Charlottenburg-Wilmersdorf - Bezirk will Karstadt-Filiale in Wilmersdorfer Straße retten

Do 25.05.23 | 13:10 Uhr
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Archivbild: Berlin, 19.02.2023 - Karstadt Filiale der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH an der Berliner Wilmersdorfer Strasse. (Quelle: dpa/Jochen Eckel)
Video: rbb24 Abendschau | 24.05.2023 | Christian Titze | Bild: dpa/Jochen Eckel

Für die Karstadt-Filiale in der Wilmersdorfer Straße in Berlin-Charlottenburg sollen die Verhandlungen für einen Erhalt des Warenhauses weitergehen.

Die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Kirstin Bauch (Grüne), sagte dem rbb am Mittwoch, sie habe kürzlich mit dem Vermieter des Gebäudes gesprochen. Der Immobilieninvestor Redevco habe Verhandlungsbereitschaft gezeigt.

Redevco: "Entscheidend ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit"

Die Gesprächsbereitschaft bestätigte der Immobilieninvestor Redevco auf rbb-Anfrage. Das Unternehmen teilte dem Sender am Donnerstag mit, man sei sich als Vermieter des Standorts "seiner Verantwortung auch gegenüber den betroffenen Mitarbeitern voll bewusst. Wir sind unverändert aufgeschlossen für Gespräche mit Galeria Karstadt Kaufhof und der Kommune. Entscheidend ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit der verschiedenen Fortführungskonzepte."

Bereits in der ersten Insolvenz sei man dem Warenhauskonzern weit entgegengekommen. Das gelte für das Gebäude in der Wilmerdsorfer Straße aber auch für andere Standorte.

Filiale soll Anfang 2024 schließen

Bauch zufolge liegt es nun an Galeria Karstadt Kaufhof, ein Transformationskonzept für die Filiale vorzulegen, etwa was das Angebot und die benötigte Quadratmeterzahl angehe. Dann könne man schauen, ob es eine Möglichkeit gebe, die Filiale länger zu erhalten, so Bauch. Bislang liege aber noch kein Konzept vor.

Bauch räumte allerdings ein, dass die Zeit für einen Weiterbetrieb der Filiale knapp sei, denn die Schließung ist bereits für Anfang kommenden Jahres geplant. Daher müsse man sich Gedanken über eine Zwischennnutzung machen.

Im Zuge der Insolvenz des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof sollen bundesweit Dutzende Filialen schließen, darunter der Standort in der Wilmersdorfer Straße in Berlin.

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, sagte der rbb24 Abendschau, man brauche Investitionen und eine langfristige Vision für den Standort. Das Warenhaus-Konzept müsse weiterentwickelt werden - von einer reinen "Warenverteilmaschine" hin zu einem urbanen Erlebnisort, der auch andere Funktionen einbindet. International sei zu sehen, dass die Häuser so auch im Internetzeitalter erfolgreich betrieben werden können.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.05.2023, 19:30 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Das Restaurantcafé im obersten Stockwerk mit dem entzückenden Ausblick auf die Einkaufsstraße war Treffpunkt im Kiez für Kunden, Senioren und Leckermäuler. Warum wird da nix mehr angeboten???

  2. 29.

    Na, dann waren Sie wohl zuletzt im Lockdown vor Ort. Es ist immer voll in der Wilmersdorfer Str., zur Zeit gibt es viele Angebote für Familien mit Kindern, Budenzauber und voll besetzte Cafés.

  3. 28.

    Für mich gibt es die Arcaden noch, weil ich so etwas Bescheuertes wie WILMA ablehne. Ich käme auch nicht auf die Idee, die Wilmersdorfer Straße WILMI zu nennen...

  4. 26.

    Genau! Früher ist man in der Wilmersdorfer noch bummeln gegangen. Auch abends nach dem Kino schlenderte man gerne nochmal durch. Heute springe ich nur in die Geschäfte um etwas zu besorgen und dann verlasse ich diese abgeranzte Straße schnell wieder. Vom abendlichen Verweilen brauchen wir gar nicht erst reden.

  5. 25.

    Naja, das wird die Karre ja nun auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Und als schön hätte ich das Restaurant ja nun auch nicht unbedingt bezeichnet.

  6. 24.

    Die meisten Dinge gibt es bereits in der Wilmersdorfer. Auf der anderen Seite der Kantstraße.

    Die Arcaden gibt es nicht mehr. Die meinten, sich umbenennen zu müssen. Was aber die dortige Ödness nicht ändert.

  7. 23.

    Leider findet man in keinem Kaufhaus mehr das, was es von jedem Einkaufszentrum unterschieden hat: Basics. Jedes Mal, wenn ich denke, ich bekomme sicher dort, was ich suche, werde ich enttäuscht. Nur das Gleiche Shop in Shop Angebot wie gegenüber in den Arkaden, damit macht sich das Kaufhaus überflüssig und die Basics muss man online bestellen. Offline hat man kaum noch Chancen. Qualifizierte Beratung muss man leider fast überall suchen.

  8. 22.

    Hallo Mandarin, waren Sie schon mal in den Arcaden? Dort finden Sie die meisten Ihrer Ideen schon vor...

  9. 21.

    Es gibt kaum noch Möglichkeiten, seine Ware zu bezahlen. Ich stelle mich doch nicht 10 Minuten in die Kassenschlange, um dort den Umsatz zu steigern. Nö. Dann verzichte ich lieber auf das Gewünschte und habe meine Lebenszeit nicht in einer Endlosschlange verschwendet.
    Es gibt dort auch sehr freundliche Verkäufer oder Kassierer. Aber das macht das Warten für mich nicht wett.

  10. 20.

    Hallo,

    Urbanes Zentrum heißt auch ein Erlebnisort wo ständig etwas los ist...
    das wäre doch auch eine interessante Alternative für für die Karstadt-Kaufhof-Kaufhäuser in dem man dort folgendes Einrichtet:

    Reparaturpoints für:

    -Fahrräder, zweckmäßigerweise im Erdgeschoß
    -Copyshop+Schreibwaren usw.
    -Schlüsseldienst
    -Schuhmacher
    -Änderungsschneiderei bzw. Schneiderei
    -Uhrmacher, Batteriewechsel usw...

    -Bürgeramt

    -Fitness

    -Bibliothek

    -Ausstellungen

    -Kurzwaren, Kreativbereich, Haushalt, Koffer, Taschen, Schuhe, Schreibwaren usw.

    -Second-Hand-Shops wie Antiquitäten und/ oder gebrauchte Möbel, Spielzeug oder Humana, Reseales usw.


  11. 19.

    Hallo,

    Urbanes Zentrum heißt auch ein Erlebnisort wo ständig etwas los ist...
    das wäre doch auch eine interessante Alternative für für die Karstadt-Kaufhof-Kaufhäuser in dem man dort folgendes Einrichtet:

    Reparaturpoints für:

    -Fahrräder, zweckmäßigerweise im Erdgeschoß
    -Copyshop+Schreibwaren usw.
    -Schlüsseldienst
    -Schuhmacher
    -Änderungsschneiderei bzw. Schneiderei
    -Uhrmacher, Batteriewechsel usw...

    -Bürgeramt

    -Fitness

    -Bibliothek

    -Ausstellungen

    -Kurzwaren, Kreativbereich, Haushalt, Koffer, Taschen, Schuhe, Schreibwaren usw.

    -Second-Hand-Shops wie Antiquitäten und/ oder gebrauchte Möbel, Spielzeug oder Humana, Reseales usw.


  12. 18.

    Es gibt kaum noch Möglichkeiten, seine Ware zu bezahlen. Ich stelle mich doch nicht 10 Minuten in die Kassenschlange, um dort den Umsatz zu steigern. Nö. Dann verzichte ich lieber auf das Gewünschte und habe meine Lebenszeit nicht in einer Endlosschlange verschwendet.
    Es gibt dort auch sehr freundliche Verkäufer oder Kassierer. Aber das macht das Warten für mich nicht wett.

  13. 17.

    „Urbaner Erlebnisort“ klingt gut. Aber würde das wirklich wieder Leben in die Wilmersdorfer bringen? Früher war das mal eine lebendige Einkaufsstraße mit unzähligen Läden und Cafés. Und wenn man nichts gefunden hat, konnte man wenigstens oben bei Karstadt essen gehen. Heute ist es eher eine Ansammlung einiger Ramschläden. Nette Cafés muss man mit der Lupe suchen. Das Konzept der ganzen Straße stimmt nicht mehr. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein erneuertes Warenhaus allein das noch ändern könnte.

  14. 16.

    wer letztens Mario Barth gesehen hat, hat kein Verständnis dafür, dass hier wieder alle ein altes Konzept retten sollen,
    und der Eigentümer selbst hält auf der einen Seite die Hände auf und nutzt auf der anderen Seite alle Schlupflöcher, um Steuern zu sparen und sich über andere Unternehmensbereiche dumm und dusslig zu verdienen.
    Schade um die Mitarbeiter, aber das Konzept hat keine Zukunft. Auch deren onlineshop ist nicht zu empfehlen.

  15. 15.

    Möglich, dass dies alles einem Plan folgt. Die Verluste haben ja "nur" Galeria und der Steuerzahler. Die Immobilienbesitzer bekommen ja die Miete. Man sollte mal eine Durchsuchung bei Signa machen, um diese Pläne zu finden. Die Allgemeinheit und der Staat lassen sich viel zu lange von Herrn Benko an der Nase herumführen.

  16. 14.

    Welche Einflussmöglichkeiten haben die politisch Verantwortlichen in Charlottenburg-Wilmersdorf denn in der Kausa Karstadt?
    Ich würde mal sagen: Gar keine.
    Aber es tut gut, mal drüber geredet zu haben...

  17. 13.

    Gott ey, einfach sterben lassen.
    Dort könnte man gut und schnell temporären Wohnraum für Geflüchtete, Studierende oder allgemein Menschen, die unter dem Mangel an Wohnungsraum leiden, einrichten

  18. 12.

    Der Bezirk sollte lieber einen Investor suchen, der auf der Fläche was Zukunftsfähiges eröffnet. Aber bitte nicht mit Steuergeldern ein totes Konzept künstlich am Leben erhalten...

  19. 11.

    Ab Ihrem 2. Satz kann ich diese Erfahrungen zu 100% teilen, denn wenn es nicht gerade einen ausgeprägten Fluchtinstinkt der Verkäufer*Innen gibt, dann hört man/frau z. Bsp. den Standardspruch: "Nee, sowat jibt et nich!" statt "Tut mir leid, hamwa nich." Auch unter Hinweis auf das eigene Online-Angebot mit dem nachgefragten Artikel - null Freundlichkeit oder Servicegedanke! Kunden scheinen im Haus eher als Störfaktor wahrgenommen zu werden; kann also weg! :-(

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