79 Jahre nach Oder-Übertritt der Roten Armee - Oderbrücher gedenken in Kienitz der Opfer des Zweiten Weltkriegs

Mi 31.01.24 | 16:18 Uhr
Gedenken an Opfer des Zweiten Weltkriegs in Kienitz
Audio: Antenne Brandenburg | 31.01.2024 | Felicitas Montag | Bild: rbb

Circa 100 Menschen haben am Mittwoch in Kienitz im Oderbruch (Märkisch-Oderland) der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht und an die Befreiung durch die Rote Armee erinnert.

Aufruf zum Frieden

Dazu eingeladen hatte die Gemeinde Letschin. Neben der Befreiung vom Nationalsozialismus wollen die Oderbrücher auch ihren aktuellen Friedenswillen zum Ausdruck bringen, sagte Bürgermeister Michael Böttcher (Freie Wählergemeinschaft) dem rbb: "Wir werden noch Jahrhunderte mit diesem Erlebten leben müssen. Und wir müssen dieser Sache auch entgegentreten, dass Krieg nie wieder eine Lösung ist. Politische Mittel sind die einzige Sache, friedliche Koexistenz und gleichzeitig hier eine Verhandlung aufzubauen, dass man miteinander lebt und sich nicht gegeneinander die Köpfe einschlägt."

Gedenken an geschichtsträchtigem Ort

An der Ortschaft Kienitz überschritten die Sowjetsoldaten am 31. Januar 1945 erstmals die zugefrorene Oder und bauten einen Brückenkopf auf - ein erster Schritt auf dem Weg nach Berlin. Die folgende Schlacht um die Seelower Höhen kostete zehntausende Soldaten das Leben.

Sowjetischer Panzer als Denkmal in KienitzPanzer-Denkmal in Kienitz

An die Ereignisse erinnert mitten im Dorf ein T-34-Panzerdenkmal, aufgestellt 1970. Seit einigen Jahren gibt es einen weiteren Gedenkstein für Kriegsopfer in der Nähe. Geehrt werden am 31. Januar die gefallenen Soldaten von Roter Armee und Deutscher Wehrmacht sowie die zivilen Opfer - der damaligen Kämpfe und gegenwärtiger Kriege. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gibt es Diskussionen darüber, ob es noch zeitgemäß ist.

Sendung: 31.01.2024, 10:30 Uhr

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