60 Jahre Gropiusstadt - "Klein-klein können wir uns nicht mehr leisten"

So 06.11.22 | 10:42 Uhr | Von Jannis Hartmann
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Archivbild: 04. September 1968. Berlin, Gropiusstadt. (Quelle: imago images/Zuma)
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Audio: Inforadio | 02.11.2022 | Jannis Hartmann | Bild: imago images/Zuma Download (mp3, 12 MB)

Viele bezahlbare Wohnungen auf wenig Fläche – so sollte die Berliner Gropiusstadt die Wohnungsnot lindern. Doch sie galt schnell als Problemviertel. Zu ihrem 60. Geburtstag herrscht erneut Wohnungsmangel. Kann sie eine Blaupause für die Zukunft sein? Von Jannis Hartmann

"In der Anfangszeit war es wirklich schwierig", sagt Hans-Georg Miethke. Ärzte habe es damals nicht gegeben in der Gropiusstadt, erklärt der 80-Jährige. Da habe man in die Stadt fahren müssen. Der ehemalige Postbeamte hatte eine Genossenschaftswohnung des Beamten-Wohnungs-Vereins ergattert, sechste Etage. Heute lebt er mit seiner Partnerin im ersten Stock, 74 Quadratmeter für 550 Euro warm.

Der Architekt Walter Gropius (l) unterhält sich am 10. September 1968 mit dem Berliner Bausenator Rolf Schwedler (SPD) während eines Richtfests in der Wohnsiedlung Berlin-Gropiusstadt. (Quelle: dpa/Barfknecht)
Der 85-jährige Architekt Walter Gropius kam 1968 zu einem Richtfest nach Gropiusstadt. | Bild: dpa/Barfknecht

Miethke zog 1969 in die Gropiusstadt im West-Berliner Süden. Sieben Jahre vorher, genauer: am 7. November 1962, war der Grundstein für Berlins erste Trabantenstadt gelegt worden – in Anwesenheit des damals regierenden Bürgermeisters Willy Brandt und des eigens aus New York angereisten Planers Walter Gropius. Bis heute türmen sich hier in Neukölln über 20.000 Wohnungen so hoch wie nirgendwo sonst in Berlin.

90 Prozent Sozialwohnungen

90 Prozent der Wohnungen wurden als Sozialwohnungen errichtet, vor allem durch die städtische Degewo und Gehag – die war damals noch in kommunaler Hand. Gropiusstadt, das ist viel günstiger Wohnraum, von der Stadt und Genossenschaften auf wenig versiegelter Fläche gebaut.

Wurde in der Gropiusstadt vor 60 Jahren womöglich der Grundstein für die Stadt der Zukunft gelegt? Noch 2012, beim 50. Jubiläum der Siedlung, hätte diese Frage sicher für Irritationen gesorgt. Hochhäuser – die Kulisse sozialer Brennpunkte schlechthin – mitten in Berlin, der Stadt der gründerzeitlichen Mietskasernen?

Einige Klimaproteste, einen Volksentscheid und ein Neubaubündnis später ist die Stimmung zum 60. Jahrestag eine andere. Berlin braucht mehr bezahlbaren Wohnraum, ohne weiter zu zersiedeln. Da ist man sich einig.

Blick in den Eingangsbereich des Wohnhauses, in dem Christiane F. (Wir Kinder vom Bahnhof Zoo) viele Jahre ihrer Kindheit und Jugend verbracht hat. Aufgenommen am 25.02.2021. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)Blick in den Eingangsbereich des Wohnhauses, in dem Christiane F. aufwuchs.

Flucht in Richtung Himmel

Auch vor 60 Jahren war Wohnraum knapp, der Mauerbau verschärfte die Not in West-Berlin. Bereits am Tag der Grundsteinlegung war klar: So, wie ursprünglich von Walter Gropius entworfen, würde die neue Siedlung nie gebaut. Es fehlten einfach zu viele Wohnungen.

Die 63 Hektar Baugrund wurden also nicht wie geplant mit 5.000 Wohnungen, sondern mit rund 19.000 bebaut. Und aus Gropius’ kreisrunden, maximal fünfgeschossige Bauten wurden Gebäude-Riegel mit mehr als zehn Etagen. Höhepunkt: Das Hochhaus der Ideal-Genossenschaft stellte mit 90 Metern den deutschen Rekord auf. Wirklich glücklich war Architekt Gropius darüber nicht.

In den 70er und 80er-Jahren galt die Siedlung als sozialer Problemfall. "Überall stank es nach Pisse und Kacke", schildert Christiane F. 1978 in dem Bestseller "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" die Situation in der Gropiusstadt. Nicht nur die Grünflächen zwischen den Hochhäusern seien verdreckt, auch die Treppenhäuser und Flure der Häuser selbst.

In den Nullerjahren wurde aufgewertet

Sind daran die vielen Etagen, die Anonymität in der Großsiedlung schuld? "Ich glaube, man kann Architektur nicht für alles verantwortlich machen, was mit ihr später passiert", sagt Frank Eckardt, der Stadtsoziologe an der Bauhaus-Universität in Weimar ist. Als Gründe für die Probleme der Gropiusstadt sieht er vor allem die Belegungspolitik und die schlechte soziale Infrastruktur. "Aber das hat man nicht so auf dem Schirm gehabt und als Selbstläufer gesehen, der sich zurechtrüttelt", so der Soziologe. Das sei aber nie geschehen. Stattdessen hätten sich die vielen einzelnen Probleme gegenseitig verschärft.

Das Gebot in den Nullerjahren lautete also: Aufwerten. Auch ohne Wohnungsberechtigungsschein konnte man jetzt in die ehemaligen Sozialwohnungen ziehen. Es kamen viele Menschen mit Mirgrationsgeschichte. Wer durch die weitläufigen Grünanlagen spaziert, sieht mittlerweile vor allem Ältere.

Wie Berlins Trabantenstadt wurde, was sie ist

Heute ist die Situation in der Gropiusstadt komfortabel: Für die 38.000 Menschen im Stadtteil sind Gesundheitszentren, KiTas und Shoppingsmalls in erreichbarer Nähe. Auch die Büros des Quartiertsmanagement bieten Anlaufstellen für die Bewohnerinnen und Bewohner. Viele leben noch immer in den vergleichsweise günstigen Wohnungen der Degewo oder der Genossenschaften. Und der Anteil der Sozialwohnungen beträgt beim Degewo-Bestand mittlerweile wieder 60 Prozent. Das entspricht den Vorgaben des Senats, die seit 2016 gelten.

Die Gehag wurde nach ihrer Privatisierung Teil der Deutschen Wohnen. Ihr gehören nun 2.200 Wohnungen in der Siedlung.

Es wird wieder gebaut in der Gropiusstadt

Und es wird wieder gebaut in der Gropiusstadt. Der Beamten-Wohnungsverein hat gerade ein 19 Stockwerke hohes Wohnhaus errichten lassen, dazu ein Nachbarschaftszentrum mit großer Glasfront. Hier gibt es Gemeinschaftsveranstaltungen, Gymnastikkurse zum Beispiel.

Auch die Degewo verdichtet die Siedlung. Wer von der Wutzkyallee in Richtung Lipschitzallee schlendert, kommt an der Baustelle der Gesellschaft nicht vorbei – noch so ein neues Hochhaus: Zwei Gebäudeteile, einmal 19 und einmal 21 Geschosse hoch, insgesamt 151 Wohnungen.

Nur acht Stockwerke lohnen sich nicht

Dirk Seubert, Degewo-Chefplaner für Neubau, legt seinen Kopf in den Nacken und zeigt auf die obersten Etagen: "Wenn wir über die acht Geschosse kommen, dann sollten wir deutlich mehr machen und die 60-Meter-Grenze erreichen", so der Ingenieur. Das habe vor allem Kostengründe. Denn ab der achten Etage und ab 60 Metern gelten jeweils neue Brandschutzvorschriften. Das heiße: mehr Technik, mehr Rettungswege.

Seubert will zeigen, dass gut funktionierende Nachbarschaften und Hochhäuser zusammengehen, sagt er. Dafür zieht er auch Lehren aus alten Fehlern: "Die Eingänge in den Bestandshochhäusern sind zu klein geraten. Das war immer mehr ein Hineinkriechen." Das neue Hochhaus soll darum ein großes Foyer mit Gemeinschaftsraum bekommen, einen echten Begegnungsort für die Nachbarschaft.

"Klein, klein können wir uns nicht mehr leisten"

Auch in den Etagen darüber gelte: Schluss mit dunklen, anonymen Fluren. Dafür sorgen soll eine gebäudehohe Fensterfront. Wer in einer der Sozialwohnungen wohnt, zahlt 6,60 Euro den Quadratmeter nettokalt. Für alle anderen Mieterinnen und Mieter sind es 9,50 Euro – für Neubau ist das günstig.

Dass hier in der Gropiusstadt viele günstige Wohnungen in hohen Häusern gebaut werden ist für Seubert angesichts des Wohnungsmangels auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit: "Klein, klein zu bauen können wir uns nicht mehr leisten."

Sendung: Inforadio, 02.11.2022

Beitrag von Jannis Hartmann

34 Kommentare

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  1. 34.

    "Wohnungsbau, der sich mit den daraus erzielbaren Mieten nicht an der Abstraktion einer Rendite, sondern volkswirtschaftlich an tatsächlich leistbaren Wohnkosten für den (unteren) Durchschnittsverdiener orientiert, kann nicht mehr Rendite erlösen, als für Instandhaltung und Betrieb eines Wohnbaus nötig ist."
    Um zu erklären, warum eine Rendite nötig ist, dies nichts mit illegalem Wucher zu tun hat, bedarf mehr als 1 Semester und Platz dafür ist hier auch nicht...

  2. 33.

    "Schlicht Glück gehabt. Die Herrschaft ist gut zu Ihnen. Woanders ist es halt nur Tod und Elend."
    Sie möchten doch jetzt nicht wirklich, dass man deshalb seine Leistungen einstellt und seine Möglichkeiten nicht ausschöpft? Wer das will, will auch keine Solidarität. Denn die muss jemand bezahlen können und wollen. Es hat sich eine Faustregel herauskristallisiert: Nehmen Sie mehr als 50% weg, ist das Kapital woanders...
    Ihre Kommentare zielen auf Vertreibung von Leistung.

  3. 32.

    Wer das hiesige Rechtssystem nicht akzeptieren will, der lebt im falschen Land.
    Wir haben hierzulande die Meinugsfreiheit, und die Meinug, dass unsere Rechssysem nur als Sonntagsrede in die Kirche taugt, heißt, nicht zu akzeptieren ist, ja, das muss man wohl oder übel ertragen.
    Das ist die Wirklichkeit, der sollte man sich in diesem Fall stellen, da in Deutschland für solche ideologische "Ausflüge" keine 2/3 Mehrheit zu bekommen ist.

  4. 31.

    Tja Herr Wossi,
    Ihre recht begeisterte und wohlwollende Beschreibung der Welt nach den Regeln wirtschaftsliberaler Ökonomie, vordemokratischer Eigentumsregeln und -Strukturen, mag Ihnen im Zentrum der Erfinder ein recht auskömmliches und angenehmes Leben ermöglicht haben. Sie sind aber im Weltvergleich eine privilegierte Minderheit. Und dieser Weltvergleich ist schon deshalb von Nöten, weil Sie ohne die Welt nicht annähernd das Leben führen könnten, von dem Sie wahrscheinlich glauben es wäre Ihre ureigenste Leistung gewesen.
    Aber grämen Sie sich nicht. Diesem Irrtum unterliegen viele. Sie haben halt gar keine Vorstellung davon, warum es in den meisten Ländern und Regimen der Welt eher lebensgefährlich wäre, wollte man mit Leistung, Bildung, sozialer und demokratischer Agenda Teilhabe organisieren.
    Es reicht eben nur für Wenige. Heisst es. Und Sie gehören halt zu den Wenigen Herr Wossi. Schlicht Glück gehabt. Die Herrschaft ist gut zu Ihnen. Woanders ist es halt nur Tod und Elend.

  5. 30.

    Ja Frau Dagmar. Das taugt halt leider nur für eine Sonntagsrede in der Kirche.
    Grund und Boden ist eine nicht vermehrbare, nicht produzierbare, noch durch in Billiglohnländern durch Massenproduktion Lohn- und Sozialdumping zu verbilligende Ware. Die dann bezahlbar auf den Tischen an nur wenigen Orten der Welt für vergleichsweise wenige Menschen landet. Was derzeit ja und noch immer als Lösung aller sozialen und ökonomischen Fragen gilt.
    Es übersteigt also den Horizont jener, die notorisch und absichtsvoll Betriebswirtschaft mit Volkswirtschaft verwechseln.
    Es gibt den Grund und Boden im Besitz des Gemeinwesens nicht, von dem Sie behaupten wollen darauf könne das Gemeinwesen doch den sozialen Wohnungsbau errichten. Zudem es nicht zielführend ist, könnte irgendeine Gemeinde irgendwo weit entfernt wo er gebraucht wird solchen errichten.
    Also stellen Sie sich der Wirklichkeit mit Ihren Theorien.

  6. 29.

    Einerseits ist richtig, dass mit Grund und Boden den Spekulanten einen hohen Gewinn zu generieren nicht eine gesellschaftliche Aufgabe sein kann, andereseits ist aber ein privater Besitz von Grund und Boden für den sozialen Wohnungsbau nicht zuständig.
    Diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe setzt die "öffentliche Hand" um, in dem sie auf ihren Grund und Boden diesen Bedarf abdeckt.
    So will es unseres Rechssystem, siehe GG und auf ihm basierte Gesetzgebung.

  7. 28.

    Warum formulieren Sie „Weltanschauung“ anderer so abwertend? Sehr demokratische und liberale Werte haben sich doch über die Jahrzehnte als menschenfreundlicher herausgestellt als die diktatorische „Wegnehmmentalität“ bis alle gleich arm sind. Nicht perfekt, aber so leistungsfördernd das bei was rauskommt. Und da lohnt es sich etwas länger darüber nachzudenken....

  8. 27.

    Ach Herr Steffen - Sie mögen sich selbst und die Wirklichkeit so einschätzen, dass Sie die Geschichte des Städtebaus ab den 50er Jahren nach Gutdünken passend zu Ihren weltanschaulichen Vorlieben erfinden.

    Ich halte mich lieber an die bauhistorischen Tatsachen.
    Was Sie hier referieren ist frei flottierende Erzählung, die keiner wissenschaftlich-seriösen Nachprüfung standhält.

    Zudem wollen Sie aus weltanschaulichen Gründen einer einfachen Tatsache nicht ins Auge sehen: Wohnungsbau, der sich mit den daraus erzielbaren Mieten nicht an der Abstraktion einer Rendite, sondern volkswirtschaftlich an tatsächlich leistbaren Wohnkosten für den (unteren) Durchschnitssverdiener orientiert, kann nicht mehr Rendite erlösen, als für Instandhaltung und Betrieb eines Wohnbaus nötig ist. Grund und Boden, sowie Wohnung hat gar nicht die gesellschaftliche Aufgabe Spekulanten und Börsensystem mit Mangel- und knapper Ware Gewinne für eine schmale Elite zu generieren.

  9. 26.

    Soso "Subjektiv wertende Beleidigungen sind besonders sachlich und seriös."

    Sie werden mir sicher nachweisen, wann und wo und in welcher Anzahl in Berlins Mitte bezahlbarer Wohnraum für den unteren Durchschnittsverdiener, die Durchschnittsfamilie mit Kindern gebaut worden ist. In den...sagen wir mal...letzten 20 Jahren. Vom sogenannten "Markt" der angeblich für alles eine Lösung ist.
    Nennen Sie mir bitte präzise Zahlen. Ich bin Leistungs- und Ergebnisorientiert. Es wird nicht reichen, dass Sie die Beschreibung der Wirklichkeit für "subjektiv" "ideologisch" und eine "Beleidigung" ausgeben.
    Nur um aus der Wirklichkeit keinen Schluss ziehen zu müssen.
    Sie müssten schon solchen sozialen Wohnungsbau nachweisen können.
    Können Sie aber nicht. Es gibt ihn nicht. Er ist nicht da. Ist nicht gebaut worden.
    DAS scheint Sie nicht zu beleidigen. Sie sind beleidigt, wenn es jemand ausspricht.



  10. 25.

    Die Gropiusstadt uam. sind als damals schnell und pragmatisch umzusetzende Projekte bei freiem Raum kaum mit der Gegenwart vergleichbar. Die Schnellbauweise, die vorfertigten Bauteile etc. waren Zeitgeistausdruck und sicher praktisch, sich nicht richtig öffnende Fenster oder "Wohnklos mit Balkon" aber nicht der Herzenswunsch von Mietenden. Nur, sowohl die dichte Drängung von 90% Sozialwohnungen und die damit einhergehende geringe soziale Durchmischung, vielmehr Segregation, als auch die Tatsache, dass ganze Stadtteile lebensfern auf Hauptfunktionen - hier Schlafen, dort Arbeiten - eingerichtet und geplant wurden, führte dazu, dass der Sozialraum als solcher ignoriert wurde. Wo viele Menschen zusammenleben, gibt es auch min. genauso viele Bedürfnisse. D.h., auch für die, grds. zutreffende Idee, heutzutage nach oben zu bauen, meint das in der Folge, dass die gesamte soziale Daseinsvorsorge mitwachsen muss: Behörden, med. oder Bildungseinrichtungen, Nahverkehr, Freizeit, Kultur etc.

  11. 24.

    Ja irgendwie ist das der Baustil seiner Zeit. Ost wie West.

    Nur daß nach heutiger Lesart im Osten alles Mist war und im Westen ......denkt selber nach.

  12. 23.

    In der Gropiusstadt muß man, glaube ich, geboren sein, um sie zu lieben.
    Es wird hoffetnlich keine "Blaupause für den Städtebau der Zukunft", denn es ist nur eine Idee von Wohnungsbau, keine menschenfreundliche Architektur. Mehr Anonymität geht nicht.
    Die grauenvollen Grünflächen sind so öde wie Fußball- oder Tennisplätze. Vielleicht kann daran einmal gearbeitet werden, es wird aber vielleicht auch gleich wieder zerstört wie überall in der Stadt.

  13. 22.

    Generell Zustimmung.
    Eine kleine Einschränkung: Warum soviel in der Innenstadt in Ffo (hauptsächlich durch Brände) zerstört wurde, wäre ich mit Ihrer Erklärung vorsichtiger als Frankfurter.

  14. 21.

    Was ist denn "DER Wohnungsbau der 70er und 80er Jahre"? Da gab es doch unterschiedliche Stile und Qualitäten, die teils spannender waren als das Einerlei des heutigen Wohnungsbaus. Und wie wollen Sie beurteilen, was heute angeblich niemand mehr möchte? Es gibt doch durchaus viele Leute, die gern in gut geplanten Hochhaussiedlungen in Ost und West leben.

  15. 20.

    Sehr schön, dass Sie das veröffentlichen. Noch schöner wäre es, wenn Sie die Berichtigung durchführen würden.

  16. 19.

    „Schon kann man seriös im Sachverhalt diskutieren.“

    Unseriöse und unglaubwürdige Auslassung, Vgl. Ihr Beitrag vom 06.11.22, 11.09 Uhr.:

    „Aber gebaut werden heute Plattenbauschlösser und vollkommen überteuerter Investor-Spekulationsmüll.“

    Subjektiv wertende Beleidigungen sind besonders sachlich und seriös.

    Danke, Martina.

  17. 18.

    Gerade im gleichen Satz einen 2. Korken entdeckt: Die Bematen bauen einen neuen Wohnhaus. Vielleicht sollte man doch einen Korrektor beschäftigen.

  18. 17.

    Das ist derart pauschal nur billigste Propaganda. Die Bausünden der Nachkriegszeit hatten primär nichts mit autogerechten Städten zu tun, da die große Welle der neuen Autobesitzer erst nach dem Wiederaufbau kam. Wenn, dann war das weit punktueller und betraf wichtige Durchgangsstraßen oder die unüberlegte Nutzung städtebaulich bedeutender Plätze zum Parken. Letzteres ist längst großflächig korrigiert worden. Den Wohnungsbau der 70er und 80er Jahre möchte heute niemand mehr, mal abgesehen davon, dass er wegen aktueller Vorschriften gar nicht mehr möglich ist. Bauen ist heute weit teurer und Investoren müssen eben auch noch was dran verdienen, sogar die staatlichen. Das Problem liegt darin, dass der soziale Wohnungsbau systematisch vernachlässigt wurde und somit dieser Wohnraum für die fehlt, die ihn wirklich brauchen. Er ist aber nicht dafür da, dass alle billig wohnen, denn die Differenz muss trotzdem jemand zahlen.

  19. 16.

    Das Problem der Altbauten mag ansatzweise stimmen.
    Wenn man sich die Altstädte östlich und westlich der Elbe anschaut, erkennt man aber ganz schnell aus welcher Richtung welche Siegermacht mit welcher Strategie einmarschiert ist.
    Mein Vater hat den Krieg in Wernigerode verbracht. Kaum Einschränkungen und Zerstörungen. Selbst im Frühjahr 1945 normaler Schulbetrieb. Die Amis und Briten wussten das weitere sinnlose Zerstörung des Feindes nur mehr Arbeit beim Wiederaufbau bedeutet.
    Hier in FF oder Seelow hingegen 80-90% Zerstörung, auch der sinnlosen Verteidigung der Nazis geschuldet.
    Da stand praktisch kein Altbau mehr den man sanieren könnte und demzufolge wurden einhergehend mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der DDR auch die Wohnungsbauprogramme realisiert. Zeitversetzt etwas später als in der Bundesrepublik.

  20. 15.

    Bei lesen dieser Zeilen, da fällt mir nur Franfurt am Main ein, das als Paradebeispiel für die 60. Jahre der hiesigen SPD - Politik "Autogerechte Stadt" dienen kann, aber bereits mitte der 70.Jahre begann das Umdenken, zugegeben durch Proteste der Einwohner.
    Dies ist aber keinesfalls die Politik des Bundes gewesen, sondern Politik der "Lokalpatrioten" gewesen, der Bund und die Länder hatten da gar nichts "reinzureden". Übrigens, ist heute noch so.

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