Berlin - Kostrzyn - Ostbahnstrecke nicht ins transeuropäische Verkehrsnetz aufgenommen

Mi 20.12.23 | 16:46 Uhr
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Archivbild: Die neue Eisenbahnbrücke über den deutsch-polnischen Grenzfluss Oder zwischen Küstrin-Kietz auf deutscher Seite und dem polnischen Kostrzyn gilt als grenzübergreifendes Symbol für das Zusammenwachsen Europas. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.12.2023 | O-Ton: Sahra Damus | Bild: dpa/Pleul

Die Ostbahnstrecke zwischen Berlin und dem polnischen Kostrzyn ist nicht in das transeuropäische Verkehrsnetz aufgenommen worden. Darüber informierte die Fraktion der Grünen am Dienstagabend im Brandenburger Landtag. Die Entscheidung sei trotz positiven Votums aus dem EU-Parlament und der Unterstützung der EU-Kommission gefallen, sagte Landtagsabgeordnete Sahra Damus am Mittwoch dem rbb.

"Die EU-Kommission selber hat gesagt, dass sie diese Strecke für förderwürdig hält, dann kam Volker Wissing (FDP) und hat gesagt, er möchte die Strecke da wieder rausnehmen", so die Grünen-Politikerin weiter. Durch den Verlust an Fördermitteln der EU sei vor allem der Ausbau der Strecke gefährdet. Dort könne es künftig weniger schnell vorangehen, so Damus.

Entlastung durch EU-Fördermittel

Trotzdem wolle die Landtagsabgeordnete den Entschluss nicht als Rückschlag bezeichnen - schließlich gebe es auch Fördermittel vom Bund und Land. "Aber das sind Mittel, da konkurrieren wir mit anderen Posten im Haushalt und das wäre entlastend, wenn wir ein größten Teil mit EU-Mitteln bezahlen könnten, dann hätten wir die Finanzierung wahrscheinlich schneller zusammen", so Damus weiter.

Ausbau kostet 1,3 Milliarden Euro

Der Ausbau der Ostbahn von Berlin bis Küstrin-Kietz kostet einem Gutachten für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zufolge bis zu 1,3 Milliarden Euro. Die Studie schlägt einen Ausbau in zwei Stufen vor: Bis 2036 soll die Strecke elektrifiziert und mehrere zweigleisige Abschnitte eingerichtet werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.12.2023, 15:30 Uhr

Mit Material von Tony Schönberg

12 Kommentare

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  1. 12.

    Naja, das sind mehr als 75 Jahre. Und Sie meinen, dass das nicht recht lange her ist? Wie alt sind Sie dann? Um das bewusst miterlebt zu haben, müsste man über 80 sein.

  2. 11.

    Der Witz ist: Der Ausbau der Ostbahn wäre für VW (also eine Automobilkonzern) nicht so ganz ohne Vorteil für den Transport von seinem nicht gerede kleinen Werk in Poznan aus gen Westen. ;-)

    Auch für Tesla wäre es nicht ohne Vorteil, da durch die Verlagerung von Güterverkehr auf die Ostbahn Kapazitäten nach Freienbrink erhöhen könnte.

  3. 10.

    "doch liegt die Demontage des zweiten Streckengleises doch schon recht lange zurück" Nein, das ist erst 46 oder 47 demontiert worden n.m.M., das ist nicht so lange her. Darf ich fragen, wie alt Sie erst sind?

  4. 9.

    „ Zweigleisig wäre kein Ausbau, sondern schlichtweg eine Wiederherstellung“
    Im Prinzip richtig, doch liegt die Demontage des zweiten Streckengleises doch schon recht lange zurück …

  5. 8.

    Beste Aufgabe eines Wissing einfach mal durch alle Räume wo bestimmte Aufträge geplant werden die den Ausbau eines Schiennetztes geplant sei. Und dann wahrscheinlich später bekannt zu geben das für mehrere Mrd €verfügbar wären für Straßen nur um von Autokonzerne etc. genügend Geld zu bekommen um nach 2 Jahren bei Neu Wahlen in Rente gehen zu können.

  6. 7.

    Welche Gründe hatte Herr W., hier habe ich ein journalistisches Nachhaken eher erwartet. Nur um die Sachlage mal klarer darzustellen. Es gibt W-Fragen.

  7. 6.

    "Es macht mich wütend das zu lesen, dass Herr Wissing diese Strecke nicht für Förderwürdig hält." Weil ein Politiker der Grünen das so dem rbb gesagt hat, ist das für Sie sofort die ganze Wahheit? Schon in Rom galt nicht ohne Grund: "Audiatur et altera pars" ("Man höre auch die andere Seite.“).
    Nota bene: Warum hat auf diese Aussage eines Politikers hin der rbb nicht einmal im Bundesverkehrsministerium nachgefrag und sich deren Sicht erläutern lassen?

  8. 5.

    Wissing nimmt seinen Job als deutscher Verkehrminister UND FDP-Politiker eben ernst. Bei der Kombination kann ja nun wirklich kein Ausbau des Schienennetzes herauskommen.

    Wissing würde dem Ausbau der Ostbahn wohl höchstens dann zustimmen, wenn parallel dazu eine ganz neue Autobahn gebaut würde - auch mit EU-Geld, versteht sich.

  9. 4.

    Zweigleisig wäre kein Ausbau, sondern schlichtweg eine Wiederherstellung.

    Das der Herr Verkehrsminister da nicht weiter als von der Tapete bis zur Wand denkt dürfte klar sein - die Frankfurter Bahn ist chronisch überlastet, trotzdem soll da noch mehr Verkehr rauf. Das geht nur durch Abteilung des Güterverkehrs über die Ostbahn...

  10. 3.

    Es macht mich wütend das zu lesen, dass Herr Wissing diese Strecke nicht für Förderwürdig hält. Das Leute in der Region sehnlichst auf diese Strecke warten ist ihm egal. Wir brauchen in der Bundespolitik mehr Kräfte aus unserer Region statt die etablierten Kader aus der alten Bundesrepublik.

  11. 2.

    Durch eine Elektrifizierung wird die Störanfälligkeit der Strecke nicht verringert werde, eher im Gegenteil, da zu all den bisherigen Ursachen dann auch noch Oberleitungsschäden hinzutreten. Weit wichtiger wäre ein möglichst durchgehender doppelgleisiger Ausbau, damit sich Zugverspätungen nicht sofort auf die Gegenrichtung auswirken.

  12. 1.

    " Die EU-Kommission selber hat gesagt, dass sie diese Strecke für förderwürdig hält, dann kam Volker Wissing (FDP) und hat gesagt, er möchte die Strecke da wieder rausnehmen "

    Damit ist eigentlich schon viel gesagt !!! Es lebe die Autobahn , es lebe Porsche , es lebe weiter die Umweltverschmutzung nach dem Motto umso mehr umso besser !!! Ein Umdenken in Richtung Zukunft um insbesondere den Verkehr besser aufzustellen & aufzuteilen auch im Blick auf CO2 Emissionen ist offenbar besonders in Deutschland nicht gewünscht !!!!!

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