Impfstoff ist Mangelware - Eberswalder Impfzentrum wird zeitweise geschlossen

Fr 05.02.21 | 18:39 Uhr
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Ein Wartebereich im Impfzentrum (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.02.2021 | OT: Daniel Kurth | Bild: dpa/Pleul

Zwangspause für das Eberswalder Impfzentrum: Aufgrund der geringen Impfstoffmengen können für die Corona-Schutzimpfung vorrübergehend keine neuen Impftermine vergeben werden. Mitte Februar wird das Zentrum deshalb vorübergehend schließen.

Wegen des Mangels an Corona-Impfstoffdosen muss das Impfzentrum in Eberswalde (Barnim) voraussichtlich vom 15. bis 24. Februar schließen. Das hat Christian Wehry, Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), auf Anfrage von rbb|24 bestätigt.

Ab dem 24. Februar sollen die Zweit-Impfungen mit dem Moderna-Impfstoff verabreicht werden. Die operative Leitung des Impfzentrums hat die Hilfsorganisation Johanniter-Unfall-Hilfe inne. Die Impfungen führen Vertragsärzte der KVBB durch.

Impfstoffmangel hat landesweite Auswirkungen

Auch andere Impfzentren in Brandenburg werden ihre Arbeit laut KVBB-Sprecher Wehry wegen Lieferschwierigkeiten der Pharma-Konzerne zurückfahren müssen. Für die erst kürzlich eröffneten Impfzentren in Brandenburg an der Havel, Prenzlau, Luckenwalde (Teltow-Fläming) und Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) konnten pro Tag nur 70 Termine bis zum 12. Februar vergeben werden. Sie erhalten alle den Moderna-Impfstoff. Brandenburg hat bisher 4.800 Impfdosen des Herstellers Moderna bekommen, bis zum 13. Februar sollen weitere 6.000 Moderna-Impfdosen folgen. Wie der "Nordkurier" berichtet, muss auch das Impfzentrum in Prenzlau Mitte Februar schließen.

Christian Wehry von der KVBB rät davon ab, weitere Termine zu vereinbaren: "Da braucht niemand die 116 117 auf Verdacht anrufen, es gibt schlichtweg keine Termine." Die Corona-Hotline sei aber weiterhin geschaltet, um bereits vereinbarte Termine absagen zu können. Auch das Land Brandenburg verweist online darauf, dass alle Impftermine ausgebucht sind [brandenburg-impft.de].

 

Ärger über fehlende Informationen

Barnims Landrat Daniel Kurth zeigte sich verärgert darüber, dass er nicht offiziell vom Land über die Schließung des Impfzentrums in Eberswalde informiert wurde. Er habe gestern von den Johannitern über den kurzen Dienstweg von der Schließung erfahren. "Seit elf, zwölf Monaten sind die Landräte und die Oberbürgermeister die ersten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger. Jetzt wo es ums Impfen geht, da sind wir Zaungäste. Das macht mich schon unzufrieden." Kurth wünscht sich, dass die Kommunen stärker mit eingebunden werden in die aktuellen Prozesse.

Landesweit gibt es insgesamt elf Impfzentren. Laut Gesundheitsministerium sind in Brandenburg seit Ende Dezember mehr als 75.500 Menschen geimpft worden. Rund 14.500 Menschen haben die zweite Impfung erhalten.

 

9 Kommentare

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  1. 9.

    @ rbb : warum werden neuerdings die Kommentare zu einzelnen Beiträgen nicht vollständig sondern nur verstümmelt angezeigt ?

  2. 8.

    seien Sie unbesorgt , In Halle hat sich der OB mit seiner Entourage weit außer der Reihe impfen lassen ; es war noch Impfstoff vorhanden den man nicht wegschütten wollte , so die " Rechtfertigung " ... es ist so wie immer , manche sind eben gleicher oder glauben es

  3. 7.

    " Ich hoffe das setzt unsere Regierung heftig unter Druck "

    wohl kaum , wieviele werden wohl extra nach Moskau fliegen um sich impfen zu lassen ? die würden ja hier Plätze frei machen, und was Druck angeht ist unsere Regierung ziemlich indolent , aber stark abhängig von welcher Seite Druck kommt.

  4. 6.

    Am schlimmsten find ich die Werbung im Radio,“ lassen sie sich impfen“. Wie schwierig war es für die Länder alles für eine Impfung vorzubereiten, jetzt stehen die Zentren bereit und werden wieder geschlossen. Das muss doch personelle Konsequenzen in Brüssel haben. Der Rest der Welt lacht sich ja über die EU schlapp. Das ist doch das falsche Signal zu sagen wir haben alles richtig gemacht. Nein, haben wir als EU nicht, man könnte aber der Fehler beheben, in dem man Geld in die Hand nimmt und sich mit der Pharmaindustrie bespricht. Wer am falschen Ende spart hat das Nachsehen, dass bekommen wir jetzt zu spüren.

  5. 5.

    Hoffentlich gibt es jetz nicht immer eine Meldung über Schließungen und Öffnungen der einzelnen Impfzentren.
    Das würde ganze Zeitungen füllen und Corona-Extra im TV in Dauerschleife bedeuten.
    Lasdt mich in Ruhe. Ich muss eh warten, auf das Jahr 2023(!), bei dem Tempo.

  6. 4.

    Habe gerade gelesen das sich deutsche unter Vorlage des Reisepasses in Moskau impfen lassen können. Kostet inkl. Ärztlicher Untersuchung 50€. Ich hoffe das setzt unsere Regierung heftig unter Druck.

  7. 3.

    Spruch von Welke, gerade im zdf: "Deutschland krempetl die Ärmel hoch - wozu, es ist kalt draußen"

  8. 2.

    ein Impfzentrum ohne Impfstoff muß nicht geöffnet sein , ist ja keine Begegnugsstätte für soziale kontakte

  9. 1.

    Während der Pandemie vereinsamen schon genug Menschen in Brandenburg. Wenn das Impfzentrum Eberswalde zeitweise wieder geschlossen wird, dann gibt es einen Ort weniger, an dem der Brandenburger vereinsamt. Und auch für Frau Nonnenmacher ist das sicher wieder eine Chance, einen Pressetermin zur Wiedereröffnung des Impfzentrums zu machen. Naja, wenn man es richtig bedenkt, ist das ja nicht wirklich ein Impfzentrum, sondern eher ein Nichtimpfzentrum.

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