Gastronomie in der Dauer-Krise - Und morgen bleibt die Küche kalt

Sa 18.11.23 | 13:33 Uhr | Von Karsten Zummack
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Küchenchef Mirko Sickel.(Quelle:rbb/K.Zummack)
Video: Brandenburg aktuell | 18.11.2023 | Fred Pilarski | Bild: rbb/K.Zummack

Erst Corona-Lockdown, dann Inflation, permanenter Personalmangel und nun die drohende Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastronomie hangelt sich von einer Krise zur nächsten. Restaurants und Kneipen sorgen sich um ihre Zukunft. Von Karsten Zummack

Küchenchef Mirko Sickel rührt gerade Semmelbrösel mit Butter zusammen. Neben ihm stehen auf der Ablage bereits eine Martinsgans sowie als Füllung Orangenscheiben und Apfelstückchen. "Wir bereiten jetzt das À-la-carte-Geschäft vor", erklärt der Koch. Es ist mitten in der Woche kurz vor 12 Uhr. Im Gasthof "Zum Oberfeld" in Berlin-Kaulsdorf ist zu dieser Zeit wenig Andrang.

Restaurantchef Michael Hübner in seinem Restaurant "Zum Oberfeld" in Berlin-Kaulsdorf.(Quelle:rbb/K.Zummack)
Inhaber "Zum Oberhof": Michael Hübner | Bild: rbb/K.Zummack

Umsatz um ein Fünftel geschrumpft

Ohnehin hat sich das Geschäft durch die Inflation und die allgemeine Unsicherheit der Verbraucher etwas abgeschwächt. "Die Leute halten das Geld zusammen, das schlägt voll durch", bilanziert Restaurantchef Michael Hübner. Im Oktober sei der Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 20 Prozent zurückgegangen. Der 50-Jährige beobachtet, dass viele Stammgäste seltener kommen.

Gleichzeitig steigen allerdings die Kosten. Das drückt mächtig auf die Margen. 1989, kurz vor der Wende, hat Hübners Familie das Restaurant gekauft. Auf der Speisekarte steht vor allem deutsche Küche: Gänsekeule mit Thüringer Klößen, Wildgulasch, Schweinemedaillons, Bandnudeln mit Waldpilzen. Passend dazu wurde das Interieur gestaltet, mit alten Holzmöbeln und Sofas. In den Regalen türmen sich stilecht Nähmaschinen, Krüge, Kannen, Uhren, ein Grammophon.

Das Restaurant "Zum Oberfeld".(Quelle:rbb/K.Zummack)
Das Restaurant "Zum Oberfeld" in Berlin-Kaulsdorf. | Bild: rbb/K.Zummack

Mehrwertsteuer soll steigen

In Konkurrenz zu den vielen italienischen und asiatischen Restaurants, die sich überall in Berlin etabliert haben, kann Hübner mit dem Altberliner Flair punkten. Touristen verirren sich zwar selten nach Kaulsdorf. Doch in der näheren Umgebung genießt der Gasthof "Zum Oberfeld" einen guten Ruf. 2019 hatte das Haus sein "bestes Geschäftsjahr", sagt der Wirt. Doch dann ereilte ihn erst die Corona-Pandemie mit Auflagen und Schließungen, ohne Atempause danach die nächsten Probleme. Michael Hübner wähnt sich im "Dauerkrisen-Modus". Das Niveau von 2019 ist derzeit nicht in Sicht.

Glück im Unglück: Das 20-Mitarbeiter-Unternehmen muss keine Miete zahlen, Hübner ist Eigentümer. Trotzdem hat auch er immer mal wieder überlegt, wie und ob es weitergeht mit seinem Gastronomiebetrieb. Doch Aufgeben kommt derzeit nicht in Betracht — auch wenn nun der nächste Nackenschlag droht. Die Mehrwertsteuer für die Versorgung in der Gastronomie, nach Beginn der Corona-Krise gesenkt, soll am 1. Januar wieder von 7 auf 19 Prozent steigen. "Das ist einfach heuchlerisch und verlogen", schimpft der Kaulsdorfer Gastwirt. Schließlich hatte der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz noch im Wahlkampf 2021 versprochen, den Steuersatz beizubehalten.

Branchenverband warnt vor Restaurantsterben

Trotz aller Proteste hat die Ampelkoalition nun die Rolle rückwärts beschlossen. Schließlich verlor der Staat durch die Reduzierung jährlich etwa 3,4 Milliarden Euro an Einnahmen. Im kommenden Jahr soll also die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants und Cafés auf den alten Satz steigen. Dann wird Gastronom Michael Hübner ebenso wie die meisten seiner Kollegen die Steigerung wohl 1:1 an die Gäste weitergeben müssen. Die damit verbundene Sorge: Womöglich meiden dann noch mehr Menschen den Gang ins Restaurant. Doch anders geht es nicht, um wirtschaftlich überleben zu können.

Und so macht mal wieder das Wort "Restaurantsterben" die Runde. Bereits in den ersten beiden Pandemiejahren wurden bundesweit 36.000 steuerpflichtige Unternehmen geschlossen, rechnet der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hoch. Diese Entwicklung könnte sich fortsetzen. Einer Umfrage aus dem Herbst zufolge sind 12.000 weitere Gastronomiebetriebe akut gefährdet. Die geplante Mehrwertsteuererhöhung könnten die womöglich nicht überleben. "Das wäre fatal für Innenstädte und die Attraktivität des ländlichen Raums", warnt Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges.

Inhaber des "Alten Kasino" Max Golde hinter dem Tresen.(Quelle:rbb/K.Zummack)
Inhaber des "Alten Kasino" Max Golde hinter dem Tresen. | Bild: rbb/K.Zummack

"Wir haben einen planbaren Absprung geschafft"

Keineswegs nur höhere Steuern und die Inflation machen der Branche zu schaffen. Seit Jahren bereits leidet die Gastronomie auch unter einem massiven Fachkräfte- und Personalmangel. Max Golde kann ein Lied davon singen. Er betreibt in Neuruppin das Hotel-Restaurant "Altes Kasino", idyllisch an der Uferpromenade des Ruppiner Sees gelegen. An Gästen mangelt es nicht. Doch der 37-Jährige findet seit geraumer Zeit keine Mitarbeiter mehr, um sie zu bedienen. Anzeigen in den sozialen Medien blieben ebenso erfolglos wie Aushänge am Haus.

"Jeder guckt nach seiner bestmöglichen Work-Life-Balance. Das ist nachvollziehbar", urteilt Golde. Allerdings könne er ein Hotel, das sieben Tage pro Woche von 7 bis 22 Uhr Schichten abzudecken hat, nicht so weiterführen. Deshalb hat er sich nach gründlicher Überlegung entschlossen, das Haus umzustrukturieren. Es gibt hier zwar weiterhin Frühstück und den Sonntagsbrunch. Auch Familienfeiern wird das "Alte Kasino" durchführen. Das klassische À-la-carte-Geschäft jedoch wurde zum 1. Oktober eingestellt. "Wir haben einen planbaren Absprung geschafft", sagt Max Golde nicht ohne Wehmut in seiner Stimme. Eine Alternative hat er aber nicht mehr gesehen für sein Unternehmen.

Serviceroboter serviert das Essen

Vielleicht liegt eine Antwort auf den latenten Personalmangel auch in neuen technologischen Lösungen. "Happy Birthday to you", schmettert Anna Gästen des Restaurants "Anna Amalia" in Potsdam entgegen. Anna ist ein Serviceroboter und verrichtet am Rand der Landeshauptstadt ihren Dienst. Im Oberkörper befinden sich Ablageregale, um das Essen zu den Tischen zu rollen. "Anna soll Beschäftigte nicht ersetzen", darauf legt Restaurantchef Dieter Lübberding großen Wert. Viel mehr geht es ihm darum, die Kellnerinnen auch körperlich zu entlasten. Sie sind am Tisch schließlich immer mit dabei. Doch wer weiß, wie sich solche Roboter noch weiterentwickeln? Es gibt auch Lokale, in denen sie tatsächlich schon Lücken im Dienstplan stopfen.

Für Lübberding kommt das im Moment nicht in Betracht, zumal er nach eigener Aussage noch keine Personalsorgen kennt. Viele seiner 18 Beschäftigten stammen aus Indonesien. Internationale Vernetzung sei das "A und O in der Gastronomie". Darüber hinaus seien Anreize nötig. "Wenn sie ein Fahrrad brauchen, kriegen die Mitarbeiter ein Fahrrad. Eine gute Bezahlung ist sowieso selbstverständlich", erklärt der "Anna Amalia"-Chef.

Die bevorstehende Mehrwertsteuer-Erhöhung allerdings wird auch sein Restaurant spüren. Die ganze Branche schlägt Alarm.

Der Kaulsdorfer "Zum Oberfeld"-Betreiber Michael Hübner vergleicht seine Zunft mit einem Kranken. "Wenn der noch eine zusätzliche Krankheit dazu bekommt, wird es schwierig", sagt der Gastronom.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.11.2023, 06:05 Uhr

Beitrag von Karsten Zummack

61 Kommentare

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  1. 61.

    Ich habe kein Verständnis für die Angstmacherei der gastro. Als es auf 7 % runterging, blieben die Preise trotzdem gleich bzw. stiegen. Dann sollten bei 19 % ab Januar die Preise zumindest gleich bleiben. Die Branche hat ihren Beitrag selbst geleistet.

  2. 60.

    Bei den Kolleginnen und Kollegen von der Tagesschau klingt es heute zum selben Thema aber weit weniger pessimistisch: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/mehrwertsteuer-gastronomie-oesterreich-100.html

  3. 58.

    57. Kinderteller, bei hohen Angebotspreis ist kein gutes Beispiel es geht doch noch besser! Ich danke da an die Sterne Restaurants sehr sehr kleine Portionen, ich weiß wovon ich spreche, musste des öfteren dienstlich im Sterne Restaurant speisen, sehr wenig drauf, aber Gold verdächtigte Preise. Nach solch einen Besuch, war der erste Weg zum ku'damm, Curry Wurst essen vor lauter Hunger. Genuss hin oder her manchmal ist das alles überteuert!

  4. 57.

    Ich hatte es gestern schon geschrieben . . . aber wohin wohin? ;)

    Wie hier einige schon anmerkten, korrespondiert m. E. der Preis in nicht wenigen Berliner Lokalen nicht mehr mit der angebotenen Qualität. Sicher waren und sind Preiserhöhungen der letzten Jahre aufgrund von Corona und anderer Krisen gerechtfertigt. Aber wenn damit auch eine Quali-Einbuße einhergeht oder anstatt zuvor normale nun "Kinderportionen" für den angehobenen Preis serviert werden, muss man sich nicht allzu sehr darüber wundern, wenn der Kunde das entsprechend quittiert und wegbleibt.

  5. 56.

    Die Inflationsraten ohne Gefühlszuschlag, Über- oder Untertreibungen kann man z.B. hier nachlesen:
    https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/inflation-wie-hoch-die-inflationsrate-in-deutschland-aktuell-ist-/26252124.html
    Wenn sie sich mit "Andi" in der Mitte treffen, passt das.

  6. 55.

    die Kunden kommen nicht mehr so regelmäßig, wie früher. Alle schwafeln von Mindestlohnerhöhung und meckern dann, das die Preise steigen."
    Ich sach ma so:
    Der Friseur, den ich vor Corona regelmäßig aufsuchte, erhöhte in der Pandemie die Preise mal so eben um 70-80 % zzgl. einer Gebühr von 5 Euro für die Terminbuchung.
    Das ich jetzt
    -diesen Friseur nicht mehr aufsuche
    -nicht mehr so häufig zum Friseur gehe
    sollte wohl nicht verwundern.

  7. 54.

    Das sehe ich genauso habe 30 Jahre in der Gastronomie gearbeitet bin gut ausgebildet und habe sehr viel Erfahrung in allen Teilbereichen und was hat man an Geld bekommen das war der Hohn in Bayern wo ich auch mal ne Saison gearbeitet habe da hat man Tarif und feiertagszuschlag bekommen ansonsten ist man nur ausgebeutet worden kann nur jedem raten entweder gut bezahlt oder lieber garnicht denn Bürgergeld ist wenn man die Stunden rechnet besser sollen doch unsere neuen Fachkräfte arbeiten gehen Problem gelöst

  8. 53.

    Vor kurzem lass ich noch wie Geschäfte und Restaurants sich neue Kartenlesegeräte anschaffen, um die Höhe des Trinkgeldes, welches der Gast geben soll, selbst bestimmen zu können. Da war die Rede von min. 10% Trinkgeld. Die 10% waren okay. Und bei 12% Mehrwertsteuer redet man vom Untergang der Gastronomie.
    Immer wieder wird von Ökonomen gewarnt, dass der Staat Gesetze und Vorschriften ändern kann, was den Bürgern und Unternehmen in seiner Kalkulation so schaden kann... Insolvenz folgt.

  9. 51.

    Der Fachkräftemangel in der Gastronomie ist hausgemacht. Wer gut ausgebildeten Fachleuten, selbst leitenden Angestellten den Mindestlohn oder kaum mehr anbietet, keine Schicht-,Sonn- und Feiertagszuschläge bietet, trotzdem ständige Verfügbarkeit erwartet, der muss sich nicht wundern wenn niemand mehr für ihn arbeiten möchte. In Berlin zahlen 10% der gastgewerblichen Betriebe Tariflohn. Hier ist die Situation etwas ausführlicher beschrieben:
    https://www.tagesspiegel.de/die-gastronomie-muss-total-umdenken-geringe-lohne-fehlende-wertschatzung-und-schlecht-planbare-arbeitszeiten-8767150.html

  10. 50.

    Schade das dieser Artikel so unreflektiert einseitig ist. Ich habe über 25 Jahre Gastronomieerfahrung, als Fachkraft und leitender Angestellter. Während Corona gab es nicht nur Einschränkungen, sondern auch Förderung für das Gastgewerbe. Die Herabsetzung des Umsatzsteuersatzes war ein Mittel der Förderung. Ich kann mich noch ganz genau an das Rundschreiben der DEHOGA (Gastgewerblicher-, Gastronomielobbyverein)erinnern. Es wurde explizit dazu aufgefordert die prozentuale Steuerabsenkung nicht auf den Verkaufspreis zu übertragen um mit den 12% Mehreinnahmen coronabedingte Mehrkosten auszugleichen. Dieser Gewinn muss jetzt wieder der Allgemeinheit zugeführt werden. Die Pandemie ist vorbei! Andere Branchen haben bei weitem nicht solche Unterstützungen wie das Gastgewerbe erhalten! Das BVerfG hat erst vor kurzem Geurteilt, dass Sondermittel für Coronahilfen nicht umgewidmet werden dürfen. Gilt es dann nicht auch für Sondersubventionen die den Haushalt schmälern?

  11. 49.

    Es geht um die Umsatzsteuer beim Essen! Selter, Kaffee, Wein und Bier, Spirituosen wurden und werden mit 19 Prozent Umsatzsteuer belastet. Essen gehen war und ist für die meisten Menschen schon immer ein kleiner Luxus. Den werden wir auch weiterhin beibehalten. Man nimmt am gedeckten Tisch Platz und kann sich individuell für ein Gericht und einen Wein entscheiden auf das/den man jetzt Appetit hat. Man muss nicht einkaufen, nicht abräumen, nicht abwaschen. Das ist Lebensqualität wie eine komfortable Wohnung mit großem Bad oder zwei Toiletten, ein komfortabeles Hotelzimmer und ein Auto, das einen komfortabel und individuell zu jedem Ort bringt. Dafür gehen Menschen arbeiten. Fleißig sein und gut bis sehr gut leben. Natürlich Gesundheit und Liebe. Das ist der Sinn des Lebens.

  12. 48.

    Ich als Friseurin verdiene nicht die Welt und wenn ich aus gehe, dann möchte ich kein Fertigelumpe essen

    Zudem fand ich die Senkung auf 7% sehr unfair Unternehmen gegenüber, die ebenfalls von Coronaeinbussen betroffen waren.

    Den Friseuren geht es derzeit auch schlecht... die Kunden kommen nicht mehr so regelmäßig, wie früher. Alle schwafeln von Mindestlohnerhöhung und meckern dann, das die Preise steigen.
    Wir sind ein eher günstiger Friseur und dennoch meckern die Leute.
    Ja wir können auch nicht von Luft und Liebe leben.

  13. 47.

    Wenn Preise / MWST in der Gastronomie angepasst werden, sind Restaurants-Besuche etwas Besonders. Der Alltag ist wichtig, das Besondere ist eben seltener. Wenn Restaurants wegen Anpassung der MWST schliessen "müssen", lief es vorher schon schlecht... Krisenzeiten... Wir ALLE müssen uns einschränken...Restaurant-Besitzer und Mitarbeiter finden neue Arbeit, da wird niemand im AUS landen, denn wir haben in DL, Arbeitskräfte-und Fachkräftemangel. Veränderung ist nicht immer leicht...Aber, notwendig

  14. 46.

    Also wenn ich mir ein Restaurant nicht mehr leisten kann, dann bleibe ich eben fern. Und wenn alle so handeln würden dann regelt es sich von selbst. Aber ich kann auch den Gastronomen verstehen, den bei den ist auch alles teurer geworden, alle schreien nach Mindestlohn, Gas,Strom, Heizung, Miete, Versicherung, aus Spaß möchte niemand arbeiten. Also alle Seiten betrachten und dann wird ein Schuh draus.

  15. 45.

    Noch einmal ganz langsam
    Lebensmittel Einkauf 7 Prozent, Essen 19 Prozent .....wer zahlt nun 12 Prozent mehr und wie viel kann der Wirt verrechnen ?

  16. 44.

    Inflationsausgleich ? Der war gut ! Die Inflationsrate lag im Oktober bei 3,8%. Haben Sie eine Erklärung für die Forderungen z.B der gdl ?

  17. 43.

    Die Restaurantzahlen waren schon vor Corona rückläufig. 36.000 geschlossene Betriebe bezieht sich auf ALLE Gastgewerbsbetriebe incl. Discos, Bars etc.: https://www.dehoga-bundesverband.de/zahlen-fakten/anzahl-der-unternehmen/. Personalmangel in der Gastro ist seit Jahren bekannt und zum Gutteil hausgemacht. Und in 8 bis 9 von 10 normalen, also nicht Luxus-Restaurants gleichwelcher Länderküche habe ich in den letzten Jahren schlechte bis mittelmäßige Küche vorgesetzt bekommen. Wann ich das letzte Mal in einem Restaurant z.B. selbstgekochtes Rotkraut gegessen habe, und nicht vorgefertigtes nach Süßstoff schmeckendes, daran kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Nicht falsch verstehen: ich bedaure die Schließung jeden Restaurants an sich. Aber hier muß sich die Gastro schon was anderes einfallen lassen, als über Steuern und Personalmangel zu lamentieren.

  18. 42.

    Ok, ist nicht unbedingt Gastronomie, aber bis 2000 n Döner-Kebap vier D-Mark max.
    Beobachte ich es richtig, sechs EUR (eher mindestens) heutzutage?
    Und da ist nicht mal Bedien-Personal!
    Bei meinem Gehalt ist "mal-Essen-Gehen" auch schon vor Corona nur in Verbindung mit Geselligkeit oder Familienfeierlichkeiten im Zusammenhang gewesen.
    Wobei, Bier geht wie eh und jeh.

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