.12.22 | 12:31 Uhr
Fürstenwalde
Audio: Antenne Brandenburg | 29.12.2022 | Eva Kirchner-Rätsch | Luftaufnahme Fürstenwalde | Bild: rbb

Nach drei Jahren Bauzeit ist das Jagdschloss in Fürstenwalde fertig saniert. Der Kurfürst und spätere Preußenkönig Friedrich I. hat es vor mehr als 300 Jahren bauen lassen. Nach Jahren des Verfalls, erstrahlt es nun in alter Schönheit.

Seit 2017 wird das Jagdschloss in Fürstenwalde (Oder-Spree) umgebaut und saniert. Am 31. Dezember soll der Bau fertiggestellt sein. Errichtet wurde das unter Denkmalschutz stehende Gebäude von 1699 bis 1700 nach den Plänen des Baumeisters Martin Grünberg.

Die Lage ist exklusiv direkt am Ufer der Spree und nur einen Katzensprung von Dom und Marktplatz entfernt. Das Mauerwerk, das vor mehr als 300 Jahren Fürstenwalder Handwerker entstehen ließen, ist heute nach historischem Vorbild verputzt. Gleiches gilt für die Fassadengestaltung in hellen Grautönen. An einer Stelle im Eingangsbereich konnte sogar der alte Putz erhalten werden. "Das ist noch Originalputz von 1700, also so viel wie man eben noch erhalten konnte an dieser Stelle", zeigt der Fürstenwalder Stadthistoriker und Archäologe Florian Wilke.

Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen

Bemerkenswert ist ebenfalls: Große Teile des historischen Dachstuhls sind genauso wie vor 300 Jahren, sagt der Fürstenwalder Bürgermeister Matthias Rudolph. "Der ist einzigartig, einzelne Balken wurden fachgerecht ausgeschnitten und verlängert. Also möglichst viel Substanz sollte erhalten bleiben. Zukünftig soll man sich den Balken auch angucken können", so Rudolph.

"Doch bis es so weit ist, müssen sich die Fürstenwalder tatsächlich noch etwas gedulden." Freigegeben sei die Baustelle nämlich noch längst nicht. Es sei noch einiges zu tun, weiß der Bürgermeister zu berichten. "Es sollten ja eigentlich auch noch die Außenanlagen gemacht werden, da haben sich die Pläne inzwischen geändert. Das wird also nochmal komplett anders gestaltet, weil es noch einen weiteren Baukörper auf dem Gelände geben soll - perspektivisch."

Stadt sucht Pächter für Gelände

Der Bauzaun wird die Fürstenwalder also noch einige Zeit von ihrem Jagdschloss trennen. Zeit, die Stadthistoriker und Archäologe Florian Wilke nutzen wird, um vor allem im Außenbereich auf Spurensuche zu gehen. Hier hatte er vor einiger Zeit eine besondere Entdeckung gemacht. Ein Fischteich wurde freigelegt, der direkt zum Schloss gehörte "Der ist direkt an der Stadtmauer und mit Lehm bekleidet gewesen. Das war zum Beispiel überhaupt nicht bekannt", erzählt Wilke.

Und so bleibt die Schlossbaustelle spannend für den Archäologen. Im April soll sie dann für alle Fürstenwalder geöffnet werden. Geplant ist ein Bürgerempfang und dann wird es vielleicht auch ganz konkrete Pläne für die künftige Nutzung geben. Denn derzeit sucht die Stadt noch einem Pächter für das gesamte Areal.

EU-Förderung endet zum Jahresende

Die Kosten für den Umbau und die Sanierung belaufen sich auf schätzungsweise rund 8,4 Millionen Euro. Finanziert wird das Projekt zu einem Großteil aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert. Der Rest wird durch die nationale Städtebauförderung und den Eigenanteil der Stadt gedeckt. Die EU-Förderung endet zum Jahresende.

Ursprünglich sollte der Bau 2020 fertiggestellt sein und rund 7,4 Millionen Euro kosten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.12.2022, 15:10 Uhr

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