Neue VBB-Ticketpreise ab April - Preise für Einzelfahrscheine und Kurzstrecke steigen um 20 Cent

Di 14.02.23 | 18:15 Uhr
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Ein Fahrschein-Entwerter in der Berliner U-Bahn (Bild: dpa/Christoph Hardt)
Video: rbb24 | 14.02.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: dpa/Christoph Hardt

Dass VBB-Tickets in Berlin und Brandenburg ab April teurer werden sollen, ist seit Herbst bekannt. Jetzt liegt das neue Tarifgefüge vor - allerdings unter Vorbehalt. Denn das Deutschlandticket könnte den Verkehrsverbund zum Nachbessern zwingen.

  • Einzelfahrten und Kurzstecken könnten ab April 20 Cent mehr kosten
  • Vier-Fahrten-Karte und 24-Stunden-Tickets werden deutlich teurer
  • VBB will Abo-Preise überprüfen, sobald das Deutschlandticket erhältlich ist
  • Zukunft des 29-Euro-Tickets in Berlin ist unklar

Bereits im Herbst hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) angekündigt, dass ab dem 1. April 2023 die Ticketpreise in der Region um durchschnittlich 5,62 Prozent steigen sollen. Am Dienstag hat der VBB die konkreten neuen Ticketpreise veröffentlicht.

Laut VBB verteuert sich der Einzelfahrausweis AB ab dem 1. April 2023 um 20 Cent auf dann 3,20 Euro. Der Preis für eine Kurzstrecke in Berlin erhöht sich ebenfalls um 20 Cent auf 2,20 Euro. Der Preis für den Einzelfahrausweis Berlin ABC steigt auch um 20 Cent auf 4 Euro.

Der VBB begründet die Preiserhöhungen mit den gestiegenen Energie- und Kraftstoffkosten des Unternehmens. Zuletzt erhöhte der VBB am 1. Januar 2021 die Ticketpreise.

Die Berliner Vier-Fahrten-Karte kostet künftig 10 Euro und damit 60 Cent mehr als derzeit. Die 24-Stunden-Karte für das Berliner Stadtgebiet verteuert sich auf 9,50 Euro, das sind 70 Cent als bisher. Das gleiche Ticket für Berlin und das benachbarte Umland wird künftig 10,70 Euro kosten. Damit steigt dieser Tarif zu April ebenfalls um 70 Cent.

Die VBB-Umweltkarte Berlin ABC im Abonnement mit monatlicher Abbuchung kostet zukünftig 88,00 Euro pro Monat. Das Abonnement VBB-Umweltkarte Berlin AB mit monatlicher Abbuchung erhöht sich erst ab dem 1. Mai 2023 (nach Ende der 29-Euro-Abo-Aktion in Berlin) von 63,42 Euro auf künftig 66,90 Euro im Monat. Das Schülerticket ist in Berlin weiterhin kostenlos für alle Schüler*innen nutzbar.

In Brandenburg werden die Fahrpreise für Einzelfahrausweise so wie in Berlin um 20 Cent erhöht, auch die 24-Stunden-Karten im Lokaltarif (bis 25 km) und Regionaltarif (ab 25 km) werden teurer. Der Preis für Einzelfahrausweise und 24-Stunden-Karten in den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Potsdam und Cottbus steigt ebenso.

Die Abonnements VBB-Umweltkarte mit monatlicher Abbuchung bleiben in Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) im Preis stabil. In Cottbus erhöht sich der Preis um 1 Euro, in Potsdam um 2 Euro.

Das VBB-Abo 65vorOrt gilt für die Städte Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus bereits für Fahrgäste ab 63 Jahren.

Der Preis der Tageskarte VBB-Gesamtnetz erhöht sich um 2 Euro auf 25 Euro. Die 24-Stunden-Karte Fahrrad für das VBB-Gesamtnetz (6,00 Euro) bleibt im Preis stabil. Für das Abonnement VBB-Abo 65plus liegt der Monatspreis ab dem 1. April 2023 bei 54,50 Euro.

Deutschlandticket könnte Tarife nochmal verändern

Der VBB weist zudem darauf hin, dass zum 1. Mai 2023 das Deutschlandticket für 49 Euro als Abo-Angebot mit monatlicher Kündigung für den öffentlichen Nahverkehr eingeführt wird. Der Vorverkauf für Neukunden beginnt unter dem Vorbehalt der pünktlichen Einführung am 3. April 2023.

Das Deutschlandticket werde das VBB-Tarifgefüge im Abo-Bereich deutlich verändern, deshalb werde derzeit innerhalb des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg intensiv über ein Gesamtkonzept beraten, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Noch bis zum 30. April gilt in Berlin das 29-Euro-Ticket. Ob und wie es damit weitergeht, ist angesichts der unklaren Lage nach der Wahlwiederholung in Berlin noch völlig offen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 14.02.2023, 19:30 Uhr

84 Kommentare

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  1. 84.

    Da mögen Sie sicher Recht haben. Aber warum sollte beispielsweise mein Mann, der aus gesundheitlichen Gründen und der in Aussenbezirken schlechten Erreichbarkeit der Öffis, diese generell nicht nutzen kann, dafür bezahlen? Sicher könnte es auch da wieder Ausnahmeregelungen geben, die dann in endlosem Papierkram bei überlasteten Behörden hängen bleiben.

  2. 83.

    Prinzip verstanden. Aber: "Nicht nur Benzin, auch Steuern und Versicherung mitrechnen..." - dann müssen sie aber auch die Steuern bei allen mitrechnen, die über den Fiskus in die Subvention des ÖPNV gesteckt werden, da sich der allein aus den Fahrkarten nicht trägt.

  3. 82.

    Wenn ich für mich sprechen darf: Seit 7 Jahren Rentnerin (aus gesundheitlichen Gründen und der Vernunft wegen ohne Führerschein). 30 Jahre mit Abo ne gute Stunde zur Arbeit, das Gleiche zurück. Zwischendurch mal aussteigen und das ein oder andere erledigt - ohne immer wieder ne neue Fahrkarte entwerten zu müssen. Diese Art Freiheit hab ich nie aufgegeben und werde es - zumindest freiwillig - auch nie tun. Bei den jetzigen Preisen von Einzelfahrscheinen kann sich auch für Rentner ein Abo rechnen.

  4. 81.

    "Es sollte ein Abo für Rentner geben, egal welches Alter. Erwerbsunfähige gehen hier leer aus und zahlen den vollen Preis." Ich möchte ja niemandem zu nahe treten, aber wozu braucht ein Rentner ein Abo? Es gibt doch viele Tarife, die für Gelegenheitsfahrer passend und nicht so teuer sind.

  5. 80.

    "Warum kann ich das nicht schon mit 55 abschließen?" Weil es "65...." heißt!

  6. 79.

    "Der ÖPNV muss endlich kostenlos werden..." Na klar! Und wer bezahlt dann das Personal, die Infrastruktur, Reparaturen, Sanierung, Neubau usw.?? Besser wäre, wenn JEDER Berliner einen einkommensabhängigen Obulus zahlen würde, dann hätte auch das Schwarzfahren ein Ende!

  7. 78.

    Um "rumstehen" ging es nicht, sondern ob man mit dem Auto preiswerter als 49€ fährt ( im Fall der Frau, auf deren Beitrag ich geantwortet habe)!

  8. 77.

    Na ja, nicht ganz richtig. Steuern und Versicherung zahle ich auch, wenn das Auto nur rumsteht oder ich mit dem ÖPNV unterwegs bin.

  9. 76.

    Wird noch spannend. Bin AB Abonnentin, zurzeit also 29 Euro inkl. Mitnahmen und Übertragbarkeit.
    Im März kommt wohl Post von der S-Bahn Berlin GmbH, ob man zum Deutschlandticket (keine Mitnahmen, keine Übertragbarkeit) wechseln möchte. Man soll sich rasch entscheiden, ohne Kündigung, damit es zum 1. Mai klappt. Wird dann evtl. später von RGR die Fortsetzung des 29 Euro Tickets beschlossen, hat man erstmal ein teureres Abo mit weniger Leistung. Also abwarten.

  10. 75.

    Ich bin häufig mit meinem E-Rollstuhl unterwegs und auf Barrierefreiheit angewiesen. Über die entsprechende APP werde ich gut durch den ÖPNV geleitet, auch wenn Aufzüge defekt sind, da der Defekte Aufzug selbstständig seine Funktionslosigkeit ins System einspeist.
    Die Deutsche Bahn gehört zwar zum ÖPNV, ist aber leider beim Bund angesiedelt. Und ist durch Berlin nicht zu steuern.
    Ich bin jedenfalls froh in Berlin unterwegs zu sein.

  11. 74.

    "Aber das in Berlin immer noch fürs Fahrrad in der U- und S-Bahn bezahlt werden muss ..." Dafür gibt's in Berlin keine "Sperrzeiten" - und Fahrräder beanspruchen nun mal Platz, der auch mit zahlenden Kunden belegt werden könnte.

  12. 73.

    20€ mehr im Monat entspricht 1€ pro Arbeitstag .... Sie fahren mit dem Auto 20 x 30 = 600 km für weniger als 49 Euro? Nicht nur Benzin, auch Steuern und Versicherung mitrechnen...

  13. 72.

    Haha, Sie kleiner Schelm, Sie … Das ist komplett ironisch zu verstehen und Sie machen sich hier über Menschen mit besonders einfach gestricktem rechten Weltbild lustig, richtig? So ein absoluter Stuss kann ja nun (hoffentlich) nicht Ihr Ernst sein …

    (Oder etwa doch?)

  14. 71.

    „Ich stelle mir gerade vor-U-Bahn, Busse, S-Bahn, Straßenbahn fahren in Berlin im 30-Minuten-Takt und glückliche Menschen essen während der Fahrt vom Boden.“

    Natürlich ohne Besteck und auch ohne Hände, sondern stattdessen auf allen Vieren – und während Sie kauen nicken sich alle zufrieden freundlich grinsend zu … Einfach wunderschön!

  15. 70.

    Wir haben auch zum Jahreswechsel die Teriferhöhung bekommen.
    Aber Hand auf die Brust, die Mitarbeiter wollen auch vernünftig bezahlt werden, der Kunde ist immer der
    "Leidtragende", siehe Lohnerhöhung bei den städtischen Betrieben in 2022.
    Aber das in Berlin immer noch fürs Fahrrad in der U- und S-Bahn bezahlt werden muss ,ein Relikt aus alten Zeiten ,dass in Hamburg schon vor 20 Jahren abgeschafft wurde. Gewisse Sperrzeiten Mo bis Fr, ,mehrnicht.

  16. 69.

    Wir haben auch zum Jahreswechsel die Teriferhöhung bekommen.
    Aber Hand auf die Brust, die Mitarbeiter wollen auch vernünftig bezahlt werden, der Kunde ist immer der
    "Leidtragende", siehe Lohnerhöhung bei den städtischen Betrieben in 2022.
    Aber das in Berlin immer noch fürs Fahrrad in der U- und S-Bahn bezahlt werden muss ,ein Relikt aus alten Zeiten ,dass in Hamburg schon vor 20 Jahren abgeschafft wurde. Gewisse Sperrzeiten Mo bis Fr, ,mehrnicht.

  17. 68.

    Das ist korrekt und daher nehme ich so oft es geht das Rad :-) Der Einwand bezog sich auf das derzeit aktuelle AB-Ticket. Mit dem neuen 49´er-Ticket ist die Rechnung klar: ich fahre sowieso mehr mit dem Radl als mit dem Töff ins Büro. Und an die Schnappatmer: des Töff dann auch nur bei ausgesprochenem Shietwetter oder wenn nach dem Job das Töff unbedingt vonnöten ist - ziemlich selten, aber das kommt vor. Ansonsten Töff nur für Außerhalb :-)Und an die Schnappschnappatmer: Carsharing kommt mir nach ein paar sehr negativen Erfahrungen nicht mehr unter meinen Ar... - solange sich die Nutzenden dieser Fz wie die Wandalen und Unholde in und mit diesen Fz behehmen, ihren Mist und Unfähigkeit den Folgenutzenden aufbürden, lasse ich das sein und habe mein eigenes solange es geht/fährt....
    Habt Spaß.

  18. 67.

    Möglicherweise wird das nicht funktionieren, weil das Rad im Keller steht. Vermutlich wird das Rein- oder Raustragen schon bei einem einfachen Rad ganz schön mühevoll sein, geschweige denn bei einem deutlich schwereren E-Bike.

  19. 66.

    Das ist genau das falsche Signal in einer Zeit, da die Menschen davon überzeugt werden sollen, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen.

  20. 65.

    Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach dem 49 Euro-Ticket als Jobticket.

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