Interview | Richter zu Silvester-Randale - "Hört auf, in der Politik nach härteren Strafrahmen zu schreien. Die bringen gar nichts."

Do 05.01.23 | 19:25 Uhr
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Feuerwehrmänner löschen an der Sonnenallee einen Reisebus, der von Unbekannten angezündet worden war. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.02.2023 | Richter Andreas Müller | Bild: dpa/Paul Zinken

Die Angriffe auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Berlin haben bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Politik will gegen die Randalierer vorgehen. Das hätte sie schon vor Jahrzehnten tun sollen, sagt der Bernauer Richter Andreas Müller.

rbb|24: Herr Müller, erstmal ein kurzer Rückblick auf ihr Buch, das 2013 erschienen ist: "Schluss mit der Sozialromantik! Ein Jugendrichter zieht Bilanz". Welche Bilanz ziehen Sie heute? Was hat sich verändert?

Andreas Müller: Ich mache heute, im Verhältnis zu vor zehn Jahren, nur noch ein Drittel Jugendstrafrecht in meinem Kiez. Es hat sich sehr wohl verbessert. Die jungen Leute sind nicht mehr so straffällig. Es gibt nicht mehr so viel Körperverletzung und so weiter wie man denkt.

Zur Person

Richter Andreas Müller (Quelle: imago images)
imago images

Andreas Müller ist Jugend- und Strafrichter am Amtsgericht in Bernau (Barnim). Er setz auf erzieherische Maßnahmen mit Signalwirkung wie harte Arreststrafen zur Abschreckung und schnelle Gerichtsurteile. So untersagte er etwa Neo-Nazis das Tragen von Springerstiefeln, da er diese als Waffe einstufte, oder verurteilte eine 15-Jährige, die den Hitlergruß zeigte, dazu, Sozialstunden in einer Moschee zu leisten und mit jungen Türken gemeinsam Döner zu essen.
Seine Erfahrungen und Kritik an der deutschen Jugendgerichtbarkeit veröffentlichte er 2013 im Buch "Schluss mit der Sozialromantik!: Ein Jugendrichter zieht Bilanz". Aufsehen erregt Müller auch für seinen Einsatz zur Legalisierung von Cannabis. In der Justiz gilt er teilweise als umstritten.

Die Statistiken zeigen einen Rückgang. Und das hat natürlich damit zu tun, dass wir inzwischen für viele Menschen - insbesondere junge Menschen - in der Gesellschaft Perspektiven haben. Die Leute haben Arbeitsplätze und Lehrstellen. Es ist schon eine Menge passiert und das ist auch gut so.

Gewalt ist aber weiterhin ein Thema. Das haben wir zuletzt in der Silvesternacht gesehen. Und der Eindruck - zumindest in der Öffentlichkeit - ist, dass die Gewalt ein anderes Ausmaß annimmt. Sehen Sie das auch so?

Nein, die Diskussion ist ja immer die Gleiche. Ich bin jetzt 30 Jahre dabei. Man sieht irgendwas im Fernsehen und das ist dann ganz besonders heftig. Und dann denkt man irgendwie, die gesamte Jugend neigt zu wesentlich mehr Gewalttätigkeit.

In Wirklichkeit ist die Gewalttätigkeit rückläufig - jedenfalls soweit ich es beurteilen kann - und es ist nicht schlimmer geworden. Die Bilder produzieren die Gedanken auch in den Köpfen der Menschen, die jetzt denken, an jeder Ecke würden sie geschlagen. Dem ist nicht so.

Von Seiten der Polizei und Feuerwehr gibt es die Warnung, dass Angriffe auf sie zugenommen hätten oder in so einem Ausmaß noch nicht vorhanden gewesen seien.

Auch das ist eine Geschichte, die wiederholt sich immer wieder, solange ich denken kann. Es hat auch zwischenzeitlich eine Verschärfung des Gesetzes gegeben. Aber natürlich ist jeder Angriff auf Polizeibeamte nicht richtig, auf die Feuerwehr erst recht nicht.

Trotzdem diskutiert die Politik jetzt darüber, wie es zu dieser Gewalt in der Silvesternacht kommen konnte. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey will einen Gipfel gegen Jugendgewalt durchführen. Was halten Sie von dieser Maßnahme?

Ich weiß nicht, was das bringen soll. Bei der ganzen Diskussion, die ich in den letzten Tagen verfolgt habe, habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt. Bei den einen - das sind hauptsächlich CDU und AfD - weil das Migranten und nicht Deutsche waren. Und bei anderen, die sich darüber aufregen, das zu wenig gemacht wird: 'Wir brauchen mehr Sozialpolitik!'

Das ist die Diskussion, die ich in den vergangenen 30 Jahren immer wieder gehört habe. Ich weiß nicht, was so ein Gipfel bringen soll.

Der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel (SPD), hat sich für ein schnelles Handeln ausgesprochen. Wo hakt es denn?

Es kommt immer wieder dazu, wenn es irgendwelche jugendliche Gewaltausbrüche wie in der Silvesternacht gibt, dass man sagt: 'Wir müssen da irgendwie etwas machen.' Aber de facto wird es nicht umgesetzt. Und diese Äußerungen werden wieder verschwinden, so wie sie in den letzten zehn, zwölf Jahren immer wieder verschwunden sind. Sie könnten etwas machen, machen es aber nicht. Sowohl unter CDU-, als auch unter SPD-Ägide wird es vernachlässigt.

Hier handelt es sich, ohne das ich genaue Kenntnisse habe, um junge Leute, die die Grenzen erheblich überschritten haben. Da muss schnell, effektiv und bisweilen auch hart reagiert werden. Dafür müssen die Strukturen hergestellt werden. Die sind aber nicht da. Nach diesen Strukturen wird seit ewiger Zeit gerufen. Wenn jetzt Politiker hingehen und sagen: 'Ja, wir brauchen schnelle Verfahren', dann sind es in aller Regel Politiker, die seit Jahren an der Macht waren. Denen werfe ich vor, dass sie das vernachlässigt haben.

Sie sagen von sich, Sie seien schnell, konsequent, aber auch sehr autoritär. Wäre das in diesem Fall angebracht?

Ja, natürlich. Erstmal ist Schnelligkeit unheimlich wichtig. Da hat man als Richter aber keinen Einfluss. Es kann auch sein, dass junge Leute, die aus meinem Bezirk kommen, bei mir vor Gericht kommen. Dann würde ich mich freuen, wenn die in drei Wochen vor mir stehen. Was passiert: Die werden rechtstaatlich verurteilt und dann wird im Einzelfall geschaut, ob Härte notwendig ist oder Erziehungsmaßnahmen auf geringerer Basis.

Allein der Umstand, dass junge Leute zeitnah zum Richter kommen, ist schon eine erzieherische Maßnahme. Aber dafür braucht es Strukturen. Frau Giffey sollte sich - statt über runde Tische zu sprechen - mit der Justizsenatorin zusammensetzen, um die Strukturen zu schaffen. Wenn sie all diejenigen, die personell erfasst wurden und gegen die die Beweise reichen, innerhalb von einer oder zwei Wochen zu den zuständigen Jugendrichtern bringen, wäre das der Runde Tisch, der notwendig wäre.

Und das ist auch realisierbar?

Wenn man sich genügend darum bemüht, mit dem Präsidenten der Gerichte darüber redet, dass man den jungen Leuten zeigen möchte, dass wir ein Rechtsstaat sind und das auch schnell geht - dann geht das. Aber dafür muss der politische Wille da sein. Und nicht nur im Wahlkampf versprechen: 'Wir machen dies und jenes.' Ich sage: Gebt der Justiz die personellen Ressourcen, damit die Justiz schnell und effektiv erzieherisch reagieren kann.

Was versprechen Sie sich denn von so schellen Verfahren? Glauben Sie, dass solche Gewaltausbrüche dadurch auch perspektivisch verhindert werden können?

Sie werden immer wieder Ausbrüche von jungen Leuten haben. Das werden sie in fünf Jahren haben oder in zehn Jahren. Aber es geht auch darum, eine gewisse Art der Abschreckung zu schaffen, damit die Ausbrüche nicht zu doll werden.

Die Leute wissen, wenn ich mit einer Schreckschusspistole auf die Polizei schieße, dann komme ich eventuell gleich morgen zum Jugendrichter. Das sind die Signale, die gesetzt werden müssen. Und diese Signale werden hoffentlich in den nächsten Wochen von der Berliner Justiz gesetzt.

Sie fordern schon seit vielen Jahren eine Art Zentralregister für Intensivtäter, sodass die Vernetzung zwischen den einzelnen Behörden besser funktioniert. Was hat sich dahingehend getan?

Relativ wenig. Aber es ist mittlerweile eine bessere Vernetzung da - auch bei der Berliner Staatsanwaltschaft. Die wissen sehr wohl, wie viele Verfahren gegen die Jungs oder die paar Mädchen, die da eine Rolle spielen, anhängig sind.

Aber es muss in die Tat umgesetzt werden. Es muss schneller gehen bei Jugendlichen und Heranwachsenden, aber auch bei Erwachsenen. Und wenn man Beweise hat, dann gibt es Verfahrensmöglichkeiten.

Das Register selber macht es auch nicht. Es ist die Umsetzung des Registers. Wenn man Kenntnisse über diese Leute hat, die da in Erscheinung getreten sind, dann kann man die mit einbringen und schnell reagieren.

Welche Fehler hat die Politik in den vergangenen Jahren gemacht, aus denen sie jetzt lernen sollte?

Sie muss hingehen mit viel, viel Kraft, um Jugendverfahren auf allen Ebenen zu beschleunigen. Die Jugendstaatsanwaltschaften und -gerichte müssen ausgestattet werden und man muss mit der Polizei zusammenarbeiten, was ich seit 15 Jahren immer wieder gepredigt habe.

Die lieben Politiker sollten endlich die Strukturen dafür machen, das Jugendgerichtsgesetz ändern und der Polizei sagen, sie müssen sofort in Sachen Jugend ermitteln. Sagt der Staatsanwaltschaft, sie müsse sofort anklagen, die Instrumente benutzen, die bereits in Gesetzen verankert sind und hört auf, in der Politik nach härteren Strafrahmen zu schreien. Die bringen gar nichts.

Warum bringen die Ihrer Meinung nach nichts?

Weil kein Jugendlicher sich vorher überlegt, ob eine Sachbeschädigung mit einer Woche Jugendarrest oder einem halben Jahr Jugendstrafe verurteilt wird. Die denken nur darüber nach, ob sie vor Gericht kommen oder nicht, wenn sie erwischt werden. Wir haben Strafrahmen, die reichen völlig aus. Wir haben nur keine vernünftigen, effektiven Strukturen bei jungen Männern, die sofort sehen müssen, dass es so nicht geht.

Herr Müller, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Felicitas Montag für rbb|24.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.01.2023, 16:10 Uhr

69 Kommentare

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  1. 69.

    Andreas Müller kriegt es gebacken. Er ist Jugend- und Strafrichter am Amtsgericht in Bernau (Barnim). Er setz auf erzieherische Maßnahmen mit Signalwirkung wie harte Arreststrafen zur Abschreckung und schnelle Gerichtsurteile. So untersagte er etwa Neo-Nazis das Tragen von Springerstiefeln, da er diese als Waffe einstufte, oder verurteilte eine 15-Jährige, die den Hitlergruß zeigte, dazu, Sozialstunden in einer Moschee zu leisten und mit jungen Türken gemeinsam Döner zu essen.
    Seine Erfahrungen und Kritik an der deutschen Jugendgerichtbarkeit veröffentlichte er 2013 im Buch "Schluss mit der Sozialromantik!: Ein Jugendrichter zieht Bilanz". Aufsehen erregt Müller auch für seinen Einsatz zur Legalisierung von Cannabis. In der Justiz gilt er teilweise als umstritten.
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/2023/01/jugend-richter-silvester-angriffe-strafen-bernau-berlin.html dort Kolumne "Zur Person"

  2. 68.

    Achachach - die anderen Länder mit jahrzehntelanger Praxis von Böller- und Raketenverboten doktoren also nur an Symptomen herum. Welchen sinnvollen und logischen Alternativvorschlag haben Sie auf Lager? Keinen?
    Es sind an Silvester Poliziei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte in bisher unbekannter Vielzahl angegriffen worden. Wieviele dieser höchst wichtigsten Personen wollen Sie zusätzlich opfern? Da hilft nur Riegel vor und aus die Maus. Schade, dass Roland Schill nicht Gutes mehr bewirken kann.

  3. 67.

    ja schon richtig, auch wenn der Vergleich jetzt hingt, ein Angriff auf ein Kind wiegt schwerer als der auf einen Erwachsenen

  4. 66.

    "Wer will, dass Jugendliche in ihrer Freizeit keinen Mist bauen, muss sinnvolle Freizeitoptionen bieten."

    Die Berliner Jugendlichen leben in der tollsten Stadt Deutschlands mit Freizeitoptionen en masse.
    Wie sehr wollen Sie sie noch pampern, damit sie keinen "Mist" bauen?

  5. 65.

    "Statt Kuscheljustiz hilft nur ein endgültiges und unwiderrufbares Raketen- und Silvesterverbot. Andere Länder kriegen das seit Jahrzehnten ohne Nörgler perfekt hin. "
    Sie wollen nur an den Symptomen herumdoktern.
    Das Problem sind aber nicht die Raketen oder Böller, sondern die, die damit Straftaten begehen.
    Viele Grüße von einem Nörgler.

  6. 64.

    "Genau dieser Blick ist es, der ander (u.a. diese HJugendlichen) wütend macht-verständlicherweise. Es sind Berliner Kids."
    Sie machen die Täter zu Opfern.
    Und nein: Es sind keine Kids, die hier irgendwelche Lausbubenstreiche begangen haben.

  7. 63.

    Es geht darum, dass eine Minderheit in Deutschland Rettungs- und Polizeikräfte in noch nie dagewesener Höhe grundlos angegriffen und verletzt hat. Statt Kuscheljustiz hilft nur ein endgültiges und unwiderrufbares Raketen- und Silvesterverbot. Andere Länder kriegen das seit Jahrzehnten ohne Nörgler perfekt hin. https://www.swp.de/panorama/feuerwerk-silvester-2022-2023-boellerverbot-was-gilt-wo-67614697.html
    https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/feuerwerk-boellerverbot-ausland-regeln-100.html
    Noch besser: Nie wieder Silvester (ironie) https://www.welt.de/satire/article243022259/Boeller-Problem-endlich-geloest-Bundesregierung-schafft-Silvester-ab.html

  8. 62.

    Ich schlage vor,dass sich einige bzw.mehrere Politiker,Silvester 23 zu freiwilligen ehrenamtlichen Einsätzen bei der Feuerwehr und bei Noteinsätzen und im Sommer im Freibad nützlich machen.
    Danach können sie objektiv beraten,ob und was grundsätzlich zu ändern ist.

  9. 61.

    Immer diese einfach gestrickten Verschwörungstheorien! Die Straßenbahn wurden zurück gebaut, weil sie einfach nur zu teuer gegenüber dem Bus waren. Diesel war billiger als die Wartung der Gleisanlagen. Die nötigen Zuschüsse wollten die Kommunen einfach nicht mehr tragen. Im Osten war das anders. Dort gab es zwar ausreichend Braunkohlestrom aber einen Mangel an Diesel und Benzin. Sonst wäre dort das Gleiche passiert. Und selbst dort hat man fast sämtliche O-Bus-Netze zurück gebaut, ganz ohne Lobby.

  10. 60.

    Herr Müller spricht mir aus dem Herzen. Wenn die Anhörungen vor Gericht nicht sehr zeitnah durchgeführt werden ist es für Jugendliche nicht zielführend. Aus meiner Sicht sollten die Jugendlichen, die Silvester Feuerwehr und Rettungswagen angegriffen haben zu hohen Sozialstunden verurteilt werden, die ausschließlich bei der Feuerwehr und im Rettungswagen abzuleisten sind!

  11. 59.

    Glaubt man wirklich, dass eine schnelle Verurteilung abschreckt?! Hat die Justiz eigentlich schon einmal mit bekommen, was in den Gefängnissen ab geht?! Diese besagten Jugendgruppen feiern sich für jede einzelne Verurteilung…. Es werden Videos gedreht aus der Zelle und gleichzeitig wird der Rechtsstaat verhöhnt. Überall wird nur um den heißen Brei geredet und vor der Tatsache, dass es immer schlimmer wird, die Augen verschlossen

  12. 58.

    Gut, dass Sie das nicht entscheiden. Da alle in Berlin leben, sind sie auch Berliner-selbstverständlich. Das heißt nicht, dass man nicht straft. Aber das heißt, das diese unselige Migrationsdebatte endlich ein Ende finden muss. Wer hier geboren ist und hier lebt ist Berliner-so einfach ist das. Aber Sie unterscheiden nach Hautfarbe und nach Haarfarbe. Und das ist das eigentliche Problem.

  13. 57.

    "Wer will, dass Jugendliche in ihrer Freizeit keinen Mist bauen, muss sinnvolle Freizeitoptionen bieten. ..."
    Sehe ich genauso und habe eine sehr große Befürchtung, dass in Berlin durch die vielen "sonstigen" Ausgaben weitere Jugendclubs ect. geschlossen werden.

  14. 56.

    "Es sind Berliner Kids."
    Wenn sie das sein wollen, dann sind sie das auch.
    Wenn sie aber lieber türkische oder arabische Jugendliche in ihren Cliquen sein wollen, dann sind sie es eben nicht. Dann ist Berlin nur zufällig ihr Wohnort.

  15. 55.

    Meines Erachtens gibt es keinerlei Rechtfertigung dafür, Polizisten zu Menschen bzw. Opfern zweiter Klasse zu machen. Angriffe bleiben Angriffe, egal ob auf die Feuerwehr oder die Polizei. Da gibt es nichts zu relativieren.

  16. 54.

    "Von Seiten der Polizei und Feuerwehr gibt es die Warnung, dass Angriffe auf sie zugenommen hätten oder in so einem Ausmaß noch nicht vorhanden gewesen seien.

    Auch das ist eine Geschichte, die wiederholt sich immer wieder, solange ich denken kann."

    Bei der Aussage halte ich mich lieber an Menschen die angegriffen wurden, als an einen Amtsrichter in Bernau (Barnim):
    "https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/01/einsatz-bericht-feuerwehrmann-berlin-angriffe.html"

  17. 53.

    Ich habe das Interview im Radio gehört und hier noch mal nachgelesen und finde: Der Herr Müller sollte Innen- oder Justizsenator werden. Dann wäre mal jemand im Senat, der was von der Praxis und der Theorie versteht.
    Zur Zeit geht es den Verantwortlichen wohl vor allem darum, das Problem unter die Decke zu kriegen. Mir persönlich ist's egal wie der Randalierer mit Vornamen heißt. Wer sich nicht an die Ordnung hält, gehört entsprechend bestraft.

  18. 52.

    Solange zwischen echten und unechten Berliner unterschieden wird und sei es in Klammern, solange wird sich jedenfalls nichts ändern. Denn es sind fast immer die Nicht-Dazugehörigen, die ihren aufgestauten Ventilen Luft machen.

    Was hingegen debattiert werden muss, ist die stärkere Verankerung eines ausgesprochenen Macho-Kults und wie diesem zu begegnen sei. Winfried Kretschmann sprach mal von testoterongesteuerten Jungmännerhorden. Horde würde ich weglassen, weil dass Menschen das Menschsein in letzter Konsequenz abspricht, die Testoterongetriebenheit bei angelerntem Machoverhalten ist allerdings offenkundig.

    Das ist manchmal sogar in der U-Bahn offenkundig, wenn ein ca. Fünfjähriger seine ca. sechs Jahre alte Schwester von der Bank gegenüber wegzerrt, um sich dort hinzusetzen, vor den Augen der Mutter, die teilnahmslos danebensitzt und zuschaut.

  19. 51.

    Die gesetzliche Handhabe, um gegen Krawallbrüder angemessene Strafen zu verhängen, ist gegeben. Was wir aber benötigen, sind schnelle Strafverfahren und bei ausländischen Tätern deren Abschiebung. Das wären Aufgaben der Politik. In Berlin sind wir leider weit von einem konsequenten Vorgehen gegen diese Gewaltausbrüche entfernt. Die jüngste Diskussion zeigt, daß Grün/Rot nicht gewillt ist, das zu ändern.

  20. 50.

    Gibt es zwei Formen der Gewalttätigkeit, der geduldeten bei Fußballspielen einschließlich Sylvesterfeuerwerk im Juli, und der "Bösen" besonders wenn sie ja gar nicht so gewalttätig ist, wie das Festkleben auf Straßen, aber eben die Politiker auf ihre jahrzehntelangen Versäumnisse hinweist.Wie ist z.B. Der Zusammenhang der Abschaffung der Westberliner Straßenbahn mit dem späteren Vorstandsposten des Sohnes des damaligen regierende Bürgermeisters bei dem Auto- und Buskonzern Daimler Benz.

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