Suchaktion von Polizei und Wasserwacht - Paddler aus Brandenburg verirrt sich um 20 Kilometer in Mecklenburgischer Seenplatte

Di 01.11.22 | 12:52 Uhr
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Symbolbild: Ein Ruderer rudert mit seinem Boot am frühen Morgen am 12.10.2012 in den Nebel auf einem See in Mecklenburg-Vorpommern. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Bei dichtem Nebel hat sich ein Paddler aus der Region Frankfurt (Oder) auf der Müritz und den Nachbarseen gründlich verfahren und eine Suchaktion von Polizei und Wasserwacht ausgelöst. Wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte, wurde der 47-jährige Wassersportler am Montag, dem Reformations-Feiertag, leicht unterkühlt etwa 20 Kilometer südlich seines eigentlichen Ziels gefunden.

Die Suche nach dem Paddler dauerte knapp vier Stunden. Laut Polizeiangaben war der Mann, aus einem Kanal kommend, sozusagen falsch nach Süden statt nach Norden abgebogen.

Seine Frau alarmierte Helfer

Der Brandenburger war am Morgen an einem Hotel am Nordufer in Waren an der Müritz bei Sonnenschein zu einer Paddeltour aufgebrochen. Er schipperte durch den Eldenburger Kanal in den Kölpinsee, wo bereits Nebel aufzog. Schon dort bekam der Paddler Sichtprobleme, fand aber doch wieder den Kanal zur Rücktour.

Als der Mann dann mittags noch nicht zurück und der Nebel noch dichter war, alarmierte seine Frau vom Hotel aus Helfer. Diese fanden ihn erschöpft unweit vom Bolter Kanal im Südosten der Müritz, wie der Polizeisprecher berichtete.

Paddler trug dichte Sportkleidung

Die Müritz ist der größte Binnensee Deutschlands mit mehr als 110 Quadratkilometern Fläche und knapp 30 Kilometern Länge. Bei schlechter Sicht raten Wasserschutzpolizei und Behörden mangels Sicht vom Befahren ab. Das Glück des Sportlers war, dass er dichte Sportkleidung getragen hatte, wie der Polizeisprecher sagte. Sein Pech war, dass der Akku des Handys leer war.

Sendung: Antenne Brandenburg 01.11.2022, 12 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Da haben Sie sicherlich Recht. Jedoch geht es hier um ein Paddelboot, mit dem man bei Gefahr durchaus sogar am Schilfgürtel entlang paddeln kann.
    Im Artikel steht, der Paddler fand den Kanal für den Rückweg bei schlechter Sicht. Gesunder Menschenverstand sagt mir dann, ich halte mich am Ufer orientiert. In seinem Fall links voraus.

  2. 10.

    Das sagt sich so leicht, aber bei dichtem Nebel auf dem See müsste man erst mal ein Ufer finden, an dem man entlangfahren kann.

  3. 9.

    Das kenne ich noch vom Segeln: ohne Kompass verliert man in dichtem Nebel komplett die Orientierung, hat keinerlei Anhaltspunkt und merkt nicht, ob man geradeaus fährt. Vielleicht ist er richtig abgebogen, aber im Bogen gefahren. Man kann 10 Meter vom Schilfgürtel sein und weiß es nicht.

  4. 8.

    Zum Glück bestand nicht die Gefahr, aufs offene Meer zu treiben!

  5. 7.

    Bei Nebel muss man dann eben in ständigem Sichkontakt zu Ufer fahren, bei 10 cm Tiefgang des Bootes doch kein Problem, aber quer rüber?

  6. 6.

    Gut das die Binnenschifffahrtsstraßenordnung, BinSchStrO , die Teilnahme am Schiffsverkehr bei unsichtigem Wetter nur unter Radarbenutzung gestattet.

  7. 5.

    Haben die Menschen heutzutage keinerlei natürlichen Orientierungssinn mehr?
    Wenn ich vom Kölpinsee ostwärts durch den Eldenburger Kanal / Reeckkanal paddel, weiß ich doch, dass Waren linkerhand, also Nordostwärts liegt. Wieso paddelt man dann nach rechts? Zumindest im Kanal wird er wohl das backbordseitige Ufer gesehen haben.

  8. 4.

    Vom Kölpinsee durch die Eldenburg bis rauf zum Bolter Kanal ist aber schon ne ganz schöne Tagesleistung. Respekt! Da würde jeder Untrainer auch ohne Nebel nicht mehr zurück können wegen Erschöpfung.
    Naja, ist ja noch mal gut gegangen bei dieser schlecht vorbereiteten Tour.

  9. 3.

    Ziemlich seltsame Geschichte. Es tut der Naturverbundenheit keinen Abbruch, für Notfälle GPS und/oder eine Powerbank dabei zu haben, alles eine Sache der Planung und Eigenverantwortung. Aber 20 km mit dem Boot vom Kurs abzukommen, muss man erst einmal schaffen, an Kräften zumindest hat es nicht gefehlt...

  10. 2.

    Oh - noch einmal gut gegangen! Schon ohne Nebel ist die Müritz so groß... da braucht man "Oberarme"! Und gerade am Ostufer findet man außer Natur ja fast gar nichts als Anhaltspunkt... ich möchte nicht in diese Situation geraten dort! Dank an die Retter vor allem.

  11. 1.

    Oh, da hat er Glück gehabt. Das Verfahren kann sehr schnell gehen. Das Finden ist schwierig. Da haben wohl gute Leute zusammengefunden...

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