Ankündigung von Bundespräsident Steinmeier - Zentrale Gedenkfeier für Corona-Tote findet am 18. April in Berlin statt

Sa 06.02.21 | 10:57 Uhr
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Neben Kerzen liegt ein Zettel mit der Aufschrift "Corona-Tote sichtbar machen".
Bild: dpa/Lisa Ducret

Die zentrale Gedenkfeier für die Toten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie soll am 18. April stattfinden. Das sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der "Rheinischen Post".

"Das Ziel der Gedenkfeier ist klar: als Gesellschaft innehalten, den Hinterbliebenen eine Stimme geben, in Würde Abschied nehmen von den Toten", sagte der Bundespräsident. Die Veranstaltung soll live übertragen werden. "Neben Hinterbliebenen wird an diesem Sonntag auch die Staatsspitze teilnehmen. Wegen Corona kann leider nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern dabei sein, und viele Planungen bleiben unsicher."

Mehr als 60.000 Opfer

In Deutschland sind seit Beginn der Pandemie vor rund einem Jahr mehr als 60.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, wie das Robert Koch-Institut am Samstagmorgen mitteilte.

"Der Tod ist keine statistische Größe, sondern tragische Realität", sagte Steinmeier. "Er ist nicht nur Gegenstand von individueller Trauer - es wird uns noch etwas bewusst: eine schon fast verdrängte Verletzlichkeit unseres Daseins. Wir haben unsere Individualität gepflegt und spüren jetzt, wie existenziell wir auf andere angewiesen sind."

Müller warnt vor zu frühen Lockerungen

Berlins Regierender Bürgermeister Müller (SPD) hat derweil davor gewarnt, bereits einen Termin für das Lockdown-Ende festzulegen. Die Infektionszahlen würden zwar sinken, man wisse aber nicht, "inwieweit sich die Mutanten in Deutschland schon ausgebreitet haben", sagte Müller am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Wenige Tagen vor nächsten Bund-Länder-Treffen kommende Woche rief dazu auf, vorsichtig zu sein, um eine dritte Welle zu vermeiden.

Laut Müller beraten Bund und Länder am Mittwoch über mögliche, "behutsame" Lockerungsschritte. Diese seien aber abhängig vom weiteren Infektionsgeschehen. Bei den Überlegungen hätten Schulen und Kitas Vorrang, so Müller, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist. Bisher gilt der Lockdown bis zum 14. Februar.

Sendung: Inforadio, 06.02.2021, 8:00 Uhr

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13 Kommentare

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  1. 13.

    Herr Müller, wieso können wir denn immer noch nicht sagen, ob sich diese angeblich so gefährlichen Mutationen ausgebreitet haben? Es sollten doch 5% Prozent aller positiven Proben sequenziert werden. Das müssten wohl so 3000 Sequenzierungen pro Woche sein. Was sind denn da die Ergebnisse?

  2. 12.

    Es gibt auch andere Todesfälle, denen ein Gedenken notwendig wäre.

  3. 11.

    Sehr richtig!!! Warum sind Corona tote was besonderes,jeder tote ist schlimm,egal an welcher Krankheit er gestorben ist!!!

  4. 10.

    Ich wäre auch für einen späteren Zeitpunkt. Der Moment für mich als Hinterbliebene (die Letzte einer achtköpfigen Familie, und keiner hat sich durch sein Verhalten der Gefahr ausgesetzt, sondern wurde im KH oder einer Pflegeeinrichtung infiziert) wäre, wenn die Pandemie besiegt und endlich das Gros der Bevölkerung geimpft und damit in Sicherheit ist.
    Noch sind wir nicht da durch.

  5. 9.

    ...wie zynisch ist das denn? Der Mann, der als Architekt der Agenda 2010 gilt und damit für die massive Ausweitung der Leiharbeit, die zu einer Vielzahl von Toten in diesem Infektionsgeschehen mitgeführt hat, möchte eine Gedenkveranstaltung abhalten. Meint er, die Menschen sind so vergesslich? Es ist für alle Angehörigen sehr schlimm, wenn sie einen lieben Menschen aus ihrer Mitte verloren haben, und nicht nur durch Corona!!!

  6. 8.

    Überschrift " Gedenkfeier für die Corona-Toten"
    Wann findet die für unsere Krebs- oder Herz-Kreislauftoten statt.

  7. 7.

    Generell find ich eine Gedenkfeier für angebracht, aber nicht zu diesem Zeitpunkt. Die Sterberate ist einfach noch zu hoch und die versprochene Impfung steht aus. Ich kann doch nicht sagen, bitte haben sie Verständnis das wir keine Impfung haben und weiter Menschen sterben müssen, das passt nicht. Wie will man das den Menschen erklären, deren Angehörigen jetzt sterben, was nicht sein müsste ? Eine Gedenkfeier sollte erst stattfinden, wenn man die Pandemie im Griff hat und man aller Toten gedenken kann. Noch geht das Sterben weiter.

  8. 6.

    Wenn ich seit März 2020 keine Person habe um mal von Angesicht zu Angesicht ohne eine Maske persönliche Dinge auszusprechen, damit seit gut 11 Monaten in ertragender Gefühlsschweigseimkeit lebe, hören muss, wie autoritär auftretende Politiker, gerne oft verheiratet mit privaten Sozialleben vor Kameras ganz ohne Maske von noch mehr Kontakteinschränkungen anstatt sogar von christlicher Zwischenmenschlichkeit sprechen, ja da stirbt man innerlich. Oder soll ich einem Arzt unter der Maske etwa sagen, der mich vielleicht darauf hinweist etwas lauter zu sprechen, das ich auch seit der Maskeneinführung zusätzlich unter Erstickungs Panikattacken leide und aus dem Schlaf tief durchatmend aufschrecke? Die Todesattacken um mein Leben hatte ich, als auch der Herr Steinmeier mit der Agenda 2010 in das AusbZ Sickingenstr. lieber das Jobcenter rein lies und jahrelange Erniedrigungen von Anderen am Individiuum üblich waren. Gedenken an Todesopfer? Als wisse der Herr, was Empathie gegenüber Opfern ist.

  9. 5.

    Ich werde auch der Opfer der Maßnahmen gedenken.
    Traurig, dass an die nicht gedacht wird.
    Oder soll es dafür einen extra Tag geben?

  10. 4.

    ?Wenn Ihnen Gesundheit vor Geld geht, warum sind Sie dann beruflich viel unterwegs, setzen Sie sich doch die Fpp 2 auf und bleiben Sie zu hause ?!
    Ganz so schwarz- weiß, wie Sie sagen, geht es eben nicht.
    Recht gebe ich Ihnen, das die Einhaltung der Regeln eingehalten und kontrolliert werden müssen.

  11. 3.

    Wie kurios die Politik doch sein kann... sie wollen eine "Gedenkfeier für die Corona-Toten" und gleichzeitig ist die Politik aber gegen eine Null-Covid-Strategie, obwohl es EXPERTEN (!!!) so empfehlen...stattdessen redet man erneut über "Lockerung"...spinnen die?Haben die immernoch nicht begriffen, daß Gesundheit vor Geld geht??? Scheiß auf die Wirtschaft, wenn dadurch Leute weiter sterben...selbst der Lockdown ist für den Berliner zur Zeit "Ich habe Urlaub"...man muß nur in der Stadt herumschauen was dort abgeht!!! Wer bleibt denn schon Zuhause? Wer trifft sich denn wirklich nur mit einer Kontaktperson (das bedeutet für den Berliner, pro Treff eine Person...wie dumm...)? Ich sehe immernoch keine wirklichen Kontrollen auf den Hauptstraßen wo Maskenpflicht ist, in den Zügen, Bussen oder Bahnen, und ich bin VIEL unterwegs (beruflich)...es ist zum Kotzen!!! Wir bangen um unser Leben und andere widerrum reden von Lockerungen!!! Wir brauchen einen echten Lockdown! Und Kontrollen!!!

  12. 2.

    Warum schon im April ?
    Sollte man nicht warten, bis die Epidemie für beendet erklärt werden kann ?

  13. 1.

    Außer Gesten ... nichts vernünftiges. Es ist ja alles soweit okay gelaufen. Realitätsverlust in der politischen Elite.

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