Umbenennung in Audre-Lorde-Straße - Berliner Manteuffelstraße soll im Mai neuen Namen tragen

Do 11.04.24 | 16:59 Uhr
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Archivbild: Blick in die Muskauer Straße Ecke Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg. (Quelle: dpa/Kalaene)
Bild: dpa/Kalaene

Ein Teil der Manteuffelstraße im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wird bald auch sichtbar zur Audre-Lorde-Straße. Wie der Bezirk am Donnerstag mitteilte, wurde eine Firma beauftragt, neue Straßenschilder anzubringen. Das werde voraussichtlich im Mai geschehen.

Der Bezirk hat den Straßennamen zwischen Köpenicker und Skalitzer Straße schon im September geändert, der Abschnitt zwischen Skalitzer Straße und Paul-Lincke-Ufer heißt weiterhin Manteuffelstraße. Ein Sprecher des Bezirks hatte rbb|24 im März gesagt, dass der Bezirk die Anwohner auch informiert habe. Die Umbenennung war zudem im Amtsblatt veröffentlicht worden. Doch offenbar hatte das kaum jemand mitbekommen.

Anwohner müssen sich ummelden

Das Bezirksamt muss im Rahmen der Umbenennung auch einige Hausnummern der Audre-Lorde-Straße neu vergeben, wie es nun mitteilte. Darüber sollen die betroffenen Anwohner schriftlich informiert werden. Eine Ummeldung im Bürgeramt soll für sie kostenlos sein.

Die Straße wurde zu Ehren von Audre Lorde (1934-1992), einer US-amerikanischen Bürgerrechtlerin und Aktivistin für Homosexuelle, die sich einige Jahre oft in Kreuzberg aufhielt, umbenannt, "um die Diversität der Gesellschaft auch bei Straßennamen widerzuspiegeln", heißt es. Für die Umbenennung ist auch ein offizieller Festakt mit "vielseitigem Programm" Ende Juni geplant.

Grafik: Verlauf der Audre-Lorde-Straße auf der ehemaligen Manteuffelstraße in Berlin-Kreuzberg (Quelle: rbb)

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.04.2024, 19:30 Uhr

47 Kommentare

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  1. 47.

    Eine abschnittsweise Umbenennung einer Straße erfordert wohl auch eine Änderung der Hausnummern und eine Ummeldung der Anwohner. Was allein eine Umbenennung des Straßennamens mit sich brachte durfte auch ich erleben. Chaos bei manchen Firmen/Unternehmen, die es nicht geschnallt hatten. Und warum das alles? Weil sich eine grüne Landes-/Bezirksregierung profilieren will. Die Anwohner sind der Politik egal. Oder glaubt irgendjemand, dass sich die Anwohner der "Einemstraße" sich gefreut haben, dass sie jetzt in der "Karl-Heinrich-Ullrichs-Straße" wohnen?

  2. 46.

    Die Manteuffelstraße in Kreuzberg heißt bereits seit 1849 so! Eine einfache Recherche hätte genügt. Ihre Behauptung ist also mehr als unsinnig. Packen Sie die Nazikeule wieder ein, sie wirkt hier nur lächerlich. Oder um es anders auszudrücken: Wenn man keine Ahnung hat.......!

  3. 45.

    Was haben Sie denn gegen Karl Marx oder Glinka? Oder wollten Sie etwa den Nazi-General Manteuffel und Karl Marx auf eine Stufe heben?

  4. 44.

    Wann werden Spanische und Argentinische Allee umbenannt? Karl-Marx-Allee? Glinkastrasse? War da nicht auch was? Am besten alle Strassen einfach durchnummerieren und fertig, so werden keine Befindlichkeiten verletzt.

  5. 42.

    Es ist so bezeichnend für diesen Staat und diese Stadt, dass man fast 80 Jahre gebraucht hat, um einen Strassennamen zu ändern, der nach einem faschistischen General benannt ist. Pfui Deibel

  6. 41.

    Über welche Entscheidungen, die sie nicht betreffen möchten Sie denn noch uneingeschränkt befragt und informiert werden?

    Sie sind ein mündiger Bürger, informieren sie sich über die Verwaltungsakte in ihrem Rathaus, das steht jedem Bürger, jeder Bürgerin zu. Ein bisschen mehr Eigenverantwortung bitte!

  7. 40.

    Was hat die gerade erst gewählte Landesregierung im Roten Rathaus mit der Entscheidung einer BVV zu tun?

  8. 38.

    Auch eine Bürgerrechtlerin und Aktivistin für Homosexuelle ist nicht davor gefeit, irgendwann in ihrem Leben einmal etwas gesagt zu haben, was heutzutage jemanden zutiefst beleidigt. Wer weiß also, wann in ein paar Jahrzehnten dieses Stück Straße vielleicht wieder einmal umbenannt werden muss - bei diesen hektischen und zeitgeistigen Umbenennungen heutzutage...
    Alle naselang wird wieder eine "Verfehlung" von sonstwann aufgedeckt, obwohl es doch einfach nur um Straßen geht, bei denen sich nie jemand fragt, warum sie so oder so heißen. Sie heißen eben so, weil eine Straße irgendeinen Namen haben muss. Ohne "Namensaktivisten" würde mit Namen wie Manteuffel oder Taku kein Mensch etwas verbinden, außer eben einem Straßennamen...

  9. 37.

    Ja das ist nun mal so. Die Dinge ändern sich. Und ja auch nicht immer zum Schlechten. Heisst ein Teil der Manteuffelstraße nun nicht mehr nach einem von Manteuffel, der immer so sehr seinen König und seine Zweieinhalbtausend Hektar Lausitz im Eigentum geliebt hat.
    Sondern nach Audre Lorde. Passt besser zu den letzten 70 Jahren Geschichte in Kreuzberg.

    Sie werden sich schon zurechtfinden. Ein abschnittsweise neuer Strassenname ist die geringste Zumutung einer sich ändernden Welt. Nur Mut. Ihr Haus, Ihre Wohnung steht noch da, wo sie auch vorher stand.

  10. 36.

    Wenn man Straßen und Plätze nicht mehr nach Menschen benennt braucht man sie nicht nach jeder Zeitenwende umbenennen.

  11. 35.

    "Eine Minderheit an Aktivisten, die aber eben sehr aktiv ist, bestimmt die Politik. Leider. "

    Ach! - sind Sie auch schon darauf gekommen, wie eine Minderheit an "Aktivisten" , Eigentümer grosser Reichtümer, Kontrolleure grosser Geldströme und eine Gesellschaftsschicht, die es für Durchschnitt hält 3-3500 Netto /Monat /Person mindestens zu erlösen "die Politik bestimmt. Leider"
    ???
    Aber darüber wird doch seit Jahr und Tag geredet. Nur halten Sie die gar nicht für die Minderheit. Sie halten die für die Minderheit, die ökonomisch, sozial und bei politischer Mitbestimmung eher schlecht wegkommen.
    Sie glauben sich von irgendwas mit "links" umstellt? Wie kommen Sie darauf? In Kommunal- wie Weltpolitik dominieren doch gar keine linken Rezepte. Ist doch alles von denen regiert, die Sie nicht für die "Aktivisten" halten.

  12. 34.

    Richtige Entscheidung! Wir können es uns nicht länger bieten lassen, dass im öffentlichen Raum Vertreter von autoritären, antidemokratischen und gewaltbereiten Parallelgesellschaften auf Kosten der Steuerzahler*innen geehrt werden. Inwiefern der Name Audre Lordes eine bessere Alternative ist, wird sich zeigen. Schließlich pflegte sie selbst allerhand Ressentiments, warf z.B. in ihrer berüchtigten Rede am Oberlin College dem jüdischen Staat Kindermord vor, und insinuierte, die Israelis würden die USA am Gängelband führen. Wer weiß, was da möglicherweise sonst noch so ans Licht kommt.

  13. 33.

    Ja das ist hübsch, dass Sie glauben ich hätte keine Ahnung von der Arbeit des Senats und der Bezirksämter.
    Ich höre sowas immer gerne von Leuten. Nachdem das 10 Jahre meine Stellenbeschreibung war: Ahnung von der Arbeit, den Zuständigkeiten und auch den Abgründen in Senat und Bezirksämtern.

    Und nur weil Sie mal simpel, vereinfacht und stammtischmässig davon schwadronieren wollen, dass man statt der Umbenennung von Strassen "das Geld woanders besser ausgeben könnte", muss ich doch nicht mit Ihnen mitgehen. Während Sie autoritär bestimmen wollen, worum es geht und worum es nicht geht.
    Manteuffel ist halt ähnlich widerlich wie Stalin. Gut wenn man das ändern kann.
    Und während Ihnen für irgendwas letztlich öffentliches Geld zufliesst, kann ich immer sagen: Man könnte es besser verwenden als für Sie. Auf dem Niveau geht immer. Standardödnis halt.

  14. 32.

    Ich möchte nur mal kurz bemerken, dass es nicht um Abschaffung der Manteuffelstraße in Kreuzberg ging. Denn es gibt ja immer noch eine, nur ist die jetzt kürzer.
    Abgesehen davon, dass die Umsetzung der Umbenennung eines Teils der Manteuffelstraße unterirdisch ist, finde ich sie auch überflüssig. Wie schon die Umbenennung des Heinrichplatzes und demnächst wahrscheinlich der Kohlfurter Straße. Wenn man ewig in dieser Gegend wohnt, möchte man einfach nicht, dass alles plötzlich anders heißt und man sich im eigenen Kiez nicht mehr zurechtfindet.

  15. 31.

    ‚die die sich auflehnen…‘ - auflehnen gegen was? ein signal gegen homo- / queerfeindlichkeit? einfach nur traurig-

  16. 30.

    Ich denke, stegu weiß da nur besser Bescheid. Nämlich, daß da Steuergelder verwendet werden, die erstmal nicht zweckgebunden sind. Es ist gemeint, dass Steuergelder für saubere Schulklos näher an aktuell lebenden Menschen sind und deshalb einfach mehr Sinn machen würden.

  17. 29.

    Wird man in 20 oder 30 Jahren wieder umbenennen, ebenso wie das Groeben-Ufer. War nach dem Ende der DDR auch so. Einfach abwarten und Petition starten.

  18. 28.

    Wie polemisch wollen Sie sein? Nadja: "Ja." - Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Unterirdischer Kommentar.

  19. 27.

    .... weil Lichterfelder und Tempelhofer Einwohner zu Berlin gehören, genau wie alle Manteuffelstraßen der Stadt?! Watt denkt ihr Friedrichshainer-Kreuzberjer eijentlich?

  20. 25.

    Wenn sie keine Ahnung von der Arbeit des Senats oder der Bezirksämter haben, dann lesen sie doch einfach nur die Nachrichten und halten sich mit ihren merkwürdigen Kommentaren einfach zurück. Das Thema haben sie eh völlig verfehlt. Hier geht es nicht um Lenin oder Stalin sondern um Finanzen, die anderswo wesentlich besser angelegt wären.

  21. 24.

    Um welchen Manteuffel handelte es sich denn? Es gibt ja ein ganzes altes Adelsgeschlecht Manteuffel.

  22. 22.

    Sorry, aber die Straße schreibt sich Manteuffelstr mit zweimal f , egal um welchen Bezirk es sich handelt ….

  23. 21.

    @ Tina genau das dachte ich grad auch erschrocken, dass unsere Manteuffelstrasse in Tempelhof jetzt vielleicht auch bald umgetauft wird.
    Mein Vorschlag.: Georg -Elser Straße, der gute Mann wird zu wenig beachtet.

  24. 20.

    Wenn die Kriminalität steigt, Renten nicht mehr zum Leben reichen, die Suchtszene wächst und wir partiell wehrunfähig sind, ist es doch klasse, wenn Politiker mit leicht-fröhlicher Kiezkost gute Stimmung verbreiten.

  25. 19.

    Wenn es denn dem Ego der Initiatoren hilft! Ansonsten sehe ich hier wenig Mehrwert für die Gesellschaft!

  26. 18.

    man könnte auch Deutsche Namen für Deutsche Straßen nehmen, oder? Es gab doch genug Widerstandskämpfer, Erfinder, Aktivisten usw.

  27. 17.

    Die AfD möchte sicher auch die eine oder andere Straße gerne umbenennen. Passende Namensgeber wirkten vorwiegend zwischen 1933 und 1945 - allerdings auf der anderen Seite der Macht als bisherige Namensgeber*innen (hier extra für SIe der schöne Stern).

  28. 16.

    In Lichterfelde gibts auch eine Manteuffelstraße …
    Und da ich generell gegen den Unsinn der Umbenennung von Straßen oder Plätzen bin, erlaube ich mir einen Kommentar dazu.

  29. 15.

    Wir haben hier in Tempelhof auch eine Manteufelstraße allerdings eine andere Bezirksregierung. Mal sehen was das wird.

  30. 14.

    Nur ist die Abteilung für Strassennamen gar nicht für die Schulklos zuständig. Und es würde auch nichts nützen, wenn die Abteilung für Strassennamen mal bei der Abteilung für Schulklos aushelfen würde.
    Es macht ja auch keinen Sinn, Sie beschweren sich beim Zimmermann, der Sanitär-Installateur habe Ihr Bad vermurkst.
    Weshalb diese Handwerker in toto doch wirklich ein Rad ab haben. Statt sich um umvermurkste Badezimmer zu kümmern.
    Soll der Dachdecker doch mal helfen, das in der Werkstatt das Auto endlich über den TÜV repariert wird...

    Und ja. Ich finde auch wir haben grössere Probleme. Immer. Und bei jedem Thema anwendbar.
    Weshalb der Leninplatz noch Leninplatz heissen sollte. Die Stalinalles Stalinallee. Genau. Es könnte alles so einfach sein.

  31. 13.

    Eine Minderheit an Aktivisten, die aber eben sehr aktiv ist, bestimmt die Politik. Leider. Die Mehrheit schweigt, da sie sich eben mit den wichtigen Dingen des Lebens beschäftigen muss. Und die, die sich auflehnen sind schnell abgestempelt. Also Mehrheit, rafft Euch auf und ändert es bei der nächsten Wahl.

  32. 12.

    Warum müssen sich Lichterfelder und Tempelhofer (auch innen) dazu äußern? Das ist auch unnötig. Von der Umbenennung habe ich zwar gerüchtweise gehört, aber informiert wurde ich nicht (vielleicht weil ich drei Häuser weiter in der Nebenstraße wohne? Geht mich das deswegen nichts an?). Gute Kommunikation zwischen Amt und Bürger geht anders.

  33. 11.

    Sie haben natürlich vollumfänglich Recht. Sind Träger der Vernunft. Des gesunden Menschenverstandes und überhaupt aller grundlegenden Primärtugenden.

    Da dies alles ungefragt geschah, heisst der Leninplatz jetzt wieder Leninplatz in Berlin. Die Stalinallee sollte auch wieder Stalinallee heissen. So hiess sie schliesslich bei Erstellung. Und das nicht zufällig.

    Alles ist so einfach. Das man doch einfaches daherreden kann.

  34. 10.
    Antwort auf [E.Herr] vom 11.04.2024 um 18:51

    Da gebe ich Ihnen völlig Recht. Von dieser Regierung kann man nichts sinnvolles mehr erwarten

  35. 9.

    Ich frage mich wirklich, ob Berlin keine anderen Sorgen hat, als Straßen umzubennen.Anstatt sich mit wichtigen Dingen wie Kriminalität und Aufhebung des Cannabis-Gesetz zu beschäftigen. Oder mit Verbesserung des ÖPNV (Ausfälle bei Bussen in die Reihe zu bekommen). Nur ein Beispiel von der ganzen Schieflage in dieser Stadt. Berlin hat so sehr an Reiz verloren. Man kann nur noch den Kopf schütteln.

  36. 8.

    Es ist unfassbar, mit welchem Unsinn sich unsere Volksvertreter befassen. Ein riesen (finanzieller) Aufwand für Bezirk und Anwohner für NICHTS! Zeigt, dass nicht begriffen wird, was die wirklichen Probleme in der Bevölkerung sind , was den Bürger umtreibt...ein Straßenname sicher nicht...Steckt dieses Geld lieber in die Sanierung eines Schulklos!

  37. 7.

    Wieder so eine völlig sinnfreie und leider kostenintensive Maßnahme der Grünen!

    Kein Anwohner, kein Mitbürger braucht so etwas!

  38. 6.

    Ja, es ist wirklich nicht nötig. Aber die Gelder müssen doch unter den Hammer kommen. Sinnvoll wäre es, mal sanitäre Anlagen in Schulen zu renovieren. Aber ja, ich weiß, dass ist ein anderer Geldtopf.
    In Tempelhof gibt es auch eine Manteuffelstr.

  39. 5.

    Die Kommunen klagen regelmäßig über knappe Kassen, aber für so eine Symbolpolitik, welche wegen der notwendigen Umstellung zehntausende Euro verschlingt und den Anwohnern viel unnötigen Stress auferlegt, ist dann doch wieder Zeit und Geld da.

    Einfach absolut nicht nachvollziehbar.

  40. 4.

    Werden jetzt in allen Bezirken die Manteuffelstraßen umbenannt? Das ja wieder ein ganz großer Quatsch, wie alle vorangegangenen Umbenennungen.

  41. 3.

    Friedrichshain-Kreuzberg ist doch eh komplett durch. Könnt ja noch ein Toilettenhäuschen für zwei Mio hinstellen.

  42. 2.

    ...",die sich einige Jahre oft in Kreuzberg aufhielt." Nun, wenn dieser Umstand mittlerweile genügt um altehrwürdige Straßen umzubenennen dann können sich die Bürger ja ungefragt noch auf einige Aktionen der Namensstürmer gefasst machen!

  43. 1.

    Welch ein Quatsch …

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