Sechs neue Bahnhöfe - Berlin will neue S-Bahn-Strecke zwischen Grünau und Springpfuhl bauen
Schnell von Marzahn nach Grünau: Das kann dauern, wenn man über das Ostkreuz muss. Der Senat will die Reise nun abkürzen - und eine neue S-Bahn-Strecke durch den Berliner Osten bauen. Das kann aber auch noch dauern.
Durch den Berliner Osten soll in Zukunft eine neue S-Bahn fahren. Die etwa 12,5 Kilometer lange Strecke soll vom S-Bahnhof Springpfuhl bis zum Grünauer Kreuz führen und mit sechs neuen Bahnhöfen die Stadtteile Marzahn, Biesdorf, Adlershof und Köpenick besser erschließen. Das teilte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) am Dienstag nach einer Senatssitzung mit.
Neue Stationen entlang der bestehenden Infrastruktur
Nach Schreiners Worten traf der Senat eine Grundsatzentscheidung, bei der Verbindung auf das System S-Bahn zu setzen und nicht beispielsweise auf eine Regionalbahn. Es sei vorgesehen, die Strecke entlang des bestehenden Berliner Außenrings zu führen.
"Züge des Regionalverkehrs nutzen diese Strecke bereits; mit der nunmehr beschlossenen Variante würde neben dieser bestehenden Eisenbahnstrecke eine weitere Infrastruktur für die S-Bahn errichtet werden", teilte die Verkehrsverwaltung auf rbb-Nachfrage mit.
Auch die neuen Stationen sollen entlang der bestehenden Infrastruktur entstehen: Dörpfeldstraße, An der Wuhlheide, Wuhlheider Kreuz, Karlshorst Nord, Biesdorf Süd. Die fünf Bahnhöfe sind bereits im Flächennutzungsplan des Landes Berlin hinterlegt. "Im Rahmen der weiteren Planungen sind Änderungen daran möglich", teilte die Verkehrsverwaltung mit.
Bei der Trassenführung der neuen S-Bahn wurde Schreiner zufolge auch die Tangentiale Verbindung Ost (TVO) berücksichtigt. Ziel sei es nun, die Planungen zügig voranzutreiben.
1,4 Milliarden Euro mögliche Kosten
Zunächst sind laut Schreiner eine Kosten-Nutzen-Untersuchung und eine sogenannte Fahrplanrobustheitsprüfung geplant. Daran schließen sich weitere Schritte an, darunter ein Planfeststellungsverfahren. Alles in allem dürfte es schätzungsweise zehn Jahre bis zum Baubeginn dauern. Es sei "verfrüht, ein konkretes Jahr für einen Baubeginn zu benennen", heißt es aus der Senatsverkehrsverwaltung.
Durch die neue S-Bahn soll sich nach Angaben Schreiners perspektivisch auch die Verbindung zum Flughafen BER verbessern. Verschiedene Umsteigepunkte zu bestehenden S-Bahn-Linien, zur U5 und zu zwei Tramlinien sind geplant. Die erwarteten Kosten bezifferte Schreiner auf rund 1,4 Milliarden Euro. Ziel sei es, dafür eine Förderung vom Bund in Höhe von 75 Prozent zu beantragen.
Sendung: rbb 88.8, 27.02.2024, 16:30 Uhr