Beraterverträge für rbb-Neubau - Sie wussten, was sie tun

Do 01.09.22 | 13:13 Uhr | Von René Althammer, Jo Goll, Daniel Laufer und Oliver Noffke
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Gewinnerbeitrag des Büros Baumschlager Eberle des Architekturwettbewerbs Digitales Medienhaus.(Quelle:Architekturbüro Baumschlager Eberle)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.09.2022 | René Althammer | Bild: Architekturbüro Baumschlager Eberle

Das vorläufig gestoppte Digitale Medienhaus hat den rbb bislang gut 6,6 Millionen Euro gekostet. Etwa eine halbe Million haben Berater kassiert. Doch möglicherweise wurde das Vergaberecht umgangen. Vom ARD-Politikmagazin Kontraste und dem rbb-Rechercheteam*

Der rbb hat bei der Beschäftigung eines Beraters offenbar gegen das Vergaberecht verstoßen. Zum einen soll der Berater als Subunternehmer bei einer für den rbb tätigen Anwaltskanzlei beschäftigt worden sein, da er nicht mehr direkt beauftragt werden konnte. Zum anderen soll er auch weiter Leistungen in Rechnung gestellt haben, obwohl er zu diesem Zeitpunkt vom rbb nicht mehr ohne Ausschreibung hätte beschäftigt werden dürfen.

6,6 Millionen Euro bislang

Architekten, Projektsteuerer, Anwälte, Berater – sie alle haben seit 2019 für das geplante Digitale Medienhaus (DMH) des rbb gearbeitet und wurden bezahlt. Bis zum 18. Juli, an diesem Tag hat die Geschäftsleitung das Projekt vorläufig gestoppt. Bislang hat der geplatzte Traum vom repräsentativen Glas-Holz-Palast am Kaiserdamm schon 6,6 Millionen Euro gekostet, erklärte Jan Schulte-Kellinghaus, der den geschäftsführenden Intendanten Hagen Brandstäter derzeit vertritt.

Noch scheinen nicht alle Verhandlungen abgeschlossen und intern besteht die Hoffnung, dass man sich mit dem einen oder anderen Vertragspartner noch gütlich einigen kann. Dass überhaupt gebaut und saniert werden muss, ist angesichts der maroden Substanz des rbb-Fernsehzentrums unumstritten. Aber nicht für bis zu 188 Millionen Euro – sondern wohl wesentlich bescheidener.

Effizient und modern sollte es endlich zugehen

Vorangetrieben wurde das Projekt bis zu den Veröffentlichungen des "Business Insider" von drei Köpfen: der inzwischen fristlos gekündigten Intendantin Patricia Schlesinger, der ehemaligen Leiterin der Intendanz und dem zurückgetretenen Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf. Sie hätten Kritiker "abgebügelt" oder nicht ernst genommen.

Dabei sollte das Projekt Medienhaus doch modern, schnell, effizient und wirtschaftlich angegangen werden. Nicht langatmig und flankiert von Bedenkenträgern, wie es in ARD-Anstalten oft üblich ist. Um das zu verhindern, suchte die rbb-Spitze externe Partner: Berater, die etwas von modernem Management verstehen. Und fand sie auch.

Die Berater kommen

11. Juni 2019: Die Geschäftsleitung des rbb, Direktor:innen und Intendantin, treffen sich zu einer Sondersitzung. Als Gast, ein Berater, der für die folgenden Monate und Jahre unentbehrlich werden wird. Noch hat er keinen Vertrag, aber er scheint sich schon bestens auszukennen. Er weiß, wie das Projekt angegangen werden muss, um einen "optimierten Zeitplan" zu erzeugen.

Wie die Beratungsfirma genau zum rbb kam, ist bislang umstritten. Doch ihre Vertreter scheinen die Führung des Senders überzeugt zu haben: Am 1. Juli wird ein Vertrag aufgesetzt – Laufzeit bis zum 31. März 2020 für 190.000 Euro. Ein Berater soll den Berliner rbb-Standort radikal modernisieren und zukunftsfähig machen.

Das Projekt läuft an. Für die juristischen Fragen wird im Februar 2020 zudem eine externe Kanzlei angeheuert. Es geht um "die allgemeine Projektstrukturierung und immobilienwirtschaftliche Beratung". Stundensatz: 250 Euro. Wie die Kanzlei zum rbb kam, dazu wollten sich ihre Vertreter auf Anfrage nicht äußern.

Langsamer, als gedacht

April 2020, der Berater ist eingearbeitet, aber offenbar doch nicht so schnell, wie gedacht. Die "Verfahrensentwicklung" für den geplanten rbb-Campus mit europaweiter Ausstrahlung ist noch nicht abgeschlossen. Doch ohne den Berater sei dies nicht möglich. Weitere Verhandlungen seien "nur durch ihn durchzuführen […]. Daher muss der bestehende Vertrag […] für 4 Monate verlängert und das Auftragsvolumen … erhöht werden." So die Beschlussvorlage der Intendanz: 90.000 Euro zusätzlich.

Ganz so teuer wird es dann doch nicht, aber immerhin wird auf 274.500 Euro aufgestockt. Vergaberechtlich ist diese Verlängerung unter bestimmten Umständen - etwa Zeitdruck - noch zulässig. Eigentlich hätte jedoch ab 214.000 Euro ausgeschrieben werden müssen. Das Justitiariat des rbb meldet Bedenken an. Doch die werden übergangen.

Und so geht es weiter: Im Juli 2020 läuft der Architekturwettbewerb für das neue Medienhaus. "Gesamtstrategisch" betreut von jenem Berater, dessen Vertrag jedoch zum Ende des Monats erneut ausläuft. Für die anstehenden Verhandlungen, Abstimmungen mit Behörden und wegen seiner "umfangreichen Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung von Großprojekten" ist er jedoch für die rbb-Spitze weiterhin "unverzichtbar". Vergaberechtlich tritt jetzt wirklich ein Problem auf. Doch es gibt anscheinend einen Ausweg aus der Lage.

Ein Rechtsgutachten der beratenden Kanzlei sagt aus, alles sei noch im grünen Bereich wegen der besonderen Umstände. Bis zum 31. Oktober 2020 gibt es eine weitere Verlängerung: Jetzt ist man bei gut 336.000 Euro – und am Ende des Möglichen, so scheint es.

Die Berater sind weg – oder?

November 2020: In den dem rbb-Rechercheteam und Kontraste vorliegenden Unterlagen taucht der "zwingend notwendige" Berater erstmal nicht weiter auf. Eine weitere Verlängerung, da waren sich scheinbar alle einig, sei nicht möglich. Oder doch?

14. Januar 2021: Der Projektsteuerer für das Digitale Medienhaus legt den Entwurf für ein sogenanntes Projektbuch vor. Wer, was, wann und wo – dieses Buch gibt eine Übersicht, wie es weitergehen soll. Und vor allem mit wem. Mit dabei: der Berater; er sei zuständig für die "Strategische Beratung Standortentwicklung".

Kurz darauf wird das Projektbuch der rbb-Geschäftsleitung vorgelegt, der Intendantin und ihren Direktorinnen und Direktoren. Ihnen fällt auf, dass der Berater, mit dem der rbb offiziell keinen Vertrag mehr hat, weiter für das Bauprojekt arbeitet. Die Runde beschließt, er solle "vorübergehend zumindest rausfallen". Angeblich sei es ein redaktioneller Fehler gewesen, dass er in dem Buch auftaucht.

Bei dieser Sitzung dabei: Hagen Brandstäter (aktuell geschäftsführender Intendant), Jan Schulte-Kellinghaus (aktuell im Einsatz für den krankgeschriebenen Brandstätter), Patricia Schlesinger (inzwischen fristlos gekündigt), Verena Formen-Mohr (damals Leiterin der Intendanz), Susann Lange (juristische Direktorin), Christoph Augenstein (Direktor Produktion und Betrieb), Christoph Singelnstein (damals Chefredakteur).

Doch schnell stellt sich heraus, dass es kein redaktioneller Fehler war. Der Berater ist tatsächlich weiterhin für das Bauprojekt tätig.

Vergaberegeln womöglich umgangen

Wie es dazu kam, klärt im Jahr 2021 ein Gutachten auf. Inzwischen hat der Sender den Bau seines Digitalen Medienhauses ausgeschrieben und benötigt "gesamtstrategische Beratungsleistungen" für die Verhandlungen mit den Bietern. Wieder geht es um Fragen des Vergaberechts. Die Gutachter arbeiten dabei auch die Geschichte der Beraterverträge auf.

Sie stellen fest, nachdem der Vertrag mit dem Mann Ende Oktober 2020 ausgelaufen war, wurde er "in bestimmten Fragestellungen als bloßer Subunternehmer des juristischen Beraters tätig". Konkret heißt das: Anstatt weiter direkt für den rbb zu arbeiten, engagierte ihn die Kanzlei, die seit Anfang 2020 für juristische Fragen rund um das Projekt zuständig war.

Dieses Konstrukt erweckt den Verdacht einer verbotenen Umgehung, meint ein Berliner Vergaberechtsspezialist. Sollte sich herausstellen, dass dieser Berater im Auftrag der Kanzlei die gleichen Leistungen für den Bau erbringen sollte, die er aufgrund der fehlenden Ausschreibung nicht mehr direkt für den rbb erbringen durfte, könnte dies als "Weiterreichen" des Auftragnehmers angesehen werden. In diesem Fall könne von einer Zusammenarbeit der Beteiligten ausgegangen werden, deren alleiniger Zweck die Umgehung des Gesetzes gewesen sei, so der Experte.

Am Kaiserdamm hängt ein Schild mit der Aufschift "rbb media" (Bild: rbb24/Noffke)
Bild: rbb24/Noffke

Die letzte Rechnung

Im Sommer dieses Jahres taucht im rbb eine Rechnung auf, die für Verwirrung sorgt. Sie stammt aus dem Jahr 2021 und geht direkt an die Intendanz. Es geht um ein "Gastrokonzept".

Die Rechnung wurde 2021 wohl von der Leiterin der Intendanz zur Bezahlung freigegeben. Eine erneute Prüfung soll nach Informationen des rbb-Rechercheteams und Kontraste jetzt ergeben haben, dass der Berater damals nicht nur für die rbb media, sondern auch für den rbb tätig war. Zu einer Zeit, als er vom rbb hätte weder beauftragt noch bezahlt werden dürfen.

Die rbb-Geschäftsleitung wollte sich mit Verweis auf die laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungen dazu nicht äußern. Der Anwalt von Ex-Intendantin Schlesinger teilte am Donnerstag auf Anfrage zu den Vorgängen mit: "Der rbb verweigert der Mandantin [Patricia Schlesinger - Anm.d.Red.] pflichtwidrig jeden Zugriff auf die Dokumente, mit denen sie prüfen könnte, ob die Vorwürfe berechtigt sind. Wir nehmen gerne detailliert Stellung, sobald der rbb sie uns nicht länger verheimlicht."

*Das rbb-Rechercheteam besteht aus René Althammer, Jo Goll, Daniel Laufer und Oliver Noffke. Es recherchiert zu den Vorwürfen gegen die rbb-Spitze, arbeitet selbstständig, unabhängig und ist nicht an Weisungen gebunden.

Anmerkung:

In einer früheren Version dieses Textes hieß es, das in Rechnung gestellte Gastrokonzept sei für die rbb media erstellt worden, eine hundertprozentige Tochter des rbb. Tatsächlich soll es sich dabei um eine Leistung für den rbb gehandelt haben. Dieser Text wurde am 11. September 2022 um 16.25 Uhr entsprechend angepasst.

Sendung: Kontraste im Ersten, 01.09.2022, 21:45 Uhr

Beitrag von René Althammer, Jo Goll, Daniel Laufer und Oliver Noffke

62 Kommentare

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  1. 62.

    Das läuft darauf hinaus, dass alle im Artikel genannten wohl gehen müssen.

    Ich vermisse noch immer den Willen den Gebührenzahler mit einzubinden. Bei jeder Krankenkasse gibt es eine Vertretung der Einzahler und die Vertreter der üblichen Gruppen werden bei den Wahlen nach und nach durch unabhängige ersetzt.
    Also ein gewählter Rundfunkrat. Wer gewählt werden will darf kein öffentliches- oder Parteiamt bekleiden.

    Weiter fehlt die Diskussion über ein festes Tarifsysten für die jetzigen "außertariflichen", Wenn die dann alle zu den "Privaten" gehen, na dann Tchüss und "bon Chance"
    Ich bin malgespannt welches Gehalt der "übergangs Indendant" bekommen wird, wetten im Vertrag steht das man über die Bezahlung stillschweigen vereinbart hat!


  2. 61.

    Sehen Sie Paul,
    für mich kommt ein Bezahlsender trotzdem nicht in Betracht, weil es keinen einzigen gibt, der meinen Ansprüchen genügen würde, denn ein Bezahlsender, will, dass viele Menschen sein Programm bezahlen, wendet sich also automatisch an ein Massenpublikum mit einem Massengeschmack, was auch die Beliebtheit der Bezahlsender erklärt, nicht jedoch die teilweise recht hohen Gebühren. Der ÖRR ist den Marktzwängen in dieser Konsequenz nicht unterworfen, was ihm einige Freiräume eröffnet. Der Preis für diese Freiheit sind unsere Gebühren und die Toleranz auch Sendungen zu ertragen, die vielleicht nicht in Allem unseren persönlichen Vorlieben entsprechen. Aber nennen Sie mir einen Bezahlsender mit einem Kulturmagazin wie ,,Aspekte" oder ,,TTT", der daneben politische Dokumentationen über aktuelle Themen oder der auch mal einen Film von Andrzeij Wajda, Peter Weir, Roland Klick, Stanley Kubrick oder Akira Kurosawa, Andrej Tarkowskij, Federico Fellini usw. im Programm hat.

  3. 60.

    Schlesinger = Brandenburg. Was sagt Ministerpräsident Woidke zur Vergangenheit der Schlesinger dazu?

  4. 59.

    Was das bedeuten sollte ist doch klar.

    Als erstes Abschaffung der Rundfunkgebühren
    Als nächstes alle Mitarbeiter unabhängig Prüfen wer wann was wusste.
    Als letzten Schritt rigorose Konsequenzen für alle die was wussten, sowie das beschneiden aller Bezüge aller Mitarbeiter.

    Das wäre fair gegenüber dem Beitragszahler oder besser dem blöden Pflichtzahler. Der hat ja eig. nur zu zahlen und die Fresse zu halten

  5. 58.

    Ganz genau so ist es weg mit den ganzen ARD LAndesfunkhäusern kosten nur unnötig Geld was man ins Programm stecken kann.

  6. 57.

    Hallo Manne, ich rede hier nicht vom Fußball und deren Zusammenfassung vom Spieltag. Schauen Sie mal selber etwas kritisch auf die Wintermonate. Da gibt es Rodeln, Skispringen, Biathlon, Eiskunstlauf usw. Und das über 12 oder 14 Stunden am Stück. Und das ist nicht mit der Informationspflicht des ÖRR zu vertreten. Da wird obendrein noch Werbung für Waffeln oder Heizgeräte gemacht. Die Sportler sehen aus wie wandelnde Werbetafeln. Und die Sportler wurden früher mal vom Staat gefördert, heute durch Fernsehrechte und Beiträge. Und auf dieses Thema bei den ÖRR angesprochen, bekommen Sie ausweichende Antworten, die da lauten:Einschaltquote. Und zu der Höhe der Bezahlung der Übertragungsrechte ist Stillschweigen vereinbart worden. Was ist da noch Öffentlich Rechtlich?

  7. 56.

    Hallo Paul!
    Vielleicht sind es ja tatsächlich zu viele Sportübertragungen in den ÖR-Sendern, die Ihnen den Spaß am ÖR-TV vergrätzen, aber Fußball ist nun einmal Volkssport Nr. 1 in Deutschland und es wäre wahrscheinlich der Todesstoß für den ÖRR, wenn man bei einer Fußball-WM oder EM auf private Bezahlsender verweisen müsste. Fußball ist sogar so sehr Volkssport Nr. 1 in Deutschland, dass die ÖR-Sender Unsummen für Zusammenfassungen ausgeben, weil die Informationen über die Ergebnisse in den Profiligen zweifelsfrei zur Grundversorgung der Bevölkerung mit Nachrichten aus einem gesellschaftlich relevanten Bereich gehören.
    Natürlich gibt es daneben auch viele Sendeformate, die mich nicht interessieren. Dann schalte ich eben ab. Aber wenn ich wieder einschalte, dann weiß ich meine Grundversorgung mit Nachrichten und Informationen gesichert. Ganz so, wie vom Gesetzgeber vorgesehen.

  8. 55.

    Ja, bin ich dafür. Es geht um eine GRUNDversorgung. Diese könnte man auch durch einen Teil der Mehrwertsteuereinnahmen wie in Frankreich finanzieren. Was allein die Abschaffung des Beitragsservice für Gelder frei setzen würde, ganz zu schweigen von einem Morgenmagazin, wo die Sendung mit teilweise sinnbefreiten Aussenschalten immer aus einem anderen Ort kommt als die dazu gehörigen Nachrichten. Hier wird unnötig doppelt- und dreifach Infrastruktur "ausgelastet" nur um eine Rechtfertigung zu haben. Grundlegende Reformen müssen her und die BürgerInnen sofort entlastet.

  9. 54.

    Gewiss gibt es schon Mechanismen, den jetzt all zu forsch Recherchierenden zu einem späteren Zeitpunkt ein Bein zu stellen. Weil die aber journalistisch bewandert sind und über Kontakte verfügen, hält sich das Risiko allerdings in Grenzen. Eher noch im Gegenteil: In Zeitalter des Enthüllungsjournalismus erhöht das sogar noch die Berufschancen.

    Blinde Gefolgschaft ist von gestern, damit ist kein Staat zu machen. Das wissen alle außer der AfD.

    Was die inhaltslos Lärmenden der AfD mithin zur Lösung beitragen könnten, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Der Höhepunkt von deren Aktivitäten läge nur darin, mit sich selber verkracht zu sein.

  10. 53.

    Und ist der ÖRR dafür zuständig mich am Wochenende mit über 20 Stunden Sportübertragungen zu versorgen? NEIN! Das deckt sich wohl auch nicht mit dem RSTV? Und auch bei den ÖRR laufen Wiederholungen bis zum Abwinken. Der ÖRR wird durch Gebühren finanziell abgesichert, die privaten Sender machen die Finanzierung durch sogenannte Bezahlschranken. Da habe ich die Möglichkeit bei fehlendem Interesse nicht zu bezahlen, im Gegensatz zu den ÖRR,denn da bezahlt jeder Haushalt ob Interesse oder nicht. Leider gewinne ich mit der Zeit den Eindruck, dass der ÖRR und auch der RBB nicht reformierbar ist. Daher kann es nur den Schluss geben, wer den ÖRR sehen und hören will soll es bezahlen, aber bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit.

  11. 52.

    "arbeitet selbstständig, unabhängig und ist nicht an Weisungen gebunden." Soso ?! Und wenn in einem Halben Jahr Gras über die Sache gewachsen ist? Dann fällt mal eine Beförderung aus oder es wird "genauer" hingeschaut und was, wenn sie ohnehin schon kompromitiert sind? Es geht um ihren Job und um ihre eigene Vergangenheit in dem System. Das will ja keiner hören aber eigentlich müsste da sowas wie die AfD rein und das aufklären. Das scheint mir sind die einzigen, die da rigoros und schonungslos durchgreifen würden.
    Sind wir mal ganz ehrlich. Das Team will den Sender und seine lukrativen Jobs und Altersvorsorge nicht verlieren. Verständlich. Sicher existieren auch Sympathien zu dem ein oder anderen Kollegen vielleicht auch eigene Schuld. Wo bleibt da die Objektivität? Der rbb ist eine "Familie" Das ist ein Interessenkonflikt.

  12. 51.

    Man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, dass die großen Geldausgaben dafür genutzt wurden/ werden sollten um daraus für Kumpels/ Kumpelinen Einkommensquellen zu schaffen. Alle, die an dieser ominösen Sitzung teilgenommen hatten gehören auf die Anklagebank und vermutlich die meisten von denen hinter Gittern.

  13. 50.

    Ich kann das ständige Genöhle über die Gebühren langsam nicht mehr hören.
    Es sind doch vor allem Sportübertragungen, für die Gebühren hauptsächlich draufgehen. FIFA, UEFA, DFB, IOC verhökern meistbietend ihre Events und die ÖRR müssen dann sehen, wie sie noch ein halbwegs akzeptables Angebot im Free-TV finanzieren können. Da gehts dann nicht mehr um ein paar tausend Euro für ein schickes Büro, sondern da wird mit hunderten von Millionen gedealt.
    Ich empfange 19 ÖRR-Sender im Free-TV - in HD, während die sogenannten ,,Privaten" ihre Wiederholungen in museumsreifer Technik präsentieren. Will ich deren Wiederholungen in HD sehen, werde ich schon zur Kasse gebeten.
    Dann sollen die ÖRR aber auch noch aktuelle Informationen, Regionales, und ein interessantes Unterhaltungsangebot senden - und darüber hinaus auch noch ihre Mitarbeiter fair bezahlen?
    Christian Lindner hat völlig recht: Gratismentalität.

  14. 49.

    Das ist in meinen Augen ein Rundumschlag, der vor Pauschalität nur so strotzt.
    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk leistet im Grunde genommen hervorragende Arbeit - doch viel zu selten wird sie im Sinne des Potenzials auch genutzt. Der Grund dafür liegt in der Quotenorientierung, in dem sich der öffentlich-rechtl. Rundfunk mit dem privatwirtschaftlich-kommerziellen Rundfunk auf eine Ebene begibt.

    Der ÖRR bleibt damit unterhalb seiner Möglichkeiten - "glattgeschliffen" durch fast ausnahmslose Quotenorientierung.

    Nicht dem Aufwand sollte der Kampf angesagt werden, sondern der um sich greifenden inhaltlichen Billigkeit, die auch mit effekthaschenden Bauten nicht vertuscht werden kann.

  15. 48.

    Wo immer sog. "Berater" engagiert werden, wirds teuer und unseriös bis justiziabel. Sicher nur ein dummer Zufall! Auch, dass "Berater" weder eine geschützte Berufsbezeichnung ist, noch Qualifikation erfordert. "Beraten" kann jeder, sagt ja keiner, dass der Ratschlag gut sein muss. Mit jedem Euro Stundensatz steigt die Vertrauenswürdigkeit.

  16. 47.

    Warum kann man hier nur niemanden in Regress für diesen Fall des Betrugs am Beitragszahler nehmen?

  17. 46.

    Der Kuchen "Rundfunkgebühren " ist groß und funktioniert wie der "süße Brei" im Märchen. Nichts von dem was geschah und geschehen wird, ändert etwas an der Selbstbedienungsmentalität und Verschwendungssucht, wenn die Bezahlstruktur nicht geändert wird. Es wird nur noch weiter ausufern. Neue, hauptberufliche Kontrollinstanzen, die weder kontrollieren wollen, noch können, aber dann vom Gebührenkuchen profitieren, sind kein Fortschritt. Bei allen ör Rundfunkanstalten muss es an die Substanz gehen. Es muss grundlegende Änderungen geben, strukturell, inhaltlich, redaktionell usw. Und der Einfluss der Politik muss durch den Einfluss der Konsumenten ersetzt werden. Ör Rundfunk ja, aber nicht mehr weiter so.

  18. 45.

    Gerade beginnt der mdr-Prozeß, volle 10 Jahre nach dem betreffenden Korruptionsskadal.

    Wie lange wird es hier bis zur juristischen Aufarbeitung dauern?

  19. 44.

    "Dieses System der Postenaneignung steht konträr zur fachlichen und menschlich geeigneten "Controlling" der Neuzeit. Diese Amateure geben diese Problembehandlung gerne an Kanzleien und Büros, (...) die Räte sonnen sich in ihren Posten und nicken Millionenausgaben ab, von denen sie nichts verstehen."

    Hierin stimme ich Ihnen sehr wohl zu, das ist im Prinzip auch der Kern des Problems jeglichen Aufsichts- und Verwaltungsrats: Auf der einen Seite die Professionellen, der anderen Seite die Ehrenamtlichen, die sich erst einlesen müssen u. von den jeweiligen Details doch keine Kenntnis haben. Dieses Ungleichgewicht lässt sich grundsätzlich nicht beheben, es sei denn, ein professionell ausgerichtetes, von Ihnen berufenes Kontrollgremium übernimmt die eigentliche Arbeit.

    Viele Ehrenamtliche sehen sich zudem als geehrt. Schon das reicht, um nicht genauer hinzuschauen. Bei anderen, die delegiert werden, herrscht die Vorstellung, dass jeweilige Vorsitzende überall drin sein müssen.

  20. 43.

    "... Ausgaben der Gebühren wofür und für was ..."
    Das wurde doch vor letzten Gebührenerhöhung festgestellt.
    Die Frage ist eher: Was hat der rbb vor der letzten Gebührenerhöhung als Bedarf angemeldet? Und: Warum ist jetzt so viel Geld für Luxus übrig? Offenbar war letzte die Gebührenerhöhung gar nicht gerechtfertigt.

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