Elektroauto-Fabrik - Vorentwurf des Bebauungsplans für Tesla in Grünheide ausgelegt

Do 06.04.23 | 17:26 Uhr
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Tesla Giga Factory Grünheide, 28.01.2023 (Quelle: IMAGO/Jochen Eckel)
Bild: IMAGO/Jochen Eckel

Die Erweiterung des Werksgeländes von Tesla in Grünheide (Oder-Spree) rückt ein Stück näher: Der Vorentwurf des neuen Bebauungs- und Flächennutzungsplanes (B-Plan) für das Gebiet Freienbrink-Nord liegt seit Donnerstag im Rathaus Grünheide und online aus. Der B-Plan wird geändert, um die Erweiterung des Tesla-Werks zu ermöglichen.

Der nun einsehbare Vorentwurf umfasst rund 300 Seiten. Darin wird das Plangebiet beschrieben und was Tesla darauf plant. Zusätzlich wurden zwei Gutachten zu Flora und Fauna angehängt. Während der B-Plan vor allem beschreibt, nach welchen Gesetzen und Normen dort eine Bebauung möglich sein könnte, betrachten die zwei Gutachten die dort lebenden Tiere sowie den Wald.

Ein Industriegebiet von insgesamt 400 Hektar

Der US-amerikanische Elektroautohersteller besitzt ein etwa 280 Hektar großes Werksgelände. Laut dem Vorentwurf könnte Tesla sein Gelände um etwa 110 Hektar erweitern. In der Vergangenheit war immer wieder die Befürchtung geäußert worden, dass für den angekündigten Ausbau des Tesla-Werks noch mehr Wasser nötig sein werde.

Das Unternehmen will Lager- und Logistikflächen sowie einen Güterbahnhof bauen. Konkrete Bauanträge sind im Vorentwurf nicht enthalten. Ein großer Teil der rund 300 Seiten ist dem Bereich Umwelt gewidmet, denn bei der Fläche geht es um Teile eines Landschaft- und eines Wasserschutzgebietes.

Ein Monat für Stellungnahmen

Einen Monat lang haben beispielsweise Umweltverbände und Bürger nun Zeit, die Unterlangen einzusehen und eine Stellungnahme dazu abzugeben. Das kann schriftlich oder persönlich im Rathaus Grünheide erfolgen. Die Stellungnahmen sollen dann geprüft und im weiteren Prozess berücksichtigt werden. Der Ablauf wird dann beim eigentlichen Entwurf noch einmal wiederholt. Experten rechnen frühstens Anfang nächsten Jahres mit einem fertigen Bebauungsplan.

Tesla stellt in Grünheide seit März 2022 Elektroautos her. Der Autohersteller produziert im Moment 5.000 Fahrzeuge pro Woche. Das entspricht hochgerechnet etwa 250.000 Fahrzeugen pro Jahr. Inzwischen sind dort mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigt, 12.000 sollen es in der ersten Ausbaustufe werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.04.2023

Mit Material von Martin Krauß

25 Kommentare

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  1. 25.

    Ich hoffe Sie essen keine Avocados oder Blaubeeren im Winter. Chile ist ein großer Exporteur, und die Anbaugiebiete verschlingen massenweise Trinkwasser. Genauso wie vor allem die Kupferminen, da Chile größter Kupferproduzent der Welt ist.

    Für Lithium kommt im übrigen 90% aus Australien. Moderne Lithiumeisenphosphat Akkus, wie zb in 2 von 3 Teslas enthalten gar kein Kobalt, moderne LiNiO Kathoden haben auch nur noch Cobalt als dotierung enthalten, so gut wie gar nix mehr. Aber gut wenn man sich mal auf den Cobaltverbrauch in den Katalysatoren von Ölraffinerien wie PCK konzentrieren würde. Dort verbraucht sich das Cobalt nämlich mit der Alterung des Kat ohne Recycling....

  2. 24.

    Übrigens haben SIE auf eine Antwort von mir zu @nogfvier reagiert und machen MIR jetzt den Vorwurf ich würde Ihre Kommentare nicht lesen oder verstehen?

  3. 23.

    Dieses Gelände ist seit 30 Jahren genehmigtes Bauland. Es hatte bereits VOR der Wiedervereinigung einen Bahnanschluß und eine Autobahnzufahrt. Ich weiß nicht worüber Sie 'diskutieren' wollen.

    Und nein, nicht weil Brandenburg dünn besiedelt ist, sollten Unternehmensansiedlungen dort stattfinden. Sondern weil Brandenburg total überalter ist, viel zu wenig ausreichend bezahlte Arbeitsplätze für die Einwohner im berufstätigen Alter hat und ununterbrochen Nehmerland beim Finanzausgleich ist.

    Ich hatte übrigens mindestens alle Kommentare in der zeitlichen Reihenfolge bis zu Ihrem gelesen, bevor ich auf den Inhalt von Ihrem geantwortert habe. Unsinn erzählt, Gerhard!
    Ihr Kommentar steht für sich und wird auch nicht besser, wenn ich mir noch alte Kommentare unter anderen Artikeln durchlese.

  4. 22.

    Sie vertreten bestenfalls Einzelmeinungen aus der Fachwelt, dass CO2 aus fossilen Energieträgern nicht maßgeblich zum menschgemachten Klimawandel beiträgt. Das hilft vor allem, Ihre vorgeblichen Sorgen um die "Natur" in dem Kiefernforst einzuordnen.

  5. 21.

    Nehmen sie sich nur das wo sie glauben die richtigen Argumente zu liefern. Finde ich aber ganz schön dünn. Immerhin waren es vor zwei Jahren nur dreihundert Hektar. Nun sind es schon mehr als vierhundert Hektar, die Infrastruktur nicht eingerechnet.. zwei Bahnhöfe, zufahrten, Verdoppelung der fahrspuren. Ach und nur weil Brandenburg am dünnsten besiedelt ist müssen wir das schnell nachholen? Übrigens haben weder sie noch Herr N meine Kommentare gelesen und verstanden. Thema verfehlt!

  6. 20.

    Sie machen gerade Werbung für Tesla, bieten die doch BEV an, deren Batterien weniger Kobalt enthalten als ein Verbrennungsmotor. Der von Ihnen immer wieder kritisierte Kleinbergbau hat bestimmt dazu geführt, dass Sie keine aufladbaren Kleingeräte wie Handy, Laptop, Kamera etc., oder?

  7. 19.

    Wie schon geschrieben Gerhard, die Superkraft der 'Naturschützer' ist ignorieren können.
    ALLE Kobaltminen auf der Welt wurden für den Verbrennerbau eröffnet! Lange vor BEVs.
    Tesla kauft den Großteil seines Kobalts übrigens in Australien.

    Das brauchen Sie sich aber nicht zu merken. Auch nicht, das es fast nur im Kongo Kinderarbeit gibt, in Minen, die für den Autobau zu klein sind. Bringen Sie ruhig auch bei der nächsten Diskussion wieder das Afrikaargument, wie jedesmal.

    Und nein, das Eigenheimargument ist nicht irrelevant. von 1992 bis 2021 wurden im Durchschnitt 158km² Fläche pro Jahr in Deutschland versiegelt, insgesamt 4880 km². Teslas 400ha sind einmalig 4km². Brandenburg hat nach MV die geringste versiegelte Fläche Deutschlands und liegt deutlich unter dem Durchschnitt aller Bundesländer.
    https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/boden/bodenversiegelung#bodenversiegelung-in-deutschland
    (Absatz 'Bodenversiegelung in Deutschland')

  8. 18.

    Seitdem man mitbekommen hat, dass sich mit CO2 Unmengen an Geld verdienen lässt, scheint den politisch Verantwortlichen nichts mehr heilig bzw. jedes Mittel recht zu sein, diesem an sich ungefährlichen Gas, welches sich als natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre auszeichnet, als den einzigen für die Erderwärmung verantwortlichen Übeltäter zu bestimmen.
    Andere umweltrechtliche Belange sowie Klima-Einflussfaktoren, wie Waldrodung, Flächenversiegelung, Eingriff in den natürlichen Wasserkreislauf, Rückstrahlungsvermögen etc. werden wider besseres Wissen völlig außer Acht gelassen.
    Deshalb ist es nicht nur folgerichtig, sondern von an Bedeutung gewinnender und nicht zu unterschätzender Tragweite sich rechtzeitig und vehement gegen jede Erweiterung der Teslafabrik in Grünheide einzusetzen.

  9. 17.

    Wenn wir schon dabei sind, möchte Brasilien auch ein Stück von den Milliarden abhaben. Und vernichtet täglich riesige Flächen vom tropischen Regenwalds. Den auch Brasilien möchte wachsen, sie benötigen Land für die wachsende Bevölkerung und die wachsende Wirtschaft.. na klingelts???

  10. 16.

    Da kommen sie wieder um die Ecke... was ist mit dem Abbau von Lithium in Chile? Was mit dem Abbau von kobalt in Afrika? Welche Bedingungen dort herrschen können sie selbst nachsehen. Ist jedenfalls nicht besser. Sie verstehen es nicht? Da ist ihr “Eigenheim“ Argument pillepalle. Einschränkungen gibt's für alle, auch für Sie wenn wir das Klima schützen wollen. Da sind Tesla Fahrer nicht ausgeschlossen. Aber bitte, ziehen sie doch zuerst in ein zwanzig Quadratmeter schliessfach. Das wäre wirklich konsequent.

  11. 15.

    Helmut Kohl hatte blühende Landschaften versprochen. Einige geben sich mit Kiefernmonokulturen zufrieden. Konsumkritik kommt von denen nur, wenn es um Elektroautos geht.

  12. 14.

    Ich bin dann auf die Gesichter der E-FuelsfahrerInnen gespannt, wenn die feststellen, dass sie 5x soviel Strom verbrauchen wie ein E-Auto.

  13. 13.

    Um den Flächenfraß zu beenden dürfen vor allem keine neuen freistehenden EFH und Reihenhäuser gebaut werden. Können damit auch alle leben?

  14. 12.

    Nein, die Einhaltung der Klimaziele sidn durch diesen Wald nicht gefährdet. Aber durch den Abbau von Ölsand z.B. Dafür wird in Kanada Urwald in der Größe Englands geopfert.
    Wie schafft man es eigentlich als Verbrennerfahrer diese unfaßbaren Naturzerstörungen auszublenden? Indem man mit aller Kraft auf die einschlägt, die eine Alternative bieten?

  15. 11.

    Nützt alles nichts, wenn derart mit der restlichen Natur umgegangen wird. Der flächenfrass immer weiter voranschreitet. Hauptsache das Geld fließt. Um mehr geht's auch hier nicht.
    Konsequent wäre die komplette Veränderung der Wirtschaft auf wirkliche Nachhaltigkeit. Dann wäre aber Schluss mit Milliarden Gewinn der grundsätzlich zu lasten von Natur und Klima geht. Jeglicher massenkonsum bedeutet Ressourcen Verschwendung. Auch ein Herr Muskel wird seine Macht nicht freiwillig abgeben. Also fröhlich weiter Natur vernichten...

  16. 10.

    Wenn kein Strom mehr fließt, tankt auch kein Verbrenner. Die wenigsten Tankstellen sind notstromfähig.
    Und in jedem Liter Benzin/Diesel stecken ca. 1,5 kWh Strom für Fertigung und Vertrieb.
    Also ca. 50% dessen was ein E-Auto insgesamt fürs fahren benötigt.
    Wie oft muss das noch wiederholt werden Benzin und Dieselantriebe zum Fahren sind das was die Dampfmaschine vor über 100 Jahren war? Alter ineffizienter Kram.

  17. 8.

    Wenn schon die Ampelregierung bei Ihren 144 Steuergeld-Projekten schon den Osten mit „0“ bedenkt, so investiert TESLA als einziger mit eigenem Geld im Osten

  18. 7.

    Skandalöser Mist, das ganze Projekt. Ich hoffe, dass ganz viele Leute E- Autos fahren wollen, die dann, wenn kein Strom mehr fließt alle schön zu hause bleiben.

  19. 6.

    Die Bundesregierung (Ampel) hat ja ein 144-Projekte-Grossplan ausgerufen - zahlen wird es der Steuerzahler. Allerdings - Berlin/neue Bundesländer sind nicht bei diesen Projekten vorgesehen. Gut das TESLA mehr Vertrauen in unsere Region im Osten hat als die Ampel und eigenes Geld investiert statt es in den alten Bundesländern oder Ukraine zu versenken

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