9.000 Euro erhöhtes Beförderungsentgelt - Ausflug einer Berliner Schulklasse endet zum zweiten Mal mit Polizeieinsatz

Fr 14.07.23 | 15:18 Uhr | Von Philipp Rother und John Hennig
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Symbolbild: Wartende Passagiere am Hauptbahnhof Duisburg am 29.07.2022 (Quelle: dpa/Schoening)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.07.2023 | Marie Boll | Bild: dpa/Schoening

Die Abschlussfahrt einer 10. Klasse aus Berlin endet mit einem erhöhten Beförderungsentgelt von 9.000 Euro. Und einem Empfang der Bundespolizei. Ein Teil der Schüler wurde erst kürzlich in Brandenburg angegriffen. Von P. Rother und J. Hennig

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit endete der Ausflug einiger Berliner Zehntklässler mit einem Polizeieinsatz. Die Bundespolizei begrüßte in der Nacht von Freitag zu Samstag kurz nach Mitternacht insgesamt 32 Schüler:innen und ihre beiden Lehrkräfte am Berliner Hauptbahnhof - zusammen mit den wartenden Eltern der zumeist 15- und 16-jährigen Jugendlichen.

Der Gruppe wurde Fahren ohne gültiges Fahrschein vorgeworfen. Mehr als 9.000 Euro erhöhtes Beförderungsgeld sollte sie dafür bezahlen. Und nun wurden ihre Personalien aufgenommen.

Wobei die Bundespolizei wohl schnell deutlich machte, dass sie selbst überrascht war, wen sie da empfing - laut der Lehrerin wirkten sie nicht auf eine müde Klasse am Ende ihrer Abschlussfahrt eingestellt. "Vor Ort zeigten sie Verständnis", sagt eine der Lehrerinnen dem rbb, "das war wohl etwas falsch durchgegeben worden."

Erst Verspätung, dann falsches Gleis

Aber, der Reihe nach: Die Schulklasse aus Berlin kam aus Utrecht in den Niederlanden, wo sie gerade eine sehr schöne Abschlussfahrt hatte, wie die Lehrerin schildert. Sie wollten am Freitag zurück nach Berlin fahren. Doch beim Zwischenstopp in Duisburg strandete die Reisegruppe. Der anvisierte Flixtrain hatte Verspätung, um 16:36 Uhr sollte er ursprünglich von Gleis 10 abfahren.

"Viele Züge mit Verspätung, sehr chaotisch und voll, da Bauarbeiten", vermerkte die Lehrerin in einem Gedächtnisprotokoll, das dem rbb vorliegt. Um 17:58 Uhr sei an der Anzeigetafel ein Gleiswechsel für den Zug nach Berlin angezeigt worden. Die Gruppe aus Berlin wechselte also hinüber zu Gleis 9. Dort sei der FLX 30 zunächst auch an der Anzeigetafel für 18:01 Uhr angekündigt worden, so die Lehrerin. Ab etwa 18:06 Uhr verschwand die Ankündigung aber. Der Zug kam nicht.

Die Lehrkräfte versuchten danach vergeblich die Flixtrain-Hotline zu kontaktieren. Am Infoschalter der Deutschen Bahn erfuhren sie, dass der FLX 30 von Gleis 11 statt 10 oder 9 abgefahren war. Auch andere Reisende hatten den Zug deshalb verpasst.

Gestrandet in Duisburg

Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn riefen dann nach Angaben der Lehrerin verschiedene Stellen an, um herauszufinden, wer nun haftet: Flixtrain oder die Bahn? "Die Bahn habe den Anzeigetafel-Fehler verursacht, hieß es dann", so die Lehrerin. Das gaben sie ihr später auch schriftlich.

Ein Lösungsvorschlag, wie die Gruppe nun nach Berlin kommen soll, habe es aber nicht gegeben. "Anrufe bei Schulleitung, stellvertretender Schulleitung und privater Anwältin", schreibt die Lehrerin in ihrem Protokoll. Es sei keine Lösung des Problems in Sicht gewesen. ICE-Tickets für alle Gruppenmitglieder hätten zu dem Zeitpunkt rund 4.500 Euro gekostet. "Das Geld hatten wir aber nicht", so die Lehrerin.

"Jede weitere Kooperation" verweigert

Mit der schriftlichen Bestätigung der Bahn über "fehlerhafte Gleisinformationen" stieg die Klasse um 20:10 Uhr schließlich, nach sieben Stunden auf dem Duisburger Bahnhof, in einen ICE nach Berlin – auf Vorschlag der Lehrkräfte ohne Fahrschein. "Wir hatten zuvor mit der stellvertretenden Schulleitung gesprochen – die hatte den Vorschlag unterstützt", so die Lehrerin. Auch die Bahn-Mitarbeiter vor Ort hätten das akzeptiert, sagt sie.

"Das war eine Notsituation, wir müssen die Kinder ja befördern", sagt die Lehrerin. Die erste Ticketkontrolle im Zug verlief auch ohne Beanstandung. Der Kontrolleur verstand. "Er sagte, dass es noch einen Personalwechsel geben wird. Er wollte das Problem weitergeben", so die Lehrerin.

Doch der zweite Kontrolleur verstand nicht. Er sei sofort aktiv geworden, habe mit mehreren Stellen wegen der Zuständigkeit telefoniert, erklärt die Lehrerin: "Es ließ sich offenbar nicht mehr klären, dass es einen Anzeigefehler in Duisburg gab." Der Kontrolleur habe daher nach etwa einer Stunde entschieden, das erhöhte Beförderungsentgelt von der Reisegruppe aus Berlin zu verlangen. "Wir haben daraufhin jede weitere Kooperation mit dem Kontrolleur verweigert", hält die Lehrerin schriftlich fest.

Der Einsatz war absolut unangemessen und unnötig und hat mich und die Kinder irritiert, die gerade erst nicht so erfreuliche Erfahrungen mit der Polizei hatten.

Lehrerin der betroffenen Schulklasse

Bundespolizei: "verstärkt Kräfte vor Ort"

Um 0:20 Uhr kam der ICE schließlich am Berliner Hauptbahnhof an. Die Reisegruppe wurde von etwa 20 Kräften der Bundespolizei erwartet. Nach Aufnahme der Personalien wurde eine Fahrpreis-Nacherhebung pro Person von 267,40 Euro verteilt. In Summe geht es also um einen Betrag von 9.091,60 Euro. Für den verpassten Flixtrain zahlte die Klasse der Lehrerin zufolge knapp 1.500 Euro.

Die Bundespolizei bestätigte dem rbb auf Nachfrage, dass es in der Nacht zu Samstag einen Einsatz im Hauptbahnhof gegeben hat. Es waren demnach "verstärkt Kräfte vor Ort". Die Schüler und die beiden Lehrkräfte hätten keine gültigen Tickets gehabt, erklärte eine Sprecherin. Die Lehrkräfte hätten sich geweigert, die Personalien an den Kontrolleur im Zug herauszugeben. Daher sei die Polizei angefordert worden, um die Identität der Schüler und der Lehrerinnen festzustellen.

"Das ist in so einem Fall eine ganz normale Prozedur", sagte die Sprecherin der Polizei weiter. Die anwesenden Erziehungsberechtigten seien informiert worden, dass es noch etwas dauern würde, hieß es weiter.

"Der Einsatz war absolut unangemessen und unnötig und hat mich und die Kinder irritiert, die gerade erst nicht so erfreuliche Erfahrungen mit der Polizei hatten", sagt dagegen die Lehrerin.

Bahn fordert Geld nicht mehr ein

Denn für etwa die Hälfte der 32 Schüler:innen war es nicht der erste unerfreuliche Vorfall während einer Fahrt. Im Mai bereiteten sich die Zehntklässler auf ihre Mathe-Prüfungen für den Mittleren Schulabschluss vor. In Heidesee (Dahme-Spreewald) wurden sie dann aber rassistisch beleidigt und von teils vermummten Jugendlichen bedroht. Die Polizei musste kommen, die Eltern holten nachts ihre Kinder vorzeitig ab.

Die Angreifer wollten laut Polizei auch in die Unterkunft der Schulklasse gelangen. Der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und Bedrohung.

Die Vorgeschichte war zumindest bei der Bahn natürlich nicht bekannt. Dennoch bedauert sie im Nachhinein die Geschichte: "Wir können verstehen, dass der Vorfall am vergangenen Freitag für die Reisegruppe ein unerfreuliches Erlebnis gewesen ist", teilte ein Sprecher dem rbb auf Nachfrage mit. "Dafür möchten wir uns an dieser Stelle entschuldigen."

Das Geschehene werde aufgearbeitet, hieß es zunächst. Später schrieb ein Sprecher: "Es ist richtig, am vergangenen Freitag hat es am Bahnhof Duisburg Fehler in der Kundeninformation gegeben. Deshalb werden wir die Fahrpreis-Nacherhebung von der Schulklasse nicht einfordern." Das erfolge "aus Kulanzgründen", so der Sprecher, immerhin sei die Gruppe am Ende "ohne gültigen DB-Fahrschein in den ICE eingestiegen". Auch die Lehrerin bestätigt, dass sie mit der Bahn im Kontakt und Austausch sei und nun die 34 Vorgangsnummern übermitteln müsse.

Dann wird zumindest diese Geschichte erledigt sein.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.07.2023, 18:30 Uhr

Beitrag von Philipp Rother und John Hennig

109 Kommentare

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  1. 109.

    Ja dem Bund gehört das Schienennetz und die DB AG ist lediglich der Betreiber.
    Die DB AG ist ein Konzern, wo der Bund Alleinaktionär ist. immer noch
    Da die DB AG nach der Privatisierung an die Börse gehen sollte, wurde das Schienennetz nicht Eigentum des Konzerns.
    Aus dem Börsengang wurde nichts, aber trotzdem ist es heute noch so.

  2. 108.

    Woher wollen sie wissen dass FlixTrain an der entstandenen Situation keine Schuld hat?
    Lesen Sie sich die Bewertungen zu FlixTrain durch, und dann werden Sie Ihre Meinung ändern.
    Bei dem Chaos und Unzuverlässigkeit, das man dort durwegs liest, wird die Kommunikation mit der DB wohl ähnlich sein.

  3. 107.

    Nicht nur das Netz der DB AG gehört.dem Bund,daß ganze Unternwhmen DBAG mit seinen geschätzten 100 Untergesellschaften,die im Notfall nichts miteinander zu tun haben,gehört dem Bund.
    Und Fixtrain ist nun einmal auf den Bund bzw.dessen Eigentum angewiesen,da ihm weder die Bahnstrecken noch die Bahnsteige nebst Lautsprechern und Anzeigetafeln gehören.Es ist aber laut Gesetz ein diskriminierungsfreier Zugang zu gewähren.Und genau diesen zu ermöglichen verhindert das 100 % Staatseigentum.

  4. 106.

    Fahren Sie das erste Mal Zug? Sie sind da wirklich naiv und leben in einer Blase.

    Es waren Abendstunden, das ist in D uncool, zu arbeiten in diesen Stunden, also welchen "Mitarbeiter" meinen Sie?

    Und würden Sie dann in Kauf nehmen, dass auch der letzte Zug und dann die Hotelgebühren für die nötige Übernachtung holen wenn doch eine Informationsstelle mit einer riesigen Schlange doch noch geöffnet ist?

    Sie haben einfach keine Ahnung, wie das Bahnfahren in Deutschland funktioniert.

  5. 105.

    Man lese sich die Bewertungen (2684) von FlixTrain durch, sie sind dermaßen schlecht, na, ja, bei den Preisen kein Wunder. Der FlixBus ist ähnlich schlecht.

  6. 104.

    Ich finde die Lehrerin hat völlig richtig gehandelt, im Gegensatz zu dem zweiten Kontrolleur. Ich hatte mal Ähnliches erlebt, bin mit einer Kindergruppe aus Mecklenburg nach Berlin gefahren und der Anschlusszug war weg trotz gegenteiliger Angabe des Zugpersonals. Wir mussten dann über Hamburg zurück, dort bin ich mit den Kids dann illegal in einen ICE gestiegen, sonst wären wir an dem Tag nicht mehr nach Berlin gekommen. Das Zugpersonal war kulant und wir wurden problemlos ohne gültiges Ticket befördert.

  7. 103.

    Wie will die Bahn bei den Preisen und Service eine Alternative zum Flugzeug sein?

    Und macht die Klasse wirklich die Polizei für die schlechte Erfahrung verantwortlich oder drückt sich der Artikel nur undeutlich aus? Die Polizisten machen doch auch nur ihren Job. Die alleinige Verantwortung liegt doch bei der Bahn. Bzw. beim vorigen Vorfall bei den Gewalttätern.

  8. 102.

    Da redet die DB immer vom tollen "integrierten Konzern". Und dann klappt noch nicht mal die Absprache zwischen dem DB-Bahnhofspersonal und dem Schaffner im ICE. Um darauf hinzuweisen, dass wegen eines DB-Fehlers Leute aus dem Flix-Train ersatzweise mit dem ICE nach Berlin fahren müssen. Und ihnen dafür nicht 10.000 Euro in Rechnung zu stellen sind.

  9. 101.

    Ich kann nachvollziehen, dass nach über sieben Stunden die Nerven blank lagen und man einfach nur nach Hause wollte, vor allem mit einer wahrscheinlich total entnervten Klasse voller Teenager. Ich hätte mich aber anstelle der Lehrerin niemals nur mit der Bestätigung des Fehlers und einer mündlichen Zustimmung ohne Ticket in einen Zug gesetzt. Ich denke, ich hätte auf eine schriftliche Bestätigung des Mitarbeiters bestanden, dass der Service Vorort diese Fahrt genehmigt.

  10. 100.

    Flixtrain, DB Station&Service und DB Fernverkehr sind drei verschiedene Unternehmen, die sich gegenseitig erstmal nichts schuldig sind. DB Fernverkehr kann nichts für die falsche Anzeige am Bahnsteig. Die Politik wollte die Zerschlagung der Bahn, und das sind die Konsequenzen. Man steigt auch nicht einfach ohne Fahrkarte in einen ICE, sondern man klärt das zunächst mit dem Kundenservice vor Ort. Die Lehrerin sollte sowas eigentlich wissen.

  11. 99.

    Flix-Train trifft gar keine Schuld. Die falsche Fahrgastinformation auf der Anzeigetafel kamen von der DB. Diese fordert dann noch von den geschädigten Fahrgästen 10.000 Euro. Das ist völlig dreist. Gesunder Menschenverstand ist nicht vorhanden. Das hätte die DB intern klären können. Zwischen dem Bahnhofsmanagement der DB in Duisburg und dem DB-Schaffner im ICE. Die Fahrgäste können für diesen DB-Fehler rein gar nichts.

  12. 98.

    Der Fehler für die falsche Gleisanzeige lag aber bei der DB. Flix-Train zahlt Stationsgebühren an de DB für den Zughalt in Duisburg. Damit dort z.B. die richtigen Gleise auf den Tafeln der DB angezeigt werden. Für Schäden durch Fehler haftet in Deutschland der Verursacher. Die Fahrgäste müssen sich ja an das halten, was auf den Anzeigen in dem DB-Bahnhof mitgeteilt wird.

  13. 97.

    Aussagekräftige Logos auf Kleidung, Transparente und schwenkende Wimpels sind natürlich ein Hinweis auf die Denkungsart, Deswegen weden solche Logos ja verwendet. Aber Ihre Bemerkung überrascht mich schon. Ich war schon der Meinung, daß es deutsche Jugendliche aus Berlin waren.

  14. 96.

    FLIX - Train, gehört nicht zu der intergrierten DB, da es mit diesem Unternehmen keine Beförderungsvereinbarung hat.
    Übrigens, das Schienennetz gehört dem Bund, und nicht der DB AG.

  15. 95.

    Ja, die Fahrgastrechte, die hat die Schulklasse gegenübe der FLIX - Train, aber nicht gegenüber der DB.

  16. 94.

    Sonst alles in Ordnung oder war heute was schlecht? Könnten Sie mal den Gedanken DB gleich Springer gleich niederträchtig o.ä.?
    Wie hier schon angemerkt wurde, ist die Aktion der Lehrerin durchaus kritisch zu betrachten.
    Und sie kann ja froh sein, daß die Bahn so reagiert hat. Wahrscheinlich weil die Empörten gleich die Presse gerufen haben.
    Und wieder gefragt. Was hat das mit dem Heidesee-Vorfall zutun?

  17. 93.

    So was ähnliches hab ich mal in Hannover erlebt.
    Zug sollte planmäßig auf Gleis 3 einfahren.
    10 Minuten vor Abfahrt die Lautsorecherdurchsage, dass der Zug auf Gleis 9 abfahren würde.
    Auf dem Bahnsteig an Gleis 9 kam dann die Durchsage, Abfahrt doch Gleis 3.
    Wie bei Jaques Tati und den Ferien des Monsieur Hulot.
    Als Schulklasse hat man da kaum Chancen. Zu langsam.

  18. 92.

    Ganz so ist es nicht,dass Fixtrain nichts mit der DB Netz AG und DB Station ohne Service zu tun hat,denn der Zug nutzt die Infrastruktur der deutschen Bahn. eben der integrierten DB.
    Das ist ja genau das Problem das dazu führt dass die Trennung des Betriebes der Eisenbahn von diesem bestimmten Betreiber auch von Zügen überfällig ist.

  19. 91.

    Versuchen Sie sich mal in die Eltern dieser Schüler und Schülerinnen hineinzuversetzen. Wäre es für Sie immer noch lustig? Und generell angemerkt: Bei einer Klassenfahrt hat man mehrere, meist fünf, Tage lang die Verantwortung für >20 Jugendliche und muss in Ausnahmesituationen eben auch schnell Entscheidungen treffen. Da lässt es sich leicht vom bequemen Sessel aus urteilen. Ich maße mir nicht an, zu beurteilen, inwiefern die Lehrerin etwas hätte anders regeln können. Ich war nicht dabei.

  20. 90.

    Die Nichterreichbarkeit von Flixtrain ist nicht nur kritisch zu sehen, sondern geht eigentlich überhaupt nicht. Es ist deren Aufgabe als Betreiber des Zuges, sich bei Unregelmäßigkeiten um die Weiterbeförderung ihrer Fahrgäste zu kümmern. Der Bahnhofsbetreiber kann da nur Erfüllungsgehilfe sein.

    Auf eigene Faust zu handeln ist möglich, wenn (an diesen Fall ist also gedacht worden) innerhalb von 100 Minuten nichts passiert. Bedeutet aber tatsächlich, selbst Fahrkarten auszulegen und sich hinterher erstatten zu lassen. Was Flixtrain mit diesen Kosten gemacht hätte, wäre dann deren Sache gewesen.

    Beschwerden darüber bitte ans Europaparlament und den EU-Ministerrat, die das mit ihrer Verordnung 2021/782 so geregelt haben. Oder sind wir hier in Deutschland inzwischen zur Selbstjustiz übergegangen?

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