Gedenken an Opfer des NS-Regimes - Unbekannte stehlen Stolperstein in Storkow

Sa 12.11.22 | 17:09 Uhr
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Menschen halten an einem Stolperstein inne, Symbolbild (Quelle: AA/Burak Akbulut)
Bild: AA/Burak Akbulut

In Storkow (Oder-Spree) ist in der Nacht zum Samstag ein sogenannter Stolperstein gestohlen worden. Das teilte ein Polizeisprecher mit.

Der Stein war erst am 5. Oktober dieses Jahres am Storkower Markt verlegt worden [storkow-mark.de]. Er war dem jüdischen Kaufmann Felix Todtenkopf gewidmet, der 1940 vor dem NS-Regime nach Shanghai geflohen war. Es handelte sich um Storkows ersten Stolperstein überhaupt.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Die im Boden versenkten kleinen Gedenksteine erinnern an Menschen, die vom NS-Regime verfolgt, ermordet oder deportiert wurden. Meist werden Stolpersteine an der letzten bekannten Adresse dieser Menschen verlegt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.11.2022, 19.30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Sehr traurig und unfassbar dumm. Hoffentlich wird bald ein neuer Stein verlegt.

  2. 6.

    In Weissensee sind dieses Jahr drei Stück gestohlen worden.

  3. 5.

    Es ist der Diebstahl für mich nicht tolerierbar! Diese Stolpersteine sind für mich ein Mahnmal an die schlimmste u. dunkelste Zeit in Deutschland. Hinter jedem steckt mindestens ein Menschenschicksal! Da diese Menschen nie ein würdiges einzelnes Grab erhalten haben, sehe ich diese Stolpersteine stellvertretend als Minigrabsteine. Persönlich würde ich, wenn Stolpersteine gestohlen wurden u. durch neue ersetzt werden, gleich daneben einen weiteren setzen, als Mahnmal für den unsinnigen Diebstahl!

  4. 3.

    EKELHAFT!!! Und nehme ja keiner hier Nazis in Schutz, sowas machen nur Hirnlose.

  5. 2.

    Es gibt schon armseligen Abschaum unter uns im Gemeinwesen. Erwischt man solche ganz rechts unten, stellt sich ja regelmässig raus: Bedauernswerte Existenzen. Aber zum Stolperstein raushebeln reicht es halt. Dazu braucht es nicht viel.
    Setzen wir also einen neuen Stolperstein ein. Und fortan wird er auch an die armselige Existenz jener erinnern, die Gedenksteine aus dem Boden Hebeln müssen, um sich bedeutend zu finden.

  6. 1.

    Traurig, nur noch zum fremd Schämen, angewidert sein, Magendrehen.

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