Neue Sicherheitswarnung - Internetseite der Stadt Potsdam ist schon wieder offline
Eigentlich sollte ab Dienstag wieder so gut wie alles funktionieren auf der Internetseite der Landeshauptstadt, doch dann kam alles anders. Ein Virenschutzprogramm hat Hinweise auf neue Bedrohungen gefunden. Die Seite ist wieder offline.
Die Stadt Potsdam hat die Wiederinbetriebnahme ihrer Online-Dienstleistungen gestoppt. Das teilte ein Stadtsprecher am Dienstagabend rbb24 Brandenburg Aktuell mit. Grund sei eine Warnung des neuen IT-Sicherheitssystems.
Am Dienstag seien von dem neu installierten Virenscanner "eine hohe Anzahl automatisierter Kommunikationsversuche aus dem internen Netz der Landeshauptstadt Potsdam an externe Server" registriert worden, heißt es auf der Homepage der Stadt Potsdam weiter. Dies könne als Hinweis auf Schadsoftware gedeutet werden.
Die Server wurden daraufhin umgehend vom Internet getrennt und die E-Mail-Kommunikation abgeschaltet. Bislang gebe es keine Hinweise, dass Daten von Servern der Landeshauptstadt abgeflossen oder durch die Schadsoftware verschlüsselt worden seien.
Portal sollte am Dienstag wieder online gehen
Kurz zuvor hatte die Verwaltung angekündigt, für den Schutz gegen Hackerangriffe deutlich mehr finanzielle Ressourcen aufzuwenden. Der Dezernent für zentrale Verwaltung, Dieter Jetschmanegg, sagte, für den Unterhalt der neuen Systeme und Leistungen werde Potsdam jährlich zwei Millionen Euro ausgeben.
Eigentlich sollten viele Dienstleistungen der Potsdamer Stadtverwaltung ab Dienstag wieder online genutzt werden können. Die Verwaltung hatte morgens damit begonnen, einzelne Systeme und Dienstleistungen wieder in Betrieb zu nehmen. Nachdem am Montag vergangener Woche die Mail-Verbindungen wieder aktiviert worden waren, sollten nun unter anderem wieder Beurkundungen von Neugeborenen und Sterbefällen sowie die Bearbeitung von Wohngeldanträgen und Visaverfahren möglich sein. Das teilte die Pressestelle der Stadt am Montag mit.
Potsdam-Portal bereits Ende Dezember abgeschaltet
Auch die Anmeldung und Beurkundung von Eheschließungen sowie Mutter- und Vaterschaftsanerkennungen sollten dann wieder angeboten werden. Wohnsitzan- und abmeldungen seien aber weiterhin nicht möglich, hieß es am Montag. Wie es nun mit der Potsdamer Internetseite weitergeht, ist unklar.
Ende Dezember hatte Potsdam bereits Hinweise auf einen drohenden Cyberangriff erhalten. Am 29. Dezember hatte die Landeshauptstadt deshalb die Verbindung zum Internet gekappt. Seitdem gab es nach Verwaltungsangaben umfangreiche Arbeiten an der IT-Sicherheit. Viele Dienstleistungen für Bürger konnten wegen der Abschaltung vorübergehend nicht angeboten werden, wie das Beantragen eines vorläufigen Reisepasses, die An- und Abmeldung von Fahrzeugen und An- sowie Ummeldungen.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 24. Januar 2023, 19:30 Uhr