Nordwesten Brandenburg - Stress für Pendler auf A24 und RE6-Strecke wegen Bauarbeiten

Mo 08.04.24 | 07:22 Uhr | Von Björn Haase-Wendt
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Symbolfoto: Ein Lkw fährt über eine notdürftig geflickte Schadstelle von Betonkrebs (Quelle: dpa/Jan Woitas).
Audio: Antenne Brandenburg | 08.04.2024 | Ronald Schleif | Bild: dpa/Jan Woitas

Wer mit dem Auto oder der Bahn im Nordwesten Brandenburgs ab Montag unterwegs ist, muss mehr Zeit einplanen. Denn sowohl auf der Bahnstrecke des RE6 als auch auf der A24 stehen umfangreiche Bauarbeiten an. Von Björn Haase-Wendt

Auf der A24 im Nordwesten Brandenburgs rücken ab Montagmorgen die Baufahrzeuge an. Wer auf dieser Autobahn regelmäßig unterwegs ist, hat es schon längst festgestellt: Der sogenannte Betonkrebs hat die Fahrbahn brüchig werden lassen.

Zwischen dem Dreieck Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) und der Anschlussstelle Meyenburg (Prignitz) reiht sich ein geflicktes Stück Autobahn an das nächste. "Wir haben dort Schäden aufgrund einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion im Beton und auch die Asphaltschicht muss erneuert werden", sagte Ralph Brodel, Sprecher der Autobahngesellschaft des Bundes, Niederlassung Nordost, dem rbb.

Investition von 14 Millionen Euro

Ab dem 8. April lässt die Autobahngesellschaft die Fahrbahnen erneuern. Zuerst sind die Spuren in Richtung Berlin dran, anschließend folgt in einem zweiten Schritt die Fahrbahn in Richtung Hamburg. Rund 14 Millionen Euro werden in die Sanierung des wichtigen Abschnitts zwischen den beiden Metropolen investiert.

Ab Montag werden in Richtung Hamburg zunächst die Nothaltebuchten eingerichtet und das Bankett am Rand der Fahrbahn verbessert. Außerdem werden die Überfahrten auf dem Mittelstreifen hergestellt. Für den ersten Bauabschnitt soll der gesamte Verkehr der A24 über die Richtungsfahrbahn Hamburg abgewickelt werden. "Das war für uns wichtig, dass wir natürlich geringere Geschwindigkeiten auf der A24 fahren können, aber die gesamte Baustelle für Lkw und Pkw befahrbar bleibt", erklärte Ralph Brodel. Weiträumige Umleitungen sind damit nicht notwendig, auch wenn durchaus mit Staus gerechnet werden muss.

Ab Juli starten dann die großen Bauarbeiten mit dem Abriss der alten Betonfahrbahn und der Neuasphaltierung – auf einer Gesamtlänge von elf Kilometern. Bis Mitte Dezember sollen die Sanierungsarbeiten in beiden Richtungen abgeschlossen sein. "Es ist wichtig, dass wir auf die Tube drücken." Das sei eine Herausforderung, sagte der Sprecher der Autobahngesellschaft. "Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass wir das so umsetzen können, damit die Baustelle möglichst schnell wieder verschwindet."

Ersatzverkehr zwischen Perleberg und Dossow für RE6

Aber nicht nur Autofahrer müssen sich ab Montag im Nordwesten auf längere Fahrzeiten einstellen, sondern auch Bahnnutzer. Auf der Strecke des RE6, dem sogenannten Prignitz-Express, lässt die Deutsche Bahn Gleise erneuern. Betroffen ist der Abschnitt zwischen Wittstock und Liebenthal. Außerdem werden dort Betonschwellen ausgetauscht und die Technik modernisiert. "Das heißt, wir erneuern den kompletten Oberbau. Diese Strecken sind irgendwann mal in den Neunziger- und Nullerjahren gebaut und erneuert worden und das ist jetzt alles mal fällig", sagte Alexander Kaczmarek, DB-Konzernbevollmächtigter für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Für die Bauarbeiten muss die Strecke des RE6 bis zum 28. April gesperrt werden. Als Ersatz sind auf dem Abschnitt zwischen Perleberg, Wittstock und Dossow Busse unterwegs. Damit Anschlüsse in Perleberg beziehungsweise Dossow erreicht werden können, fahren die Ersatzbusse bis zu 50 Minuten vor den Zugabfahrtszeiten los.

Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen könnten nur eingeschränkt mitgenommen werden. Der Konzernbevollmächtige der Deutschen Bahn wirbt um Verständnis: "Schienenersatzverkehr hat keiner gerne, das ist keine Frage. Aber besser wir sperren jetzt die Strecke, um sie zu erneuern, als das wir sie später sperren müssen, weil wir sie nicht mehr befahren können."

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.04.2024, 08:30 Uhr

Beitrag von Björn Haase-Wendt

2 Kommentare

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  1. 2.

    Bei der Bahn werden u.a. Betonschwellen ausgetauscht. Dort schein es mit großer Wahrscheinlichkeit die gleiche Ursache zu sein. Das gab es auch schon in der DDR. Man scheint nichts gelernt zu haben.

  2. 1.

    Der Betonkrebs wird hier so dargestellt, als wenn man nichts dagegen hätte tun können. Dabei wussten bis zu den 90 igern alle die damit zu tun hatten, welcher Kies aus welcher Grube eben nicht verwendet werden kann. Und hat es auch laut gesagt. Dieses Wissen wollte man nicht. Nun wird Dekadenz und Borniertheit teuer. Sehr teuer. Warum jetzt kein Wort darüber geschrieben und recherchiert wird liegt woran?

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