Landgericht Potsdam - Geschäftsführerin sagt im Lunapharm-Prozess aus

Fr 20.10.23 | 14:13 Uhr
Symbolbild: Eine Frau in einer Apotheke (Quelle: dpa/Wiedl)
Audio: rbb24 Brandenburg Aktuell | 20.10.2023 | Katrn Neumann | Bild: dpa/Wiedl

Im Prozess zum Medikamenten-Skandal um den brandenburgischen Pharma-Großhändler Lunapharm hat am Freitag die angeklagte Geschäftsführerin umfangreich ausgesagt. Vor dem Landgericht Potsdam erklärte die 56-Jährige, sie sei überzeugt, sich nicht rechtswidrig verhalten zu haben. Sie gab an, sie sei jederzeit bemüht gewesen, alle Vorschriften einzuhalten.

In einer umfangreichen Erklärung schilderte die Geschäftsführerin, dass sie nur mit den erforderlichen Genehmigungen Handel mit günstigen Arzneimitteln aus dem EU-Ausland betrieben habe. "Aus meiner Sicht ist hier nichts getäuscht worden", betonte Krautz-Zeitel. Die Medikamente seien in allen Fällen vollkommen in Ordnung und wirksam gewesen.

Laut Anklage soll die Geschäftsführerin zwischen 2015 und 2018 Medikamente über eine Apotheke in Griechenland bezogen und in Deutschland vertrieben haben, obwohl diese Apotheke keine Großhandelserlaubnis hatte.

Zwar war dieser Handel behördlich im Mai 2017 verboten worden, trotzdem seien bis Juli 2018 weitere Lieferungen über Rechnungen eines Großhändlers aus Zypern verschleiert worden. Die Anklage lautet auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz. Dazu ist ein Rechtsanwalt aus Hessen als mutmaßlicher Mittäter angeklagt.

Im Sommer 2018 hatte ein Bericht des ARD-Magazins "Kontraste" den Skandal öffentlich gemacht. Ein Urteil wird in dem Prozess frühestens Anfang März erwartet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.20.2023, 12:20 Uhr

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